Das mysteriöse Leben des Dr. Krombach aus Lindau am Bodensee

@bodensee

Das kann ja alles so organisiert gewesen sein, dass Kalinka bei ihren Besuchen im Zimmer von Boris
nächtigen sollte ,wogegen Dr. Krombach sich was einfallen lassen haben könnte, dass durch eine
von ihm gelegte Intrige der Streit zwischen den beiden ausgebrechen sollte.....

Deshalb wäre es schon intressant , erfahren zu können, über was gestritten wurde.... mir fällt da immer so ein Satz ein , von wegen< Fallen stellen für Verpflichtungen > , also dass es durch den Streit dazu kam, dass sie ins Wohnzimmer wechseln musste......

So, anbei ein paar Auszüge aus dem oben verklinkten ebook. Die Bemerkungen in Klammer stammen von mir, für Schreibfehler möchte ich mich entschuldigen, da ich leider alles selbst tippen musste (Schreibschutz). Ich lasse die Fakten mal undokumentiert so stehen, dass jeder seine Schlüsse selbste ziehen kann. Das Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen!

„…sie war fünfzehn…“

"Kalinka besuchte seit ein paar Monaten eine französischsprachige weiterführende Schule in Freiburg in Breisgau und lebte dort im Internat. Die Wochenenden verbrachte sie meist mit Bamberkis Exfrau und ihrem neuen Ehemann Dieter Krombach im nicht weit entfernten Lindau"

„Im Juli 1980, zwei Jahre vor Kalinkas Tod, zogen beide Kinder zu ihrer Mutter nach Lindau…“

„Ausser ihm waren anwesend (bezieht sich auf die Autopsie): der Polizeipräsident von Lindau, der Staatsanwalt des Bezirks und – entgegen aller Bestimmungen – Krombach“

„Im umgebenden Gewebe fehlten Spuren von Immunreatkionen. Das deutete darauf hin, dass der Tod „beinahe umgehend“ eingetreten sei. (Aussage von Wolfgang Spann, Rechtsmediziner am Institut für Rechtsmedizin in München, welcher die Gewebeproben untersuchte). Er geht übrigens davon aus, dass Kalinka an einem anaphylaktischen Schock (nach Injekton von Kobalt-Ferrlecit) gestorben ist (Erstickung an Erbrochenen)

„Im Jahr 1969 wurd Hentze (erste Frau von Krombach) plötzlich von einer mysteriösen Krankheit befallen, die sie stumm und blind machte und schliesslich lähmte. Laut ihrer Mutter drängte Krombach den behandelnden Arzt eines Frakfurter Hospitals beiseite und injiierte ihr etwas, das er als „Schlangengift“ bezeichnete. Hentze starb Stunden später an einer Gehirnblutung.“

„In den Achtzigern betäubte der Arzte (Krombach), wie er später zugab, Danielle mehrfach mit Beruhigungsmitteln, damit er sich im Erdgeschoss mit Frauen vergnügen konnte, während sie oben im Schlafzimmer schlief. Mehr als ein Jahrzehnt lang verabreichte er Patientinnen in seiner Praxis intravenöse Injektionen und vergewaltigte sie, sobald sie ohnmächtig waren.“

„Polizeiliche Ermittlungen ergaben später, dass Krombach zwischen 2001 und 2006 immer wieder wochen- oder monatelang als Verretungsarzt in achtundzwanzig verschiedenen Praxen und Krankenhäusern in ganz Deutschland gearbeitet hatte.“

„Vor Kurzem war es zu sexuellen Handlungen an der sechzehnjährigen Nichte seiner Putzfrau gekommen. Er hatte die junge Frau mit Valium und anderen Beruhigungsmitteln betäubt.“

„In der Vorverhandlung hatten die Professoren (fünf französische Medizinprofessoren, die im Jahr 2010 eine weitere forensische Untersuchung durchgeführt haben) ausgesagt, dass die Verletzung an Kalinkas Schamlippen auch eingetreten sein könne, als sie noch gelebt habe…“ „Darüber hinaus waren sie der Ansicht, bei dem Sekret in Kalinkas Vagina könne e s sich nur um Samenflüssigkeit gehandelt haben.“ „Zusätzlich wurde bei den Untersuchungen von Kalinkas Lungen- und Herzgewebe mit Methoden, die 1980 noch nicht zur Verfügung gestanden haben, Benzodiazepin gefunden, ein starkes Beruhigungsmittel…“

„Sie (Danielle Gonin)“ behauptete, er habe sich immer zu Mädchen im frühen Teenageralter hingezogen gefühlt, und nannte das „den Reiz des Verbotenen““.

