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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

1.050 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, Junge ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

31.07.2023 um 12:37
@Coldcases
Die pädokriminelle Szene war sicherlich gut vernetzt und wenn der oder die Täter gut in Kontakt innerhalb Berlins waren und ein Kieler häufiger am Wochenende oder im Urlaub zu Besuch in Berlin war, kann auch ein Kontakt zu Stefan in Berlin bestanden haben. Aber wir wissen selbstverständlich viel zu wenig.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

31.07.2023 um 13:30
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es ist aber auch genau so schwer vorstellbar, dass Stefan in vollkommen unabhängig voneinander gelagerten Fällen Pädophilen in die Hände fällt und mehrfach ohne Zusammenhang Opfer wird. Alles möglich. Aber so viel Zufall ist schon seltsam.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Die pädokriminelle Szene war sicherlich gut vernetzt und wenn der oder die Täter gut in Kontakt innerhalb Berlins waren und ein Kieler häufiger am Wochenende oder im Urlaub zu Besuch in Berlin war, kann auch ein Kontakt zu Stefan in Berlin bestanden haben.
Auf den ersten Blick würde ich auch sagen, dass es unwahrscheinlich ist, dass Stefan sowohl in Kiel als auch in Berlin ganz zufällig in so etwas hineingerät. Und dass es eine Vernetzung zwischen solchen potentiellen Tätern gab, klingt zwar auf den ersten Blick nach Verschwörungstheorie, erscheint mit aber doch denkbar. Und dass man sich da gegenseitig auf einen "passenden" Jungen aufmerksam macht, wäre zumindest denkbar.

Letztlich ermöglichen ja auch Umstände eine solche Tat, und da könnte schon die Information weitergereicht worden sein, dass sie bei Stefan eben aus Tätersicht günstig waren. Das beginnt bei den Familienverhältnissen und endet vielleicht auch dabei, dass er gegenüber solchen Männern zu vertrauensselig war und es für diese Kerle leicht möglich war, sein Vertrauen zu gewinnen.

Und nein, das soll AUF KEINEN FALL victim blaming werden, aber bei einem sehr misstrauischen Jugendlichen würde so ein Täter den Versuch vermutlich nicht so ohne weiteres starten.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

31.07.2023 um 19:18
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Die pädokriminelle Szene war sicherlich gut vernetzt und wenn der oder die Täter gut in Kontakt innerhalb Berlins waren und ein Kieler häufiger am Wochenende oder im Urlaub zu Besuch in Berlin war, kann auch ein Kontakt zu Stefan in Berlin bestanden haben.
Ich halte es auch für gut möglich dass diese Szene auch damals schon überregional gut vernetzt war.

Ich finde es auch einfach zu seltsam dass Stefan auf zwei solcher Kreise, die unabhängig voneinander existier(t)en, getroffen zu sein scheint.
Aber unmöglich ist es auch nicht.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:(...) aber bei einem sehr misstrauischen Jugendlichen würde so ein Täter den Versuch vermutlich nicht so ohne weiteres starten.
Heutzutage ist die Aufklärung zum Glück schon etwas mehr vorangeschritten und Eltern in der Regel sensibler in dem Thema.
Aber zu dieser Zeit war das ja ein großes Tabuthema bzw. überhaupt nicht greifbar. Da gab's nur Warnungen vor Männer, die einen ansprechen und entführen, aber mehr auch nicht.
Kinder war ja oft gar nicht bewusst was falsch ist in der Hinsicht und was nicht (ist heute teilweise auch leider oft noch so).


