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Der Mensch Jens Söring

40.372 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

25.03.2017 um 16:06
@ElvisP

ob eine Therapie bei ihm hilft? Es soll aber Medikamente geben, die die Psyche abmildern oder
harmonisieren oder ausbremsen. Nach 30 Jahren im Knast, käme das aber sehr, sehr spät.
Ob die Amis daran Interesse haben? Oder die Deutschen? Keine Ahnung.


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Der Mensch Jens Söring

25.03.2017 um 17:27
@kelten-maisie

Das kann ich dir leider nicht sagen. Kann aber schon sein, dass es inzwischen zu spät ist für eine erfolgreiche Therapie.

Die Amis haben aber sowieso kein Interesse an einer Therapie. Kostet Geld (was nicht da ist). Und warum jemanden therapieren, der für immer einsitzt? In den USA wurden fast alle Programme für life timer gestrichen. Das ist in VA nicht anders. Dort geht man fest davon aus, dass JS im Gefängnis sterben wird, also gibt es keine Therapie.


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Der Mensch Jens Söring

25.03.2017 um 19:01
@ElvisP
Für eine Therapie als methodisches Werkzeug zur Behandlung einer psychischen Erkrankung ist es meist nie zu spät. Es ist nur so, dass sich über die Zeit, je älter man wird, immer mehr zu verarbeitendes "Traumamaterial" angesammelt/gefestigt und verschiedene wechselwirksame Prozesse verursacht hat. Dennoch kann geholfen werden, es ist nur mehr zu tun als bei einem Menschen, der erst 23 Jahre alt ist mit ähnlichem Input an Erlebnissen pro Zeitrahmen. Aber ein junger Mensch kann auch schon mehr schlimmes erlebt haben, als ein älterer Mensch. Es ist eher die Frage, ob eine Bereitschaft vorliegt eine Therapiemaßnahme zu bemühen. Und mit 80 Jahren ist es dann wirklich zu spät. Aber man geht jetzt von einem 50 Jahre alten Jens Söring aus, der noch eine gewisse Lebenszeit vor sich hat.


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Der Mensch Jens Söring

25.03.2017 um 19:02
Zitat von ElvisPElvisP schrieb:Dort geht man fest davon aus, dass JS im Gefängnis sterben wird, also gibt es keine Therapie.
in der riesigen Gefängnisindustrie geht der einzelne Häftling unter. Da zählt nur Masse, und damit
verbunden Geld. Sehr traurig. Woher kennst Du Dich so gut aus?


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Der Mensch Jens Söring

25.03.2017 um 19:27
Ich glaube, narzistische Persönlichkeitsstörungen sind ohnehin nicht therapierbar. Ich halte JS für reflektiert und geläutert genug, dass er nicht nochmals allgemeingefährlich wäre. Wenn er rauskommt, zieht er nach Deutschland (wo er ja nur temporär gelebt hat) und macht nochmals richtig Kohle mit Talkshows, Büchern, ...


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Der Mensch Jens Söring

25.03.2017 um 19:47
@Sue.K schrieb:

Der enge Freundschaftskreis erklärt sich seine mangelnde Empathie damit, das JS eben Hochbegabt
ist und ein großer Denker ist ( Ein Kopf Mensch)


Das ist der größte schei…. des Jahrhunderts, den ich je gehört habe. Sich von JS abhängig zu
machen bedeutet anscheinend Gehirnschmalz einzubüßen. Der Mensch ist wirklich ein
sonderbares Wesen. Normal denkende Menschen, die ein bisschen mehr Gefühl verschenken
wollen als andere, verlieren ihre Objektivität, weil sie weniger Kraft in ihr denken investieren.

Gefühl und Denken sollten sich nicht gegenseitig behindern, tun es aber leider oft.



Du schreibst:  Ich finde JS hat ein klares Logisches Wertesystem.

