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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

1.050 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, Junge ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 01:30
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Also war Nancy als Stiefschwester dann wohl keine (Bluts-)Verwandte von Stefan, sondern müsste dann die Tochter des zweiten (oder ersten, je nachdem, ob sie jünger oder älter war als Stefan, stand dazu eigentlich mal irgendwo etwas in einer der Quellen?) Ehemannes von Stefan's Mutter gewesen sein.
Ja, so sehe ich das auch. Vermutlich das Kind aus erster Ehe vor der Ehe mit Stefans leiblichen Vater aus Berlin. Nancy war drei Jahre älter als Stefan laut Zeitungsbericht.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Rein theoretisch hatten die beiden (Stefan's Mutter und sein leiblicher Vater) nach dem Tod von Stefan wohl nicht zwangsläufig mehr etwas miteinander zu tun.
Sie waren geschieden und das einzige gemeinsame Kind, ihr Sohn Stefan, lebte nicht mehr, von daher bestand nicht unbedingt eine "Notwendigkeit", miteinander weiterhin Kontakt zu halten.
Ja das was man so üblicherweise so kennt bei Scheidungskindern. Die Mutter hatte wohl das Sorgerecht und in den Ferien war der Junge bei seinem Vater in Berlin.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Dennoch finde ich es merkwürdig, dass er nichtmals wusste, wo seine Exfrau lebt.
Ja, traurig. Viel Kommunikation schien da nicht mehr zu sein zwischen den leiblichen Eltern.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 02:39
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Würde ich nicht zwangsweise von aus gehen. Der Fall stand damals in vielen Zeitungen, der MDR hat darüber berichtet, usw. Das ist dann nicht wirklich schwer herauszufinden, wo der Junge in Kiel gewohnt hat.
Ich bin davon ausgegangen, dass die Stimme von Stefan, die seine Mutter gehört haben will, abgespielt wurde, wenn ich es richtig verstanden habe. Woher hat die Person also das Tonband her? Oder habe ich was falsch verstanden? Daher habe ich vermutet, dass diese Person ihn gekannt haben müsste. Es sei denn das war igendein Spinner, der nichts mit der Tat zu tun hatte. Laut dem Artikel von 2002 sagte die Mutter aber, dass die Anrufer die gleichen Personen waren, die für das Ableben ihres Sohnes verantwortlich waren.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 08:18
Zitat von sagsag schrieb:dass die Stimme von Stefan, die seine Mutter gehört haben will, abgespielt wurde, wenn ich es richtig verstanden habe. Woher hat die Person also das Tonband her? Oder habe ich was falsch verstanden?
Dass bei den Anrufen die Worte "Ich bin's" von einem Tonband o ä abgespielt worden sein könnten war lediglich eine Vermutung von Usern/Userinnen hier im Forum, u a auch von mir.
Ob dies nun tatsächlich so gewesen ist, wissen wir nicht.
Zitat von sagsag schrieb:Laut dem Artikel von 2002 sagte die Mutter aber, dass die Anrufer die gleichen Personen waren, die für das Ableben ihres Sohnes verantwortlich waren.
Das vermutet die Mutter, wissen kann sie es ja nicht, da weder der / die Anrufer identifiziert werden konnten, noch der / die Mörder von Stefan gefasst werden konnten.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ja, traurig. Viel Kommunikation schien da nicht mehr zu sein zwischen den leiblichen Eltern.
Finde ich auch schade, schließlich hätte man sich nach so einem schlimmen und einschneidenden Erlebnis (der gemeinsame Sohn wird brutal ermordet) auch gegenseitig eine Stütze sein können.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 09:36
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Das vermutet die Mutter, wissen kann sie es ja nicht, da weder der / die Anrufer identifiziert werden konnten, noch der / die Mörder von Stefan gefasst werden konnten.
Ich denke eher, dass das Kinder oder Jugendliche waren. Aufgrund seiner Ostherkunft hatte Stefan, wie bekannt ist, keinen leichten Stand und wurde gemobbt in der Schule. Freunde hatte er da wohl nicht. Kinder können grausam sein und ich halte es von daher für naheliegend das man sich da einen makaberen Scherz erlaubt hat.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 09:58
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ich gehe, wie gesagt von einem Täter aus den Stefan nicht kannte und nicht von einem Pädo der extra aus Kiel anreiste um den Jungen zu töten.
Ich würde gar nicht unbedingt davon ausgehen, dass der Täter unbedingt das Ziel hatte, Stefan zu töten. Er muss gar nicht mal das Ziel gehabt haben, irgendwen zu töten. Es muss auch kein Racheakt gewesen sein. Ich finde nicht, dass eine mögliche Verbindung des Falles nach Kiel unbedingt auch ein geplantes Töten, speziell gezielt von Stefan, oder einer Konsequenz auf Stefans Kontakte zur Polizei beinhalten muss.

