Coldcases schrieb:An einen Racheakt glaube ich auch weniger. Aber der Junge wies massive Stich-und Schnittverletzungen am ganzen Körper auf. Das da irgendetwas aus dem Ruder lief, glaube ich nie und nimmer.
Das glaube ich auch. Der Täter hat die Tötung von vornherein geplant
Coldcases schrieb:r musste ihn töten, da der Junge sonst geredet hätte.
Das sehe ich etwas differenzierter. Natürlich hätte er ihn auch aus Verdeckungsabsicht getötet haben. Andererseits war er ihm wahrscheinlich unbekannt.
Die Tatbegehung , auch mit dem Plastiksäcken spricht für mich eher dafür, das die Tötungshandlung an sich ebenfalls eine Rolle gespielt hat.
Coldcases schrieb:Sehr Praktisch für den Täter, da sich dort auch die Waggons befanden, die dann zur damaligen Müllkippe Schönheide, ca. 20 Kilometer ausserhalb Berlins gebracht worden sind.
Das ist mal eine neue Idee.
Man hat ja seinerzeit auch nach Orten gesucht mit viel Kohle, weil sein Körper damit bedeckt war.
Auch wenn der Bahnhof an sich noch in Betrieb war, teilweise waren Gebäude bereits aufgegeben und verfielen.
Dies wäre ein abgeschiedener Ort.
Vielleicht hatte der Täter ja auch berechtigten Zugang zum Bahnhof und kannte sich dort aus.
Auch Kohle wäre dort sicherlich genug.
Entweder, weil irgendwo noch ein vergessener Haufen rum lag, oder aber die Leiche direkt in einem Kohlenwagon versteckt. Möglich, das dieser, gerade weil es Sommer war, dort einige Tage stand.
Dann musste die Leiche aber entsorgt werden und wurde in den Müllwagon nach Schöneiche umgeladen.
Das würde auch dazu passen, das die Ermittler damals den Verdacht hegten, Stefans Leiche könne nicht unbemerkt über den Hausmüll gekommen sein, sondern direkt in den Wagon entsorgt worden. Später war nicht mehr die Rede davon, weil die Praxis gezeigt hat, das es doch geht, über die Müllcontainer.
Coldcases schrieb:An eine Wohnung oder Kohlekeller glaube ich von daher weniger. Der Täter könnte die Leiche dort irgendwo versteckt haben und später dort auch in einen der Waggons verfrachtet haben. Er musste jederzeit damit rechnen, dass Abenteuerlustige, Kinder, Jugendliche, diese Örtlichkeit aufsuchten und Stefan entdeckten. Er gingso ein geringeres und überschaubares Risiko ein, dass man die Leiche nicht finden würde und entsorgte sie später in einem der Waggons.
Auch wenn wir jetzt über ein "Bahnszenario" diskutieren, sollte man eine Wohnung , einen Kohlenkeller , einen Heizraum und das Verbringen der Leiche über den Hausmüll nicht ausschließen.
brigittsche schrieb:Außerdem meine ich mich zu erinnern, dass irgendwo einmal gesagt wurde, dass die Leiche in einem geschlossenen Raum gelegen hätte. Leider weiß ich nicht mehr, wo ich das gelesen haben.
Das habe ich auch so in Erinnerung.
Coldcases schrieb:Richtig. Der war damals noch in Betrieb. Aber das Gelände dort ist so groß, sodass es da sehr viele Versteckmöglichkeiten gegeben hätte eine Leiche kurzzeitig irgendwo zu verstecken und später dann im Waggon zu entsorgen.
Genau das.
Und wenn der Täter noch eine Zugangsberechtigung zum Bahnhof gehabt hätte und entsprechende Ortskenntnisse; Der perfekte Ort für das gesamte Verbrechen.
Ich habe mir das ganze mal auf der Karte angeschaut. Von der Sellinstraße, wo Stefan das letzte Mal gesehen wurde, ist der Bahnhof nur 1,8 km bzw 25 min Fußweg entfernt. Die Wohnung von Stefans Vater, sein Ziel also, war in die entgegengesetzte Richtung.
Hätte Stefan, der ja bereits Pädo Erfahrungen gemacht hatte, sich in einer fremden Stadt von einem Fremden so weit weglocken lassen ?
Er war ja auch noch verabredet zum angeln.
Coldcases schrieb:Man hat jetzt keine Vergleichsbilder zur Hand. Aber das Gelände ist riesig mit damals schon leerstehenden Gebäuden. Möglichkeiten gab es da viele wie gesagt. Der Ort wäre ideal und unauffälliger für einen Täter als irgendeine Wohnung mit Kellerzugang, wo der Täter jederzeit hätte mit rechnen müssen, dass ihm ein Nachbar im Hausflur begegnet.
Sicher wäre der Ort geeignet. Bloß wie hätte der Täter ihn dahin kriegen sollen ?
Vielleicht fand das eigentliche überwältigen des Opfers woanders statt und Stefan wurde tot, oder aber noch lebend zu dem Bahnhof transportiert worden
ThoFra schrieb:Demnach hätten dann sowohl die Tante als auch die Mutter von Stefan sich vertan und hielten die Stimme fälschlicherweise für die ihres Neffen / Sohnes?
Das ist kein seltenes Phänomen. Aber er kann es ja wohl nicht gewesen sein.
ThoFra schrieb:rage mich dann allerdings, unter welchem Vorwand der Täter Stefan dort hingelockt haben könnte?
Wenn er ihm vorgeschlagen hätte, dort ein paar Bier zusammen zu trinken, wäre Stefan doch wahrscheinlich eher misstrauisch gewesen, warum dies ausgerechnet dort geschehen sollte?!
Eben das ist das Unwahrscheinliche daran.
Der wäre doch in einer fremden Stadt nicht mit einem fremden Mann auf so ein gruseliges Bahngelände gegangen. Wohl auch nicht mit einem ihm flüchtig Bekannten
.
darkstar69 schrieb:Stefan war ja mit seinem Vater verabredet. Ich denke, er hätte nicht einfach so mit jemanden lange irgendwas unternehmen wollen. Und das nur mit jemandem freiwillig, dem er in irgendeiner Weise Vertrauen entgegenbringt. Wieviel Zeit er noch zur Verfügung hatte, bis zur Verabredung wurde mWn nie konkret gesagt, oder?
Wurde nicht bekannt gegeben, das man ihn zum Abendbrot erwartete zu einer bestimmten Uhrzeit ?
Coldcases schrieb:ieser Ort ist jetzt beispielsweise keine Weltreise von dem Ort entfernt, wo Stefan seine Badesachen abholte. Kinder in dem Alter vergessen schnell mal das Zeitgefühl. Vielleicht versprach er den Jungen auch Geld, Geschenke, usw.?
25 Minuten zu Fuß wahrscheinlich eher 15 bei schnellem Gang
Coldcases schrieb:Und irgendetwas muss da passiert sein, was Stefan von seinen ursprünglichen Weg nach Hause, abhielt. Es gibt ansonsten keine andere Erklärung
Ja, aber ohne Spuren gibt es da dutzende denkbare Erklärungen.