Er geht nur nach dem Nützlichkeitsprinzip vor. Vielleicht führt er ein Karteikartensystem über
alle Unterstützer und Gegner. So kann er bestimmte Unterstützer auf bestimmte Gegner oder
Ziele ansetzen. Er ist der Dirigent in seinem Orchester. Das Wort logisch würde ich durch
logistisch ersetzen.

JS wirkt wie eine Droge. Was passiert, wenn man die Unterstützer auf einen kalten Entzug setzt?
Das passiert erst dann, wenn etwas äußerst gravierendes passiert oder JS nicht mehr unter uns weilt.



Du schreibst: In den Medien wird nur pro JS berichtet.

Da haben wir wieder das Problem Soziopathie zu erkennen und mit der Person und der Tat
in Verbindung zu bringen. Die psychische Seite wird viel zu wenig beachtet. Das geht soweit,
dass auch später keine Therapie stattfindet.


Gut, dass es diesen Strang hier gibt. Die Frage ist nur, welche Leute sich die Mühe machen
hier zu lesen. Lesen bedeutet aber noch lange nicht verstehen.
In unserer „Spaßgesellschaft“, wo nur Geld, Macht und Haben zählen, wundert mich aber
auch nicht, dass es so ist, wie es ist.


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Der Mensch Jens Söring

25.03.2017 um 22:49
@MissMary

Ich wäre mir da nicht so sicher. Und geläutert ist JS schon mal gar nicht. Derzeit schlachtet er seine Taten ja ordentlich aus: Er präsentiert sich als eine Art Messias, dreht Filme, schreibt Bücher und lässt sogar T-Shirts drucken. Fehlt nur noch eine JS Figur als Weihnachtsbaumschmuck oder so.

Ich kann mir gut vorstellen, dass er erneut mordet, wenn er in die entsprechende Frau trifft. Er hat ja sowas wie einen Komplex was Frauen betrifft. Dann gehen die Sicherungen aus, er hält sich mal wieder für schlauer als alle anderen ( vor allem als die Polizei) und schon ist es passiert.

@kelten-maisie

Wirklich gut kenne ich mich nicht aus. Ich las nur eine Weile viel über die Gefängnisindustrie, Langzeitsttafen usw. Da wird für Leute wie JS eben nur das nötigste bezahlt. Alles was extra kostet würden die Steuerzahler auch nicht akzeptieren (College Abschluss, teure Therapien etc.).

Und noch mal zurück zum Bild des Vampirs: ich selber hatte JS schon als Spinne gesehen, die geduldig auf ihre Opfer wartet, Ashford sieht JS als giftiges Insekt. Ich finde es interesssant, wie viele User ähnliche Assoziationen in Bezug auf JS haben. Ich glaube wir sind uns einig, dass er ein gefährliches Wesen ist, dass seine Umwelt nicht nur manipuliert, sondern pro aktiv nach neuen Opfern sucht (nicht im Bezug auf einen weiteren Mord, sondern aktuell eher in Richtung Geld, Macht und Gedankenkontrolle).

Und ja, der Strang wird noch immer von zu wenigen Menschen gelesen. Man kann nur hoffen, das sich das ändert.


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Der Mensch Jens Söring

26.03.2017 um 14:29
@Sue.K schrieb:

Du schreibst: In den Medien wird nur pro JS berichtet.

Da haben wir wieder das Problem Soziopathie zu erkennen und mit der Person und der Tat
in Verbindung zu bringen. Die psychische Seite wird viel zu wenig beachtet. Das geht soweit,
dass auch später keine Therapie stattfindet.


