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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

152 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: tot, Mutter, Prozess ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

25.08.2015 um 16:46
. Der 53-Jährige - Ehemann und Vater - hatte sich bei den Frauen rund 1600 Euro geliehen, davon erst 400 Euro zurückgezahlt. Am Tattat hatte er eine Rückzahlung versprochen, tatsächlich aber kein Geld bei sich. Zunächst trank er in der Küche noch Kaffee mit seinen späteren Opfern. In dem Haus kannte er sich gut aus, erledigte dort öfters Handwerksarbeiten.

Als es zum Streit um das geliehene Geld kam, tötete der Mann zunächst mit elf Beilhieben die gehbehinderte 58-Jährige in ihrer Dachkammer. Er zog einen Teppich über die Leiche und verriegelte den Raum. Als sich ihre Mutter näherte, schlug der 53-Jährige erneut mehrfach zu. Das Beil blieb im Kopf des wehrlosen Opfers stecken, wie der Richter schilderte. Der Täter schüttete Grünabfälle über die tote Frau.
http://www.rundschau-online.de/rhein-berg/-sote-doppelmord-bergisch-gladbach-urteil,16064474,31589744.html (Archiv-Version vom 10.09.2015)

Na anscheinend hat es ja aber gereicht.Mir war ja zb neu,das der Angeklagte,an dem Tag eine Rückzahlung versprochen hatte,die er nicht einhielt. Und darauf hin kam es zum Streit. Schrecklich,aus welchen Gründen,Menschen zu so einer Tat fähig sind.

Man wird sicher noch lesen ob die Verteidigung in Revision geht oder nicht.


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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

25.08.2015 um 18:16
Jetzt bin ich auch eher überrascht, aber ich denke auch, dass es dann wohl einige Details gibt, die wir nicht kennen, aber mehr noch ihn als Täter überführten. Eine Revision wird sicher beantragt, bringt aber meist nichts, da dürfen doch nur Formfehler und dergleichen angebracht werden und da sich das Verfahren eh schon ewig hingezogen hat, denke ich auch, dass da keine Fehler unterlaufen sind.


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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

25.08.2015 um 19:43
ja ich weiß es sind von menschen für weniger schulden/geld umgebracht worden.....aber wegen nur 1700 euro....??
und er hatte doch geld geerbt.....und selbst wen er es nicht flüssig hatte....in raten kann man das doch abbezahlen...komisch.
das motiv ist für sehr sehr dünn....und hier hätte im zweifel für den angeklagten entschieden.....nach den ganz dürftigen fakten und beweisen..aber nur nach dem was ich weiß bzw gelesen haben...möchte ich betonen.


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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

25.08.2015 um 19:47
Ich könnte mir da eher noch vorstellen, dass die Tat im Affekt geschah, vielleicht war er da und wollte nochmals um Aufschub bitten, weil er noch nicht flüssig war und es ist eskaliert. So richtig als geplanter Mord wegen den paar Kröten kann ich mir auch nicht vorstellen.


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Blue_Eyes_ Diskussionsleiter
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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

25.08.2015 um 20:35
@obskur


das sagte jedenfalls der Richter in der Urteilsverkündung:
Die erste Bluttat wertete das Landgericht am Dienstag als Totschlag, da es sich nicht um einen geplanten Gewaltakt gehandelt habe, sondern eine „situationsbedingte Eskalation“, wie der Vorsitzende Richter Heinz Hemmers sagte. Als sich aber die 84-jährige Mutter des Opfers genähert habe, habe der Angeklagte auch ihr mit dem Beil den Schädel zertrümmert. Das sei „Mord aus Verdeckungsabsicht“. Der Richter sprach von einer „brutalen und massiven Gewalttat“ und einer „Gewaltexplosion“.
http://www.ksta.de/bergisch-gladbach/-sote-doppelmord-bergisch-gladbach-urteil,15189226,31589744.html (Archiv-Version vom 28.08.2015)

und außerdem wurde sogar die besondere schwere der Schuld festgestellt. Heißt dann auch, dass er nicht nach 15 Jahren freikommt.
Die Kammer stellte zudem eine besondere Schwere der Schuld fest. Eine lebenslange Freiheitsstrafe endet in der Regel nach 15 Jahren, allerdings nicht in diesen Fällen.
http://www.ksta.de/bergisch-gladbach/-sote-doppelmord-bergisch-gladbach-urteil,15189226,31589744.html (Archiv-Version vom 28.08.2015)

