@jerry142 jerry142 schrieb:Ergänzend zu Deinen Ausführungen wurde an mich herangetragen, dass eventuell auch vor 1870 ein Gebäude auf dem Grundstück gestanden haben könnte, dessen (unterirdische) Reste einfach verfüllt wurden.
Das ließt sich doch schon mal ganz gut. Nun müßte man nur noch
herausfinden an welcher Stelle dieses Gebäude gestanden hat. Wenn
ich das richtig gelesen habe dann steht die Villa Horten gegenüber
der Burg Kempen ? Ausgehend davon gehört dann der Bereich um die
Villa Horten zum historischen Kern um die Burg herum. Von daher halte
ich das für sehr wahrscheinlich das auf dem Grundstück vorher ein anderes
Wohnhaus gestanden hat. Ein Gang zum Stadtarchiv wäre da sicher recht
hilfreich. So wie es ausschaut hat Kempen wohl ein umfangreiches Archiv.
Darüberhinaus gibt es auch eine Menge historischer Bilder. Ich werde mir
das Gelände mal auf GE ansehen - vielleicht läßt sich anhand der Boden-
beschaffenheit etwas erkennen.
Stellt sich nur die Frage, sollte man das ehem. Gebäude lokalisieren können,
ob die Behörden bereit wären diesen Bereich mit Leichenspürhunden abzu-
suchen. Wahrscheinlich aber nicht.
jerry142 schrieb:Weiterhin wurde die Motivation des Briefeschreibers in den Raum geworfen.
Kurz vor Ablauf von zwanzig Jahren nach der Tat, das wäre auch kurz vor der Ende der Verjährung bei Totschlag.
Die dritte Variante könnte lauten:
c) der Täter zeigt Reueverhalten und möchte das die sterblichen Überreste
würdevoll bestattet werden. Wenn der Wortlaut in dem anonymen Schreiben
im Original tatsächlich die Umschreibung "im Bereich" lautet dann könnte
das ein Hinweis darauf sein das eine Bergung der sterblichen Überreste noch
möglich sind. So würde ich es deuten.
Bei der Variante b) hätte der anonyme Briefeschreiber ja ohne Gefahr für sich
selbst den Täter namentlich benennen können. Desweiteren kann man davon
ausgehen das dieser Briefeschreiber die Nachrichten über die Jahre verfolgt
haben wird und er 2008 eben wußte das die Ermittler nur sehr dürftige
Informationen zu den am Umbau beteilgten Unternehmen und deren Arbeiter
herausgefunden haben. Zu einer Rückverfolgung beim Auffinden der sterblichen
Überreste zu dem Briefeschreiber wäre es m.M.n. gar nicht gekommen und
das müßte eigentlich auch "ihm" klar gewesen sein.
Der Variante a) würde ich da schon eher zustimmen wollen. Vielleicht schlägt
man (auch ich) gedanklich einen falschen Weg ein indem man zu sehr die
am Umbau beteilgiten Unternehmen u. seiner MA im Focus hat. Wenn das
Gebäude also längere Zeit leer gestanden hat dann ist es naheliegend dass
das Grunstück auch als Quartier für Obdachlose gedient hat und der Brief-
schreiber ehemals selbst aus diesem Milieu stammt und mittlerweile eine
bürgerliche Existenz aufgebaut hat. Wenn ich diesen nun als Mitwisser einstufe
und der eigentliche Täter noch lebt dann müßte er befürchten das er nach so
langer Zeit noch ermittelt werden kann.
Eigentlich könnte man das Originaldokument mit den kompletten Text
mittlerweile veröffentlichen - ich sehe da jedenfalls keine Nachteile für
die Ermittlungsbehörden, eher nur Vorteile.
Mit freundlichen Grüßen
Lohengrin