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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

1.050 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, Junge ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

16.12.2021 um 01:04
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Wozu erzählst du mir das? Ist alles bekannt. Ich schrieb auch
Anscheinend dir wohl nicht. Sonst hätte ich es wohl kaum extra für dich noch einmal erläutert.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

16.12.2021 um 01:22
Egal woher der Täter kam, er hatte Bezug zu Berlin, war sich so sicher, dass er Stefan am hellichten Tag ansprach/entführte, er hatte einen sicheren Ort und kannte Ablagestellen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

16.12.2021 um 01:29
Zitat von abberlineabberline schrieb:Egal woher der Täter kam, er hatte Bezug zu Berlin, war sich so sicher, dass er Stefan am hellichten Tag ansprach/entführte, er hatte einen sicheren Ort und kannte Ablagestellen.
Davon muss man ausgehen. Natürlich kann man sich nicht zu 100 Prozent festlegen, dass der Täter auch in der Ecke Prenzlauer Berg/Pankow gewohnt hat. Das kann nicht mal die Kripo. Aber Stefan war einer von 5 Jungen die innerhalb von vier Jahren verschwunden sind. Die Braunkohleanhaftungen, das Entsorgen im Hausmüll ist eher untypisch und unwahrscheinlich für jemanden der "nur" zu Besuch in Berlin war und auf exakt genau der Wegstrecke passiert sein muss, die Stefan zurücklegte, wie die Kripo später rekonstruieren konnte. Der Hausmüll kam ja aus Pankow/Prenzlauer Berg. Wie wahrscheinlich erscheint es da, dass ein Tourist oder Besucher den Jungen umgebracht haben könnte, wenn man den ganzen Fall und Stefans letzten Tag rekonstruiert?


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

16.12.2021 um 01:39
Das Stefans Verschwinden mit irgend einer organisierten Pädophilenkette zu tun hat, das glaub ich nicht.
Er war ja mit seinem Vater verabredet und wusste, das er jetzt nicht lange Zeit hatte. Er wäre wohl nicht mit jemanden mitgegangen.
Ich denke, er wurde auf seinem Weg von einem Anwohner in einen Kehler o.ä. gelockt.
Aufgrund der doch sehr hohen Kohleanhaftungen an der Leiche, war man seinerzeit die Meinung, Stefan könne möglicherweise in einem Kohledepot eines öffentlichen Gebäudes zwischengelagert worden sein.

Da die Bevölkerung der Gegend in den letzten 25 Jahren fast komplett "durchgewechselt" ist, macht es aber heute keinen Sinn mehr dort auf dem Weg nach Jemanden zu suchen. Die meisten sind längst weggezogen seit der Zeit.

Hat man überhaupt Täter DNA? Hab ich vergessen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

16.12.2021 um 01:47
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das Stefans Verschwinden mit irgend einer organisierten Pädophilenkette zu tun hat, das glaub ich nicht.
Er war ja mit seinem Vater verabredet und wusste, das er jetzt nicht lange Zeit hatte. Er wäre wohl nicht mit jemanden mitgegangen.
Ich denke, er wurde auf seinem Weg von einem Anwohner in einen Kehler o.ä. gelockt.
Das denke ich auch nicht. Aber es gab ja diese Szene in Berlin. Das ist bekannt. Ich bin gebürtiger Münchner, aber ihr Berliner habt das hier ja häufiger geäußert. Unabhängig von Fall Stefan Lamprecht.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Da die Bevölkerung der Gegend in den letzten 25 Jahren fast komplett "durchgewechselt" ist, macht es aber heute keinen Sinn mehr dort auf dem Weg nach Jemanden zu suchen. Die meisten sind längst weggezogen seit der Zeit.
Das ist Heute wohl leider nur noch sehr schwer möglich. Dem stimme ich zu.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Hat man überhaupt Täter DNA? Hab ich vergessen.
Das habe ich mich auch gefragt. Letzter Stand ist 2013 gewesen, wo die Rechtsmedizin diverse Mischspuren an den Plastiktüten in denen Stefan verpackt gewesen ist, sichern konnte. Eine eindeutige Fremd- DNA, Stand 2013, konnte zumindest 2013 nicht gesichert werden. Aber das muss ja nichts heißen. Die Technik entwickelt sich ja rasant weiter. Vielleicht tut sich da noch etwas?


