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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

1.050 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, Junge ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

19.12.2021 um 01:41
Zitat von abberlineabberline schrieb:Das frag ich mich auch. Ein 13jähriger, der eine konkrete Person anzeigt, ohne dass die Erziehungsberechtigten informiert werden, geht das überhaupt?
Ich bin mir nicht sicher ob überhaupt eine Strafanzeige getätigt wurde.
We weis den, was das für ein Vorfall genau war seinerzeit in Kiel.
Entweder gab es gar keine und irgendwelche Kontakte wurden später erst bekannt oder die Polizei warf dem bei den damaligen Ermittlungen so wenig Bedeutung bei, das sie es nicht öffentlich machen.
Es spricht ja auch alle Logik und der Faktenlage entgegen das der Täter extra wegen Stefan aus aus Kiel angereist kam.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

19.12.2021 um 09:13
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Es spricht ja auch alle Logik und der Faktenlage entgegen das der Täter extra wegen Stefan aus aus Kiel angereist kam.
Sehe ich nicht unbedingt so.
Je nachdem, was zwischen diesem pädophilen Mann aus Kiel und Stefan vorgefallen ist, könnte der Mann aus Kiel doch befürchtet haben, dass Stefan weiteren Personen davon erzählen könnte und es dann schlussendlich Konsequenzen für diesen besagten Mann geben könnte, die dieser unbedingt vermeiden wollte.
Wenn er z B recht kurz vor der Tat erst davon erfahren haben sollte, dass Stefan seinen Vater in Berlin besuchte, würde ich grundsätzlich nicht ausschließen, dass er ihm hinterher fuhr, da er eventuelle negative Konsequenzen für sich selbst abwenden wollte.
Ob von vornherein dann eine Tötungsabsicht bestand oder nicht, finde ich schwierig zu beurteilen - einerseits schien der Täter gewissermaßen "vorbereitet" auf die Tat, was definitiv eher gegen einen Täter von außerhalb spricht, andererseits kann man die meisten seiner Tathandlungen auch mit einer ungeplanten Tat in Verbindung bringen.
Auch eine Situation zwischen Stefan und dem Täter, die ungeplant eskalierte, finde ich durchaus denkbar.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

19.12.2021 um 11:06
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Entweder gab es gar keine und irgendwelche Kontakte wurden später erst bekannt oder die Polizei warf dem bei den damaligen Ermittlungen so wenig Bedeutung bei, das sie es nicht öffentlich machen.
Ich gehe vom letzterem aus. Die Moderatorin reiste für diesen Bericht zum LKA aus und sprach mit einer der Beamtin, die für den Fall 2013 zuständig war. Da wird später ermittelt worden sein, dass es eine Pädoszene in Kiel damals gab. Es sieht sehr stark danach aus, dass man damals Stefans Aussage/Anzeige nicht wirklich ernst nahm.

Es soll nach "groben" Schätzungen ca. 250000 Männer mit pädophilen Neigungen in Deutschland geben. Möglicherweise ist die Dunkelziffer weitaus höher oder vielleicht auch niedriger. Schwer einzuschätzen, wieviel Prozent davon schwere Straftaten, wie Missbrauch oder Mord begehen könnten. Da gibt es leider zurecht auch keine genauen Richtwerte. Sicher aber wohl ein geringer Anteil von denen, die pädophil sind. Eine Zahl die aber immer noch zu hoch wäre.

Bei solchen Zahlen, die grundsätzlich erschreckend sind, halte ich es aber durchaus für Zufall und den Umständen des Ablaufes wie Stefan zu Tode kam, nach wie vor für sehr naheliegend, dass Stefan in Berlin auf jemanden traf, der mit der Kieler Pädoszene nichts am Hut hatte, sondern auf einen Ortsansässigen traf.

Das Thema Pädophilie ist nun jetzt auch nicht ein wirklich so seltenes und neues Phänomen in unserer Gesellschaft. Das war es 1995 auch schon. Die gesellschaftliche Wahrnehmung und die behördliche Strafverfolgung bei derartigen Delikten war aber allerdings eine ganz andere wie sie Heute ist.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

19.12.2021 um 11:20
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Das war es 1995 auch schon. Die gesellschaftliche Wahrnehmung und die behördliche Strafverfolgung bei derartigen Delikten war aber allerdings eine ganz andere wie sie Heute ist.
Damals war das ganze Thema auch noch viel eher ein "gesellschaftliches Tabuthema" als heute - umso bemerkenswerter finde ich es deshalb, dass Stefan alleine zur Polizei in Kiel ging, um den Mann anzuzeigen.

