Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

Nochmal was Grundsätzliches zu der Veröffentlichung der Privat-Fotos, die Manfred S. zeigen:

Als die Fotos noch nicht der Öffentlichkeit zugänglich waren, konnten Ermittler im Umfeld der Mordopfer nach Verbindungen zu ihnen und einem möglicherweise sadistischen Freier bzw Bekannten recherchieren. Wenn jemand was wußte, konnten sie Fotos von unterschiedlichen Männern - darunter Manfred S. - vorlegen. Wenn dann ein Zeuge Manfred S. auf einem der Fotos erkannt hätte, wäre das ein starker Hinweis auf ihn als möglicher Täter gewesen.

Nach Veröffentlichung der Fotos dürfte die Qualität von Zeugenaussagen sinken. Eine eindeutigere Indentifizierung anhand von Wahllichtbildvorlagen (?) dürfte jetzt nicht mehr so einfach möglich sein.

Um Personen zu finden, die z.B. beruflich mit Manfred S. zu tun hatten, um Lücken im Lebenslauf und Hinweise auf seine Freizeitbeschäftigung zu erhalten, dazu hätten Namensnennung, berufliche Stationen und einige biografische Details doch eigentlich gereicht.

@GeorgeThorne

GeorgeThorne schrieb:Warum L. nicht verdächtig sein soll, konnte mir bislang niemand nachvollziehbar darlegen.
Das ist auffällig.
Es wäre ein Leichtes gewesen, auf der Pressekonferenz oder auch im Nachgang klar zu stellen, dass L. nichts mit der Sache zu tun hat. Das wurde (auffälligerweise) unterlassen.
Stattdessen kommt Harry M. ins Spiel (Spiegel) - nicht mehr und nicht weniger.

Nun ist es aber so, dass die Polizei die Schuld nachweisen muss. Und nicht der Beschuldigte seine Unschuld. Liegt soweit gegen L. nichts vor, dann gilt er als Zeuge oder sonstwas.

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen das nach 50 Jahren sich noch jemand an seine Bundeswehrzeit einzelne Namen merkt außer : Es waren außergewöhnliche Personen, der Kompanieclown, extrem aggresiv etc. oder ich habe mir zu jeden Bild die Namen aufgeschrieben oder ich halte Kontakt zu Einigen.
Die wiederum hätte wahrscheinlich die Polizei schon ausfindig gemacht.
Ich habe vor einigen Jahrzehnten Zivildienst gemacht, da war einer dabei der hat Jura studiert, ich kann bei besten Willen nicht mehr sagen wie er heisst !

@Euro2012
Das Namensgedächtniss mag nicht immer zuverlässig sein, aber wenn man sich mit Bildern einer Erinnerung nähert, kann man schon sagen ob man den Mann kannte, auch wenn man seinen Namen nicht mehr weiss oder wusste. Die Bund-Kollegen von ihm müssten jetzt 68/70 sein und da kann es passieren dass die Erinnerungen an "früher" lebendiger werden. Das nimmt zu mit dem älter werden.

Ich denke man hofft mit dem Aufruf jemanden zu finden, bei dem der "Schutzschild" von Herrn S. noch nicht so perfekt war wie später, oder er sich durch Kameraderie und / oder Alkohol zu irgendwelchen Aussagen hinreißen ließ. Evtl. um "Glaubensgenossen" zu finden.

So wie die Kripo sagte entwickelt sich solch eine spezielles Interesse wie bei Herrn S. nicht auf einmal, sondern über einen längeren Zeitraum. Damit auch das Doppelleben und die eigene Taktik seine echten Neigungen zu verstecken. Auch das muss geübt werden. Anfänglich war er da evtl. nachlässiger. Weswegen man Leute sucht aus seinem früheren Leben.

Und da die Kripo ja scheint das gesamte Leben von ihm rekonstruiert, kann etwas auffallendes schon sein wenn einer besonders grausam zu Tieren war, oder besonders brutale und abfällige Sprache / Umgang in Bezug auf Frauen benutzte / hatte. Wer weiss das schon was genau ein Hinweis wäre.