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

18.12.2021 um 02:12
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Du musst mir hier auch nicht mit einem Wikipediaeintrag kommen. Ich finde aber solche Sätze wie, "ich glaube nicht an Zufall, wenn Stefan Kontakt in Kiel zu Pädophilien hatte, dass er dann ausgerechnet in Berlin per Zufall ermordet worden ist", doch gelinde gesagt ziemlich indifferenziert.
Das kannst du gerne undifferenziert finden. Deine Meinung zu meiner Meinung ist hier aber nicht das Thema des Threads.
Die Kripo sieht das dann scheinbar genauso "undifferenziert" wie ich, denn sie können sich auch vorstellen dass ein Pädophiler aus Kiel Stefan nach Berlin folgte und ihn dann umbrachte.
Nach den Erkenntnissen der Polizei wurde Stefan Opfer eines Sexualverbrechens. Für das Verschwinden von Stefan gibt es bisher keine Zeugen. In Kiel hatten pädophilen Männer Kontakt zu dem Jungen gesucht. Die Kripo hält es für möglich, dass einer der Männer von Stefans Besuch in Berlin wusste und ihn dort abpasste. Es könnte aber auch sein, dass der Täter sein Opfer zufällig auf der Straße traf.
Quelle: https://www.bz-berlin.de/berlin/pankow/toter-junge-auf-muellkippe-aktenzeichen-xy-fahndet?amp


Im Übrigen äußerst du ja genauso nur deine persönliche Meinung, dass die Fälle der 5 Jungen zusammenhängen.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Da halte ich auch dagegen. Allein im Jahr 1993-1997 sind allein in Berlin 5 Jungen im Alter zwischen 10-13 verschwunden und vermutlich ermordet worden. Stefan ist einer dieser Jungen gewesen.
Das ist genauso nur ein Glaube und deine persönliche Meinung. Ob es sich bei diesen Fällen um eine Serie von Morden eines Täters handelt ist nicht bewiesen. Es ist möglich, aber bewiesen ist das nicht.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Das zeigt schon, dass du mit diesem Fall nicht wirklich vertraut bist, wie du selbst auch zugegeben hast.
Das ich mit dem Fall nicht vertraut bin habe ich nirgendwo zugegeben. Warum auch? Ich kenne den Fall seit Jahren. Keine Ahnung warum du dir sowas ausdenkst. Zumal ja jeder nachlesen kann, dass ich das gar nicht geschrieben habe.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

18.12.2021 um 02:27
Stefan sollte gegen einen Pädophilen aussagen

Und noch etwas wird bei den wieder aufgenommenen Ermittlungen thematisiert: Der 2002 bekannt gewordene Kontakt, den ein pädophil veranlagter Mann in Kiel zu Stefan gesucht haben soll. Die Polizei hat bis heute offenbar wenig Informationen über Stefans Kieler Umfeld und sucht deshalb nach Zeugen.

Peter Lamprecht war es, der im März 2002 von einem Mann berichtet hatte, der in Kiel seinen Sohn und einen anderen Jungen missbrauchen wollte. Die Jungen hätten damals entkommen können, sie sollten aber in dem Fall von der Polizei vernommen werden. Zu Stefans Aussage wäre es nicht mehr gekommen.