Grundsätzlich könnte ich mir durchaus vorstellen, dass gewisse "Netzwerke" unter Pädophilien, die ihren "Trieb ausleben" existieren, von daher würde ich auch nicht vollkommen ausschließen, dass evtl ein ortsansässiger Täter in Berlin einen Tipp aus Kiel bekam, dass ein "geeignetes / hübsches / den Vorlieben (des Berliner Täters) entsprechendes" Opfer sich für eine gewisse Zeit in Berlin aufhalten würde.
Mir sind Fälle bekannt, wo Opfer pädophiler Gewalt durchaus "herumgereicht", an andere Täter "weitervermittelt" / "ausgeliehen" wurden.
(-> katholisches Kirchenumfeld in Bayern, 70er-Jahre)


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

19.12.2021 um 11:39
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Damals war das ganze Thema auch noch viel eher ein "gesellschaftliches Tabuthema" als heute - umso bemerkenswerter finde ich es deshalb, dass Stefan alleine zur Polizei in Kiel ging, um den Mann anzuzeigen.
Absolut. Das Thema war vorhanden, aber so wirklich wollte man das nicht wahrhaben. Wenn Heute ein 13 jähriger zur Polizei mit einem solchen Anliegen geht, dann kann man durchaus davon ausgehen, dass dies in einer der nächsten Sendung von RBB Täter, Opfer, Polizei zum Thema gemacht worden wäre und es einen Fahndungsaufruf gäbe. Davon bin ich überzeugt.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Grundsätzlich könnte ich mir durchaus vorstellen, dass gewisse "Netzwerke" unter Pädophilien, die ihren "Trieb ausleben" existieren, von daher würde ich auch nicht vollkommen ausschließen, dass evtl ein ortsansässiger Täter in Berlin einen Tipp aus Kiel bekam, dass ein "geeignetes / hübsches / den Vorlieben (des Berliner Täters) entsprechendes" Opfer sich für eine gewisse Zeit in Berlin aufhalten würde.
Mir sind Fälle bekannt, wo Opfer pädophiler Gewalt durchaus "herumgereicht", an andere Täter "weitervermittelt" / "ausgeliehen" wurden.
(-> katholisches Kirchenumfeld in Bayern, 70er-Jahre)
Das ist nicht von der Hand zu weisen. Diese Netzwerke existieren und sind nach wie vor vorhanden. Auch damals gab es eine bundesweite, bzw. europaweite Vernetzung solcher Typen mit ihrer kranken Präferenz. Es gibt aber keinen wirklichen Anhaltspunkt in Stefans Fall. Demnach bin ich da auch bei nightrider64 und sehe da eher einen Einzeläter aus Berlin, der vielleicht auch noch den ein oder anderen vermissten Jungen, die damals verschwanden auf den Gewissen haben könnte.


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19.12.2021 um 17:04
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:e nachdem, was zwischen diesem pädophilen Mann aus Kiel und Stefan vorgefallen ist, könnte der Mann aus Kiel doch befürchtet haben, dass Stefan weiteren Personen davon erzählen könnte und es dann schlussendlich Konsequenzen für diesen besagten Mann geben könnte, die dieser unbedingt vermeiden wollte.
Da macht es aber keinen Sinn nach Berlin zu fahren.
Selbst, wenn der Täter (von was genau auch immer) wüsste, das Stefan sich in Berlin befindet, wie wahrscheinlich wäre es für den Pädo die Adresse des Vaters raus zu bekommen. Wohl kaum
Wie wäre es möglich, Stefan genau auf diesem Wege abzufangen. Er hätte ihn verfolgen müssen tagelang. Und eine günstige Gegend um jemanden gewaltsam abzugreifen war das auch nicht. Schon gar nicht für irgend einen Ortsfremden.
Dann die Tatsache, das der Täter ihn nicht gleich tötete, sondern an einem für ihn vermeindlich sicheren Platz zu missbrauchen. Das über Stunden unter offensichtlicher Berücksichtigung eine Fetisch. Das halte ich für nahezu ausgeschlossen für einen Ortsfremden.
Die Tatsache, das die Leiche erst zwischengelagert wurde und dann (nach Tagen) im Müll des wahrscheinlichen Tatbezirkes entsorgt wurde schließt einen Ortsfremden ebenso aus.
So könnte man noch einige Spuren und Gründe nennen, die es nahezu ausschließen, das es jemand aus Kiel war, dem es nur darum ging eine Aussage gegen ihn zu verhindern.