Da kann auch was einfach aus dem Ruder gelaufen sein, dass jemand seine Fantasien so gar nicht mehr im Griff hatte. Andere Möglichkeiten sind aber ebenso denkbar.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 11:12
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich würde gar nicht unbedingt davon ausgehen, dass der Täter unbedingt das Ziel hatte, Stefan zu töten. Er muss gar nicht mal das Ziel gehabt haben, irgendwen zu töten. Es muss auch kein Racheakt gewesen sein. Ich finde nicht, dass eine mögliche Verbindung des Falles nach Kiel unbedingt auch ein geplantes Töten, speziell gezielt von Stefan, oder einer Konsequenz auf Stefans Kontakte zur Polizei beinhalten muss.
An einen Racheakt glaube ich auch weniger. Aber der Junge wies massive Stich-und Schnittverletzungen am ganzen Körper auf. Das da irgendetwas aus dem Ruder lief, glaube ich nie und nimmer. Er musste ihn töten, da der Junge sonst geredet hätte. Die Tötungsabsicht war von vornherein einkalkuliert. Und das muss über Stunden, vielleicht über Tage so gegangen sein.

Wo genau das Ganze stattfand kann man nur spekulieren. Der Waggon in dem sich Stefan befand soll aus Pankow-Heinersdorf gekommen sein. Da gibt es zig Orte, wo man den Jungen ungestört hätte festhalten können. Viele Lost Place Örtlichkeiten.


Ein Eldorado für abenteuerlustige Kinder und Jugendliche. ( siehe Bilder)

Ich vermute, da sich da auch der alte Rangierbahnhof befindet, dass der Junge dort mit irgendeinen Vorwand hingelockt wurde und dort festgehalten worden ist. Sehr Praktisch für den Täter, da sich dort auch die Waggons befanden, die dann zur damaligen Müllkippe Schönheide, ca. 20 Kilometer ausserhalb Berlins gebracht worden sind.


Das alte S-Bahn Gelände Pankow Heinersdorf

SBahn BlickOriginal anzeigen (0,3 MB)



drinnenOriginal anzeigen (0,3 MB)



JugendlicheOriginal anzeigen (0,2 MB)



TorOriginal anzeigen (0,4 MB)


Quelle: https://blogs.faz.net/berlinabc/2015/11/07/pankow-heinersdorf-1276/ (Archiv-Version vom 09.06.2023)


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 11:25
Und dort wurde früher auch Braunkohle gelagert, soweit ich mich informiert habe.

Anhand von Bodenproben kann man heute im Labor so ziemlich genau feststellen, ob die Örtlichkeit mit den Braunkohleanhaftungen am Stefans Leichnam übereinstimmen. Damals ging das noch nicht. Heutzutage wäre dies aber durchaus möglich, um die Örtlichkeiten, wo Stefan sich befand, genauer lokalisieren zu können.

