Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin
16.12.2021 um 01:04Dwarf schrieb:Wozu erzählst du mir das? Ist alles bekannt. Ich schrieb auchAnscheinend dir wohl nicht. Sonst hätte ich es wohl kaum extra für dich noch einmal erläutert.
Dwarf schrieb:Wozu erzählst du mir das? Ist alles bekannt. Ich schrieb auchAnscheinend dir wohl nicht. Sonst hätte ich es wohl kaum extra für dich noch einmal erläutert.
abberline schrieb:Egal woher der Täter kam, er hatte Bezug zu Berlin, war sich so sicher, dass er Stefan am hellichten Tag ansprach/entführte, er hatte einen sicheren Ort und kannte Ablagestellen.Davon muss man ausgehen. Natürlich kann man sich nicht zu 100 Prozent festlegen, dass der Täter auch in der Ecke Prenzlauer Berg/Pankow gewohnt hat. Das kann nicht mal die Kripo. Aber Stefan war einer von 5 Jungen die innerhalb von vier Jahren verschwunden sind. Die Braunkohleanhaftungen, das Entsorgen im Hausmüll ist eher untypisch und unwahrscheinlich für jemanden der "nur" zu Besuch in Berlin war und auf exakt genau der Wegstrecke passiert sein muss, die Stefan zurücklegte, wie die Kripo später rekonstruieren konnte. Der Hausmüll kam ja aus Pankow/Prenzlauer Berg. Wie wahrscheinlich erscheint es da, dass ein Tourist oder Besucher den Jungen umgebracht haben könnte, wenn man den ganzen Fall und Stefans letzten Tag rekonstruiert?
Nightrider64 schrieb:Das Stefans Verschwinden mit irgend einer organisierten Pädophilenkette zu tun hat, das glaub ich nicht.Das denke ich auch nicht. Aber es gab ja diese Szene in Berlin. Das ist bekannt. Ich bin gebürtiger Münchner, aber ihr Berliner habt das hier ja häufiger geäußert. Unabhängig von Fall Stefan Lamprecht.
Er war ja mit seinem Vater verabredet und wusste, das er jetzt nicht lange Zeit hatte. Er wäre wohl nicht mit jemanden mitgegangen.
Ich denke, er wurde auf seinem Weg von einem Anwohner in einen Kehler o.ä. gelockt.
Nightrider64 schrieb:Da die Bevölkerung der Gegend in den letzten 25 Jahren fast komplett "durchgewechselt" ist, macht es aber heute keinen Sinn mehr dort auf dem Weg nach Jemanden zu suchen. Die meisten sind längst weggezogen seit der Zeit.Das ist Heute wohl leider nur noch sehr schwer möglich. Dem stimme ich zu.
Nightrider64 schrieb:Hat man überhaupt Täter DNA? Hab ich vergessen.Das habe ich mich auch gefragt. Letzter Stand ist 2013 gewesen, wo die Rechtsmedizin diverse Mischspuren an den Plastiktüten in denen Stefan verpackt gewesen ist, sichern konnte. Eine eindeutige Fremd- DNA, Stand 2013, konnte zumindest 2013 nicht gesichert werden. Aber das muss ja nichts heißen. Die Technik entwickelt sich ja rasant weiter. Vielleicht tut sich da noch etwas?
Coldcases schrieb:Du musst mir hier auch nicht mit einem Wikipediaeintrag kommen. Ich finde aber solche Sätze wie, "ich glaube nicht an Zufall, wenn Stefan Kontakt in Kiel zu Pädophilien hatte, dass er dann ausgerechnet in Berlin per Zufall ermordet worden ist", doch gelinde gesagt ziemlich indifferenziert.Das kannst du gerne undifferenziert finden. Deine Meinung zu meiner Meinung ist hier aber nicht das Thema des Threads.
Nach den Erkenntnissen der Polizei wurde Stefan Opfer eines Sexualverbrechens. Für das Verschwinden von Stefan gibt es bisher keine Zeugen. In Kiel hatten pädophilen Männer Kontakt zu dem Jungen gesucht. Die Kripo hält es für möglich, dass einer der Männer von Stefans Besuch in Berlin wusste und ihn dort abpasste. Es könnte aber auch sein, dass der Täter sein Opfer zufällig auf der Straße traf.Quelle: https://www.bz-berlin.de/berlin/pankow/toter-junge-auf-muellkippe-aktenzeichen-xy-fahndet?amp
Coldcases schrieb:Da halte ich auch dagegen. Allein im Jahr 1993-1997 sind allein in Berlin 5 Jungen im Alter zwischen 10-13 verschwunden und vermutlich ermordet worden. Stefan ist einer dieser Jungen gewesen.Das ist genauso nur ein Glaube und deine persönliche Meinung. Ob es sich bei diesen Fällen um eine Serie von Morden eines Täters handelt ist nicht bewiesen. Es ist möglich, aber bewiesen ist das nicht.