--Dazu wollte ich noch gerne etwas ergänzen. Das, was ich geschrieben habe, erscheint mir als
  zu wenig, um deutlich zu machen, was ich meinte.--


Natürlich würde es sehr helfen, wenn objektiver, genauer und faktentreuer über den Fall JS
geschrieben würde. Das ist leider oft nicht so. Die Gründe liegen sicher in der Oberflächlichkeit
und dem Gewinnstreben der Journalisten. Viele schreiben für Geld, weil es ihr Beruf ist und
nicht aus Berufung oder gar echtem Interesse an den Hintergründen. Früher war das besser, da
gab es noch mehr Idealisten und Denker. Das eigene Denken wurde den Menschen allgemein hin
aber ab trainiert. Man hetzt von einem Punkt zum anderen und nimmt mit, was man kriegen kann,
meist ohne tieferen Sinn. Auch Journalisten werden zugeschüttet mit vorgefertigten Meinungen.
In der Uni lassen sie sich das Wissen nur noch eintrichtern; man will ja schnell fertig werden und
Geld verdienen. Wir leben in einer Popkultur. Das Schnelle und Vergängliche zählt.

Unsere Gesellschaft ist mehr und mehr auf Konsum aus. Ex und Hopp, heißt es da. Es geht nur
ums Geld. Ich wage zu sagen: Geld ist die Pest dieser Welt geworden, vergiftet die Seele und
verschiebt den Blick Richtung Erfolg haben müssen für die Karriere und den Konsum.

Journalisten denken sicher JS kommt sowieso nicht mehr frei, also warum sich die Mühe machen
genauer zu recherchieren. Die Wahrheit ist da 2.rangig in dem Fall.


„Haben oder Sein von Erich Fromm“ ist vielleicht nicht mehr zeitgemäß aber immer noch gut:

  http://www.fsi-philo.uni-wuerzburg.de/fileadmin/ext00107/_temp_/Vortrag_Fromm.pdf (Archiv-Version vom 29.08.2017)


Noch weniger möchten sich Journalisten auf das dünne Eis der Psychologie begeben. Man könnte
ihnen ja vorwerfen dieses Fach nicht studiert zu haben. Sie wollen und können sich keinen Makel
an ihrer Reputation leisten, sofern sie abhängig von ihrem Ansehen sind.  Freies denken bedeutet
freien Fall, falls es nicht in unsere Gesellschaft passt. Das was passt, bestimmen die, die das Geld
und die Macht haben, vorzugeben wo es lang geht und was wir denken und konsumieren sollen.

Würden sie die wahren Beweggründe und Hintergründe zum Fall JS erkennen, würden einige
sicherlich die „Wahrheit“ schreiben. Manches kritische kann man sogar finden, wenn man nach
JS zusammen mit negativen Begriffen sucht, z.B. Psychopath oder ähnliches.

Es ist sehr schlau von JS die Presse und die Medien so einzuspannen, wie wir es lesen. Das Internet
ist dann im Laufe der Zeit regelrecht geflutet mit seiner „Sicht“ auf den Fall. Mein oben genanntes
macht sich JS dabei sicher zu nutze. Das negative unserer Gesellschaft kann er zu positivem für
sich umdrehen. Welche Journalisten er wozu einspannt ist sicher genau kalkuliert und bearbeitet.

Welcher Journalist wäre denn geeignet so genau über JS zu berichten, dass die Wahrheit erkennt
werden könnte. Das ist schnell beantwortet: er oder sie muss unabhängig, frei, selbst denkend, gerecht,
fair, tief schürfend, hartnäckig, ambitioniert, motiviert, usw. sein. Bei einem Mord schaut man immer nach
dem Motiv. Welches Motiv hatte JS? Da liegt der Hund und seine Psyche begraben.    


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Sue.K ehemaliges Mitglied

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Der Mensch Jens Söring

26.03.2017 um 17:39
@pomm77die2


Danke, für deinen ausführlichen Kommentar und dem interessanten Link

Puh !, das ist ganz schön viel Info.


Du schreibst:

Da haben wir wieder das Problem Soziopathie zu erkennen und mit der Person und der Tat
in Verbindung zu bringen.

Die Beschreibung im Link macht aus JS noch keinen Psychopaten

https://erkennepsychopathie.wordpress.com/2012/05/23/die-liste-der-psychopathie-symptome-hervey-cleckley-


Grundsätzlich denke ich, dass jeder vorsichtig sein sollte, wer persönlichen Kontakt, zu einem verurteilten Mörder hält.