Und vom Angeklagten gab es keine Regung bei der Urteilsverkündung.
Keine Regung bei Urteilsverkündung

Der 53-Jährige nahm die Urteilsverkündung ohne eine äußerlich erkennbare Regung hin. Binnen einer Woche kann gegen das Urteil Revision eingelegt werden. Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft wegen Doppelmordes verlangt, die Verteidigung auf Freispruch plädiert.

Bei der Urteilsbegründung sprach der Richter auch mit Blick auf das Ausmaß der Gewalt von einem außergewöhnlichen Fall. Der 53-Jährige - Ehemann und Vater - hatte sich bei den Frauen rund 1600 Euro geliehen, davon erst 400 Euro zurückgezahlt. Am Tattat hatte er eine Rückzahlung versprochen, tatsächlich aber kein Geld bei sich. Zunächst trank er in der Küche noch Kaffee mit seinen späteren Opfern. In dem Haus kannte er sich gut aus, erledigte dort öfters Handwerksarbeiten.
http://www.ksta.de/bergisch-gladbach/-sote-doppelmord-bergisch-gladbach-urteil,15189226,31589744.html (Archiv-Version vom 28.08.2015)

Das mit der versprochenen Rückzahlung, die er aber wohl nicht eingehalten hatte, ist mir allerdings auch neu. Wurde so vorher nie in einem Artikel geschrieben.


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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

25.08.2015 um 21:01
@BlueLagoon
Vielen Dank für die Links.... ja so versteht sich die Verurteilung auch besser, die 2. Tat wird als Mord bewertet. Letztendlich kann man kaum glauben, dass die paar kröten zu einem Doppelmord führen, wenn man sich aber die Details anschaut und der erste Mord vermutlich im Affekt geschah, aus einem Streit heraus, siehts dann doch eindeutiger aus. Das Motiv ist dann nicht in den Euros an sich zu suchen sondern in dem daraus resultierenden Streit.


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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

25.08.2015 um 21:13
Zitat von Blue_Eyes_Blue_Eyes_ schrieb:Das mit der versprochenen Rückzahlung, die er aber wohl nicht eingehalten hatte, ist mir allerdings auch neu. Wurde so vorher nie in einem Artikel geschrieben.
Das wird sich doch die StA oder das Gericht ausgedacht haben um den Tatablauf sich zu erklären. Einen wirklichen Beweis wird es hierfür wohl kaum geben, denn davon dürften nur die beiden Frauen und der Angeklagte selbst gewusst haben, wenn er der Täter war.

Ich weiß nicht, ob er wirklich der Täter war. Was mich aber gewundert hat, ist die Diskussion über die Hose. Warum versucht die Verteidigung zu behaupten, dass die Blutspuren im nachhinein darauf gekommen sind? Das ist doch schon äußerst unwahrscheinlich und eine solche Verteidigungsstrategie ist fast schon zum scheitern verurteilt. Eine natürliche Ursache wäre da dann schon eher zu begründen. Aber das kommt natürlich etwas darauf an, wo und in welchem Maß sich die Blutspur an der Hose befunden hat. Aber da die erst gar nicht gefunden wurde, bin ich mir da nicht so sicher, vielleicht war hier die Verteidigung nicht so ganz optimal aufgestellt.

Ein ungutes Gefühl bleibt - jedenfalls bei mir - bei solchen Urteilen, Zweifel bleiben bestehen, ob hier die rechtliche mit der wirklichen Wahrheit übereinstimmt.