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

31.07.2023 um 20:07
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Heutzutage ist die Aufklärung zum Glück schon etwas mehr vorangeschritten und Eltern in der Regel sensibler in dem Thema.
Aber zu dieser Zeit war das ja ein großes Tabuthema bzw. überhaupt nicht greifbar. Da gab's nur Warnungen vor Männer, die einen ansprechen und entführen, aber mehr auch nicht.
Ja, ich bin ein paar Jahre älter (und hinter dem Namen brigittsche verbirgt sich ein Mann ;) ), uns wurde als kleineren Kindern auch nur so allgemein gesagt, dass wir nicht mit Fremden mitgehen sollen usw. Aber später wussten wir das schon genauer und mit 12-13 war uns das schon klar was es mit Pädophilen usw. auf sich hat. Allerdings waren meine Eltern da auch immer recht offen und sachlich, was solche Themen anging.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

31.07.2023 um 21:44
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber später wussten wir das schon genauer und mit 12-13 war uns das schon klar was es mit Pädophilen usw. auf sich hat. Allerdings waren meine Eltern da auch immer recht offen und sachlich, was solche Themen anging.
Ja meine Freunde und ich wussten auch was es damit auf sich hatte, aber es gab auch Kinder in meinem Umfeld die das nicht wussten. Entweder hatten die Eltern da nicht so das Interesse oder die Zeit ihre Kinder aufzuklären, aber auch die Ansicht dass es "das bei uns nicht gibt". Leider.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:und hinter dem Namen brigittsche verbirgt sich ein Mann
Ach echt, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet 😉


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

01.08.2023 um 12:55
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Die pädokriminelle Szene war sicherlich gut vernetzt und wenn der oder die Täter gut in Kontakt innerhalb Berlins waren und ein Kieler häufiger am Wochenende oder im Urlaub zu Besuch in Berlin war, kann auch ein Kontakt zu Stefan in Berlin bestanden haben. Aber wir wissen selbstverständlich viel zu wenig.
Ja, aber unbedingt bundesweit? Damals gab es noch nicht die Möglichkeiten über Social Media oder im Internet in Kontakt zu treten und sich in Chats unter "Gleichgesinnten" auszutauschen wie wir es heutzutage kennen. Mit einer 56 K Leitung war das damals sehr umständlich und auch sehr sehr langsam bis da mal eine Seite überhaupt aufgebaut worden ist. Die Pädoszene in Berlin war damals ziemlich groß. Ich denke eher an einen Einzeltäter mit sadistischen Neigungen und nicht unbedingt an einen Pederasten. Das Verletztungsbild was man an Stefans Leichnam vorfand ist einzigartig. Einen ähnlichen Fall ist mir nur im Fall Tristan Brühbach bekannt.Beide Taten dürften allerdings nichts miteinander zutun haben.

Auch gehe ich soweit, dass derjenige der dafür verantwortlich ist, so etwas nicht zu ersten und letzten Mal getan haben dürfte...


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

01.08.2023 um 16:15
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Damals gab es noch nicht die Möglichkeiten über Social Media oder im Internet in Kontakt zu treten und sich in Chats unter "Gleichgesinnten" auszutauschen wie wir es heutzutage kennen.
Aber umso schwieriger war es an entsprechendes Material, also z. B. Fotos, heranzukommen. Daher denke ich schon, dass es eben auch persönliche Kontakte gab, die in irgendeiner Weise getarnt abliefen. Also z. B. dass man eine Anzeige in der Zeitung aufgibt, wonach man als Hobbyfotograf "Aktbilder" oder "Aufnahmen von Familien in der Natur" zum Tausch sucht. Begriffe, die für Außenstehende harmlos klingen, aber dem Insider genau sagen, was da eigentlich gesucht wurde.

Nur mal als Beispiel, weitere Beschreibungen erspare ich uns.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

01.08.2023 um 16:20
@Coldcases
Also, ich glaube schon, dass es da bundesweite Vernetzung gab. Zumindest in einige größere Städte und in die Hauptstadt. Es gab ja damals nachgewiesen auch Netzwerke zwischen Deutschland, Niederlande und Belgien und wer weiß, wohin noch.

Außerdem gab es BTX usw zur Kommunikation sehr wohl schon. Solche Möglichkeiten wurden ja auch genutzt.

