Hallo,
ich möchte die Angaben von
@Rick_Blaine bestätigen resp. ergänzen:
<Was nicht mit Quellen versehen wurde, befindet sich bereits im Thread, wie auch in anderen Fällen versuche ich, meine Angaben nach Ockham mit der geringst möglichen Anzahl von Annahmen plausibel zu gestalten.>
-1970 war eine der heissesten Phasen des "Cold Wars"
-In Bergen befand sich der damals grösste Marinestützpunkt Norwegens
-Weiterhin wurde in der Nähe von Bergen zu dieser Zeit gerade ein neuer Marinestützpunkt modernisiert "Zitat: Auf den neuesten Stand gebracht" / betrieben.
Quelle:
https://www.geschichtsspuren.de/artikel/marine-seefahrt/210-torpedobatterie-herdla-norwegen.htmlAusschnitt: "Nach Kriegsende kehrten die Anwohner auf ihre Insel zurück, Anfang der 1960er Jahre lebten bereits über fünftausend Menschen auf Herdla. Etwa zur gleichen Zeit erweckte die norwegische Armee die Torpedobatterie aus ihrem „Dornröschenschlaf“ und modernisierte die Anlage für die Nutzung in einem möglichen, dritten Weltkrieg zur Verteidigung gegen seeseitige Angriffe des Warschauer Paktes.
(Mögliches Motiv: Ausspähung militärischer Details)
Dann wäre wohl eher von einer Tätigkeit zm Vorteil des Warschauer Pakts auszugehen.
Dies könnte auch die Reiesebewegungen der Dame im Sinne der Informationsübergabe erklären, da Funk- und Telefonverbindungen in den "Osten" damals höchstwahrscheinlich überwacht wurden.
Anmerkungen:
-Entsprechende Telefonate mussten für den Normalbürger damals Tage/Stunden vorher angemeldet und genehmigt werden. Warum wohl?
-Zur Überwachung des Funkverkehrs gibt einige Details in der zeitgenössischen Berichterstattung zum Fall des Superspions Guillaume im "Spiegel" - Archiv.
Weiterhin sprechen folgende Aspekte für eine geheimdienstliche Tätigkeit:
-Vernichtung eines Reisepasses
-Entfernung der Fingerprints
-Entfernung der Etiketten
-Herausfeilen der Markennamen bei nahezu allen Gebrauchsgegenständen
-Vollständige Entfernung der Fingerabdrücke an den Koffern
-Nutzung 9 verschiedener Reisepässe resp. Identitäten
(Die von dem 26-jährigen Bergener geschilderte Begleitung durch zwei Männer am Todesort lasse ich mal aussen vor)
By the way:
-Wer sich die vorhandene Fotodoku und das Foto der Leiche angesehen hat, wird einen Suizid wohl eher ausschliessen.
-Was auch ich wunderlich finde, sind die offensichtlichen Fehlangaben (z.B. nicht existierende Strasse) in dem Meldeschein. Wobei wir ja nicht wissen, was in den Pässen stand. Ausser, dass 8 davon gefälscht waren.
-Dass der bekannte Meldeschein in deutscher Sprache ausgefüllt wurde, könnte daran liegen, dass es in Bergen 1970 möglicherweise noch recht viele Menschen mit deutschen Sprachkenntnissen gab. Dies könnte historisch durch die Hanse (Ehemals: Deutscher Hafen) sowie der Anwesenheit im WK2 begründet liegen.
-Verschiedene Indizien (der damals unübliche Knoblauchgeruch, der eher dunkle Teint, der italienische Kleidungsstil, die Flugziele, die von dem Opfer genutzte Mischform des Ortes Ljubljana als Ljubliana (Mischung zwischen italienischer -bis 1945- und slowenischer Schreibweise) sowie die neuesten dentalen Erkenntnisse) weisen eher auf eine Süd(Ost)europäische Herkunft hin.
Zu reinen Unterhaltung zum Abschluss noch eine Superspekulation:
(Anmerkung: Die prinzipielle Aufgabe eines GHD ist die gezielte Information resp. Desinformation, primär Ersteres, sekundär Zweiteres. Besonders Ersteres gilt es vor visueller oder auditiver Überwachung zu schützen, wobei das oberste Ziel darin liegt, dass die Information den Empfänger auch clandestin erreichen kann.)
-Die gewünschten Zielinformationen könnten wie bei einem Microfiche in den Gravuren der Bestecke hinterlegt worden sein.
-Annahme: Die Rohlinge mit einem Wappen bildeten eine Matrix, diese wurde von der Verziererin entsprechend eines Codes bestückt.
-Dies würde auch die bei Auffindung von den Bestecken entfernten Signets erklären, also die Entfernung möglicher INFORMATIONEN.
-Der simple Code der Reisebewegungen wäre dann eventuell eine Finte: Ah, wir haben den Code...
<Anmerkung: Nein. Fake News nach dem Motto: Wenn ich dem Hund das abgelaufene Schweineschnitzel hinwerfe, so lässt er vermutlich meine Rinderfiletspitzen auf dem Küchentisch in Ruhe...>
Das Arrogante daran wäre, dass der Beruf "Verziererin" und die Bestecke so offensichtlich wären, dass es einem ins Auge springen müsste.
Also eine Identität in der Identität. Das röche nach GHD.
Grüße
Demlicz