An eine Wohnung oder Kohlekeller glaube ich von daher weniger. Der Täter könnte die Leiche dort irgendwo versteckt haben und später dort auch in einen der Waggons verfrachtet haben. Er musste jederzeit damit rechnen, dass Abenteuerlustige, Kinder, Jugendliche, diese Örtlichkeit aufsuchten und Stefan entdeckten. Er gingso ein geringeres und überschaubares Risiko ein, dass man die Leiche nicht finden würde und entsorgte sie später in einem der Waggons.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 11:40
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ich vermute, da sich da auch der alte Rangierbahnhof befindet, dass der Junge dort mit irgendeinen Vorwand hingelockt wurde und dort festgehalten worden ist.
Der war allerdings damals noch in Betrieb: Wikipedia: Bahnhof Berlin-Pankow#Ehemaliger Rangierbahnhof

Außerdem meine ich mich zu erinnern, dass irgendwo einmal gesagt wurde, dass die Leiche in einem geschlossenen Raum gelegen hätte. Leider weiß ich nicht mehr, wo ich das gelesen haben.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 11:48
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Der war allerdings damals noch in Betrieb:
Richtig. Der war damals noch in Betrieb. Aber das Gelände dort ist so groß, sodass es da sehr viele Versteckmöglichkeiten gegeben hätte eine Leiche kurzzeitig irgendwo zu verstecken und später dann im Waggon zu entsorgen. Stefans Leiche befand sich ja in einem der Waggons. Also gehe ich auch davon aus, dass er irgendwo dort auf dem Gelände auch festgehalten worden ist.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Außerdem meine ich mich zu erinnern, dass irgendwo einmal gesagt wurde, dass die Leiche in einem geschlossenen Raum gelegen hätte. Leider weiß ich nicht mehr, wo ich das gelesen haben.
Ja, aber geschlossen bedeutet für mich lediglich "überdacht und im trockenen" gelegen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 11:54
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:geschlossen bedeutet für mich lediglich "überdacht und im trockenen"
Ich kenne das nur so, dass damit ein Raum mit vier Wänden gemeint ist, nicht etwa nur ein Dach auf vier Pfosten, was nach Deiner Definition ja auch ein geschlossener Raum wäre. In dem sich dann allerdings z. B. Spuren von Pflanzen finden würden, die es in einem wirklich geschlossenen Raum (vier Wände mit Tür und ggf. auch Fenstern) nicht gibt.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Also gehe ich auch davon aus, dass er irgendwo dort auf dem Gelände auch festgehalten worden ist.
Das versuch mal auf einem noch in Betrieb befindlichen Bahngelände. Da spaziert man nicht einfach so herum, auch wenn nicht mehr viel Betrieb ist - ich kenne das aus eigener Erfahrung, ein Freund von mir ist großer Eisenbahnfan und ich habe ihn ein paar Mal auf "Besichtigungstouren" begleitet, irgendwann aber nicht mehr, weil wir ständig vor irgendwelchen Bahnmitarbeitern auf der Flucht waren.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 12:16
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich kenne das nur so, dass damit ein Raum mit vier Wänden gemeint ist, nicht etwa nur ein Dach auf vier Pfosten, was nach Deiner Definition ja auch ein geschlossener Raum wäre. In dem sich dann allerdings z. B. Spuren von Pflanzen finden würden, die es in einem wirklich geschlossenen Raum (vier Wände mit Tür und ggf. auch Fenstern) nicht gibt.
Wie dem auch sei. Zumindest trocken. Aber das heisst ja auch nicht viel. Der Sommer im August 95 war ein ungewöhnlich warmer Sommer mit an die 30 Grad.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das versuch mal auf einem noch in Betrieb befindlichen Bahngelände. Da spaziert man nicht einfach so herum, auch wenn nicht mehr viel Betrieb ist - ich kenne das aus eigener Erfahrung, ein Freund von mir ist großer Eisenbahnfan und ich habe ihn ein paar Mal auf "Besichtigungstouren" begleitet, irgendwann aber nicht mehr, weil wir ständig vor irgendwelchen Bahnmitarbeitern auf der Flucht waren
Man hat jetzt keine Vergleichsbilder zur Hand. Aber das Gelände ist riesig mit damals schon leerstehenden Gebäuden. Möglichkeiten gab es da viele wie gesagt. Der Ort wäre ideal und unauffälliger für einen Täter als irgendeine Wohnung mit Kellerzugang, wo der Täter jederzeit hätte mit rechnen müssen, dass ihm ein Nachbar im Hausflur begegnet. Ist für mich auch irgendwie schwer vorstellbar. Er muss auf diesen Gelände gewesen sein, sonst hätte er die Leiche nicht in den Waggon bekommen. Ich glaube nicht, dass diese mit dem Hausmüll entsorgt worden ist. Man konnte es sich seitens der Müllkippenmitarbeiter nicht erklären wie die Leiche in den Waggon kam.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 14:45
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Kinder können grausam sein und ich halte es von daher für naheliegend das man sich da einen makaberen Scherz erlaubt hat.
Demnach hätten dann sowohl die Tante als auch die Mutter von Stefan sich vertan und hielten die Stimme fälschlicherweise für die ihres Neffen / Sohnes?
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Aber das Gelände ist riesig mit damals schon leerstehenden Gebäuden. Möglichkeiten gab es da viele wie gesagt. Der Ort wäre ideal und unauffälliger für einen Täter als irgendeine Wohnung mit Kellerzugang,
Finde den Ansatz mit einem "Lost Place" als Tatort keine schlechte Idee, könnte mir durchaus vorstellen, dass die Tat (zumindest teilweise / nachts) dort geschehen sein könnte.
Frage mich dann allerdings, unter welchem Vorwand der Täter Stefan dort hingelockt haben könnte?
Wenn er ihm vorgeschlagen hätte, dort ein paar Bier zusammen zu trinken, wäre Stefan doch wahrscheinlich eher misstrauisch gewesen, warum dies ausgerechnet dort geschehen sollte?!
Abenteuerlust gut und schön, aber ob das ausgereicht hätte, Stefan dazu zu bewegen, einem evtl fremden Mann (oder Jugendlichen) dorthin zu folgen?
Könnte ich mir bei einem jungendlichen Täter noch eher vorstellen, dass Stefan mit diesem arglos(er) an einen solchen Ort gegangen wäre.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 15:51
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Abenteuerlust gut und schön, aber ob das ausgereicht hätte, Stefan dazu zu bewegen, einem evtl fremden Mann (oder Jugendlichen) dorthin zu folgen?
Stefan war ja mit seinem Vater verabredet. Ich denke, er hätte nicht einfach so mit jemanden lange irgendwas unternehmen wollen. Und das nur mit jemandem freiwillig, dem er in irgendeiner Weise Vertrauen entgegenbringt. Wieviel Zeit er noch zur Verfügung hatte, bis zur Verabredung wurde mWn nie konkret gesagt, oder?