Ob es weitere ähnliche Fälle gab, wissen wir nicht hinreichend. Ua deshalb, weil diverse Kinder verschwanden und nie wieder gefunden wurden. Es gab auch in Berlin andere geklärte Fälle, die schon sadistische Züge hatten und von pädokriminellen Menschen ausgeführt wurden.

Ob es nur ein Täter war, der gut vernetzt war, oder gemeinsam agierende, weiß man nicht. Wenn es aber beispielsweise ein für Stefan bekannter Täter aus Kiel war, dann muss er sämtliche Kenntnisse zu Stefans Aufenthalt gehabt haben und Möglichkeiten der Ausführung und Lagerung und verschaffung der Leiche usw. Da spricht einiges durchaus für Beziehungen innerhalb Berlins. Muss aber natürlich nicht so gewesen sein, kann auch ganz anders sein.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

01.08.2023 um 17:20
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber umso schwieriger war es an entsprechendes Material, also z. B. Fotos, heranzukommen. Daher denke ich schon, dass es eben auch persönliche Kontakte gab, die in irgendeiner Weise getarnt abliefen. Also z. B. dass man eine Anzeige in der Zeitung aufgibt, wonach man als Hobbyfotograf "Aktbilder" oder "Aufnahmen von Familien in der Natur" zum Tausch sucht. Begriffe, die für Außenstehende harmlos klingen, aber dem Insider genau sagen, was da eigentlich gesucht wurde.
Diese Nacktbilder von jungen Knaben gab es ja auch vor der Zeit der 90er, wo sog. "Hobbyfotografen" in Anzeigen "einschlägiger Zeitschriften" nach jungen Opfern für Aktaufnahmen suchten. Das wäre so ziemlich einer der wenigen Quellen, wo man Kontakte hätte knüpfen können. Stimmt natürlich.

Dennoch weißt das Verletzungsbild was man bei der Obduktion vorfand nicht unbedingt die Handschrift eines Pädophilen auf. Der Junge muss vermutlich über mehrere Stunden gequält worden sein. Eine Vergewaltigung fand augenscheinlich ja nicht statt, dafür aber diverse Schnittverletzungen im Genital und Afterbereich. Dazu Spuren von Alkohohl im Blut. Vermutlich hat der Täter den Jungen vorher mit Alkohol verführt und gefügig gemacht, bevor er ihn dann quälte und letztlich tötete. Das sprich schon eher für einen Sadisten, dem es große Freude bereitet ein Kind stundenlang zu quälen und foltern und nicht für einen Pederasten oder Pädophilen.



Ich könnte mir von daher auch sehr gut vorstellen, dass dies die Tat von einem Heranwachsenden begangen worden ist, der Stephan mit irgendeinen Vorwand anlockte. Erst einmal vertrauen aufbauen um dann zur eigentlichen Tat zu kommen.

Ich glaube man sollte sich grundsätzlich erst einmal davon verabschieden, dass jemand der Kinder tötet, vergewaltigt(was in Stefans Fall wohl nicht der Fall war) auch gleichzeitig ein Pädophiler sein muss. Das ist ein Irrglaube. Genauso gut kann dieser jemand eine ganz normale sexuelle Präferenz zu Frauen haben und in keiner Pädoszene unterwegs gewesen sein.

Ich kann das zwar nicht ganz ausschließen, aber aufgrund des Verletzungsbildes und der "Verpackung der Leiche" glaube ich weniger an einen Pederasten oder Pädophilen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

01.08.2023 um 22:29
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Das sprich schon eher für einen Sadisten, dem es große Freude bereitet ein Kind stundenlang zu quälen und foltern und nicht für einen Pederasten oder Pädophilen.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ich kann das zwar nicht ganz ausschließen, aber aufgrund des Verletzungsbildes und der "Verpackung der Leiche" glaube ich weniger an einen Pederasten oder Pädophilen.
Pädokriminalität muss nicht unbedingt mit klassischer Vergewaltigung oder Penetration oder Ähnlichem einhergehen. Der (oder die) Täter kann auch ohne Penetration usw einen sexuellen Gewinn oder Lustgewinn oder auch sexuellen Höhepunkt erleben. Das eine muss das andere nicht ausschließen. Sadismus kann sich ebenso auf Kinder oder Jugendliche und Jungs beziehen und dann auch Pädophilie sein.