Wie Peter Lamprecht damals behauptete, wäre nach dem Mord einem Freund von Stefan gedroht worden, dass ihm, falls er nicht schweigen würde, das Gleiche wie Stefan passieren könnte. Der Junge hätte aus Angst den Namen des Mannes für sich behalten. Ein Privatdetektiv hatte diese Spur verfolgt.
Quelle: https://amp.welt.de/vermischtes/prominente/article119440554/Ermittler-rollen-Kindermord-nach-18-Jahren-neu-auf.html

Wenn das so stimmt, dann liegt hierin ein mögliches Motiv für den Mord an Stefan. Der Pädophilie hat befürchtet das Stefan in bei der Polizei anzeigen wird, sobald er (Stefan) wieder zurück in Kiel ist. Möglicherweise hat Stefan ihm damit gedroht ihn anzuzeigen, damit sein Peiniger ihn in Ruhe lässt. In kindlicher Naivität hat er vielleicht die Gefahr unterschätzt oder nicht erkannt, die von so einer Drohung ausging.
Wenn der Täter Stefan bereits länger kannte, kann er auch gewusst haben das Stefan die Sommerferien bei seinem Vater in Berlin verbringt. Kiel - Berlin ist keine so große Entfernung, die man nicht locker mit dem Auto zurück legen könnte. Das sind vielleicht 3 oder 4 Stunden Fahrtzeit. Sicher nicht der Rede Wert für einen Täter, der so wie er beschrieben wurde sadistische Tendenzen hat und fürchtet aufzufliegen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

18.12.2021 um 03:19
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Das kannst du gerne undifferenziert finden. Deine Meinung zu meiner Meinung ist hier aber nicht das Thema des Threads.
Die Kripo sieht das dann scheinbar genauso "undifferenziert" wie ich, denn sie können sich auch vorstellen dass ein Pädophiler aus Kiel Stefan nach Berlin folgte und ihn dann umbrachte.
Ich habe dich explizit angesprochen und einige Dinge dazu noch einmal erläutert, weil für mich der Eindruck vorhanden war, dass du eben nicht im Bilde bist, sonst hätte ich mir wohl kaum die Mühe gemacht. Ich bin aber auch keine Langspielplatte die ständig das Gleiche abspielt. Dann ist das ja geklärt.



Schön übrigens, dass du Wort "undifferenziert" noch einmal hervorhebst( das "u" liegt bekanntlich neben den "i" auf der Tastatur. ) Aber das passt schon wie wir in Bayern zu sagen pflegen. :)
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Wenn das so stimmt, dann liegt hierin ein mögliches Motiv für den Mord an Stefan. Der Pädophilie hat befürchtet das Stefan in bei der Polizei anzeigen wird, sobald er (Stefan) wieder zurück in Kiel ist. Möglicherweise hat Stefan ihm damit gedroht ihn anzuzeigen, damit sein Peiniger ihn in Ruhe lässt. In kindlicher Naivität hat er vielleicht die Gefahr unterschätzt oder nicht erkannt, die von so einer Drohung ausging.
Wenn der Täter Stefan bereits länger kannte, kann er auch gewusst haben das Stefan die Sommerferien bei seinem Vater in Berlin verbringt. Kiel - Berlin ist keine so große Entfernung, die man nicht locker mit dem Auto zurück legen könnte. Das sind vielleicht 3 oder 4 Stunden Fahrtzeit. Sicher nicht der Rede Wert für einen Täter, der so wie er beschrieben wurde sadistische Tendenzen hat und fürchtet aufzufliegen
Er musste es nicht mehr befürchten, denn Stefan hat diesen Mann in Kiel vor den Sommerferien angezeigt. Das schrieb ich aber bereits. Ich denke du kennst den Fall so gut? Anscheinend wohl doch nicht. Damit fällt dieses Motiv dann wohl eher in die sekundäre Schublade den Jungen nach Berlin gefolgt zu sein, auch wenn man es natürlich nicht gänzlich ausschliessen kann.

Bei Minute " 8" wird das im Filmbeitrag erwähnt. Ebenso das man nicht weiß, ob dieser Mann mit der Tat zu tun hat.