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 16:05
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Frage mich dann allerdings, unter welchem Vorwand der Täter Stefan dort hingelockt haben könnte?
Das er ihn irgendetwas zeigen wollte beispielsweise und das hat dann sein Interesse geweckt. Dieser Ort ist jetzt beispielsweise keine Weltreise von dem Ort entfernt, wo Stefan seine Badesachen abholte. Kinder in dem Alter vergessen schnell mal das Zeitgefühl. Vielleicht versprach er den Jungen auch Geld, Geschenke, usw.?

Es läuft ja oft genauso ab. Die anderen vier Jungs sind auf diese Weise auch verschwunden und angequatscht worden.

Till Kratsch galt als verlässlich und wollte nur einen Freund aus Bielefeld zum Bahnhof bringen, wie seine Mutter berichtete. Er verschwand am hellichten Tag, ebenso wie Samir Beganovic, der nachts nach Kreuzburg wollte. Beide wurden zuletzt am am Bahnhof Zoo gesehen, ein mitunter übler Ort, der über Berlin hinaus bekannt ist, dass sich dort junge Männer und Jungen älteren Männern zum Sex anboten. ( Stricherszene)

Und irgendetwas muss da passiert sein, was Stefan von seinen ursprünglichen Weg nach Hause, abhielt. Es gibt ansonsten keine andere Erklärung. Genau an solchen Orten ist das Entdeckungsrisiko relativ gering für einen Täter auch entdeckt zu werden. Und die Waggons fuhren von dort aus zur Müllkippe...