@Ulver

sauber, bin auch seit einer Minute fertig mit lesen. Interessant fand ich z.B. beide haben in Marokko in einer Straße gewohnt! Krombach hat sich merkwürdig verhalten und ist oft verschwunden und kam dann wieder, (nach dem Urteil). Dann das Psychogramm, welches in München erstellt wurde, wie Krombach tickt und was die Professoren später herausbekommen haben: Die Verletzung kann durchaus nach dem Tod zugefügt worden sein und die Flüssigkeit muss Sperma gewesen sein! Sehr seltsam ist auch die Bemerkung mit den Blutröhrchen/Proben.

Sollten dies vielleicht auch nochmal ausführlicher besprechen, im Moment muss ich die Infos erstmal verarbeiten und nebenbei in der Küche kochen ;-)

Ich finde das Heftchen zwar interessant, aber die paar Seiten sind schnell gelesen, viele Fakten haben wir schon gehört. Ach ja, der Entführer soll eine Telefonrechnung mit seinem Namen vor Krombachs Haus verloren haben, die Medien haben berichtet, er habe seinen Personalausweis vor dem Haus verloren.....


Auf jeden Fall haben wir nachher einiges Material zum besprechen ...

@Ulver

Ulver schrieb:„In den Achtzigern betäubte der Arzte (Krombach), wie er später zugab, Danielle mehrfach mit Beruhigungsmitteln, damit er sich im Erdgeschoss mit Frauen vergnügen konnte, während sie oben im Schlafzimmer schlief. Mehr als ein Jahrzehnt lang verabreichte er Patientinnen in seiner Praxis intravenöse Injektionen und vergewaltigte sie, sobald sie ohnmächtig waren.“

sorry, ich habe dieses Buch nicht gelesen! das sei voraus geschickt.

jetzt stellt sich mir die frage, ob es zu dieser behauptung auch eine quelle gibt?
ist dr. krombach rechtskräftig verurteilt, in deutschland?

diese familie hats nicht leicht...

@bodensee
was gibts heute gutes?

Wenn ich so überfliege was Dr. Krombach alles so angestellt hat... dann spielt es für mich überhaupt keine Rolle mehr... ob er Kalinka irgendwas angetan hat und letztenendes für ihren Tod zur Rechenschaft gezogen wird- selbst wenn dem nicht so sei!!!! Nur aus emotionaler Sicht... seine erste Frau... die Patientinen... die Nichte der Putzfrau... und wer weiß noch... übel!!!!

MaWu schrieb:ist dr. krombach rechtskräftig verurteilt, in deutschland?

Mehrfach, aber eben nicht in Sachen Kalinka Bambersi. Diesbzgl. nur in Frankreich, und ob wirklich rechtskräftig weiß ich nicht.

Die Bestätigung der 1. Instanz erfolgte soweit ich weiß im Dezember 2012. Es hieß damals, dass noch Revision eingelegt werden sollte. Ob diese schon abgeschlossen ist, ist nicht bekannt geworden. Dass hier etwas anderes herauskommt ist aber nicht wahrscheinlich. Diese ist aber Voraussetzung für Krombachs nächsten Schritt:

Krombach dürfte auch noch Beschwerde bei dem EGMR einlegen. Hier ist die Frage zu klären, ob er hier in zwei Ländern wegen der gleichen Sache entgültig "geurteilt" wurde. Hier wird es um die Frage in gehen, wie das Verfahren in Deutschland zu sehen ist. Hier gehen die Rechtsmeinungen in der Literatur auseinander.

Ob Krombach eine Entscheidung des EGMR aber überhaupt erleben wird und ob daher eine letztendlich stattfindet, ist fraglich, schließlich sind die Wartezeiten beim EGMR sehr hoch (mehr als 5 Jahre), wenn sie überhaupt angenommen wird. Ich vermute aber, dass sie angenommen wird, da hier eine strittige Frage zu klären ist.

