Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

@Comtesse
Bezüglich des Unigeländes kann er in verschiedenen "Funktionen" da gewesen sein.

Die RUB ist zwar eine der jüngeren Universitäten Deutschlands, hatte aber letztes Jahr auch ihr 50 jähriges Jubiläum.

Da ergeben sich verschiedenste Möglichkeiten: vom Studenten über Lehrende oder auch Handwerker und andere Besucher. Auch muss er nicht zwingend was mit der Uni zu tun gehabt haben. Ich denke auch, dass er sich Ortskenntnisse auch schlicht und ergreifend dadurch angeeingnet haben, in dem er da rumgelaufen ist. Ein einzelner Mann fällt da doch nicht auf. Dafür laufen da schlicht zu viele Leute rum.

@raptor83
Ich könnte mir einen Täter vorstellen, der früher in Sprockhövel wohnte / aufgewachsen ist und dann später nach Bochum-Querenburg gezogen ist. Das würde erklären, warum er in beiden Regionen vertraut war. Nach Bochum könnte er aus beruflichen oder privaten Gründen gezogen sein. Dass er selbst Student oder Prof. an der Uni war, glaube ich aber nicht, die Gefahr, dass einen eins der Opfer dort dann irgendwann wiedererkennt, wenn man sich da täglich aufhalten MUSS, wäre ja schon groß. Außerdem stelle ich mir von den Phantombildern und Beschreibungen eher einen Mann vor, der nicht studiert hat, eher einen Handwerker oder so. Aber das ist nur ein subjektives Empfinden.

@Comtesse
Wobei Handwerker ja nicht ausschließen würde, dass er sich dort öfter aufgehalten hat und sich so mit den örtlichen Gegebenheiten dort vertraut gemacht hat.

Wenn ich mal an meine eigene Zeit an der RUB zurückdenke, dann waren da oft auch Handwerker externer Firmen unterwegs. Da kann er sich schon umgeschaut haben. Die Gefahr besteht eingentlich nur darin, dass ein Kollege ihn erkennen würde. Den meisten Studenten fallen Handwerker doch eher nicht auf.

Lehrende würde ich auch ausschließen wollen.

@raptor83
Ja, Handwerker oder sonstige Dienstleister, z.B. auch Postboten u.ä., alles denkbar. Und stimmt, als Student schenkt man diesen Menschen wohl kaum Beachtung. Vielleicht war das ja sogar etwas, was ihn geärgert hat, sich die Beachtung dann auf die schlimmstmögliche Art zu erzwingen. Denke aber, regelmäßig (mehrmals in der Woche oder im Monat) war er sicher nicht dort tätig, diese Männer mussten ja alle zum Speicheltest damals bzw. hat die Polizei ja oft dort Kontrollen gemacht, Kommende und Gehende registriert personalienmäßig und auch zu Speicheltests aufgefordert. Der Partner meiner Freundin, die da wohnte, wurde mehrfach kontrolliert auf dem Weg von oder zu ihr, die Beamten waren dabei nicht gerade nett und nötigten ihn auch mehrfach zur Speichelprobe, obwohl er schon abgegeben hatte. Fand er dann auch beim dritten, vierten Mal nicht mehr so lustig, aber daran sah man, was die alles getan haben damals. Trotzdem ist ihnen der Täter nicht ins Netz gegangen. Für mich spricht das dafür, dass er dort sich auch wochenlang fernhalten konnte, wenn es sein musste.

@Comtesse
Seine "dienstliche" Anwesenheit kann ja weit vor der ersten Tat in Bochum stattgefunden haben. Da hat er ja genug Zeit, sich mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut zu machen. Ich habe da damals nicht lange für gebraucht, was auch an einem meiner beiden Fächer gelegen haben dürfte, denn in diesem hält man sich oft im Gebiet um die Uni auf und somit kennt man auch gewisse Schleichwege. Das kann man sich aber auch durch Beobachten aneignen. Auch da fällt man bei der Masse von Menschen kaum auf. Zigarrettenpause und fertig.

So kennt man dann auch Fluchtmöglichkeiten und Möglichkeiten ein Fahrzeug abzustellen. Allerdings sind auch viele Wege abends kaum beleuchtet. Ein Dozent sagte damals: Nachts brichst du dir hier die Knochen.