@Euro2012


Intressant finde ich z.B. diesen Beitrag
http://www.kreisblatt.de/lokales/main-taunus-kreis/Ein-Freier-war-ihr-Moerder;art676,454325 (Archiv-Version vom 22.05.2016)

dieser untermauert meine Theorie, entweder war S. nicht allein oder er hat nicht jedes Opfer sado maso hingerichtet


Für mich einer der vielen Hinweise darauf, dass sich die "Profilings" ständig ändern, daher darf man diverse Spuren nicht überbewerten, die Vorverurteilung des praktischerweise schon Verblichenen durch zahlreiche Medien und Diskutanden geht mir entschieden zu weit, verdachtsmäßig ist mir allerdings genauso wenig klar, warum man solche Fälle nun von der Täterschaft des S. gänzlich ausschließt, es wäre immerhin möglich, dass er - oder wer auch immer es war - bei der Tatausführung gestört wurde. Da ist Vieles rein spekulativ.



@yasumi

Unklar bleibt da, ob er auch ein Alibi für den Mord an Britta Simone D. hat - und wie man das bei einem sehr schwer einzugrenzenden Todeszeitpunkt sinnvoll überprüfen konnte.


So sehe ich das auch. Wenn man für diese Tat ein Alibi hat, dann muss man aber lange im Krankenhaus, Ausland, Knast etc. verbracht haben.
Deshalb leuchtet mir das nicht ein, ich vermute deshalb, dass die Angehörigen für die Mauer des Schweigens gesorgt haben, ganz anders beim S., wo kooperativ gearbeitet wird, dieser dann aber quasi als Serienmörder medial schon abgestempelt ist, während es juristisch dafür aktuell vermutlich (die Akten kenne ich ja nicht) nicht reichen würde.

Was daran soll nach hinten losgehen? Der Mann hat das Buch doch veröffentlicht. Und das nicht einmal unter Pseudonym. Das er in derselben Jazz-Band gespielt hat wie Manfred S. ist ebenfalls ein öffentlich zugänglicher Fakt. Und dass es in dem Roman um eine Straßenprostituierte und einen Frauenmörder geht ist zumindest ein interessantes Kuriosum. Na, mehr wohl auch nicht.

Der Mann war Richter in Frankfurt !Eine Stadt die die Kriminalstatistik seit Jahren anführt, wo meines Erachtens die mehrsten unaufgeklärten Morde noch im Raum stehen und der Drogen,-und Straßenstrich auch sehr ausgeprägt sind und waren. Dann sind Parallen leider nicht zu vermeiden!

@FrauMatura
Ein Krimi in dem Prostituierte und ein Frauenmörder vorkommen, da kenne ich einige die sowas behandeln....

Und wenn man in der Nähe von Frankfurt, also Rhein-Main-Gebiet, lebt ist die "Kaiserstrasse" etwas dass man sehr früh lernt zu meiden, denn da sind lauter Damen des horizontalen Gewerbes und Drogenjunkies unterwegs. Dazu glaube ich, in keiner anderen Stadt ist genau neben der edlen Bankenmeile direkt in Sichtweite und "um die Ecke" der Drogenstrich, die Drückerräume, die Animierbars, Stundenhotels und Pornoläden, wie in Frankfurt.

Da liegt bei einem "Ortkundigen" so eine Handlungsverknüpfung eher nahe als fern.

@GeorgeThorne
abgesehen davon muss am Schulheft doch auch Täter-DNA festgestellt worden sein. Insofern...

Das alles verleitet mich zu der Vermutung, dass die AG reihenweise ungeklärte Morde S. "unterschieben" möchte. Das ist aus ihrer Sicht natürlich sehr einfach, aber rein sachlogische Gründe sprechen dagegen.