Coldcases schrieb:Das zeigt schon, dass du mit diesem Fall nicht wirklich vertraut bist, wie du selbst auch zugegeben hast.Das ich mit dem Fall nicht vertraut bin habe ich nirgendwo zugegeben. Warum auch? Ich kenne den Fall seit Jahren. Keine Ahnung warum du dir sowas ausdenkst. Zumal ja jeder nachlesen kann, dass ich das gar nicht geschrieben habe.
Stefan sollte gegen einen Pädophilen aussagenQuelle: https://amp.welt.de/vermischtes/prominente/article119440554/Ermittler-rollen-Kindermord-nach-18-Jahren-neu-auf.html
Und noch etwas wird bei den wieder aufgenommenen Ermittlungen thematisiert: Der 2002 bekannt gewordene Kontakt, den ein pädophil veranlagter Mann in Kiel zu Stefan gesucht haben soll. Die Polizei hat bis heute offenbar wenig Informationen über Stefans Kieler Umfeld und sucht deshalb nach Zeugen.
Peter Lamprecht war es, der im März 2002 von einem Mann berichtet hatte, der in Kiel seinen Sohn und einen anderen Jungen missbrauchen wollte. Die Jungen hätten damals entkommen können, sie sollten aber in dem Fall von der Polizei vernommen werden. Zu Stefans Aussage wäre es nicht mehr gekommen.
Wie Peter Lamprecht damals behauptete, wäre nach dem Mord einem Freund von Stefan gedroht worden, dass ihm, falls er nicht schweigen würde, das Gleiche wie Stefan passieren könnte. Der Junge hätte aus Angst den Namen des Mannes für sich behalten. Ein Privatdetektiv hatte diese Spur verfolgt.
Dwarf schrieb:Das kannst du gerne undifferenziert finden. Deine Meinung zu meiner Meinung ist hier aber nicht das Thema des Threads.Ich habe dich explizit angesprochen und einige Dinge dazu noch einmal erläutert, weil für mich der Eindruck vorhanden war, dass du eben nicht im Bilde bist, sonst hätte ich mir wohl kaum die Mühe gemacht. Ich bin aber auch keine Langspielplatte die ständig das Gleiche abspielt. Dann ist das ja geklärt.
Die Kripo sieht das dann scheinbar genauso "undifferenziert" wie ich, denn sie können sich auch vorstellen dass ein Pädophiler aus Kiel Stefan nach Berlin folgte und ihn dann umbrachte.
Dwarf schrieb:Wenn das so stimmt, dann liegt hierin ein mögliches Motiv für den Mord an Stefan. Der Pädophilie hat befürchtet das Stefan in bei der Polizei anzeigen wird, sobald er (Stefan) wieder zurück in Kiel ist. Möglicherweise hat Stefan ihm damit gedroht ihn anzuzeigen, damit sein Peiniger ihn in Ruhe lässt. In kindlicher Naivität hat er vielleicht die Gefahr unterschätzt oder nicht erkannt, die von so einer Drohung ausging.Er musste es nicht mehr befürchten, denn Stefan hat diesen Mann in Kiel vor den Sommerferien angezeigt. Das schrieb ich aber bereits. Ich denke du kennst den Fall so gut? Anscheinend wohl doch nicht. Damit fällt dieses Motiv dann wohl eher in die sekundäre Schublade den Jungen nach Berlin gefolgt zu sein, auch wenn man es natürlich nicht gänzlich ausschliessen kann.
Wenn der Täter Stefan bereits länger kannte, kann er auch gewusst haben das Stefan die Sommerferien bei seinem Vater in Berlin verbringt. Kiel - Berlin ist keine so große Entfernung, die man nicht locker mit dem Auto zurück legen könnte. Das sind vielleicht 3 oder 4 Stunden Fahrtzeit. Sicher nicht der Rede Wert für einen Täter, der so wie er beschrieben wurde sadistische Tendenzen hat und fürchtet aufzufliegen
ThoFra schrieb:Interessant wäre auch, ob es Personen der Kieler Pädophilenszene der 90er - Jahre gab, die beruflich und / oder privat Bezug nach Berlin hatten, sei es durch Verwandtschaft, Montagearbeiten o ä.Das ist irgendwie alles sehr schwammig, wie sich das damals verhalten haben könnte. Wenn man zwischen den Zeilen liest, spricht die Beamtin des LKA hinsichtlich Verfolgung eines Kieler Pädos davon, dass man dies nicht auschliessen "könnte". Heisst für mich nichts anderes, dass man das in Erwägung zieht, aber dieses Szenario hinter einem ortstansässigen Täter dennoch weiter hinten ansiedelt.