@raptor83
was hast du denn studiert, als eines der beiden fächer, biologie?
ein sehr konstruktiver beitrag, liegt aber auch am moderator, die selbstzensur.

@josslar
Geographie.

Im Bereich der Physischen Geographie ist man da ja häufiger unterwegs, wie ich mitbekommen habe ist dies immer noch so.

Die alten Taten sind von den Örtlichkeiten und Zeiten ziemlich verschieden.
Einige der Tatorte sind örtlich sehr abgeschlagen, vor allem die in Sprockhövel. Die Taten in Sprockhövel fanden vermehrt in den Abend und frühen Nachtstunden statt (13:10, 20:45, 21:00, 18:30, 21:45, 22:00), dazwischen ein Mal in Witten (17:15), Bochum (1:00) und Hattingen (ohne Zeitangabe).
Ab der 11. Tat (22 Uhr in Hattingen) verlagern sich die Taten nicht nur in die Nacht und tiefe Nacht, sondern auch nach Bochum (0:45, 21:45, 21:00, 0:00, 2:00, 1:00, 2:30, 4:15, 23:00), dazwischen eine Tat um 2 Uhr in Dortmund.
Die Tatorte sind teils sehr weit voneinander entfernt, sodass ein fußläufiger Täter unwahrscheinlich ist. Zu den Uhrzeiten der ersten Taten wäre der ÖPNV noch gut erreichbar, allerdings fraglich, ob in den Bereichen eine Anbindung ist. In der Nacht in Sprockhövel ist sicherlich kein ÖPNV mehr angeboten.
Die letzten 10 Taten sind mitten in der Nacht, aber in einem dichter besiedelten Gebiet geschehen. Aus Bochum komm man wohl eher weg.
Der Bereich der Uni, Laerholzwald, war scheinbar sehr beliebt bei dem Täter. Möglicherweise aufgrund des Alters der Opfer, Studentinnen.
Da die Tatorte aber so weit voneinander entfernt und primär in den Nachtstunden in Bochum zu finden sind, tippe ich vielleicht auf einen Taxifahrer.
Ein Taxi fällt nicht großartig auf, wenn es für 45 min irgendwo parkt, vor allem nicht nachts. Ein Privatwagen mit wartender Person wäre vielleicht eher aufgefallen.
Die Fahrer machen Nachts ihren Umsatz, besonders auch im Bereich der Uni, denke ich. Vielleicht lohnt es sich für einen Fahrer, der eine Fahrt aus Sprockhövel nach Bochum hat, dann in Bochum weiter zu arbeiten und sich in diesem Bereich aufzuhalten. Oder gibt es da klare Gebietszuordnungen? Jedenfalls könnte sich so eine Impulstat entwickeln?

PS: Falls der Beitrag in Teilen bekannt vorkommt: Der Ursprungsbeitrag wurde wegen teilweisem OT gelöscht. ;) Will diesen Ansatz noch einmal in die Runde werfen.

@Mr.ise
Gibt es bei Taxen nicht bestimmte Bereiche oder bezieht sich das nur auf den Fahrpreis? Mir hat mal ne Bekannte, die seit einiger Zeit im Nebenerwerb Taxi fährt, mal erzählt, dass es da Tarifbereich gibt, in denen nach Taxameter abgerechnet werden muss. Darüber hinaus ist der Preis frei verhandelbar. Sprockhövel wird ja nicht der gleiche Bereich sein, wie Bochum. Zumindest sehe ich hier kaum Taxis ohne Bochumer Kennzeichen. Sprockhövel ist ja Ennepe-Ruhr Kreis.

Ein Taxifahrer ist durchaus im Bereich des Möglichen aber die Tatorte in Bochum sind problemlos mit dem ÖPNV zu erreichen. Er muss nicht zwangsläufig eine Auto gehabt haben. Es wäre aber durchaus von Vorteil.

@raptor83 Nehmen wir an der Täter wohnt(e) im Umfeld von Sprockhövel: Gibt es eine regelmäßige Verbindung des ÖPNV nach den Tatzeiten?
Beispielsweise kommst du aus Bochum partout nicht zwischen halb 1 und halb 7 Uhr morgens in meine Heimatstadt, immerhin eine 100.000 Einwohner-Stadt.

Andererseits: Besonders bei "psychisch erregenden" Taten wird sich der Täter im Anschluss eher nicht lange in der Öffentlichkeit aufhalten wollen; dafür spräche auch eine mögliche Öffentlichkeitsfahndung mitsamt Täterbeschreibung.. das würde eher gegen einen weiten, umständlichen Heimweg sprechen.