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

05.08.2023 um 23:37
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:An einen Racheakt glaube ich auch weniger. Aber der Junge wies massive Stich-und Schnittverletzungen am ganzen Körper auf. Das da irgendetwas aus dem Ruder lief, glaube ich nie und nimmer.
Das glaube ich auch. Der Täter hat die Tötung von vornherein geplant
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:r musste ihn töten, da der Junge sonst geredet hätte.
Das sehe ich etwas differenzierter. Natürlich hätte er ihn auch aus Verdeckungsabsicht getötet haben. Andererseits war er ihm wahrscheinlich unbekannt.
Die Tatbegehung , auch mit dem Plastiksäcken spricht für mich eher dafür, das die Tötungshandlung an sich ebenfalls eine Rolle gespielt hat.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Sehr Praktisch für den Täter, da sich dort auch die Waggons befanden, die dann zur damaligen Müllkippe Schönheide, ca. 20 Kilometer ausserhalb Berlins gebracht worden sind.
Das ist mal eine neue Idee.
Man hat ja seinerzeit auch nach Orten gesucht mit viel Kohle, weil sein Körper damit bedeckt war.
Auch wenn der Bahnhof an sich noch in Betrieb war, teilweise waren Gebäude bereits aufgegeben und verfielen.
Dies wäre ein abgeschiedener Ort.
Vielleicht hatte der Täter ja auch berechtigten Zugang zum Bahnhof und kannte sich dort aus.
Auch Kohle wäre dort sicherlich genug.
Entweder, weil irgendwo noch ein vergessener Haufen rum lag, oder aber die Leiche direkt in einem Kohlenwagon versteckt. Möglich, das dieser, gerade weil es Sommer war, dort einige Tage stand.
Dann musste die Leiche aber entsorgt werden und wurde in den Müllwagon nach Schöneiche umgeladen.
Das würde auch dazu passen, das die Ermittler damals den Verdacht hegten, Stefans Leiche könne nicht unbemerkt über den Hausmüll gekommen sein, sondern direkt in den Wagon entsorgt worden. Später war nicht mehr die Rede davon, weil die Praxis gezeigt hat, das es doch geht, über die Müllcontainer.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:An eine Wohnung oder Kohlekeller glaube ich von daher weniger. Der Täter könnte die Leiche dort irgendwo versteckt haben und später dort auch in einen der Waggons verfrachtet haben. Er musste jederzeit damit rechnen, dass Abenteuerlustige, Kinder, Jugendliche, diese Örtlichkeit aufsuchten und Stefan entdeckten. Er gingso ein geringeres und überschaubares Risiko ein, dass man die Leiche nicht finden würde und entsorgte sie später in einem der Waggons.
Auch wenn wir jetzt über ein "Bahnszenario" diskutieren, sollte man eine Wohnung , einen Kohlenkeller , einen Heizraum und das Verbringen der Leiche über den Hausmüll nicht ausschließen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Außerdem meine ich mich zu erinnern, dass irgendwo einmal gesagt wurde, dass die Leiche in einem geschlossenen Raum gelegen hätte. Leider weiß ich nicht mehr, wo ich das gelesen haben.
Das habe ich auch so in Erinnerung.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Richtig. Der war damals noch in Betrieb. Aber das Gelände dort ist so groß, sodass es da sehr viele Versteckmöglichkeiten gegeben hätte eine Leiche kurzzeitig irgendwo zu verstecken und später dann im Waggon zu entsorgen.
Genau das.
Und wenn der Täter noch eine Zugangsberechtigung zum Bahnhof gehabt hätte und entsprechende Ortskenntnisse; Der perfekte Ort für das gesamte Verbrechen.
Ich habe mir das ganze mal auf der Karte angeschaut. Von der Sellinstraße, wo Stefan das letzte Mal gesehen wurde, ist der Bahnhof nur 1,8 km bzw 25 min Fußweg entfernt. Die Wohnung von Stefans Vater, sein Ziel also, war in die entgegengesetzte Richtung.
Hätte Stefan, der ja bereits Pädo Erfahrungen gemacht hatte, sich in einer fremden Stadt von einem Fremden so weit weglocken lassen ?
Er war ja auch noch verabredet zum angeln.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Man hat jetzt keine Vergleichsbilder zur Hand. Aber das Gelände ist riesig mit damals schon leerstehenden Gebäuden. Möglichkeiten gab es da viele wie gesagt. Der Ort wäre ideal und unauffälliger für einen Täter als irgendeine Wohnung mit Kellerzugang, wo der Täter jederzeit hätte mit rechnen müssen, dass ihm ein Nachbar im Hausflur begegnet.
Sicher wäre der Ort geeignet. Bloß wie hätte der Täter ihn dahin kriegen sollen ?
Vielleicht fand das eigentliche überwältigen des Opfers woanders statt und Stefan wurde tot, oder aber noch lebend zu dem Bahnhof transportiert worden
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Demnach hätten dann sowohl die Tante als auch die Mutter von Stefan sich vertan und hielten die Stimme fälschlicherweise für die ihres Neffen / Sohnes?
Das ist kein seltenes Phänomen. Aber er kann es ja wohl nicht gewesen sein.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:rage mich dann allerdings, unter welchem Vorwand der Täter Stefan dort hingelockt haben könnte?