In dem ersten EGMR-Urteil hatte der Gerichtshof die Frage, die zu klären wäre, noch offen gelassen.

@JosefK1914
Vielen Dank, dass Du dir Mühe machst, mir das rechtliche zu erklären!

Er ist also in Deutschland schon wegen anderer Delikte verurteilt?
Da bleibt die Frage, um welche Delikte es sich handelt?

Hallo in der Runde,
bin neu hier und es ist möglich, dass manches hier schon vorgebracht wurde, habe noch nicht alles gelesen!

Ein großes Problem dürfte die lange Zeit sein, die seither vergangen ist, was die Recherchen natürlich erschwert, Angaben von Zeugen (wenn überhaupt noch verfügbar) sind nur noch teilweise verwertbar. Beweismittel und Asservate nicht mehr oder nur noch teilweise verfügbar usw usw.
Entsprechend zahlreich sind dann natürlich auch die Spekulationen, was in Anbetracht des emotional hoch aufgeladenen Themas aber auch nicht verwunderlich ist.
Man darf aber auch wiederum nicht vergessen, dass man für eine Theorie immer Belege und Indizien findet, und falls sich dann überraschend eine völlig neue Situation ergibt, entdeckt man wiederum dafür lauter Beweise sowie plötzlich auch Belege dafür, dass die erste Theorie fasch gewesen sein muss! Endgültige Klarheit wäre wohl erst bei einem Geständnis (von welcher Person auch immer...)

Mich irritiert insbesondere, dass Krombach die medikamentösen Wiederbelebungsversuche (Injektionen) noch bei Vorliegen eindeutiger und somit "sicherer Todeszeichen" vorgenommen haben will oder hat, ist allerdings schon sehr befremdlich - oder auch aus einer Panikreaktion heraus nicht auszuschließen.
Oder es war auch ganz anders: Durch die Injektionen war es zu einem anaphylaktischen Schock und/oder einen Herzstillstand gekommen, sei es unbeabsichtigt, oder auch gewollt!

Folgende Aspekte sind hier noch nicht (sry., falls doch, dann Asche auf mein Haupt, habe noch nicht alles gelesen!) beleuchtet worden, dürften allerdings von Bedeutung sein:

folgende Arzneimittel wurden verabreicht: ein iv-Eisenpräparat, Dopamin, ein Kortikoid, Verapamil, Digoxin, ein nicethamidhaltiges Präparat und am Abend per os: ein "Benzodiazepin": Clobazam.
Diese Arzneimittel müssen vor dem fachlichen Hintergrund der 80er-Jahre bewertet werden, d.h. Kenntnisse über Wirkung, Nebenwirkungen, Interaktionen(!!!) und Risiken entsprachen damals nicht den heutigen, waren aber auch nicht ganz unbekannt:

Die Risiken bei der i.v.-Gabe von Fe-Präparaten wurden ja bereits mehrfach erwähnt, war aber auch zu jener Zeit nicht unüblich, dann allerdings im klinischen Umfeld oder wenigstens als Infusion (und damit beliebig langsam, somit risikoärmer!)

Verapamil: insbesondere in Kombination mit Digitalispräparaten (!) und/oder mit Dopamin nicht unproblematisch hinsichtlich kardialer Zwischenfälle, insbesondere in höherer Dosis!!!

Auch wenn damit alles viell nur noch verwirrender wird, hoffe ich doch, einige wichtige Fakten geliefert zu haben. Es treibt einen eben doch um, wenn man bedenkt, was mit dem Kind geschehen sein könnte - und was in ihren ihre Eltern vorgegangen sein muss!

MaWu schrieb:Er ist also in Deutschland schon wegen anderer Delikte verurteilt?
Da bleibt die Frage, um welche Delikte es sich handelt?

1997 ist er doch wegen der Vergewaltigung in der Praxis verurteilt worden zu 2 Jahren auf Bewährung. Was aus meiner Sicht viel zu wenig, hatte ja auch entsprechend vie Entrüstung in der Bevölkerung gegeben.

Dann hatte er 1997 seine ärztliche Zulassung abgegeben, aber trotzdem in Deutschland weiter praktiziert. Das bewirkte dann doch, dass er wirklich das erste mal eine Haftstrafe abzusitzen hatte.