Mein erster Gedanke war,
als ich las, das JS unschuldig in US Haft sitzt:„ Ist er tatsächlich unschuldig?“

Ich habe mich dann umfassend über den Fall JS informiert, um mir eine Meinung bilden zu können.

Für seine Schuld sprechen aus meiner Sicht.
Die Tatsache, das JS fast alle Merkmale eines Psychopathen aufweist, plus der Tatsache das er wegen eines grausamen Doppelmord verurteilt wurde, und der weiteren Tatsache, das viele Indizien für seine Schuld sprechen.

Das JS noch mal mordet, sollte er in Freiheit kommen, wage ich zu bezweifeln, würde ich aber nicht absolut ausschließen.

Es gibt zu bedenken das Psychopathen sehr großen Schaden in dem Umfeld eines Menschen anrichten können.
Gewalt an der Seele/Psyche eines Menschen.
Manipulation des sozialen Umfeldes.
Materiellen Schaden.

Es lohnt sich auf jeden Fall, JS auch mal kritisch zu betrachten, dann ist seine Psychopathie auch zu sehen.

So sehe ich das.


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Sue.K ehemaliges Mitglied

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Der Mensch Jens Söring

26.03.2017 um 18:03
prom77die2.[/quote]

Sorry, ich habe deinen User Namen falsch getippt...


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Der Mensch Jens Söring

27.03.2017 um 02:33
Können wir bitte beim Thema bleiben?

Es ist doch logisch, dass hier kein Beteiligter mit JS je gesprochen hat und dass man alle Einschätzungen usw. als persönliche und nicht wissenschaftlich fundierte Meinung zu lesen hat. Das ist das Wesen dieses Forums.

Man sollte sich selbst dann auch ein wenig einschränken: selbst erstellte Ferndiagnosen des JS sind hier nur limitiert aussagekräftig.

Schade ist es aber, wenn man ständig nur noch Hickhack zwischen usern liest.


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Der Mensch Jens Söring

27.03.2017 um 10:51
Ich habe die Liste von Ernelo nochmals überarbeitet (zuvor bereits durch @MissMary und @Venice2009 ergänzt). Es wurden die fehlenden Punkte ergänzt und zu älteren Punkten habe ich kleine Ergänzungen vorgenommen.

Es wäre wirklich nett, wenn die Personen, die JS für unschuldig halten/ indifferent sind auf diese Punkte eingehen, anstatt den Tread zuzuspammen.

-------------------------------------------------------------------------------------------------

1. Briefwechsel EH mit JS mit mehr oder weniger konkreten Äußerungen, dass die Eltern aus dem Leben von EH verschwinden sollten. Söring schrieb sogar, dass es in der Gegend der Eltern von EH ja in letzter Zeit mehrfach Überfälle gegeben hätte, dieses Mal könnte es ja auch die Hausherren selbst treffen.

2. Flucht aus den USA, als er Finger- und Fußabdrücke geben soll. Abbruch des Studium, Verzicht auf Stipendiatsgelder.

3. Kriminelle Karriere in Asien und Europa mit Pass- und Scheckfälschungen, dabei sogar verkleidet/mit falschem Bart

4. Kleinbetrügereien (z.B. Unfall mit Mietwagen)

5. Rechtfertigung der Tat von EH immer mit ihrer Lügenkarriere/Borderliner. Seine einschlägigen psychiatrischen Diagnosen aus GB erwähnt er selten bzw. nicht (z.B. psychische Abhängigkeit von EH, Psychose, ...).

6. Mehrfache Geständnisse in GB gegenüber GB-Polizisten und auch gegenüber Gardner/Updike aus den USA, Geständnisse auch gegenüber den Psychiatern, die ihn ärztlich untersuchten und entsprechende Diagnosen stellten sowie einem Angehörigen der deutschen Botschaft. Hierbei hat JS Täterwissen offenbart.