Wenn er ihm vorgeschlagen hätte, dort ein paar Bier zusammen zu trinken, wäre Stefan doch wahrscheinlich eher misstrauisch gewesen, warum dies ausgerechnet dort geschehen sollte?!
Eben das ist das Unwahrscheinliche daran.
Der wäre doch in einer fremden Stadt nicht mit einem fremden Mann auf so ein gruseliges Bahngelände gegangen. Wohl auch nicht mit einem ihm flüchtig Bekannten

.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Stefan war ja mit seinem Vater verabredet. Ich denke, er hätte nicht einfach so mit jemanden lange irgendwas unternehmen wollen. Und das nur mit jemandem freiwillig, dem er in irgendeiner Weise Vertrauen entgegenbringt. Wieviel Zeit er noch zur Verfügung hatte, bis zur Verabredung wurde mWn nie konkret gesagt, oder?
Wurde nicht bekannt gegeben, das man ihn zum Abendbrot erwartete zu einer bestimmten Uhrzeit ?
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:ieser Ort ist jetzt beispielsweise keine Weltreise von dem Ort entfernt, wo Stefan seine Badesachen abholte. Kinder in dem Alter vergessen schnell mal das Zeitgefühl. Vielleicht versprach er den Jungen auch Geld, Geschenke, usw.?
25 Minuten zu Fuß wahrscheinlich eher 15 bei schnellem Gang
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Und irgendetwas muss da passiert sein, was Stefan von seinen ursprünglichen Weg nach Hause, abhielt. Es gibt ansonsten keine andere Erklärung
Ja, aber ohne Spuren gibt es da dutzende denkbare Erklärungen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