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Blue_Eyes_ Diskussionsleiter
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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

25.08.2015 um 22:19
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Ein ungutes Gefühl bleibt - jedenfalls bei mir - bei solchen Urteilen, Zweifel bleiben bestehen, ob hier die rechtliche mit der wirklichen Wahrheit übereinstimmt.
Wenn ich ehrlich bin, geht es mir genauso. Durch die Artikel wirkte das alles wirklich sehr mau was sie an Indizien gegen Ihn haben. Was richtiges handfestes war da, so kamen jedenfalls die Artikel immer rüber nicht dabei.
Oder war es zum Schluss doch diese Hose?? Aber es erschließt sich mir nicht wirklich - warum diese erst so spät nochmal genauer untersucht wurde. Und dann noch die Panne, dass ein Polizist Ihm wohl mitteilte das die Opfer mit einem Beil erschlagen wurde.
Ja ein fader Beigeschmack bleibt dabei.
Zitat von ExperienceExperience schrieb am 16.06.2015:Erschreckend eine Panne, die im Verhör des 52-Jährigen passierte. Während seiner Aussage erwähnte der Verdächtige, dass eines der Opfer wohl mit einem Beil erschlagen worden sei. Der Leiter der Mordkommission witterte Täterwissen, also Details, die zu diesem frühen Zeitpunkt der Ermittlungen nur der Täter kennen konnte. Der Ermittler war indes auf dem Holzweg: Der Angeklagte konnte ihm nachweisen, dass ein anderer Polizist ihm diese Information gleich nach der Tat gegeben hatte. „Ich konnte schlichtweg nicht glauben, dass jemand ihm das erzählt hatte. Das hat mich sauer gemacht, dass Kollegen ihm erzählt hatten, das Opfer sei mit einem Beil massakriert worden“, sagte der Zeuge.
http://www.rundschau-online.de/rhein-berg/doppelmordprozess-gegen-bergisch-gladbacher-der-anklage-brechen-die-zeugen-weg,16064474,30538748.html


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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

26.08.2015 um 00:04
Ich bin sprachlos. Auf solch dünne Beweislage hin ein "Lebenslänglich". Mein Vertrauen in die hiesige Strafverfolgung und Rechtsprechung steigert das nicht gerade.
Mittlerweile kann man ja Prozesse, wo die Anklage auf wackeligen Füßen steht und der Angeklagte dann tatsächlich am Ende in dubio pro reo freigesprochen wird, mit der Lupe suchen.

Vielleicht hätte der Mann auf Notwehr plädieren sollen ...


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aero ehemaliges Mitglied

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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

26.08.2015 um 00:28
@eldec

Was dabei herauskommen kann wenn man zu unrecht auf notwehr plädiert haben wir jetzt in diesem fall gesehen.

Ehepaar verschwunden - Polizei vermutet Verbrechen


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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

26.08.2015 um 14:50
@eldec
Das verstehe ich jetzt nicht ganz, warum hätte er auf Notwehr plädieren sollen, wenn er es vielleicht gar nicht war? Ich denke als Unschuldiger hat er sich richtig verhalten, was das schweigen anbelangt und sollte er es gewesen sein und dies aus Notwehr heraus, dann hätte er auch auspacken müssen, um da ein milderes Urteil zu erreichen oder gar Freispruch.


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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

26.08.2015 um 15:30
@aero

Genau diesen Fall hatte ich auch im Sinn ...

@obskur

Die Bemerkung mit der Notwehr war eher sarkastisch gemeint, @aero hat ja auf den Fall verlinkt, wo das absurderweise zum Erfolg und zum Freispruch geführt hat.


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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

26.08.2015 um 15:34
@eldec
Ah jetzt verstehe ich es... sorry ich stand wohl auf der Leitung, obwohl ich den Fall auch kenne ;)


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Blue_Eyes_ Diskussionsleiter
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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

27.08.2015 um 07:46
Die erste Tat an der Tochter wertete das Gericht als Totschlag (13 Jahre Haft), die zweite Tat an der Mutter als Mord mit Verdeckungsabsicht (lebenslänglich). Das Gericht stellte die „besondere Schwere der Schuld“ fest. Durch diese Feststellung wird die lebenslange Gesamtfreiheitsstrafe nicht wie üblich nach 15 Jahren Haft zur Bewährung ausgesetzt, sondern die Aussetzung erfolgt deutlich später oder gar nicht. Zum jetzigen Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass der Verurteilte das Gefängnis nicht mehr lebend verlassen wird.