Sexuelle Muster sind ja auch eindeutig vorhanden, selbst ohne Vergewaltigung mit Penetration usw. Auch die zugeschnittenen Müllsäcke können ja sexuellen Hintergrund haben. Aber wie kommst du denn darauf, dass er nicht vergewaltigt worden sei?

Auch jemand, der in pädokriminellen Netzwerken unterwegs ist, kann zusätzlich sadistische Fantasien haben. Dennoch ist er ein Pädophiler oder pädosexuell Krimineller.

Aber klar, der Mord an Stefan Lamprecht muss weder mit den Fällen der anderen Jungen zusammen hängen und seine Erfahrungen mit Pädokriminellen in Kiel muss nichts mit seinem Tod zu tun haben und der Mörder kann seine sadistischen Fantasien an ihm ausgelebt haben, weil er meinte, Stefan besser dominieren zu können als andere ohne dass er sonst eine sexuelle Präferenz an Jungs hätte. Ich glaube das aber eher nicht.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

02.08.2023 um 12:54
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Pädokriminalität muss nicht unbedingt mit klassischer Vergewaltigung oder Penetration oder Ähnlichem einhergehen. Der (oder die) Täter kann auch ohne Penetration usw einen sexuellen Gewinn oder Lustgewinn oder auch sexuellen Höhepunkt erleben. Das eine muss das andere nicht ausschließen. Sadismus kann sich ebenso auf Kinder oder Jugendliche und Jungs beziehen und dann auch Pädophilie sein.
Nein, natürlich nicht, aber für jemanden der auf Kinder steht, der ist in den wenigsten Fällen auch ein Sadist. Darauf wollte ich hinaus. Man kann hier leider nur in alle ermöglichen Richtungen spekulieren:

1.ist hier ein Heranwachsend(e)r am Werk gewesen, der einfach nur pure Lust hatte ein Kind zu quälen und den Jungen mit einem profanen Grund um etwas bat oder versprach und letztlich in eine Falle lockte, ihn stundenlang folterte?

So ungewöhnlich wäre das nicht.

2. War hier ein Serientäter am Werk, der bereits drei weitere Jungen auf den Gewissen hatte und die Leiche, wie die drei anderen Jungen(Manuel, Till, Samir) zuvor im Müll entsorgte? Schließlich die sicherste Methode einen Jungen im Container unauffällig, gehüllt in blauer Plastikfolie mit dem Hausmüll zu entsorgen, sodass es nicht weiter groß auffiel. Das klappte schließlich 1, 2, 3 mal hervorragend.
Beim vierten Mal war es dann reiner Zufall, da die Anlage an diesem Tag nicht funktionierte und man den Leichnam von Stefan fand.

Ebenfalls ein denbares und plausibles Szenario.


3. Ein Pederast der extra aus Kiel nach Berlin anreiste? Motiv Rache für die Anzeige, die Stefan in Kiel stellte? Der Täter hatte einen Bezug zu Berlin, kannte sich dort bestens aus und verfügte über dementsprechende Zwischenlagerungsorte, wie einen Kohlekeller und wusste genau Bescheid, wann und wo sich Stefan aufhielt?

Dieses Szenario halte ich für am unwahrscheinlichsten. Ein viel zu hohes und nicht einschätzbares Risiko für den Täter, dass der Junge im Vorfeld nicht irgendetwas hätte verlauten lassen gegenüber seinem Freund, Großmutter oder Vater.

Das glaube ich einfach am wenigsten.

Und das macht es hier auch so schwierig den Tätertypus genauer einzugrenzen und ein Profiling anzuwenden.