06.08.2023 um 03:05
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Auch wenn der Bahnhof an sich noch in Betrieb war, teilweise waren Gebäude bereits aufgegeben und verfielen.
Dies wäre ein abgeschiedener Ort.
Das ist wie gesagt, mir auch so, als ich vor ein paar Wochen Bekannte in Berlin besucht habe, so bestätigt worden. In diesem Zusammenhang erzählte man mir auch von einem sexuellen Missbrauchsfall eines Bahnmitarbeiters an einen Jungen in den 90er Jahren.Näheres konnte man mir dazu aber auch nicht sagen, da dass Ganze wohl schon zu lange her ist. In irgendeinem Thread stand dazu auch mal irgendwo etwas geschrieben. Ob das damals auf den Gelände Pankow Heinersdorf passierte? Muss ich passen.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Auch wenn wir jetzt über ein "Bahnszenario" diskutieren, sollte man eine Wohnung , einen Kohlenkeller , einen Heizraum und das Verbringen der Leiche über den Hausmüll nicht ausschließen.
Kann man ebenfalls nicht ausschließen. Aber wie wahrscheinlich wäre es aufgrund der Erfahrungen, die Stefan in Kiel gemacht hatte, da mit einem Mann in eine Wohnung zu gehen? Ich bleibe da skeptisch, wie gesagt. Das Risiko halte ich einfach für zu groß.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Sicher wäre der Ort geeignet. Bloß wie hätte der Täter ihn dahin kriegen sollen ?
Vielleicht fand das eigentliche überwältigen des Opfers woanders statt und Stefan wurde tot, oder aber noch lebend zu dem Bahnhof transportiert worden
Ich denke, wie gesagt, eher an einen jüngeren Täter unter 20. Vielleicht auch zwei Täter, Jugendliche. Zumindest würde es erklären, einen Jungen zu irgendetwas zu überreden was ein erwachsener Mann aufgrund der Erfahrungen, die Stefan in Kiel machte, nicht geschafft hätte... den Jungen mit irgendetwas zu locken/ oder zu versprechen ohne das er argwöhnisch wäre. Für zwei Person wäre es auch ein Leichteres eine Leiche in den Waggon zu hiefen, was für eine Person zumindest umständlich wäre.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Hätte Stefan, der ja bereits Pädo Erfahrungen gemacht hatte, sich in einer fremden Stadt von einem Fremden so weit weglocken lassen ?
Er war ja auch noch verabredet zum angeln.
Nun ja, so fremd war die Stadt ja nicht für Stefan. Er kam ja gebürtig aus Berlin und wird nicht das erste Mal bei seinem Vater gewesen sein denke ich. Man darf nicht vergessen, er war noch ein Kind, da vergisst man schnell man die Zeit und hält es nicht immer so mit der Pünktlichkeit, wie es oftmals bei Erwachsenen der Fall ist, wenn man selbst einen Termin irgendwo hat.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Sicher wäre der Ort geeignet. Bloß wie hätte der Täter ihn dahin kriegen sollen ?
Vielleicht fand das eigentliche überwältigen des Opfers woanders statt und Stefan wurde tot, oder aber noch lebend zu dem Bahnhof transportiert worden
Das könnte ganz banal abgelaufen sein. Kinder sind abenteuerlustig, denken in dem Alter nicht wie Erwachsene. Wir denken da viel zu kopflastig. Kinder haben da eine andere Sichtweise auf gewisse Dinge und können auch nicht gleich einschätzen, dass da jemand nichts Gutes im Schilde führt. Besonders, wenn vielleicht der Täter selbst nur ein paar Jahre älter als Stefan gewesen sein könnte und ihm irgendetwas versprach.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ja, aber ohne Spuren gibt es da dutzende denkbare Erklärungen.
Da kann man nur ins Blaue spekulieren. So ziemlich Alles ist da denkbar.
Der zitierte Beitrag von ThoFra wurde gelöscht. Begründung: Bitte keine Youtube Kommentare zur Diskussion stellen. Diese sind nicht verifizierbar
Ist das nicht dieser Insolito oder wie der Youtuber heisst? Ich finde seine Videos nicht besonders informativ. Er bezieht sich lediglich auch nur auf das was in Zeitungen steht oder bei Aktenzeichen gesagt wird. Lobenswert das es diesen Kanal gibt, ja, aber wirklich NEU ist das nicht was er da sagt und oftmals auch nur aus den Zusammenhang gerissen. Er will Reichweite generieren, aber hilfreich sind seine Videos nicht, was mir auch in dem ein oder anderen Fall bislang schon aufgefallen ist, wo man selbst viel mehr Hintergrundinformationen hat als der Youtuber.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

