@Feelee Ich könnte mir eher vorstellen, dass bezüglich anderer Prostituierter ermittelt wird, ob sich auf dieser Schiene weitere Hinweise auf Manfred S. ergeben. Wenn er zweifelsfrei als Mörder der Frau überführt worden wäre, hätte man das sicherlich erfahren. Was hat man: ein Fass mit Leichenteilen einer Frau. Dieses Fass stand in Manfred S.' Garage. Die Frau wurde als Prostituierte identifiziert, die schon seit 11 Jahren tot ist. Hypothese der Polizei: Manfred S. hat die Frau umgebracht. Das sind schon mal zwei nicht bewiesene Annahmen. Beweise scheint es auch nicht zu geben. Also wird jetzt aufgrund einer zweiten Hypothese: "Wer eine Prostituierte umbringt, hat dies vielleicht schon einmal getan", versucht, Spuren, Verbindungen, Indizien etc. zu finden, die Hypothese Nummer eins bestätigen oder erhärten.
Die Polizei bzw. Staatsanwaltschaft ist ja auch nicht mit der Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen, sondern die Bild hat es irgendwie mitbekommen und berichtet. Und andere haben dann nachgefragt. Im Sinne der Hinterbliebenen von Manfred S. ist das nicht, und ob da zum jetzigen Zeitpunkt ein so großes öffentliches Interesse besteht, weiß ich auch nicht. Selbst, wenn die Hypothesen sich bewahrheiten sollten - von dem Mann geht ja keine Gefahr mehr aus.
Die Bild hatte ihre Schlagzeile, die Hinterbliebenen müssen damit leben, dass Details aus dem Leben des Verstorbenen jetzt vermutlich die Stammtische bewegen. Ich will damit gewiss keinem Täterschutz das Wort reden, aber ich denke, man ist noch sehr weit davon entfernt, Manfred S. überhaupt als Täter nennen zu können. Auch für ihn gilt die Unschuldsvermutung.