@Swagger
Die Schultasche wurde laut einem Bericht (dessen Link ich leider nicht mehr habe) einige Zeit später in einem Waldstück in Niedernhausen im Taunus gefunden. Reichlich durchnässt, wenn ich mich korrekt erinnere. Keiner kann wissen ob da nicht schon andere Leute drin herumgewühlt haben. Sicher, ein blutiger Fingerabdruck wird kein Wanderer hinterlassen haben. Aber andere Spuren können an den Schulsachen auf jeden Fall gewesen sein (Mitschüler, Lehrer...) und ob der blutige Fingerabdruck genug DNA hatte - wissen wir das genau? Ich habe nur von einem Fingerabdruck gelesen.

@H01
Soweit ich weiß, hat der Täter aber die Schulsachen von Tristan am Tatort weggeworfen und den Rucksack mitgenommen, wahrscheinlich, um seine Trophäen darin zu transportieren. Also wurde das Schulbuch mit dem Fingerabdruck (in oder auf, da gibt es verschiedene Darstellungen) am Tatort gefunden, vielleicht sogar im Wasser.

@H01

Das war keine Schultasche sondern der Rucksack (Marke Fishbone).

Der Fingerabdruck befand sich am Schulheft (Deutschbuch), dieses Schulheft wiederum wurde am Tatort gefunden, zusammen mit dem weiteren Inhalt des Rucksacks welcher von dem (den) Täter(n) am Tatort ausgekippt wurde.

Bitte den Thread "Mordfall Tristan" beachten und nach Möglichkeit durchlesen.

... yepp, und im Rucksack war Gerümpel, u.a. eine Straßenkarte der CSSR, und im oder in der Nähe des Rucksacks ein tschechischer Gaskocher - im Nachhinein stellt sich die Frage, ob das bei einer Entrümpelung im z.B. Bahnhofsviertel abfiel? Aber wer könnte sich an sowetwas, in diesem Milieu, nach so langer Zeit, erinnern?

S.

H01 schrieb:Die Schultasche wurde laut einem Bericht (dessen Link ich leider nicht mehr habe) einige Zeit später in einem Waldstück in Niedernhausen im Taunus gefunden. Reichlich durchnässt, wenn ich mich korrekt erinnere. Keiner kann wissen ob da nicht schon andere Leute drin herumgewühlt haben. Sicher, ein blutiger Fingerabdruck wird kein Wanderer hinterlassen haben. Aber andere Spuren können an den Schulsachen auf jeden Fall gewesen sein (Mitschüler, Lehrer...) und ob der blutige Fingerabdruck genug DNA hatte - wissen wir das genau? Ich habe nur von einem Fingerabdruck gelesen.

genau das meinte ich, unzählige Seiten zuvor habe ich das schon in Frage gestellt, ein 13 Jähriger mit Blutfleck im Heft, das findest man überall auf dieser Welt.

achso naja so wild wirds selbst in Frankfurt nicht zugehn ! Könnte er trotz alledem nicht vom Finder des Rucksacks stammen bzw. vielleicht war es mit Absicht eine falsche Spur !

@Euro2012
Der hat uns etwas zum interpretieren dagelassen. Um diese Spur zu legen, musst du es erst mal zur Verfügung haben ohne auffällig zu suchen. Aber du siehst, den tschechischen Landstreicher hat ihm keiner geglaubt.

Der Täter hat den Rucksack noch netterweise in die Nähe der ICE-Trasse gelegt, die gerade mit Hilfe von tschechischen Bauarbeitern erbaut wurde. Die wurden überprüft.

Und wieder hat er etwas gewusst, nämlich Dass an der ICE-Trasse tschechischen Bauarbeiter arbeiten und WO sie arbeiten. Er konnte auch den Waldweg dahin finden. > Einheimischer, der einen Bezug zu der Gegend hat.
Er kann den Rucksack auf der Fahrerseite einfach aus dem fahrenden Auto rausgeworfen haben und schon wissen wir, aus welcher Richtung er kam.

Der Fundort war im Wald,, ich schätze 200-300 Meter von der Steasse und 1 km von der ICE-Trasse. Zudem lag der Rucksack an einem Strompfeiler. Einfach rauswerfen ist da nicht.