Deshalb bleibe ich bei meiner Meinung:
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Es spricht ja auch alle Logik und der Faktenlage entgegen, das der Täter extra wegen Stefan aus aus Kiel angereist kam.



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19.12.2021 um 17:45
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Da macht es aber keinen Sinn nach Berlin zu fahren.
Selbst, wenn der Täter (von was genau auch immer) wüsste, das Stefan sich in Berlin befindet, wie wahrscheinlich wäre es für den Pädo die Adresse des Vaters raus zu bekommen. Wohl kaum
Kann ich auch nur zustimmen. Da legt sich bestimmt keiner tagelang auf die Lauer, reist extra aus Kiel an, um den passenden Moment abzuwarten und weiß dann auch noch zufällig wo sein Vater wohnt und hat Stefans Gewohnheiten genaustens studiert.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Dann die Tatsache, das der Täter ihn nicht gleich tötete, sondern an einem für ihn vermeindlich sicheren Platz zu missbrauchen. Das über Stunden unter offensichtlicher Berücksichtigung eine Fetisch. Das halte ich für nahezu ausgeschlossen für einen Ortsfremden.
Ebenfalls sehr sehr unwahrscheinlich für einen Ortsfremden.

Pädokriminelle gab und gibt es wie eine Rattenplage. Egal ob in Kiel, Buxtehude, Hamburg, Berlin, München oder auf irgendeinem Kläckerkaff in der tiefsten Provinz, die sich an Kindern vergreifen. Die müssen sich dann auch nicht zwangsläufig untereinander gekannt haben.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

19.12.2021 um 20:48
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Selbst, wenn der Täter (von was genau auch immer) wüsste, das Stefan sich in Berlin befindet, wie wahrscheinlich wäre es für den Pädo die Adresse des Vaters raus zu bekommen. Wohl kaum
Die Adresse des Vaters herauszufinden dürfte Mitte der 90er - Jahre nicht allzu schwer gewesen sein, damals stand doch noch (fast) jeder im Telefonbuch - d h mit der Info, wo in etwa in Berlin der Vater wohnte und wie der Vater hieß (mit Nachnamen) hätte die Adresse wohl jedermann recht unkompliziert in Erfahrung bringen können.
Der Vater hatte ja außerdem denselben Nachnamen wie sein Sohn Stefan, er hieß ebenfalls Lamprecht, wie man z B dem von @Coldcases geposteten Video entnehmen kann.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Die müssen sich dann auch nicht zwangsläufig untereinander gekannt haben.
Nein, sie müssen sich natürlich nicht zwangsläufig untereinander gekannt haben, dennoch würde ich diese Möglichkeit nicht vollkommen ausschließen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

19.12.2021 um 20:54
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Der Vater hatte ja außerdem denselben Nachnamen wie sein Sohn Stefan, er hieß ebenfalls Lamprecht, wie man z B dem von @Coldcases geposteten Video entnehmen kann.
Naja, aber wieviel Lamprechts gab und gibt und wird es wohl in Berlin? Das ist doch ziemlich abwegig, dass sich jemand die Mühe macht da in einer Großstadt wie Berlin zu suchen und dann noch zu einem exakten Zeitpunkt am hellichten Tag den Jungen zu verschleppen? Es muss es ja mit Gewalt gemacht haben, wenn Stefan den Mann kannte? Der wird wohl kaum freiwillig mitgegangen sein. Allein diese Annahme, dass da jemand extra aus Kiel sich auf den Weg macht, halte ich schon für ziemlich ausgeschlossen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

19.12.2021 um 21:16
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Es muss es ja mit Gewalt gemacht haben, wenn Stefan den Mann kannte? Der wird wohl kaum freiwillig mitgegangen sein.
Auch wenn wir annehmen, dass der Täter für Stefan ein vollkommen Unbekannter (aus Berlin) gewesen ist:
Könnte er Stefan nicht unter einem "Vorwand" in seine Wohnung gelockt haben, z B ihm versprochen, dass es dort Zigaretten - Stefan rauchte ja wohl zumindest gelegentlich - (und Alkohol / Bier -> Obduktionsergebnis) gibt und man (zusammen) Videospiele spielen könne oder etwas in dieser Richtung...?
Andererseits wird Stefan durch seine Erfahrungen / Begegnungen mit Pädophilen in Kiel sicherlich eher misstrauisch / skeptisch gewesen sein, wenn er von einem (fremden) Mann angesprochen worden wäre...


