http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article126342628/Wenn-man-Kinder-lieber-hat-als-einem-lieb-ist.htmlSexueller Kindesmissbrauch ist keine Seltenheit: Etwa neun Prozent aller Mädchen und drei Prozent aller Jungen werden Opfer einer solchen Straftat, die sie meist ein Leben lang verfolgt. Die jüngste dazu veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2011 kommt sogar auf einen Prozentsatz betroffener Kinder von fast 13 Prozent. Wer Kinder vor solchen Übergriffen schützen will, muss bei den Tätern ansetzen – und zwar möglichst schon lange, bevor sie der Justiz auffallen, glaubt Klaus M. Beier.
Lange Zeit gab es Therapien für Sexualverbrecher bei Kindern nur, wenn es für ein Kind bereits zu spät war: Dann, wenn der Übergriff bereits stattgefunden hatte und der Täter der Justiz bereits namentlich bekannt war. Das wollte der Mediziner ändern. Seit 2004 versucht der Leiter des Instituts für Sexualwissenschaft an der Charité in Berlin, mit dem Projekt "Kein Täter werden" jene zu erreichen, die sich zu Kindern mehr hingezogen fühlen, als ihnen lieb und im Sinne der Rechte der Kinder vertretbar ist.
Zwar sind bei Weitem nicht alle Kindesmissbraucher pädophil veranlagt – tatsächlich verüben 60 Prozent aller Täter diese Straftat, ohne sich speziell zu Kindern hingezogen zu fühlen –, aber jene mit pädophiler Veranlagung haben, wenn sie ihre Fantasien in die Realität umsetzen, eine enorm hohe Rückfallquote von 80 Prozent. Bei den anderen Tätern liegt diese Quote weit geringer, bei etwa zehn bis 20 Prozent. Rund ein Prozent aller Männer, also 250.000 allein in Deutschland, entwickeln mit dem Einsetzen ihrer Pubertät eine besondere Vorliebe für das kindliche Körperschema – das sind so viele Menschen, wie auch von Parkinson betroffen sind.
Der kpl. Artikel ist äusserst interessant und lesenswert...
"jene mit pädophiler Veranlagung haben, wenn sie ihre Fantasien in die Realität umsetzen, eine enorm hohe Rückfallquote von 80 Prozent."
Die Täter sollten also mE. genauestens sexualtherapeutisch eingeordnet und den entsprechenden Therapien zugeführt werden, die Abwägung der Risiken genauestens Berücksichtigung finden. Eine Zeit von 15 und mehr Jahren in Sicherungsverwahrung, wie in diesem Fall, wäre dann vielleicht nicht notwendig. Eine Therapie mit entsprechenden Therapien/Medikamenten hätte im Laufe der Zeit sicherlich gezeigt, wohin der Weg gehen könnte.....
Welche Therapiemöglichkeiten wurden diesem Täter überhaupt geboten, welche hat er ordnungsgemäss wahrgenommen? Davon hab ich bisher nichts vernommen....