Es ist die Frage, ob diese Vorfälle eine Neuaufnahme der Untersuchungen in Falle Klainkas hätten begründen können. Da aber bis Ende 2008 ein rechtskräftiges französisches Urteil in Sachen Kalinka vorgelegen hat, war an einer erneuten Aufnahme der Untersuchungen auf Deutscher Seite bis Ende 2008 nicht möglich.

@JosefK1914
Vielen Dank.
Es ist schon eigenartig! Wegen Vergewaltigung eine Bewährungsstrafe. Das ist wirklich sehr sehr wenig.

@bodensee

Wurde von Dir bereits in einem Deiner letzten posts erwähnt (aus dem e-book).

Kann das jetzt bestätigen... zuerst hatte @pfiffi diese Frage gestellt.

Doch hier nun Auszüge aus der E-Mail aus Toulouse, des Sekretariates A. Bamberski, von Yves Aragon.

>She was living for two years at her mother and step father house, in Lindau, but she had decided to come back to France with her father for the next school year in order to study more seriously.

Thank you for your interest in the case and for your wishes. Feel free to ask other questions if you want.
Best regards, <

Kalinka hat ergo zwei Jahre in Lindau gemeinsam mit Mutter und Stiefvater gelebt, ihren Vater lediglich in den Ferien besucht…doch wollte sie nach Frankreich zurückkehren, um dort ernsthafter und intensiver lernen zu können.

Ich vermute, sie hatte Probleme in Lindau und fühlte sich nicht mehr wohl. Das wird Gründe gehabt haben. Evtl. hat sie, aufgrund des engen Zusammenlebens mit dem Stiefvater einiges mitbekommen, was diesen Mann belastet hätte. Die Konkurrenz zwischen den Bamberskigeschwistern und den Krombachkindern soll nicht immer konfliktfrei abgelaufen sein. In einem Interview sprach A. Bamberski dieses Thema an. Die Mutter von Kalinka, konnte ihre Tochter jedenfalls in keinster Weise beschützen. Sie hat sich vertrauensvoll schlaffördernde Substanzen von ihrem Mann spritzen lassen, währenddessen er im Wohnzimmer junge Frauen empfangen konnte. Diese Verhaltensweisen soll er wohl erst nach Kalinkas Tod exzessiver ausgelebt haben.

Es ist tragisch, dass ihr die Heimkehr nach Frankreich und zu ihrem Vater, letztendlich durch ein brutales und verwerfliches Geschehen verwehrt wurde.

Und für mich erklärt das so im Nachhinein betrachtet, das Verhalten ihrer Mutter, auch nicht gegen ihn auszusagen, denn sie fühlt sicherlich eine große Mitschuld, was durch ihr eigenes Verhalten im Zusammenleben mit Krombach begründet liegt.

@Interested

Da magst Du recht haben...in einem Interview der französischen Presse teilte sie dennoch mit, dass Krombach ihr leid tut, doch wenn er Schuld an ihrem Tod hat, soll er dafür bezahlen.

Sie hat sich nicht ohne Grund scheiden lassen, seine Verhaltensweisen wurden im Laufe der Zeit immer exzessiver...dann folgte der Haftbefehl...sie hätte keine Zukunft mehr mit diesem Mann haben können. Immerhin ehelichte er etwas später eine weitere jüngere Frau und zeugte ein Kind.

Der Mann ließ nichts aus...lediglich Bamberski konnte ihn nach 30 Jahren stoppen, wenn auch auf illegale Art und Weise. Der Prozess gegen ihn und den Mittätern soll am 06. Februar 2014 beginnen.

http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/kalinka-prozess-in-mulhouse--77694630.html

@Mauro

Verstehe ich sogar, dass er ihr leid tut - ich habe ja ebenfalls auf der Krombach-Seite alles gelesen und war ebenfalls etwas zwiegespalten - nicht, was die Tat anbelangt - aber man vermutet irgendwie immer so ein optisches Monster und dann steht da so ein alter Mann...

Ich denke nur trotzdem, dass sie aufgrund ihres eigenen Zustandes zu der Zeit, eben auch eine Gewissensfrage bezüglich Schuld an sich selbst stellt - und diese trägt sie ja ganz eindeutig mit, wenn sie sich außer Gefecht setzen ließ, damit er sich vergnügte - auch diese Mädchen waren noch sehr jung und somit Opfer.... dass ihre eigene Tochter dabei den Tod finden würde, daran hat sie bestimmt im Traum nicht gedacht.