7. Wird als Täter der Tötungen in den Urteilen des Europ. Gerichtshof für Menschenrechte in 1989 genannt, obwohl EH schon 1987 verurteilt wurde, daher sein ominiöse Versprechen, sie vor dem elektr. Stuhl zu bewahren, erfüllt war. Spätestens nach ihrem Urteil hätte er widerrufen müssen, um glaubhaft zu bleiben.

8. EH hat ihn als Täter in ihrem Prozess und später auch in seinem Prozess belastet, sie hat sich nicht gegen die Auslieferung gewehrt und im Verfahren von vornherein für schuldig bekannt. "First come - first choice", damit ist sie objektiv glaubhafter. EH sitzt auch immer noch im Gefängnis, hat daher für die Aussage gegen ihn in seinem Prozess kein Agreement mit der Staatsanwaltschaft getroffen, die ihr eine frühere Entlassung ermöglichten.

9. Tatort war quasi perfekt sauber gemacht, obwohl die Polizei mit allen Möglichkeiten und sogar technischen Innovationen gearbeitet hat. In dem geführten Indizienprozess war das allerdings für ihn nicht von Vorteil, da durch sein Geständnis alles gegen ihn sprach, aber keine Indizien für seine Abwesenheit unmittelbar dafür sprachen, dass er nicht am Tatort war. Der gefundene Fingerabdruck von EH auf der Wodkaflasche kann alt sein, die Eltern tranken Gin und Scotch. Ein Fingeradruck auf dem Glas von DH kann daher kommen, dass das Glas nicht ordentlich gespült war, das Haar im Waschbecken kann von sonst wem stammen, danach waren auch etliche Leute am Tatort (Vermutung von Englade, dass Geld gestohlen wurde, bevor die Polizei verständigt wurde).

10. Präsentation des Sockenabdrucks: Soweit dieser Beweis überraschend vorgelegt wurde, geht der Punkt an die Staatsanwaltschaft durch den Überrumpelungsmoment. Jedoch ist auch im Gutachten, das JS für seine Revision anfertigen ließ, nicht von Manipulation der Folien die rede. Vielmehr erweckt es den ersten Eindruck, dass das gut passen könnte. Wenn seine Anwälte von dem Beweismittel schon früher wussten, ist auch ihm die schlechte Verhandlungsführung der Anwälte zuzurechnen - da hätte er darauf bestehen können/müssen. Sein Anwalt Neaton hat die Bedeutung des Sockenabdrucks in seinen Ausführungen nach der Sockenabdruckpräsentation und in seinem Schlussplädoyer allerdings gewürdigt bzw. dessen Beweiswert bestritten. Für ein Sachverständigengutachten fehlte ggf. Geld oder die Einsicht, dass das unbedingt gemacht werden müsste, möglicherweise wurde die Bedeutung im Prozess von Söring und seinen Anwälten nicht erkannt. Eine Anfechtung erst im Revisionsverfahren war daher von vornherein aussichtslos.

11. Schlechtes Alibi in Washington ohne Zeugen. Wenn es wenigstens noch ein Museum/Restaurant/öffentlicher Ort o.ä. gewesen wäre, es hätte auch schon gereicht, wenn er seine vorhandene Kreditkarte irgendwo für eine Anschaffung genutzt hätte, dann wäre mit dem Beleg das Alibi wasserdicht gewesen

12. Umschwenken nach der Auslieferung nach Virginia darauf, dass vsl. EH bzw. EH mit Komplizen bzw. gar nicht EH, sondern die bereits erwähnten beiden Landstreicher die Eltern getötet hätten. 2 Täter Hypothese, obwohl er in den Vernehmung doch sogar eine mögliche Notwehrsituation als Einzeltäter genannt hatte. Eltern hatten >2 Promille Alkohl, waren schon älter, daher sehr gut denkbare Möglichkeit, dass die Tat von nur 1 Täter durchgeführt wurde