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

20.12.2021 um 01:52
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Sehe ich nicht unbedingt so.
Je nachdem, was zwischen diesem pädophilen Mann aus Kiel und Stefan vorgefallen ist, könnte der Mann aus Kiel doch befürchtet haben, dass Stefan weiteren Personen davon erzählen könnte und es dann schlussendlich Konsequenzen für diesen besagten Mann geben könnte, die dieser unbedingt vermeiden wollte.
Richtig. Das ist ein klares mögliches Motiv.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Da macht es aber keinen Sinn nach Berlin zu fahren.
Selbst, wenn der Täter (von was genau auch immer) wüsste, das Stefan sich in Berlin befindet, wie wahrscheinlich wäre es für den Pädo die Adresse des Vaters raus zu bekommen. Wohl kaum
Es kann sein das der Pädophilie die Adresse bereits kannte. Vielleicht war es sogar ein Bekannter der Familie, der auch Stefans Vater kannte oder im Gespräch mit anderen Familienmitgliedern erfahren hat wo der Vater in Berlin wohnt. Leider findet sexueller Missbrauch an Kindern sehr häufig im näheren Umfeld des Kindes statt. Selten sind es völlig Fremde.

Es kann so gewesen sein, oder auch nicht.
Wenn Stefan in Kiel aber erst kürzlich bereits sexuell missbraucht wurde, dann kann man sicher annehmen dass er deutlich vorsichtiger geworden ist und sich in Berlin nicht vom nächstbesten Unbekannten auf der Straße ansprechen und in ein Haus locken lässt.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

20.12.2021 um 13:08
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Vielleicht war es sogar ein Bekannter der Familie, der auch Stefans Vater kannte oder im Gespräch mit anderen Familienmitgliedern erfahren hat wo der Vater in Berlin wohnt. Leider findet sexueller Missbrauch an Kindern sehr häufig im näheren Umfeld des Kindes statt. Selten sind es völlig Fremde.
Unwahrscheinlich. Sehr sogar, wenn der Täter aus dem Umfeld vom Stephans Vater gestammt hätte. Die Kripo hätte das erwähnt oder ermitteln können. Da arbeiten keine Anfänger. Wohl kaum hätte Stephans Vater dann Jajre später einen Privatdetektiv engagiert, wenn es da auch nur im Ansatz einen Hinweis gegeben hätte.

Bei „Kindesmissbrauch“ sind es oftmals Bekannte oder Verwandte, dem stimme ich zu. Diese Täter werden aber relativ schnell auch ermittelt. Hier gehts aber nicht nur um Missbrauch, sondern um „Verstümmlung und Mord“. Das ist ein ganz anderes Ausmaß als Kindesmissbrauch, der leider jeden Tag in Deutschland irgendwo hinter verschlossener Tür vorkommt.


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20.12.2021 um 18:18
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Wenn Stefan in Kiel aber erst kürzlich bereits sexuell missbraucht wurde, dann kann man sicher annehmen dass er deutlich vorsichtiger geworden ist und sich in Berlin nicht vom nächstbesten Unbekannten auf der Straße ansprechen und in ein Haus locken lässt.
“Kann” man annehmen, sollte man aber nicht zwangsläufig. Man sieht jemanden nicht an, ob er ein perverser und sadistischer Mensch ist der aufgrund seiner Präferenz vorhatte einen Jungen sexuell zu quälen, missbrauchen, verstümmeln und zu töten. Wenn er auf den Jungen nett, sympathisch wirkte, wovon man ausgehen muss, und Stefan um einen Gefallen bat, wird dieser sicher nicht gleich gedacht haben, dass ist ein perverser Mörder. Im Alter von 13 Jahren sieht man mit Kinderaugen die Welt noch bunt und naiv, weniger argwöhnisch als Erwachsener und vermutet nicht hinter dem “netten Mann” seinen späteren Mörder.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