Man weiß lediglich,dass der Täter ein Sadist gewesen ist, dem es anscheinend große Freude bereitete ein Kind zu quälen und zu töten.

Ob man es damals mit einem Jugendlichen zu tun hatte, ein Mann mittleren Alters, einen Familienvater, einen Handelsvertreter, einen Stricher, einen Homosexuellen mit sexueller Präferenz für kleine Jungen, kann man hier also absolut nicht sagen.

Ein Stochern im Nebel ohne Ergebnis.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

02.08.2023 um 14:20
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Das Verletztungsbild was man an Stefans Leichnam vorfand ist einzigartig. Einen ähnlichen Fall ist mir nur im Fall Tristan Brühbach bekannt.Beide Taten dürften allerdings nichts miteinander zutun haben.
Inwiefern glich denn das Verletzungsmuster von Stefan dem von Tristan?
Kann mich nicht erinnern, irgendwo mal etwas Konkretes über die Art der Verletzungen, die Stefan zugefügt worden sind, gelesen zu haben.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Motiv Rache für die Anzeige, die Stefan in Kiel stellte? Der Täter hatte einen Bezug zu Berlin, kannte sich dort bestens aus und verfügte über dementsprechende Zwischenlagerungsorte, wie einen Kohlekeller und wusste genau Bescheid, wann und wo sich Stefan aufhielt?

Dieses Szenario halte ich für am unwahrscheinlichsten. Ein viel zu hohes und nicht einschätzbares Risiko für den Täter, dass der Junge im Vorfeld nicht irgendetwas hätte verlauten lassen gegenüber seinem Freund, Großmutter oder Vater.
Der Täter könnte rein theoretisch Stefan während dessen Aufenthalt in Berlin "nachgestellt" haben, ohne dass dies von Stefan bemerkt worden sein müsste.
So könnte er [der Täter] auf den für ihn und sein [Tat-]Vorhaben "perfekten Moment" gewartet haben, um Stefan abzupassen und anzusprechen.
In diesem Szenario hätte das Risiko, dass Stefan vorab gegenüber dem Freund, Vater, Großmutter etwas verlauten lassen könnte, nicht bestanden, somit also kein sonderlich erhöhtes Risiko seitens der Täterschaft.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

02.08.2023 um 14:54
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:3. Ein Pederast der extra aus Kiel nach Berlin anreiste? Motiv Rache für die Anzeige, die Stefan in Kiel stellte? Der Täter hatte einen Bezug zu Berlin, kannte sich dort bestens aus und verfügte über dementsprechende Zwischenlagerungsorte, wie einen Kohlekeller und wusste genau Bescheid, wann und wo sich Stefan aufhielt?

Dieses Szenario halte ich für am unwahrscheinlichsten. Ein viel zu hohes und nicht einschätzbares Risiko für den Täter, dass der Junge im Vorfeld nicht irgendetwas hätte verlauten lassen gegenüber seinem Freund, Großmutter oder Vater.
Ob es so war, weiß ich selbstverständlich nicht. Aber ich halte es gar nicht für so unwahrscheinlich. Denn erstens glaube ich, dass Berlin als Hochburg durchaus pädosexuell orientierte Menschen regelmäßig anzog und diese dann dort auch Beziehungen und Kontakte hatten und zweitens, dass es nicht unbedingt ein Rachemotiv war. Denn es wird den Ermittlern ja bekannt sein, wen Stefan konkret angezeigt hat und wer mit dieser Person in Beziehungen stehen könnte. Aber möglicherweise gab es eben auch Menschen der pädokriminellen Szene in Kiel, zu denen Stefan trotzdem eine Art Vertrauen hatte und diesen von Berlin erzählte oä.

Ich halte es eher für zuviel Zufall, wenn Stefan innerhalb kürzester Zeit an unterschiedlichen Orten vollkommen unzusammenhangslos in pädosexuell orientierte Kreise oder an Sadisten /Täter gerät und dort jeweils Opfer sexueller und/oder sadistischer Gewalt wird.