„Besondere Schwere der Schuld“

Die „besondere Schwere der Schuld“ sei in diesem Fall durch die Verdeckungsabsicht der zweiten Straftat, der besonders brutalen Vorgehensweise und der Wehrlosigkeit des zweiten Opfers gegeben. „Es war nicht nur Mord, sondern auch Totschlag kam hinzu, die ältere Dame war wehrlos, und der körperlich überlegene Täter hatte auch noch eine Waffe“, sagte der Vorsitzende Richter Heinz Hemmers in seiner Urteilsbegründung.


Darüber hinaus sei mehr Gewalt angewandt worden, als für die Tötung notwendig gewesen sei. Der erste Schlag mit dem Tatwerkzeug, einem Beil, habe die jüngere der beiden Frauen sofort getötet. Bei ihrer Mutter seien die ersten beiden Schläge schon tödlich gewesen. Trotzdem habe der Angeklagte mit beispielloser Brutalität rund 20 Beilhiebe gegen die beiden Opfer ausgeführt. Der Vorsitzende Richter: „Es war eine Gewaltexplosion.“

Indizien und widersprüchliche Aussagen

Für die Richter und Schöffen am Landgericht sei die zeitliche und räumliche Nähe des Angeklagten zu Tatort und Opfer unter anderem für die Urteilsfindung entscheidend gewesen. Die genauen Kenntnisse der Auffindesituation spreche für Täterwissen, DNA-Spuren an einer Dachdeckerhose und einer Schmuckdose seien belastend für den 53-Jährigen. Seine widersprüchlichen Angaben in seinen Vernehmungen ließen, zusammen mit den weiteren Indizien, den Schluss zu, dass Klaus G. der Täter sei.

Darüber hinaus habe er ein Motiv gehabt. Er schuldete den Opfern einen Gesamtbetrag von 1230 Euro. Dieses Geld habe er am Tattag zurückzahlen müssen. Mehrfach hatten Mutter und Tochter gedroht, die Schulden öffentlich zu machen. Dies habe Klaus G. verhindern wollen.

Alles in allem sei die objektive Spurenlage eher dürftig gewesen. Der Vorsitzende Richter: „Es waren wenig Spuren von dem Angeklagten da, aber von möglichen anderen Tätern gar nichts.“ Die Verteidiger des Bergisch Gladbachers kündigten direkt nach dem Urteil Revision beim Bundesgerichtshof an.
http://www.rundschau-online.de/rhein-berg/-sote-gladbacher-doppelmord-lebenslang-urteil,16064474,31591408.html (Archiv-Version vom 10.09.2015)


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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

27.08.2015 um 09:53
Zitat von Blue_Eyes_Blue_Eyes_ schrieb:Die genauen Kenntnisse der Auffindesituation spreche für Täterwissen
Die "genauen" Kenntisse der Auffindesitutatiom? Schließlich hat er sie aufgefunden und er bekam weitere Infos von den Ermittlern.
Zitat von Blue_Eyes_Blue_Eyes_ schrieb:Alles in allem sei die objektive Spurenlage eher dürftig gewesen. Der Vorsitzende Richter: „Es waren wenig Spuren von dem Angeklagten da, aber von möglichen anderen Tätern gar nichts.“ Die Verteidiger des Bergisch Gladbachers kündigten direkt nach dem Urteil Revision beim Bundesgerichtshof an.
Eigentlich schon erschreckend, wenn man eine solche Begründung liest. Schließlich durften Spuren vom Angeklagten dort sein, da er dort ein und aus ging. Dass es bei Morden nicht unbedingt Spuren vom wirklichen Täter gibt, haben schon andere Fälle deutlich bewiesen (Doppelmord in Babenhausen, Doppelmord von Horchheim).