Youtube: Berlin - Mordfall Stefan Lamprecht (†13)
Berlin - Mordfall Stefan Lamprecht (†13)
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Was macht es demnach für einen Sinn den Jungen dann nach Berlin zu folgen, ihn aufzulauern, zu verfolgen, die Lebensgewohnheiten von Stefan genaustens zu studieren, den Jungen in irgendeinen Haus als nicht Ortsansässiger zu missbrauchen, zu töten, zu verstümmeln,in einen Braunkohlekeller zwischenzulagern, um ihn dann letztendlich in den örtlichen Hausmüll in einen Container zu entsorgen, wenn der Täter einen PKW gehabt haben dürfte um die Leiche zu entsorgen? Mit Verlaub das finde ich gelinde gesagt doch sehr unwahrscheinlich und ein äußerst umständliches Vorgehen. Viel zu kompliziert.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

18.12.2021 um 12:28
@Coldcases
@Dwarf

Der ganze Tathergang wäre doch durchaus auch für einen Täter möglich / durchführbar gewesen, der keinen eigenen PKW besaß bzw keinen Zugriff auf einen PKW (zum Tatzeitpunkt) hatte.
Wenn wir davon ausgehen, dass er Stefan auf dessen Heimweg ansprach, ihn dann - unter einem Vorwand vermutlich - in (s)eine Wohnung lockte, ihn dort mit Alkohol "gefügig machte", ihn missbrauchte und tötete, seine Leiche dann im (Kohlen-)Keller des Hauses zwischenlagerte und schlussendlich dann im Hausmüll "entsorgte", hätte er zu keinem Zeitpunkt dieses Tatablaufs zwingend einen PKW benötigt.

Interessant im "Kripo live" Video fand ich noch die Äußerung der Kommissarin bzgl eines Baustoffhandels - Frage an die ortskundigen Berliner User*innen:
Gab es im Jahr 1995 entlang Stefans Wegstrecke Baustoffhandlungen?
Bin zwar nicht wirklich davon überzeugt, dass der Täter die Dreistigkeit / Kaltblütigkeit besaß, den Leichnam von Stefan an seinem Arbeitsplatz "zwischen zu lagern", dennoch ist es m E ein Denkansatz, den man nicht vollkommen außer Acht lassen sollte.

Interessant wäre auch, ob es Personen der Kieler Pädophilenszene der 90er - Jahre gab, die beruflich und / oder privat Bezug nach Berlin hatten, sei es durch Verwandtschaft, Montagearbeiten o ä.
Allerdings wird die Kripo dies sicherlich bereits überprüft haben.

Was ich auch nicht so ganz verstehe, ist die Tatsache, dass Stefan in Kiel bei der Polizei diesen pädophilen Mann angezeigt haben soll, ohne dass seine Mutter (als Erziehungsberechtigte) davon Kenntnis hatte.
Werden die Eltern / Erziehungsberechtigten bei Minderjährigen nicht darüber informiert wenn es zu einer (solchen) Anzeige kommt?
Finde es für einen 13-jährigen auch etwas merkwürdig, einerseits wohl eisern über diese "Annäherungsversuche" dieses (und weiterer? Die Kommissarin sprach von "pädophilen Männern -> Plural) Mannes zu schweigen, andererseits aber zur Polizei zu gehen und dort alleine in dem Alter Anzeige zu erstatten.
Aber wir wissen ja nicht, wie eng und vertraut z B das Verhältnis zwischen Stefan und seiner Mutter / Schwester war, sodass man aus der Ferne sehr schlecht einschätzen kann, inwiefern es ungewöhnlich / auffällig ist, dass er sich z B ihnen nicht zuerst anvertraute und man dann gemeinsam zur Polizei ging, um Anzeige zu erstatten.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

18.12.2021 um 13:12
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Interessant wäre auch, ob es Personen der Kieler Pädophilenszene der 90er - Jahre gab, die beruflich und / oder privat Bezug nach Berlin hatten, sei es durch Verwandtschaft, Montagearbeiten o ä.
Allerdings wird die Kripo dies sicherlich bereits überprüft haben.
Das ist irgendwie alles sehr schwammig, wie sich das damals verhalten haben könnte. Wenn man zwischen den Zeilen liest, spricht die Beamtin des LKA hinsichtlich Verfolgung eines Kieler Pädos davon, dass man dies nicht auschliessen "könnte". Heisst für mich nichts anderes, dass man das in Erwägung zieht, aber dieses Szenario hinter einem ortstansässigen Täter dennoch weiter hinten ansiedelt.