20.12.2021 um 19:08
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Die Adresse des Vaters herauszufinden dürfte Mitte der 90er - Jahre nicht allzu schwer gewesen sein, damals stand doch noch (fast) jeder im Telefonbuch - d h mit der Info, wo in etwa in Berlin der Vater wohnte und wie der Vater hieß (mit Nachnamen) hätte die Adresse wohl jedermann recht unkompliziert in Erfahrung bringen können.
Die Aussage ist absolut unhaltbar.
Zuerst müsste der aus Kiel angereiste Täter den Nachnamen von Stefan und den Vornamen des Vaters kennen. Ich schätze mal, es gab in Berlin 5 bis 6 Seiten Lamprechts im Telefonbuch (kleingeschrieben). Ich bin Berliner und weis wie schwierig es war, jemanden im Telefonbuch zu finden, wenn man die Adresse und den Vornamen nicht kannte. Bei Lamprecht nahezu unmöglich.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Auch wenn wir annehmen, dass der Täter für Stefan ein vollkommen Unbekannter (aus Berlin) gewesen ist:
Könnte er Stefan nicht unter einem "Vorwand" in seine Wohnung gelockt haben, z B ihm versprochen, dass es dort Zigaretten - Stefan rauchte ja wohl zumindest gelegentlich - (und Alkohol / Bier -> Obduktionsergebnis) gibt und man (zusammen) Videospiele spielen könne oder etwas in dieser Richtung...?
Ich denke der Täter hat ihn unter einem Vorwand abgegriffen. Allerdings wird Stefan nirgendwo mitgegangen sein um zu rauchen oder Computerspiele zu zocken so spontan.
Er wollte nur schnell die Schwimmsachen abholen und dann zurück um mit seinem Vater angeln zu gehen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

20.12.2021 um 19:57
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich bin Berliner und weis wie schwierig es war, jemanden im Telefonbuch zu finden, wenn man die Adresse und den Vornamen nicht kannte. Bei Lamprecht nahezu unmöglich.
Das würde ich in diesem Fall, also Berlin, auch so sehen. Nur mit dem Familiennamen kaum machbar. Und selbst wenn man dann nur diejenigen nimmt, bei denen ein männlicher Vorname steht (da man ja nach dem Vater sucht) sind noch genügend übrig, zumal es damals auch noch eher üblich war, dass Ehepaare nur unter dem Namen des Mannes eingetragen waren und auch manche Witwe noch unter dem Namen des Mannes eingetragen blieb. Und diejenigen, bei denen der Name abgekürzt ist, kommen als Verdachtsfälle noch hinzu, weil sich hinter "M." ja "Maria" genauso wie "Manfred" verbergen kann.

Die alle "auszuspionieren" und damit zu überprüfen, ob es der gesuchte Vater von Stefan war, dauert ewig. Und musste ja auch möglichst unauffällig passieren. Einfach alle anrufen und nach Stefan fragen ist viel zu verdächtig.

Da müsste man schon mehr Informationen haben. Z. B. den Kiez oder im Idealfall einen Straßennahmen bzw. den Vornamen des Vaters.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

21.12.2021 um 08:40
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Wenn er auf den Jungen nett, sympathisch wirkte, wovon man ausgehen muss, und Stefan um einen Gefallen bat, wird dieser sicher nicht gleich gedacht haben, dass ist ein perverser Mörder. Im Alter von 13 Jahren sieht man mit Kinderaugen die Welt noch bunt und naiv, weniger argwöhnisch als Erwachsener und vermutet nicht hinter dem “netten Mann” seinen späteren Mörder.
Da stimme ich Dir grundsätzlich zu, allerdings sollte man bei dieser Einschätzung nicht außer Acht lassen, dass Stefan ja offenbar bereits schlechte Erfahrungen gemacht hat, auch der / die pädophilen Mann / Männer in Kiel werden evtl zunächst mal "nett" zu Stefan gewesen sein, bevor ihre wahren Absichten für ihn erkennbar waren, daher nehme ich schon an, dass Stefan auch einem zunächst mal sympathisch / harmlos wirkenden fremden erwachsenen Mann gegenüber misstrauisch gewesen wäre.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:ch denke der Täter hat ihn unter einem Vorwand abgegriffen. Allerdings wird Stefan nirgendwo mitgegangen sein um zu rauchen oder Computerspiele zu zocken so spontan.
Aber was für ein Vorwand könnte das dann gewesen sein, mit dem der Täter Stefan "abgegriffen" haben könnte?
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Er wollte nur schnell die Schwimmsachen abholen und dann zurück um mit seinem Vater angeln zu gehen.
Dann hätte es schon etwas "außergewöhnliches" sein müssen, dass Stefan doch mit dem Täter mit ging, anstatt seinen ursprünglichen Plan, mit seinem Vater zum angeln zu gehen, zu verfolgen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