06.08.2023 um 08:37
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wurde nicht bekannt gegeben, das man ihn zum Abendbrot erwartete zu einer bestimmten Uhrzeit ?
Es wurde gesagt, dass Stefan und Vater zum Nachtangeln wollten und dass er daher zum Abendessen wohl zurück sein wollte. Aber an eine Uhrzeit kann ich mich gerade nicht erinnern. Damit würde sich aber ja ein Zeitfenster ergeben, dass Stefan dann trotzdem zur freien Verfügung hatte. Stefan wurde ja durchaus auch als selbstständiger Junge mit seinem eigenen Leben und vor allem auch kleinen Geheimnissen beschrieben. Je größer dieses Zeitfenster also wäre, desto mehr könnte er Ideen gehabt haben, diese Zeit zu verbringen oder aber auf spontane Vorschläge eingegangen sein. Das bringt dann eben Möglichkeiten mit sich, die wir nicht kennen und einschätzen können. Hatte er dann noch andere Pläne, von denen er nicht berichtete oder war er dann tatsächlich offen für kleine spontane Abenteuer? Wenn das Zeitfenster sehr klein war, würde ich sagen nein, da ihm das Angeln wohl wichtig war. Anderenfalls aber würde ich denken, er könnte da noch was vorgehabt haben.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Natürlich hätte er ihn auch aus Verdeckungsabsicht getötet haben. Andererseits war er ihm wahrscheinlich unbekannt.
Die Tatbegehung , auch mit dem Plastiksäcken spricht für mich eher dafür, das die Tötungshandlung an sich ebenfalls eine Rolle gespielt hat.
Ich denke auch, dass die Tat als solche geplant war. Und ich denke, dass es einen sadistischen Hintergrund und Machtinteressen, eben auch mit speziellen Interessen zu Plastik oder glatten Materialien oder auch gezielt Mülltüten, gab. Dennoch kann diese Tat als solche dann spontan erfolgt sein, weil man sich (halbwegs) zufällig traf. Und eine Tötungsabsicht muss zunächst nicht bestanden haben. Wenn aber die sadistische Seite immer stärker wurde, Stefan immer mehr gedemütigt und gequält wurde, verletzt und gefoltert wurde, immer mehr gezwungen, dann konnte der Täter ihn irgendwann auch nicht mehr gehen lassen.

Wenn man davon ausgeht, dass Stefan nicht einfach von der Straße weg entführt wurde, dann muss Stefan entweder alleine von sich aus geplant schon irgendwohin gegangen sein, wo er seinen Mörder traf und sich diesem nicht mehr entziehen konnte oder aber der Täter konnte Stefan aufgrund eines Vertrauensbonus überreden mitzukommen. Woher kam dieses Vertrauen dann aber? Wenn es jemand jüngerer war, woher hatte dieser dann schon diese expliziten Interessen und konnte sie so umsetzen? Ggf hatte ein jüngerer (Mit-)Täter dann ja auch tatsächlich einen älteren (Haupt-)Täter anbei?

Mögliche Konstellationen erinnern mich an andere Fälle von jüngeren und älteren Paaren und auch den bestehenden Beziehungen in der Szene, wie sie hier auch von einem ehemaligen betroffenen Jungen beschrieben werden:

Der Fall Manuel Schadwald - Ein großes Fragezeichen (Seite 28) (Beitrag von angellost)

Denkbar wäre dann eben durchaus, dass Stefan von jemand anderen (Betroffenen) irgendwohin mitgenommen wurde. Ob er diesen wenn denn dann schon kannte?
Der zitierte Beitrag von ThoFra wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Ich finde es gut, dass er nicht nur die sehr bekannten Fälle bespricht und auch an die Opfer erinnert und diese konsequent in den Fokus stellt. Aber leider sind seine Rückschlüsse wenig neutral und teilweise sind seine Recherchen nicht stichhaltig. Man kann das so nicht einfach übernehmen. Dennoch mag ich seine Serie und finde es toll, dass er sich so viel Mühe macht.

Schön wäre es, dazu ein Interview im Podcast oder so mit einem Ermittler zum aktuellen Stand zu bekommen und Gerüchte und Spuren zu klären. Mich würde eben insbesondere interessieren, was zu dem Freund (als Zeugen und dessen Wissen) und Stefans geplanter Aussage in Kiel gesagt werden kann. Und eben auch, was zu Stefans Freizeitinteressen in Berlin bekannt ist.


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