Allerdings wird die Kripo dies sicherlich bereits überprüft haben.
ThoFra schrieb:Was ich auch nicht so ganz verstehe, ist die Tatsache, dass Stefan in Kiel bei der Polizei diesen pädophilen Mann angezeigt haben soll, ohne dass seine Mutter (als Erziehungsberechtigte) davon Kenntnis hatte.Das ist in der Tat sonderbar. Es hieß lediglich nur, dass Stefan nicht immer alles zuhause erzählte und durchaus gegenüber seiner Mutter Geheimnisse hatte, wie wohl demnach erst später heraus kam. Die Kieler Geschichte war ja 1995 noch Stand der Ermittlungen, wenn ich das richtig interpretiere, sondern war erst Jahre später eine mögliche Spur nachdem man den Fall wieder aufrollte.
Werden die Eltern / Erziehungsberechtigten bei Minderjährigen nicht darüber informiert wenn es zu einer (solchen) Anzeige kommt?
Finde es für einen 13-jährigen auch etwas merkwürdig, einerseits wohl eisern über diese "Annäherungsversuche" dieses (und weiterer? Die Kommissarin sprach von "pädophilen Männern -> Plural) Mannes zu schweigen, andererseits aber zur Polizei zu gehen und dort alleine in dem Alter Anzeige zu erstatten.
Aber wir wissen ja nicht, wie eng und vertraut z B das Verhältnis zwischen Stefan und seiner Mutter / Schwester war, sodass man aus der Ferne sehr schlecht einschätzen kann, inwiefern es ungewöhnlich / auffällig ist, dass er sich z B ihnen nicht zuerst anvertraute und man dann gemeinsam zur Polizei ging, um Anzeige zu erstatten.
Coldcases schrieb:Die Kieler Geschichte war ja 1995 noch Stand der Ermittlungen, wenn ich das richtig interpretiere, sondern war erst Jahre später eine mögliche Spur nachdem man den Fall wieder aufrollte.Interessant.
Dwarf schrieb:Die Kripo sieht das dann scheinbar genauso "undifferenziert" wie ich, denn sie können sich auch vorstellen dass ein Pädophiler aus Kiel Stefan nach Berlin folgte und ihn dann umbrachte.
Dwarf schrieb:Wenn das so stimmt, dann liegt hierin ein mögliches Motiv für den Mord an Stefan. Der Pädophilie hat befürchtet das Stefan in bei der Polizei anzeigen wird, sobald er (Stefan) wieder zurück in Kiel istund
Dwarf schrieb:Wenn der Täter Stefan bereits länger kannte, kann er auch gewusst haben das Stefan die Sommerferien bei seinem Vater in Berlin verbringt. Kiel - Berlin ist keine so große Entfernung, die man nicht locker mit dem Auto zurück legen könnte.Was dagegen spricht ist, das der Täter keine Ahnung gehabt haben konnte, das Stefan genau diesen Weg nimmt.
Coldcases schrieb:amit fällt dieses Motiv dann wohl eher in die sekundäre Schublade den Jungen nach Berlin gefolgt zu sein, auch wenn man es natürlich nicht gänzlich ausschliessen kann.und
Coldcases schrieb:Was macht es demnach für einen Sinn den Jungen dann nach Berlin zu folgen, ihn aufzulauern, zu verfolgen, die Lebensgewohnheiten von Stefan genaustens zu studieren, den Jungen in irgendeinen Haus als nicht Ortsansässiger zu missbrauchen, zu töten, zu verstümmeln,in einen Braunkohlekeller zwischenzulagern, um ihn dann letztendlich in den örtlichen Hausmüll in einen Container zu entsorgen, wenn der Täter einen PKW gehabt haben dürfte um die Leiche zu entsorgen?Volle Zustimmung. Ich gehe fest davon aus, das die Tat nur von jemanden begangen worden sein kann, der Ortskenntnisse hatte.
ThoFra schrieb:Gab es im Jahr 1995 entlang Stefans Wegstrecke Baustoffhandlungen?Ja, es gab noch jede Menge Kohlehändler zu dieser Zeit
Bin zwar nicht wirklich davon überzeugt, dass der Täter die Dreistigkeit / Kaltblütigkeit besaß, den Leichnam von Stefan an seinem Arbeitsplatz "zwischen zu lagern", dennoch ist es m E ein Denkansatz, den man nicht vollkommen außer Acht lassen sollte.
Coldcases schrieb:Heisst für mich nichts anderes, dass man das in Erwägung zieht, aber dieses Szenario hinter einem ortstansässigen Täter dennoch weiter hinten ansiedelt.Das mit Kiel kam ja auch erst ins Spiel, als alle anderen Spuren kalt waren.