13. Unzutreffendes Argument, dass die Eltern ihn nicht ins Haus gelassen hätten, er als Täter ausscheide. Dafür hatte er den Hausschlüssel von EH bekommen können, da er mit ihr bereits 2x in Abwesenheit der Eltern ein WE dort verbracht hatte

14. Äußerung gegenüber Gardner, nochmals auf Socken zum Haus zurückgekommen zu sein (kongruent mit dem gefundenen Sockenabdruck, es wurde noch ein halb verwischter Schuhabdruck gefunden). Wieso sollte der/die Täter nach der Tat ihre Schuhe ausziehen und wenn doch, warum sollten sie diese ungewöhnliche Vorgehensweise auch noch der Polizei schildern, da diese Aussage selbst bei einer später behaupteten Falschaussage ein starkes Indiz ist, dass man tatsächlich doch an der Tat beteiligt war.

15. JS hat den Außenlichtschalter im Master Bedroom bei seiner Rückkehr nicht gefunden, obwohl er das Licht ausmachen wollte (das schreibt Gardner an den Gouvernei McDonnel, Sörings Anwälte bestreiten allerdings in ihrer Antwort auf den Brief, dass Söring das damals so ausgesagt hätte, er wäre mit der Haustechnik durch den 2maligen Besuch vertraut gewesen).

16. Bisher Verweigerung eines Lügendetektortests.

17. Geständnis der Tat auch gegenüber seinem Freund Matthias, der das nach seinem Prozess an das Parol Board schrieb.
And, according to Matthias, Soering not only confessed but bragged. He was proud of what he'd done.
auf deutsch: Und, nach Angaben von Matthias, hat Söring nicht nur gestanden, er prahlte sogar damit. Er war stolz darauf, was er getan hat.

Missmarry´s Ergänzung zur Liste von Ernello

18. Absolut ungewöhnliche Reaktion auf der angebliche Geständnis der Freundin - er informiert nicht die Strafverfolgungsbehörde, er deckt sie einfach und lebt völlig unberüht seinen Alltag weiter. Wie viele "normale" 18 Jährige schaffen das?

19. Absolut unglaubwürdige "Cover story" - wie er in Washington bleibt und angeblich drei Filme anschaut. Allein die Tatsache, dass der letzte Film um Mitternacht beginnt (bei einer "normalen" Kurierfahrt wäre EH zu der Zeit schon wieder dagewesen) = all das macht keinen Sinn. Die Kurierfahrt an sich ja auch keinen Sinn macht, weil alle an derselben Uni studieren, im selben Ort wohnen und Eh und JS am nächsten Tag sowieo gefahren wären. .

20. Weglügen des Motivs. Während er sich als "neuen Schwiegersohn" präsentiert, war er bei den Haysoms ja nicht gerade populär zudem wollten die Eltern von EH den Umgang mit JS verbieten, drohten sie von der Uni zu nehmen.

21. Die Kilometerzahl auf dem Mietwagen, die ja irgendwer drauf gefahren haben muss. Jemand, der einen Autoschlüssel zu dem Wagen hatte.

22. Das Fehlen von Wut & Verzweiflung ... wenn du wirklich unschuldig einsitzt, dann bist du doch wesentlich emotionaler, v.a., wenn du seit 29 Jahren dort bist. Dein ganzes Leben rauscht da vorbei ...

23. Das konstante Vertuschen der Fakten. Er behauptet Dinge, die nicht stimmen (z.B. dass es nach der 21 Tage Regel gelungen war, den Kinokartenverkäufer zu finden). Wenn du doch jemand hast, der nach deiner Verurteilung als absoluter Entlastungszeuge für dich dient, dann redest du doch nicht so um den heißen Brei herum. Buchanan wird doch auch immer wieder namentlich genannt.

24. Die ganzen "Red Herrings" - z.B. die Buchanan Geschichte, die ist so unglaubwürdig (auch hier fehlende Kreditkartenbelege, kein Mörder lässt 3 Monate das blutige Messer im Auto liegen). Dann die Landstreicher ...
 