Dass beispielsweise auch ein Täterduo oder aber Mitwisser sich nicht gegenseitig verraten, weil sie aus der pädokriminellen Szene stammen, zeigt u.a. der Mordfall Daniel Beier. Hätte der eine Täter sich nicht gegenüber einer neuen Beziehung verraten und hätte diese das nicht der Polizei berichtet, wäre der Fall weiterhin ungelöst.

Möglicherweise könnte aber heute ein Mitwisser oder Tatbeteiligter sich gegenüber der Polizei doch öffnen, denn seine Beteiligung am Fall wäre mglw verjährt. Oder die Angst und der Bezug vor der Szene hat sich geändert. Und die Polizei kann ja auch Schutzmaßnahmen anbieten.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

02.08.2023 um 15:28
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Kann mich nicht erinnern, irgendwo mal etwas Konkretes über die Art der Verletzungen, die Stefan zugefügt worden sind, gelesen zu haben.
Dann scheinst du den Fall nicht wirklich gut zu kennen. Es wurde mehrfach erwähnt, dass man am Leichnam erhebliche Stichverletzungen vorfand, wie im Genital und Afterbereich.

Der Junge muss Höllenqualeln erlitten haben, sofern er noch lebte als dies geschah.
Auch im Fall Bruehbach benutzte der Täter ein Messer und schnitt den Jungen die Hoden ab.

Von der Brutalität her ähnlich gelagert und sadistisch grausam.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Denn es wird den Ermittlern ja bekannt sein, wen Stefan konkret angezeigt hat und wer mit dieser Person in Beziehungen stehen könnte
Anscheinend ja nicht. Die Person konnte nie ermittelt werden um wem es da genau ging. Das wurde in einschlägigen Berichten und Beiträgen mehrfach erwähnt.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich halte es eher für zuviel Zufall, wenn Stefan innerhalb kürzester Zeit an unterschiedlichen Orten vollkommen unzusammenhangslos in pädosexuell orientierte Kreise oder an Sadisten /Täter gerät und dort jeweils Opfer sexueller und/oder sadistischer Gewalt wird.
Wie ich schon schrieb sollte man sich davon frei machen und sich zu sehr auf einen Pädo zu fokussieren. Ein Kindermoerder muss nicht zwangsläufig auch ein Pederast oder Paedophiler sein. Die Praxis zeigt auch auf, dass das ein meist verbreiterter Irrglaube ist.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

02.08.2023 um 15:38
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Es wurde mehrfach erwähnt, dass man am Leichnam erhebliche Stichverletzungen vorfand, wie im Genital und Afterbereich.
Naja, "erhebliche Stichverletzungen" ist nicht gerade allzu konkret.
Da ist im Fall Tristan Brübach doch schon eher genaueres zum Verletzungsmuster bekannt.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:uch im Fall Bruehbach benutzte der Täter ein Messer und schnitt den Jungen die Hoden ab.
Das ist so nicht 100% vollständig.
Der Täter entnahm nicht nur Tristans Hoden, sondern entfernte auch noch eine nicht unerhebliche Menge Muskelfleisch (daher auch Spekulationen in Richtung eines kannibalistischen Motivs), außerdem durchtrennte er nahezu Tristans Kehle.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

02.08.2023 um 15:45
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Naja, "erhebliche Stichverletzungen" ist nicht gerade allzu konkret.
Da ist im Fall Tristan Brübach doch schon eher genaueres zum Verletzungsmuster bekannt.
So konkret, dass die Kripo aufgrund des Verletzungsmusters zumindest von einem Sexualmord ausging.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Das ist so nicht 100% vollständig.
Der Täter entnahm nicht nur Tristans Hoden, sondern entfernte auch noch eine nicht unerhebliche Menge Muskelfleisch (daher auch Spekulationen in Richtung eines kannibalistischen Motivs), außerdem durchtrennte er nahezu Tristans Kehle.
Das ist mir alles bekannt. Ebenso das es weltweit kein vergleichbares Verbrechen gab und man sogar das FBI um Hilfe bat, usw. Ich kenne den Fall zu genüge in und auswendig.