Die Straverfolgungsbehörden ermitteln in alle Richtungen, insofen auch in diese Richtung. Es hieß aber auch einen konkreten Anhaltspunkt gab es dafür nicht, dass Stefan jemand aus Kiel verfolgt haben könnte, um ihn dann zum schweigen zu bringen.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Was ich auch nicht so ganz verstehe, ist die Tatsache, dass Stefan in Kiel bei der Polizei diesen pädophilen Mann angezeigt haben soll, ohne dass seine Mutter (als Erziehungsberechtigte) davon Kenntnis hatte.
Werden die Eltern / Erziehungsberechtigten bei Minderjährigen nicht darüber informiert wenn es zu einer (solchen) Anzeige kommt?
Finde es für einen 13-jährigen auch etwas merkwürdig, einerseits wohl eisern über diese "Annäherungsversuche" dieses (und weiterer? Die Kommissarin sprach von "pädophilen Männern -> Plural) Mannes zu schweigen, andererseits aber zur Polizei zu gehen und dort alleine in dem Alter Anzeige zu erstatten.
Aber wir wissen ja nicht, wie eng und vertraut z B das Verhältnis zwischen Stefan und seiner Mutter / Schwester war, sodass man aus der Ferne sehr schlecht einschätzen kann, inwiefern es ungewöhnlich / auffällig ist, dass er sich z B ihnen nicht zuerst anvertraute und man dann gemeinsam zur Polizei ging, um Anzeige zu erstatten.
Das ist in der Tat sonderbar. Es hieß lediglich nur, dass Stefan nicht immer alles zuhause erzählte und durchaus gegenüber seiner Mutter Geheimnisse hatte, wie wohl demnach erst später heraus kam. Die Kieler Geschichte war ja 1995 noch Stand der Ermittlungen, wenn ich das richtig interpretiere, sondern war erst Jahre später eine mögliche Spur nachdem man den Fall wieder aufrollte.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

18.12.2021 um 17:15
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Die Kieler Geschichte war ja 1995 noch Stand der Ermittlungen, wenn ich das richtig interpretiere, sondern war erst Jahre später eine mögliche Spur nachdem man den Fall wieder aufrollte.
Interessant.
Warum wurde dies 1995 noch nicht ermittelt, sondern erst nach Jahren?
Ist nicht als Ermittlerbashing gemeint, sondern erstaunt mich einfach.
Dass Stefan normalerweise in Kiel lebte, war ja von Anfang bekannt, die Anzeige, die er bei der dortigen Polizei gestellt hat, muss aktenkundig sein, die Berliner Mordermittler werden doch wohl in Kontakt mit den Kieler Kollegen gestanden haben?!