25. Der Tagebucheintrag von EH über die Fingerabdrücke von JS
 
26. Fortwährende Verunglimpfung von EH, beispielsweise als Prostituierte und Junkie (Tenor: ich der weiße Ritter, EH die verrückte drogensüchtige Psychopathin. Welcher Unschuldige hat das nötig?)
 
27. Keine Entlastung durch DNA Proben. Am Tatort wurden beispielsweise 5 Blutproben gefunden, die der Blutgruppe von JS zuzurechnen sind (und die JS durch die neuen Entwicklungen NICHT entlasten). Alle 5 Spuren fanden sich in unmittelbarer Nähe der Leichen.

28. Die Schnittwunde an der Hand, die ein unabhängiger Zeuge bei JS zum Zeitpunkt der Beerdigung erkannt haben will.

29. Trotz signifikanter Finanzmittel, einem großen Unterstützerkreis, div. Gutachtern und mehreren Sachverständigen (beispielsweise untersuchte der ehemalige Kriminalkommissar DW den Fall ausgiebig) hat es Jens Söring in 30 Jahren, in denen er versucht frei zu kommen, nicht vermocht, glaubhaft darzulegen, wer statt seiner die Morde gegangen haben könnte. Tatsächlich haben seine Versuche stets einen großen Bogen um diese Thematik gemacht.


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Der Mensch Jens Söring

27.03.2017 um 12:45
@ElvisP


ich habe mir eben alle 29 Punkte durchgelesen. Alle leuchten mir ein und ergeben für mich
einen Sinn in Richtung schuldig.  


Vielleicht habe ich noch einen Punkt zum Ergänzen:

zur Zeit lese ich sein Buch: nicht schuldig. Da bin ich jetzt bis Kapitel 4 gekommen.
Ab da fängt die Washington-Beschreibung an. Also, ich habe schon wirklich sehr viel
im meinem Leben gelesen, aber das, was er schreibt, und wie, schreit zum Himmel.

In meinen Augen macht er sich in den ersten 3 Kapiteln gar nicht die Mühe als unschuldig
dazustehen.  Vielmehr hebt sich die Art und Weise seines Schreibens dermaßen von den
späteren Ereignissen ab, dass mir die Haare zu berge stehen.

Er beschreibt unmissverständlich wie gerne er abhängig von EH war und das er alles für
sie tun würde. Eine Trennung wäre für ihn die absolute Katastrophe. Er hat sich damit, in
meinen Augen, auf Umwegen, selbst der Tat bezichtigt, zumal sie ihn ja angestiftet hat.

Er beweist absolute Gefühlslosigkeit in dem Moment, als EH ihm die Nacktbilder von sich
zeigt und über den sexuellen Missbrauch spricht. Was macht er: er denkt direkt danach an die
Matratze im Obergeschoss und an die sexuellen Übungen, die sie dort machen würden.  
Er zeigt keinerlei Anteilnahme in diesem Moment. Zumindest schreibt er es so.

Überhaupt zweifel ich an seiner Intelligenz. Wenn ich ein Buch über meine Unschuld schreibe,
versuche ich doch möglichst als guter, moralischer und bescheidener Mensch erkannt zu werden.
Das scheint ihm aber egal zu sein, oder er hat eine selbst-konstruierte-Version seiner selbst, was
aber nicht der Realität entspricht. Vielleicht denkt er, das im Buch zu beschreiben, reicht aus.

Die ersten 3 Kapitel enthalten mehrere solcher Merkwürdigkeiten. Es entsteht bei mir der
Eindruck eines überheblichen Angebers, der sich gerne produziert. Die vielen Sexszenen tragen
da auch nicht zu seiner Glaubwürdigkeit bei.

Allgemein habe ich bis jetzt den Eindruck (sein Buch), dass es ihm gar nicht um Schuld oder
Unschuld geht, sondern um Selbstdarstellung.