Das ist auch nicht der Punkt, sondern sollte lediglich nur eine Anmerkung sein, wie brutal der Täter jeweils vorging.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

02.08.2023 um 16:14
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Wie ich schon schrieb sollte man sich davon frei machen und sich zu sehr auf einen Pädo zu fokussieren. Ein Kindermoerder muss nicht zwangsläufig auch ein Pederast oder Paedophiler sein. Die Praxis zeigt auch auf, dass das ein meist verbreiterter Irrglaube ist.
Ich halte es in diesem Fall für wahrscheinlicher.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Anscheinend ja nicht. Die Person konnte nie ermittelt werden um wem es da genau ging. Das wurde in einschlägigen Berichten und Beiträgen mehrfach erwähnt.
Ich kenne diese Aussagen so nicht. Vielleicht hab ich was vergessen? Ich meine mich zu erinnern, dass Stefan und weitere Jungs die Anzeige gegen bekannte Personen machten, die angeblich sogar bedrohlich wurden. Irgendwie so. Nur wurde Stefans ausführliche Aussage vor den Ermittlern oder vor Gericht dann nicht mehr umgesetzt, weil er tot war. Aber demnach müsste es auch dort Mitwisser und Zeugen geben. Es mag sein, dass niemand verurteilt wurde. Das weiß ich jetzt nicht. Aber Personen sind bestimmt bekannt.

Ohne da nun in VT verfallen zu wollen, alleine das ließe einen doch schon hellhörig werden. Die Polizei wird dazu mehr wissen. Ich hoffe, das ist damals alles gut dokumentiert worden.
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:So konkret, dass die Kripo aufgrund des Verletzungsmusters zumindest von einem Sexualmord ausging.
Richtig. Die Polizei sucht doch einen pädophilen Sexualtäter mit Hang zum Sadismus und einem möglichen Fetisch. So meine Erinnerung


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

02.08.2023 um 16:49
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:ch kenne diese Aussagen so nicht. Vielleicht hab ich was vergessen? Ich meine mich zu erinnern, dass Stefan und weitere Jungs die Anzeige gegen bekannte Personen machten, die angeblich sogar bedrohlich wurden. Irgendwie so.
Ich habe noch einmal genauer geschaut und verlinke mal den Filmbeitrag noch einmal. Daraus geht nur hervor, dass er einen Mann damals bei der Polizei anzeigte. Unklar ist aber, ob dieser Mann etwas mit dem Mord zu tun hatte? (ab Minute 7:50)

Youtube: Berlin - Mordfall Stefan Lamprecht (†13)
Berlin - Mordfall Stefan Lamprecht (†13)
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In "ungelöst und unvergessen", wo die Ex vom Bennecke moderiert, wurde der Fall auch noch einmal aufgegriffen. Abrufbar über Joy. Da wird gesagt, dass man den Mann nicht ermitteln konnte. Ergibt irgendwo auch Sinn. Welcher Täter wäre dann so dämlich und folgt dem Jungen nach Berlin und begeht dort den Mord, wenn seine Identität damals bekannt gewesen wäre nach der Anzeige?

Und die Anzeige soll kurz vor dem Sommerferien in Berlin erfolgt sein. Demnach wohl auch eine der Hypothesen der Kripo, dass der Mann den Jungen aus Kiel gefolgt sein könnte.

Ohnehin ist diese Geschichte mit der Anzeige doch sehr schwammig. Meines Erachtens funktioniert das überhaupt nicht, dass ein 13jähriger ohne Begleitung eine Anzeige machen kann. Es braucht dazu zwingend die Unterschrift der Eltern auf dem Strafantrag bei Minderjährigen.