Diese Begründung erhöht noch weiter meine Zweifel an der Richtigkeit des Urteils. Diese deutet eher darauf hin, dass ein "Schuldiger" gefunden werden musste.

An diesem Fall zeigt es sich wieder, wie nachteilig das Fehlern einer zweiten Tatsacheninstanz ist. Ein Gericht steht sicher auch unter dem Druck, dass ein evtl. Freispruch endgültig ist, auch wenn später andere Methoden gibt, die die Schuld bewiesen hätten, wie unlängst ein anderen Fall gezeigt hat. Evtl. hatte dieser Fall da auch einen gewissen Einfluss auf das Urteil.


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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

27.08.2015 um 10:15
´´Der Vorsitzende Richter: „Es waren wenig Spuren von dem Angeklagten da, aber von möglichen anderen Tätern gar nichts.´´

diese begründung ist wirklich unfassbar!!!

nicht falsch verstehen- ich denke schon, dass der richtige verurteilt wurde- aber wenn ein richter

sich derart äußert, bin ich mir nicht sicher, ob man ihn hätte verurteiln dürfen.


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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

27.08.2015 um 14:43
@SCMP77
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:An diesem Fall zeigt es sich wieder, wie nachteilig das Fehlern einer zweiten Tatsacheninstanz ist. Ein Gericht steht sicher auch unter dem Druck, dass ein evtl. Freispruch endgültig ist, auch wenn später andere Methoden gibt, die die Schuld bewiesen hätten, wie unlängst ein anderen Fall gezeigt hat. Evtl. hatte dieser Fall da auch einen gewissen Einfluss auf das Urteil.
Da stimme ich dir zur.

Ich weiß leider nicht genau, wie das abläuft. Wenn die Staatsanwaltschaft Anklage erhebt, dann entscheidet doch ein Richter, ob das Hauptverfahren eröffnet und die Anklage zugelassen wird. Ist das derselbe Richter, der dann den Vorsitz bei der Hauptverhandlung führt und Vorsitzender der Strafkammer ist, die das Urteil fällt?

Wenn das so ist, dann müsste doch dieser Richter mit jedem Freispruch quasi gleichzeitig einen Irrtum einräumen, denn die Akten der Anklage müssen bei ihm doch den Eindruck der Schuld des Angeklagten erweckt haben, sonst hätte er ja die Anklage nicht zugelassen.
Es gibt Menschen, die einen solchen "Irrtum" nur höchst ungern einräumen, sondern lieber an ihrer einmal gefassten Meinung festhalten. Ich glaube, im juristischen Staatsexamen werden solche menschlichen Verhaltensweisen auch nicht unbedingt geprüft.

Ich hatte mal das zweifelhafte Vergnügen, als Ersatzschöffe an einem Strafprozess teilnehmen zu müssen. Der Vorsitzende Richter hat im Besprechungszimmer gleich am ersten Tag durch seine Äußerungen gegenüber seinen Berufskollegen und den Schöffen keinen Zweifel daran gelassen, dass er von der Schuld der Angeklagten überzeugt war. Mich hat das regelrecht schockiert, weil ich das 1. als unzulässige Beeinflussung der Schöffen empfunden habe und 2. weil ich da noch den Glauben an die unbedingte Fairness und Objektivität eines Richters hatte. Dieser ist mir inzwischen allerdings - auch durch die Lektüre von Prozessberichten hier bei allmy - gründlich vergangen.


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Blue_Eyes_ Diskussionsleiter
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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

03.09.2015 um 16:59
Bergisch Gladbach

Doppelmord: Revision eingereicht

Der Doppelmord von Bergisch Gladbach-Schildgen wird ein Fall für den Bundesgerichtshof. Vergangenen Dienstag war der Angeklagte zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.