ThoFra schrieb:Dass Stefan normalerweise in Kiel lebte, war ja von Anfang bekannt, die Anzeige, die er bei der dortigen Polizei gestellt hat, muss aktenkundig sein, die Berliner Mordermittler werden doch wohl in Kontakt mit den Kieler Kollegen gestanden haben?!Naja, gelinde gesagt heißt das leider erst einmal nicht viel. In Deutschland kann jeder Anzeige erstatten, sobald er sprechen kann. Da Bedarf es auch nicht die Zustimmung der gesetzlichen Vertreter. Es gibt kein Mindestalter dafür. Eine Anzeige ist ja lediglich nichts anderes als die Schilderung einer Straftat bzw. Sachverhaltes.( siehe dazu auch Regelung im Strafrecht, usw.)
Nightrider64 schrieb:Das mit Kiel kam ja auch erst ins Spiel, als alle anderen Spuren kalt waren.Richtig. So verstehe ich auch die Aussage der Beamtin des LKA, wenn man zwischen den Zeilen liest. Sie sagt wörtlich "könne".
Ich denke die Polizei hält das für eher unwahrscheinlich aber eben nicht vollkommen auszuschließen.
ThoFra schrieb:Was ich auch nicht so ganz verstehe, ist die Tatsache, dass Stefan in Kiel bei der Polizei diesen pädophilen Mann angezeigt haben soll, ohne dass seine Mutter (als Erziehungsberechtigte) davon Kenntnis hatte.Das frag ich mich auch. Ein 13jähriger, der eine konkrete Person anzeigt, ohne dass die Erziehungsberechtigten informiert werden, geht das überhaupt?
Werden die Eltern / Erziehungsberechtigten bei Minderjährigen nicht darüber informiert wenn es zu einer (solchen) Anzeige kommt?
Nightrider64 schrieb:Für mich spricht alles für einen ortsansässigen TäterZumindest für jemanden mit Ortskenntnissen. Gab es denn Verbindungen Kiel-Berlin, die evtl auf zwei Täter schließen lassen könnten, von denen mindestens einer Ortskenntnisse hatte? Wobei ich eher von einem Täter ausgehe
abberline schrieb:Das frag ich mich auch. Ein 13jähriger, der eine konkrete Person anzeigt, ohne dass die Erziehungsberechtigten informiert werden, geht das überhaupt?Möglich ist das, wie ich schon schrieb, da es wie gesagt kein Mindestalter für eine "Strafanzeige" im Deutschland gibt, noch ein gesetzlicher Vertreter dabei sein muss. Es sei denn, es handelt sich bei der beschuldigten Person um einen Verwandten oder ein Familienmitglied.
Coldcases schrieb:In diesem Fall werden die gesetzlichen Vertreter darüber informiert.Ich kann das nicht beurteilen, könnte aber sagen, dass die Eltern zumindest bei uns im ländlichen Bereich garantiert informiert würden, denn das sind ja schwerwiegende Dinge. Hier gab es mal den Fall, dass Teenies nen Exhibitionisten meldeten, daraufhin tauchte die Polizei in den Schulklassen auf und warnte.
abberline schrieb:ch kann das nicht beurteilen, könnte aber sagen, dass die Eltern zumindest bei uns im ländlichen Bereich garantiert informiert würden, denn das sind ja schwerwiegende Dinge. Hier gab es mal den Fall, dass Teenies nen Exhibitionisten meldeten, daraufhin tauchte die Polizei in den Schulklassen auf und warnte.Mag sein. Aber so sieht es juristisch erst einmal aus. Wir wissen leider auch nicht, was genau Stefan bei der Polizei erzählt hat und wie glaubhaft das gewirkt hat? Dazu haben wir leider keine Angaben.
Dwarf schrieb:Wenn das so stimmt, dann liegt hierin ein mögliches Motiv für den Mord an Stefan. Der Pädophilie hat befürchtet das Stefan in bei der Polizei anzeigen wird, sobald er (Stefan) wieder zurück in Kiel ist. Möglicherweise hat Stefan ihm damit gedroht ihn anzuzeigen, damit sein Peiniger ihn in Ruhe lässt. In kindlicher Naivität hat er vielleicht die Gefahr unterschätzt oder nicht erkannt, die von so einer Drohung ausging.Ist man eigentlich im Nachhinein dieser Anzeige nachgegangen, also hat denjenigen, der offenbar angezeigt wurde, überprüft? Eventuell hätte man da auch feststellen können, ob zumindest theoretisch irgendein Bezug zu Berlin existiert (z.B. geborener Berliner, Familie in Ost-Berlin o.ä.).