Ich tippe also in jedem Fall auf ein individuelles Fortbewegungsmittel.
Aber das ist nur eine Mutmaßung.

@Mr.ise
Bei den Taten in Bochum sehe ich schwarz, um mit Bus und Bahn in Richtung Sprockhövel zu kommen. Auch in Bochum selbst fahren ja auch nicht alle Linien nachts. Auf manchen Linien wird ja schon um 19 Uhr nicht mehr die gesamte Strecke bedient, wie ich selbst in meiner Studienzeit bemerken durfte.

Nur wie ich schon mal erwähnt habe, kann man in Uninähe auch relativ problemlos ein Auto abstellen, ohne aufzufallen.

Zu meiner Zeit stand mal wochenlang ein Fahrzeug auf einem Parkplatz in der Nähe der Uni und zwar so, dass man es nur gesehen hat, wenn man auf den Parkplatz gefahren ist. Ich habe deshalb mal eine Zeit lang täglich dort geparkt, wenn ich an der Uni war, obwohl ich dann weiter laufen musste. Er ist in der Zeit nicht bewegt worden, da man sehen konnte, dass die Embleme auf den Felgen immer die gleiche Lage hatten. Ich hatte mal eine Freundin, die dort auch öfter geparkt hat gefragt, ob sie mal jemanden bei dem Fahrzeug gesehen hat. Ihr ist es bis dahin gar nicht aufgefallen. Man kann dort also ein Fahrzeug abstellen, ohne aufzufallen und es handelte sich nicht um einen Golf, sondern um ein Fahrzeug eines bekannten deutschen Herstellers von Sportwagen.

Deshalb: Gut möglich, dass er mit einem Auto dort war. Es hätte für ihn einen unschätzbaren Vorteil.

Hier ein Artikel von heute, 27.04.2017 zum aktuellen Prozess bzgl. der schweren Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Raub an der Bochumer Uni vom letzten Jahr an den 2 Asiatinen ( Tat am 6.August und 16.November ), der Täter wurde Anfang Dezember des letzten Jahres gefasst, in dem Artikel wird auch kurz auf das "Uni Phantom" eingegangen.
http://www.waz.de/staedte/bochum/uni-vergewaltiger-prozessauftakt-vor-bochumer-landgericht-id210381845.html

Bin gestern auch zum ersten Mal durch den Laerholzwald (Tatort der zweiten Vergewaltigung) gegangen, weil ich von einem Seminarzentrum zum Campus wollte. Alleine gehe ich da als Frau sicher nie lang. Das soll keine "Selbst-Schuld-Aussage" sein. 

@Svensvenson

Ich habe gestern den gleichen Fehler gemacht^^

Dieser Thread dreht sich um ein anderes Uni-Phantom!
Siehe Seite eins:

Ich möchte hier auf eine Serie von ungeklärten Vergewaltigungen im Raum Sprockhövel und Bochum aufmerksam machen, die im Zeitraum von 1994-2002 von ein und demselben Täter an insgesamt mind. 22 Mädchen und Frauen begangen wurde.

@sternenzelt
Deswegen habe ich extra darauf hingewiese das es in dem Artikel auch das Uni Phantom Erwähnung findet, desweiteren ist es in meinen Augen wichtig das es dort zu weiteren schweren Übergriffen kam,, wenn das nicht Fall bezogen ist sollten wir hier wohl am besten gar nichts mehr schreiben ;)

Alles klar! Verstehe..

Hast alles richtig gemacht^^

Damit der Fall nicht ganz vergessen, der Täter doch noch geschnappt wird (vor den noch offenen Verjährungen), hier ein SAT 1-Fernsehlink; weiß nicht, ob der schon hier drin ist (war schon lange nicht mehr hier), neben xy-ungelöst: http://www.sat1.de/tv/zeugen-gesucht/video/ek-messer-clip (Archiv-Version vom 25.11.2013)

die verjährungsuhr tickt, weiß denn niemand etwas, will etwas an der belohnung schnuppern; kriegt man die eigentlich per täter oder fällen (einige sind ja schon verjährt)

@josslar

Eine Belohnung wird in der Regel nach rechtskräftiger Verurteilung des Täters ausgezahlt.