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Der Mensch Jens Söring

27.03.2017 um 14:12
@kelten-maisie
Seine selbstironische Schreibweise soll sicher unterhaltsam wirken und sie tut es auch. JS klinkt sich damit in die heutige Comedy-Kultur ein, die ja auch über fast alles Witze macht. Nur eine Handvoll Themen sind ausgenommen.
Ich denke aber nach wie vor, dass JS sich damit selbst ins Bein schiesst. Diese Art von "Ehrlichkeit" kommt in USA sicher nicht gut an.

@Venice2009
Ich sehe es genau wie du. Ein intelligenter, zielstrebiger Mensch hätte Abstand von EH genommen, sobald offensichtlich geworden ist, dass sie Mordphantasien hegt und sich nicht in eine so abgründige Sache verwickeln lassen.
Sicher ist jedenfalls, dass jede Menge Heiratsanträge auf ihn warten, wenn er nach Deutschland kommt. Für viele Frauen (hier) ist er quasi sexiest man alive.


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Der Mensch Jens Söring

27.03.2017 um 14:44
@kelten-maisie

Die Washington Story ist tatsächlich absurd (Punkt 11 der Aufzählung ist etwas kurz gehalten; ist im Thread und im JS- Blog aber ausführlich thematisiert). Mithin ein weiterer Grund JS für den Täter zu halten. Wenn ein angeblich unschuldiger Mensch nicht mehr anzubieten hat, als diese seltsame Geschichte, muss er sich nicht wundern, wenn ihm nicht jeder glaubt. Interessant finde ich aber auch die Punkte 17 und 28. Zu beiden hört man kaum was von JS.


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Der Mensch Jens Söring

27.03.2017 um 15:03
Punkte, die für Sörings Unschuld sprechen:

-keine DNA am Tatort obwohl bei Messerattacke durch Selbstverletzung zu erwarten
-EH prüft Sockenabdruck am Tatort mit eigenem, obwohl angeblich JS der Täter, während sie in Washington verblieb
-erhebliche Fehler ins Sörings Geständnis (falsche Opferlage, falsches Messer)

p.s. Sehr viele der angeblichen Punkte contra Jens' Unschuld sind verfehlt, irreführend oder durch Sörings Einlassung zirkulär. Es bleibt nicht viel mehr als die Briefe und das Geständnis, der Rest ist zum Abwinken.


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Der Mensch Jens Söring

27.03.2017 um 15:21
Zitat von PippenPippen schrieb:Sehr viele der angeblichen Punkte contra Jens' Unschuld sind verfehlt, irreführend oder durch Sörings Einlassung zirkulär
Danke für diese differenzierte Aussage. Das hat auf alle Fälle weitergeholfen.
Zitat von ElvisPElvisP schrieb:Es wäre wirklich nett, wenn die Personen, die JS für unschuldig halten/ indifferent sind auf diese Punkte eingehen, anstatt den Tread zuzuspammen.
Up!


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Der Mensch Jens Söring

27.03.2017 um 15:41
30.) In der Liste fehlt noch, dass er ein blaues Auge hatte, weil ihm Mr. Haysom beim Kampf um sein Leben ins Gesicht geschlagen hatte. Wenn ich es noch richtig in Erinnnerung habe, war das seine eigene Aussage beim einem seiner vielen Geständisse. Alles zu finden in dem Gardner Brief. 


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Der Mensch Jens Söring

27.03.2017 um 15:58
@menevado

Danke für die Ergänzung. Diese Verletzung (vermutlich durch den Kampf verursacht) muss tatsächlich in die Liste (übrigens auch im Gerichtsurteil Söring vs. Deeds bestätigt).


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Der Mensch Jens Söring

27.03.2017 um 17:34
@elvis: Leider ist die Liste völlig wertlos, das sind Kaffeetratschindizien, da lohnt sich keine Analyse. Das ist bei meinen drei Punkten ganz anders, das wären echte Indizien zugunsten von Jens.


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