Ich denke aber das sind ihre Beweggründe gewesen, niemals vor Gericht gegen ihn auszusagen und was sie der Presse sagte, einfach nur Schadensbegrenzung.

4:09 - 4-26 Es spricht der damals leitende Staatsanwalt Herbert Pollert aus Kempten ;-)
4:51 (Pause) Dort sieht man eindeutig den Namen von Dr. Krombachs Vater!

Der Tatort war in Lindau in der Giebelbachstr. 9

Bin immer noch dabei, die Nachbarn zu ermitteln, die damals die junge Tochter hatten, welche mit Dr. Krombach verkehrt haben soll.

@bodensee
Weisst du denn irgendwas über die Nachbarn?

Hallo zusammen,

mir stellt sich da gerade noch mal eine Frage...

in @Ulver Auszügen aus dem Buch steht ja, dass Kalinka seit einigen Monaten ein Internat in Freiburg besuchte...Gibt es aus dieser Internatszeit keine Freundinnen? Gibt es überhaupt irgendwelche "dicken" Freundinnen?....Die meisten Mädchen in dem Alter haben ja so eine und oft wird dann ja auch mal vertraulich gequatscht...gerade auch so in Internaten mit der Zimmernachbarin?

Ich muss auch immer mal wieder auf die Krombach-Seite schielen und mir geht einfach nicht in den Kopf wie die Familie stur darauf pocht, dass D.K. vollkommen unschuldig ist...Es sind doch auch so viele weitere Taten durch DK verbrochen worden, die sogar teilweise verurteilt wurden. Weshalb nimmt man dieses Monster so in Schutz? Er hat doch auch die Mutter (Mütter) so oft betrogen, hintergangen und schlecht behandelt das ich echt nicht nachvollziehen kann dass die Kinder weiterhin hinter dem Vater stehen....das ist für mich alles so schwer nachvollziehbar...

01.03.2014 · PARIS/LINDAU

Lindauer Arzt soll Mädchen getötet haben: Oberstes Gericht prüft Revisionsantrag im Fall Kalinka


Prozess · Juristischer Schlussspurt im Fall Kalinka: Vor dem Kassationshof in Paris hat die Überprüfung des Revisions-Antrags von Dieter K. begonnen. Der einst angesehene Lindauer Kardiologe ficht vor der höchsten französischen Gerichtsinstanz seinen Schuldspruch an.

Ein Berufungsgericht in Créteil hatte K. im Dezember 2012 zu 15 Jahren Haft und 400 000 Euro Entschädigung verurteilt - wegen vorsätzlicher Körperverletzung an seiner Stieftochter Kalinka mit unbeabsichtigter Todesfolge. Das damals 14-jährige Mädchen war am Morgen des 10. Juli 1982 tot im Hause ihres Stiefvaters in Lindau aufgefunden worden. Die Umstände bleiben bis heute mysteriös. Nach Anhörung zahlreicher Experten und Zeugen kam die französische Justiz in zwei Instanzen zu dem Schluss, dass der einst schillernde Mediziner und Frauen-Schwarm seine Stieftochter vergewaltigen wollte und ihr - um sie gefügig zu machen - Medikamente gespritzt und ein Schlafmittel verabreicht hatte. Der heute 78-Jährige beteuert dagegen seine Unschuld.

http://www.all-in.de/nachrichten/rundschau/Lindauer-Arzt-soll-Maedchen-getoetet-haben-Oberstes-Gericht-prueft-Revisionsantrag-im-Fall-Kalinka;art2757,1551439

Neue Info aus Frankreich betr. Revisionsantrag des Anwaltes von Dieter Krombach:

Dear members,

Following the audience of February 26, 2014, all the arguments subjected by Dieter Krombach to the Supreme court of appeal were rejected by a judgment of April 2, 2014.

So, an essential stage is reached: Krombach definitively condemned does not have any more appeal in France.