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

18.12.2021 um 17:26
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Die Kripo sieht das dann scheinbar genauso "undifferenziert" wie ich, denn sie können sich auch vorstellen dass ein Pädophiler aus Kiel Stefan nach Berlin folgte und ihn dann umbrachte.
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Wenn das so stimmt, dann liegt hierin ein mögliches Motiv für den Mord an Stefan. Der Pädophilie hat befürchtet das Stefan in bei der Polizei anzeigen wird, sobald er (Stefan) wieder zurück in Kiel ist
und
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Wenn der Täter Stefan bereits länger kannte, kann er auch gewusst haben das Stefan die Sommerferien bei seinem Vater in Berlin verbringt. Kiel - Berlin ist keine so große Entfernung, die man nicht locker mit dem Auto zurück legen könnte.
Was dagegen spricht ist, das der Täter keine Ahnung gehabt haben konnte, das Stefan genau diesen Weg nimmt.
Nicht einmal die Polizei konnte den genauen Weg ermitteln, weil es mehrere Alternativen gibt..
Dann hätte er, wollte er nur eine Aussage verhindern, wohl nicht die ganze Prozedur mit den Mißbrauch in Mülltüten und zwischenlagern im Kohlekeller hin bekommen ohne Ortskenntnisse. Das Ganze setzt ein Auto vorraus um ihn überhaupt erst einmal abfangen zu können in der fremden Stadt. Dann hätte man ihn aber auch nicht im Müll entsorgt, eine entsprechend sichere Zwischenlagerstätte kennen.
Dazu hätte ein ortsfremder Täter erst einmal wissen müssen, wo in Berlin er Stefan hätte suchen müssen.
Inwiefern das mit dem Pädophilen aus Kiel überhaupt zum tragen kommt, ist eh offen.
Für mich spricht alles für einen ortsansässigen Täter und Stefan als Zufallsopfer.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:amit fällt dieses Motiv dann wohl eher in die sekundäre Schublade den Jungen nach Berlin gefolgt zu sein, auch wenn man es natürlich nicht gänzlich ausschliessen kann.
und
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Was macht es demnach für einen Sinn den Jungen dann nach Berlin zu folgen, ihn aufzulauern, zu verfolgen, die Lebensgewohnheiten von Stefan genaustens zu studieren, den Jungen in irgendeinen Haus als nicht Ortsansässiger zu missbrauchen, zu töten, zu verstümmeln,in einen Braunkohlekeller zwischenzulagern, um ihn dann letztendlich in den örtlichen Hausmüll in einen Container zu entsorgen, wenn der Täter einen PKW gehabt haben dürfte um die Leiche zu entsorgen?
Volle Zustimmung. Ich gehe fest davon aus, das die Tat nur von jemanden begangen worden sein kann, der Ortskenntnisse hatte.
Wahrscheinlich hatte dieser auch keinen PKW zur Verfügung, so dass er die risikoreiche Entsorgung über den Hausmüll bewerkstelligen musste.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Gab es im Jahr 1995 entlang Stefans Wegstrecke Baustoffhandlungen?
Bin zwar nicht wirklich davon überzeugt, dass der Täter die Dreistigkeit / Kaltblütigkeit besaß, den Leichnam von Stefan an seinem Arbeitsplatz "zwischen zu lagern", dennoch ist es m E ein Denkansatz, den man nicht vollkommen außer Acht lassen sollte.
Ja, es gab noch jede Menge Kohlehändler zu dieser Zeit
Die Polizei war seinerzeit der Meinung, Stefans Leiche müsse in einem größeren Kohledepot zwischengelagert gewesen sein und hat nach einem Mann gesucht, der einerseits Zugriff auf ein solches Tepot hatte, andererseits sicher sein konnte, das die Leiche dort nicht so schnell gefunden wird.
Man dachte an den Kohlekeller eines Hallenbades, das Kohledepot einer in den Sommerferien geschlossenen Schule oder Ähnliches.
Vielleicht aber hat der Täter die Leiche erst einmal in seinem eigenen Keller unter einem Haufen Kohlen verborgen.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Heisst für mich nichts anderes, dass man das in Erwägung zieht, aber dieses Szenario hinter einem ortstansässigen Täter dennoch weiter hinten ansiedelt.
Das mit Kiel kam ja auch erst ins Spiel, als alle anderen Spuren kalt waren.
Ich denke die Polizei hält das für eher unwahrscheinlich aber eben nicht vollkommen auszuschließen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

18.12.2021 um 17:30
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Dass Stefan normalerweise in Kiel lebte, war ja von Anfang bekannt, die Anzeige, die er bei der dortigen Polizei gestellt hat, muss aktenkundig sein, die Berliner Mordermittler werden doch wohl in Kontakt mit den Kieler Kollegen gestanden haben?!
Naja, gelinde gesagt heißt das leider erst einmal nicht viel. In Deutschland kann jeder Anzeige erstatten, sobald er sprechen kann. Da Bedarf es auch nicht die Zustimmung der gesetzlichen Vertreter. Es gibt kein Mindestalter dafür. Eine Anzeige ist ja lediglich nichts anderes als die Schilderung einer Straftat bzw. Sachverhaltes.( siehe dazu auch Regelung im Strafrecht, usw.)