Die Verteidiger des Gladbachers haben fristgerecht Revision gegen das Urteil des Kölner Landgerichts eingelegt. Nun muss der BGH prüfen, ob die Revision zugelassen wird und falls Ja, kommt das Urteil nochmal auf den Prüfstand. Ein 53-jähriger Gladbacher war vergangene Woche wegen Totschlags und Mordes verurteilt worden. Das Gericht war davon überzeugt, dass der Mann im Juni 2014 zwei Frauen in Schildgen mit einem Beil erschlagen hatte.
http://www.radioberg.de/berg/rb/1315510/news/bergisches


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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

04.09.2015 um 21:31
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb am 25.08.2015:Warum versucht die Verteidigung zu behaupten, dass die Blutspuren im nachhinein darauf gekommen sind? Das ist doch schon äußerst unwahrscheinlich und eine solche Verteidigungsstrategie ist fast schon zum scheitern verurteilt.
Ich könnte mir vorstellen, dass es ansonsten nur noch unplausiblere Erklärungen dafür gegeben hätte...und irgendwas musste man sich ja zu diesem Indiz aus den Fingern saugen.


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Doppelmord in Bergisch Gladbach - Mutter und Tochter tot

23.02.2016 um 20:18
Die Verteidiger legen Revision ein:

Frauen in Schildgen mit Beil erschlagen Verteidiger legen Revision gegen Urteil im Doppelmord-Prozess ein
Erstellt 23.02.2016
Staatsanwalt, Nebenklägeranwalt und Verteidiger schauten den Ermittlern bei der Spurensuche über die Schulter. Foto: Nonnenbroich
Weil er zwei Frauen in Schildgen mit einem Beil erschlagen haben soll, wurde ein 53-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteilt. Wenn der Revisionsantrag Erfolg hat, wird der Fall neu verhandelt. Von Diethelm Nonnenbroich
Bergisch Gladbach/Köln.

Die Strafverteidiger des 53 Jahre alten Dachdeckers Klaus G. (Name geändert), der am 18. Juni 2014 in Schildgen zwei Frauen mit einem Beil erschlagen haben soll und der zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, haben Revision gegen das Urteil eingelegt.

„Wir haben die Revisionsschrift fristgerecht beim Bundesgerichtshof (BGH) eingereicht“, sagt Verteidiger Ingmar Rosentreter dieser Zeitung. Der Jurist geht davon aus, dass es mehrere Monate dauern kann, bis der Bundesgerichtshof über den Antrag entschieden hat. Bleibt die Revision gegen das Urteil erfolglos, so wird das angefochtene Urteil mit der Entscheidung des Bundesgerichtshofs rechtskräftig. Hat der Antrag zumindest teilweise Erfolg, hebt der BGH das Urteil auf und verweist die Sache zur erneuten Entscheidung an das Landgericht in Köln zurück.

Es muss dann neu verhandelt werden – allerdings vor einer anderen Strafkammer. Voraussichtlich stehen dann wieder 30 Verhandlungstage an.

Im Februar 2012 hatte das Kölner Landgericht zuletzt Mal eine Revision eines Tötungsdeliktes aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis verhandelt. Am 6. Juli 2009 endete ein Beziehungsdrama zwischen Sabine N., dem Angeklagten Sören K. und dem Lebensgefährten von Sabine N., Michael N., tödlich. Mit zwei Schüssen aus seiner Pistole hatte der Angeklagte in einer Tiefgarage in der Bensberger Kadettenstraße Sabine N. angeschossen. Sie verblutete. Kurze Zeit später erschoss der Rösrather den Lebensgefährten von Sabine N..
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Indizien und widersprüchliche Aussagen überführten Doppelmörder

Am 13. April 2010 wurde der Rösrather Feuerwehrmann wegen Mordes und Totschlags zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Am 2. Februar 2012 verhandelte das Kölner Landgericht erneut. Die Mutter des Angeklagten hatte den Kölner Anwalt Dr. Reinhard Georg Birkenstock mit der Verteidigung ihres Sohnes beauftragt. Der Strafverteidiger, der auch den Meteorologen Jörg Kachelmann vertreten hatte, plädierte auf zweimal Totschlag – vergeblich. Der Vorsitzende Richter bestätigte das Urteil der ersten Verhandlung.

http://www.ksta.de/bergisch-gladbach/revision-im-doppelmord-prozess-sote,15189226,33840542.html (Archiv-Version vom 26.02.2016)


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