Best regards,

Elisabeth Aragon

Es wurde ergo definitiv abgelehnt! Dieter Krombach hat in Frankreich keine Möglichkeiten mehr, Revision gegen seine Verurteilung einzulegen.
Nun wird sein Anwalt eine Eingabe an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Luxemburg eingeben. Krombach auf voller Fahrt...Ein Narzisst gibt NIE auf. Ich hoffe für ihn auf volle Fahrt in den Orkus!

Also ich habe mich mal komplett hier durchgelesen und auch einige der verlinkten Quellen angeschaut.
Manche Fragen, die hier im Thread aufgetaucht sind, lassen sich ja direkt oder indirekt aus den Quellen beantworten.

Irgendjemand wollte wissen, ob D. Krombach noch Geschwister hat. Definitiv ja, denn auf der Homepage der Familie K. steht gleich auf der Startseite: „Wir haben diese Webseite fuer unseren Vater, Bruder, Grossvater und Freund erstellt.“

Dann tauchte mal die Frage auf, ob Kalinka schwanger gewesen sein könnte. Ich bin kein Mediziner, aber ich denke das kann man ausschließen. Im Obduktionsbericht ist die Eröffnung der Gebärmutter beschrieben, ohne dass von irgendwelchen Auffälligkeiten die Rede ist. Da aber eine Auffälligkeit an einem Eileiter festgestellt wird, wird ein Gelbkörper-Test gemacht, der ist jedoch negativ. Ich vermute mal, damit sollte eine Eileiterschwangerschaft ausgeschlossen werden?!
Vielleicht gibt es hier einen Mediziner, der dazu noch was sagen kann?

Mich wundert allerdings schon, dass im Obduktionsbericht eines Mädchens im geschlechtsreifen Alter, das mit unklarer Todesursache, im Nachthemd, mit blutbeschmiertem Slip und einer verletzten Schamlippe auf dem Obduktionstisch liegt, nicht explizit steht: „Schwangerschaft liegt nicht vor“. Gibt es oder gab es zu der Zeit verbindliche Vorgaben was alles erwähnt werden muss?

Das gilt natürlich erst recht für die Frage nach der Jungfräulichkeit. Bodensee schrieb, laut Bericht sei Kalinka keine Jungfrau mehr gewesen.
Das habe ich anders verstanden. Im Obduktionsbericht steht darüber nichts. Und wenn ich die dazu im Thread angegebene Quelle richtig verstanden habe, hat der Rechtsmediziner, der die Obduktion durchgeführt hat, später aus dem Gedächtnis angegeben (auf Nachfrage der Münchner Kollegen), dass die Hymenöffnung groß genug für eine Penetration gewesen sei. Sprich: kann noch Jungfrau gewesen sein, muss aber nicht.

Bitte um Korrektur, wenn ich diese medizinischen Details nicht korrekt verstanden haben sollte!!

Zu den Eisenspritzen fallen mir als Laie folgende Möglichkeiten ein:
- er fand es irgendwie toll/anregend, den Mädchen was zu injizieren, und hat sich die (in seinen Augen harmlose) Eisenspritze als „Spezialbehandlung“ zur Routine gemacht, um auch ohne echten Anlass immer wieder eine Gelegenheit zum Spritzen zu haben
- er wollte potentiellen Opfern suggerieren, dass es ganz normal sei, hin und wieder ein „harmloses“ Präparat zu spritzen, um dann bei passender Gelegenheit ein Betäubungsmittel zu spritzen. So nach dem Motto, da kann einem schon mal schwarz vor Augen werden, aber 9 von 10 mal hast du es ja gut vertragen... Möglich, dass in diesem Fall einigen Opfern tatsächlich nicht aufgefallen wäre, dass überhaupt was vorgefallen ist.
- er glaubte tatsächlich an eine Wirkung (oder Nebenwirkung) des Eisens, die er sich zunutze machen wollte - wie etwa eine „anregende“ Wirkung

Andererseits: wenn er das Eisen nur als Vorwand genommen hat, für seinen „Spritzenkick“ oder um den Mädchen ein Betäubungsmittel unterzujubeln - warum hat er dann nicht einfach wirkungslose Kochsalzlösung injiziert, um kein Risiko einzugehen? Da hätte er ja genauso behaupten können, es handele sich um ein wirkungsvolles Mittel gegen dieses oder jenes...

Ich werde demnächst mal versuchen, über die möglichen Gründe für Eiseninjektionen etwas in Erfahrung zu bringen.