Inwieweit die Aussage eines 11 jährigen dann durch die örtliche Polizeidienststelle weiterverfolgt worden ist und wie glaubhaft die Polizei das damals nahm? Es hat leider den Anschein, dass es lediglich eine "Aktennotiz" dazu gab.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das mit Kiel kam ja auch erst ins Spiel, als alle anderen Spuren kalt waren.
Ich denke die Polizei hält das für eher unwahrscheinlich aber eben nicht vollkommen auszuschließen.
Richtig. So verstehe ich auch die Aussage der Beamtin des LKA, wenn man zwischen den Zeilen liest. Sie sagt wörtlich "könne".


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

18.12.2021 um 17:44
Korrektur. Aussage eines 13 jährigen sollte es natürlich heißen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

18.12.2021 um 22:16
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Was ich auch nicht so ganz verstehe, ist die Tatsache, dass Stefan in Kiel bei der Polizei diesen pädophilen Mann angezeigt haben soll, ohne dass seine Mutter (als Erziehungsberechtigte) davon Kenntnis hatte.
Werden die Eltern / Erziehungsberechtigten bei Minderjährigen nicht darüber informiert wenn es zu einer (solchen) Anzeige kommt?
Das frag ich mich auch. Ein 13jähriger, der eine konkrete Person anzeigt, ohne dass die Erziehungsberechtigten informiert werden, geht das überhaupt?
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Für mich spricht alles für einen ortsansässigen Täter
Zumindest für jemanden mit Ortskenntnissen. Gab es denn Verbindungen Kiel-Berlin, die evtl auf zwei Täter schließen lassen könnten, von denen mindestens einer Ortskenntnisse hatte? Wobei ich eher von einem Täter ausgehe


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

18.12.2021 um 22:47
Zitat von abberlineabberline schrieb:Das frag ich mich auch. Ein 13jähriger, der eine konkrete Person anzeigt, ohne dass die Erziehungsberechtigten informiert werden, geht das überhaupt?
Möglich ist das, wie ich schon schrieb, da es wie gesagt kein Mindestalter für eine "Strafanzeige" im Deutschland gibt, noch ein gesetzlicher Vertreter dabei sein muss. Es sei denn, es handelt sich bei der beschuldigten Person um einen Verwandten oder ein Familienmitglied.

In diesem Fall werden die gesetzlichen Vertreter darüber informiert. Man muss allerdings differenzieren. Eine Strafanzeige ist "nicht" gleichzusetzen mit einem Strafantrag. Das ist in Deutschland meist leider immer noch ein Irrglaube und gern durcheinander geworfen


Kurz zusammengefasst ist die Strafanzeige lediglich eine Mitteilung an die Behörden, dass man Kenntnis oder Betroffener einer Straftat, auch Sachverhalt genannt, hat.

Bei einem Strafantrag verlangt man, dass die Straftat, die vorliegt auch strafrechtlich verfolgt wird. Den Strafantrag kann auch nur von jemanden gestellt werden der bereits volljährig ist oder im Auftrag erfolgen der/des gesetzlichen Vertreters bei Minderjährigen.

Kann man hier aber gern auch noch einmal nachlesen.

https://www.juracademy.de/recht-interessant/article/strafantrag-strafanzeige-unterschied


In Stefans Fall wird also lediglich eine Aktennotiz vorgelegen haben und man hat die Sache wohl leider nicht weiterverfolgt oder konnte keinen Täter ermitteln.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

18.12.2021 um 23:12
Das heisst eigentlich, dass man von behördlicher Seite nicht feststellen konnte, ob überhaupt eine Straftat vorliegt.( Strafanzeige)