21.12.2021 um 11:01
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Aber was für ein Vorwand könnte das dann gewesen sein, mit dem der Täter Stefan "abgegriffen" haben könnte?
Dürfte ein ganz profaner Grund gewesen sein. Der Täter bat Stefan etwas zu halten, aus dem Keller zu holen usw. Bot event. Geld an um den Jungen zu ködern.Gründe, die vordergründig keinen Argwohn bei einem 13 jährigen auslösen, trotz Kontakte, die es zu Pädos aus Kiel gegeben haben könnte. Die Kontaktaufnahme wird wenig spektakulär und ziemlich banal abgelaufen sein. Irgendwo auf dem 2.5 kilometerlangen Weg, Prenzlauer Berg/ Pankow wird der Täter Stefan angesprochen haben und
Ihn dann in seiner Wohnung missbraucht, vergewaltigt und verstümmelt haben. Das sieht für mich nicht nach der Handschrift eines “ reinen Pädos” aus, so wie die Leiche zugerichtet gewesen ist und dazu noch seltsam bekleidet…

Der Täter ging äußerst brutal und sadistisch vor.
Völlig untypisch für einen Pederasten, der “nur” sexuellen Missbrauch an einen Jungen begeht…


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21.12.2021 um 11:22
Ich vermute vom Tätertypus einen alleinstehenden, empathielosen Mann mit sadistischer Ader mit einem möglichen Kleidungsfetisch, der durchaus sozial integer und angepasst in der Anonymität einer Großstadt wie Berlin nicht weiter öffentlich auffiel.

Die Phantasie ein derartiges Verbrechen an einem Jungen wie Stefan zu begehen, koennte nicht das erste Mal gewesen sein.


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21.12.2021 um 15:11
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Die alle "auszuspionieren" und damit zu überprüfen, ob es der gesuchte Vater von Stefan war, dauert ewig. Und musste ja auch möglichst unauffällig passieren. Einfach alle anrufen und nach Stefan fragen ist viel zu verdächtig
Und ergibt Null Sinn.
Die Polizei geht von einem zufälligen Zusammentreffen aus, wobei der Täter die freundliche Art des Jungen ausgenutzt haben könnte. Vielleicht sei er über den Umstand, dass Stefan bereits geraucht hat, mit ihm ins Gespräch gekommen.
Wahrscheinlich hatte der Täter sein Opfer längere Zeit in einem Raum, wo sie ungestört waren, in der Gewalt, konnte ihn dort aber nicht zurücklassen, weil man ihm auf die Spur gekommen wäre. Deshalb brachte er die Leiche des Jungen in einen Hausmüllcontainer, der wahrscheinlich in der Wohnumgebung Schönhauser Allee/Berliner Straße stand. Möglicherweise lag sie zuvor noch in einem Kohlenkeller – am Körper des toten Kindes fanden sich Braunkohlerückstände.

Die Polizei geht von sadistischen Tendenzen bei dem Täter aus, der wahrscheinlich in Berlin lebt(e).



Quelle: https://m.tagesspiegel.de/berlin/18-jahre-nach-dem-fall-stefan-lamprecht-polizei-sucht-kindesmoerder/8696228.html?utm_referrer=https%3A%2F%2Fde.m.wikipedia.org%2F



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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

21.12.2021 um 16:58
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Und ergibt Null Sinn.
Ich habe ja auch geschrieben, dass ich davon ausgehe, dass es sich nicht um einen angereisten Täter handelt - und zwar aus bestimmten Überlegungen heraus, die auch @Nightrider64 angestellt hat. Die Überlegungen der Polizei kennen wir nicht, das Ergebnis ist aber dasselbe.

Insofern macht es Sinn, wenn man auch liest, was andere geschrieben haben und was sie sagen wollen, bevor man kommentiert.


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