Und wie wir wissen, wussten beide Elternteile nicht einmal etwas von dieser Anzeige. Also kann man davon ausgehen, dass Stefan lediglich versucht haben muss diesen Mann anzuzeigen oder aber er hat die Unterschrift seiner Eltern gefälscht oder den erhaltenen Strafantrag nie zu Unterschrift der Mutter gegeben. Wie auch immer dies stattfand ,ist leider nicht eindeutig verifizierbar.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Richtig. Die Polizei sucht doch einen pädophilen Sexualtäter mit Hang zum Sadismus und einem möglichen Fetisch. So meine Erinnerung
Ja. Eine Möglichkeit die man in Betracht zieht. Ich denke man kann in diesem Fall so rein überhaupt nichts ausschliessen.

Ich kann mir sehr gut auch vorstellen, wie gesagt, dass es sich um einen Heranwachsenden gehandelt haben könnte. Warum nicht ein zweiter Jürgen Bartsch? Der hat damals seinen ersten Kindermord mit 15 begangen. So abwegig finde ich das nicht.

Mit irgendeinen Grund oder Versprechen Stefan in eine Falle gelockt und sein Vertrauen ausgenutzt.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

02.08.2023 um 17:43
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Und wie wir wissen, wussten beide Elternteile nicht einmal etwas von dieser Anzeige. Also kann man davon ausgehen, dass Stefan lediglich versucht haben muss diesen Mann anzuzeigen oder aber er hat die Unterschrift seiner Eltern gefälscht oder den erhaltenen Strafantrag nie zu Unterschrift der Mutter gegeben. Wie auch immer dies stattfand ,ist leider nicht eindeutig verifizierbar.
Das klingt plausibel. Vielleicht ist mit "Anzeige" ja auch nur gemeint, dass ihm die Polizei zugehört hat um zu wissen, worum es geht, ihn dann aber gebeten hat, noch mal mit einem Elternteil wiederzukommen, was er aber nicht getan hat.

Möglicherweise wurde nicht einmal aufgeschrieben, was er erzählt hat und die Beamten mussten das später aus der Erinnerung rekonstruieren?

Ich weiß allerdings nicht, wie die Polizei in einem solchen Fall vorgeht, normalerweise. Heute würden vermutlich alle Alarmglocken läuten, aber damals?


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

02.08.2023 um 17:56
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das klingt plausibel. Vielleicht ist mit "Anzeige" ja auch nur gemeint, dass ihm die Polizei zugehört hat um zu wissen, worum es geht, ihn dann aber gebeten hat, noch mal mit einem Elternteil wiederzukommen, was er aber nicht getan hat.
Ja gut möglich. Vielleicht hat man Stefan einfach auch nicht ernst genommen?
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Möglicherweise wurde nicht einmal aufgeschrieben, was er erzählt hat und die Beamten mussten das später aus der Erinnerung rekonstruieren?
Durchaus denkbar.
Ich weiß allerdings nicht, wie die Polizei in einem solchen Fall vorgeht, normalerweise. Heute würden vermutlich alle Alarmglocken läuten, aber damals?
Eigentlich hat sich das nicht grundlegend zu heute geändert.
"Normalerweise", wenn die Beamten geschult sind, müssen sie solche Aussagen auch von Kindern ernstnehmen, die Erziehungsberechtigten sofort informieren. Ohne Vorlage des Strafantrages mit der Untschrift der Erziehungsberchtigten unternimmt die Polizei da erst einmal überhaupt nichts. Von daher tendiere ich auch dahin, dass man die ganze Sache damals nicht weiterverfolgt haben wird, bzw. ernst genommen hat bis zu dem Zeitpunkt wo in Kiel bekannt wurde, dass Stefan ermordet worden ist.

Dann werden sich da einige Beamte erinnert haben, dass da irgendetwas war mit einer Anzeige eines Jungen, usw.

Allerdings kann man daraus schlußfolgern, dass die Identität des Mannes nicht bekannt sein dürfte.


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