Denn Anzeige erstatten heisst noch nicht, dass tatsächlich auch eine "Straftat" vorgelegen hat. Das erklärt sehr gut wie ich finde, wie das im Fernsehbeitrag kommuniziert worden ist. Denn es hieß ja, ob der Mann der Täter sei, ist unbekannt. Unbekannt womöglich auch seine Identität, sonst würde man diese Spur nachdem der Fall aufgerollt worden ist vor ein paar Jahren, nicht weiterverfolgen und weiss wer der Mann ist.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

18.12.2021 um 23:13
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:In diesem Fall werden die gesetzlichen Vertreter darüber informiert.
Ich kann das nicht beurteilen, könnte aber sagen, dass die Eltern zumindest bei uns im ländlichen Bereich garantiert informiert würden, denn das sind ja schwerwiegende Dinge. Hier gab es mal den Fall, dass Teenies nen Exhibitionisten meldeten, daraufhin tauchte die Polizei in den Schulklassen auf und warnte.
Im Fall Stefan gab es ja noch mehr als nur die Meldung bei der Polizei, siehe der auch bedrohte Freund. Natürlich spricht vieles für ein Zufallsopfer, andererseits darf man schon fragen, warum jemand in einer Stadt von solchen Leuten bedroht oder missbraucht, in einer anderen Stadt von so jemandem ermordet wird


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

18.12.2021 um 23:15
Zitat von abberlineabberline schrieb:ch kann das nicht beurteilen, könnte aber sagen, dass die Eltern zumindest bei uns im ländlichen Bereich garantiert informiert würden, denn das sind ja schwerwiegende Dinge. Hier gab es mal den Fall, dass Teenies nen Exhibitionisten meldeten, daraufhin tauchte die Polizei in den Schulklassen auf und warnte.
Mag sein. Aber so sieht es juristisch erst einmal aus. Wir wissen leider auch nicht, was genau Stefan bei der Polizei erzählt hat und wie glaubhaft das gewirkt hat? Dazu haben wir leider keine Angaben.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

19.12.2021 um 00:33
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Wenn das so stimmt, dann liegt hierin ein mögliches Motiv für den Mord an Stefan. Der Pädophilie hat befürchtet das Stefan in bei der Polizei anzeigen wird, sobald er (Stefan) wieder zurück in Kiel ist. Möglicherweise hat Stefan ihm damit gedroht ihn anzuzeigen, damit sein Peiniger ihn in Ruhe lässt. In kindlicher Naivität hat er vielleicht die Gefahr unterschätzt oder nicht erkannt, die von so einer Drohung ausging.
Ist man eigentlich im Nachhinein dieser Anzeige nachgegangen, also hat denjenigen, der offenbar angezeigt wurde, überprüft? Eventuell hätte man da auch feststellen können, ob zumindest theoretisch irgendein Bezug zu Berlin existiert (z.B. geborener Berliner, Familie in Ost-Berlin o.ä.).
Der Fall ist so oder so sehr tragisch, denn beide Szenarien sind gleichermaßen erschreckend: ein Zusammenhang mit Kiel oder halt ein Zufallstäter in Berlin. Bei Letzterem wäre der Junge wirklich gewissermaßen vom Pech verfolgt, hätte diese Taten förmlich angezogen (nicht falsch verstehen), möchte man fast meinen. Ich war 1995 paar Jahre älter als er (15) und es war wirklich absolut normal, einfach nachmittags alleine draußen unterwegs zu sein für Kinder. Prenzlauer Berg war (und ist auch heute) keine gefährliche Ecke. Zudem recht belebt. Also, das genau ihm dann sowas passiert, wo er schon in Kiel in dem Bereich Erfahrungen machen musste - das macht den ganzen Fall für mich schon bemerkenswert. Er muss eine gewisse Vertrauensseligkeit Unbeschwertheit gehabt haben, TROTZ der Vorerfahrungen aus Kiel. Sehr tragisch.
Kohelenkeller gab es damals übrigens noch in fast jedem der Altbauten, das muss meines Erachtens kein größeres Depot gewesen sein, wo er zwischengelagert wurde.


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