Ich versuche den Fall mal ein bisschen zu illustrieren und gleichzeitig zu kommentieren.
1) Zunächst die Lage von Fischbach am Stadtrand von Nürnberg, umgeben vom Lorenzer Reichswald:
Original anzeigen (0,9 MB)2) Auf dieser Karte sehen wir den "mysteriösen" Eisweiher, wo beide Personen verschwunden sein sollen (1), die Straße "Pellergasse", wo beide Opfer wohnten (2), gepunktet den für Kfz gesperrten Eisweiherweg, den beide hätten nehmen müssen, sowie den Parkplatz "Amtmannsbrücklein" (3), an dem der Spürhund die letzten Spuren von August Walther wahrgenommen haben will:
Original anzeigen (1,1 MB)3) Der Eisweiher:
Original anzeigen (0,2 MB)4) Ein Gedenkstein am Eisweiher, anscheinend schon immer ein höchst gefährlicher Ort:
Original anzeigen (0,3 MB)5) Abzweigung nach dem Eisweiher. Links geht's zum Eisweiherweg Richtung Pellergasse, rechts zum Amtmannsbrücklein. Hier ist August Walther vermutlich falsch abgebogen.
Original anzeigen (0,2 MB)6) Was zumindest für geistig gesunde Menschen keine bösen Folgen gehabt hätte - der Ortskern von Fischbach ist auch von diesem Weg mehr als deutlich auszumachen:
Original anzeigen (0,2 MB)7) Am Amtmannsbrücklein - die Fischbacher Hauptstraße ist auch hier sicht- und hörbar (im Hintergrund):
Original anzeigen (0,2 MB)8) So wäre der richtige Weg gegangen: Der Eisweiherweg Richtung Fischbach:
Original anzeigen (0,2 MB)9) In der Pellergasse: rechts der Eisweiherweg, links das Wohnhaus der Postbotin Heidi Dannhäuser:
Original anzeigen (0,2 MB)10) Ein kleiner Wanderparkplatz in der Nähe des Eisweihers:
Original anzeigen (0,2 MB)Ich möchte jetzt nicht alles aus meinem vorherigem Post wiederholen (dieses also beachten).
Meine Recherche gestern in Fischbach hat Folgendes erbracht: Nach den Klingelschildern wohnen sowohl die Frau von August Walther als auch der LG der Postbotin Heidi Dannhäuser noch in ihren Häusern, auf letzterem steht nach wie vor "Arnold/Dannhäuser". Das Haus ist eindeutig noch bewohnt (Auto in der Einfahrt).
Als Erstes zum Fall Walther: Seine Frau hat damals ausgesagt, er sei ihr urplötzlich davongeradelt. Von Zeugen wurde er zuletzt am Eisweiher gesehen. Danach verschwand er spurlos. Seine Frau erwartete ihn zuhause, doch da war er eben nicht.
Was kann das bedeuten: Also ein Gewaltverbrechen schließe ich eigentlich aus. Denn erstens ist ein Motiv fraglich, zweitens habe ich mich persönlich davon überzeugt, dass in diesem Waldabschnitt unglaublich viele Spaziergänger, Radler, Jogger unterwegs sind, zumal an einem Julinachmittag. Wie gesagt, der Wald ist groß, aber Nacherholungsgebiet der Großstadt. Kaum eine Minute, wo mir keiner begegnet ist. Ich halte es für unmöglich, hier jemanden zu ermorden und zudem die Leiche auf Nimmerwiedersehen verschwinden zu lassen. Nur, was ist dann passiert? Ein bloßes Verirren schließe ich auch aus. Sicher, August Walther soll dement gewesen sein, aber in ganz so schlechtem Zustand kann er wiederum auch nicht gewesen sein, immerhin konnte er noch Rad fahren und dass seine Frau ihn zuhause erwartet hat, deutet auch darauf hin, dass er nicht komplett desorientiert war. Vielleicht ist er nach dem Eisweiher falsch abgebogen (Bild 5), aber selbst dann war er noch auf befestigten Wegen, oft im Blickkontakt zum Fischbacher Ortskern (vgl. Bild 6) und er hätte jederzeit Leute fragen können. Für mich sieht es eher so aus, als sei er absichtlich ins Nichts geradelt, also womöglich ein Suizidversuch. Aber dann stellt sich eben die Frage nach seinem Verbleib und dem seines Rades.
Zum Fall Dannhäuser fällt mir immer noch nicht viel mehr ein, außer dass ich jetzt überzeugt bin, dass sie bereits spätestens am Vormittag des 14.11.2013 verschwunden ist. Der angebliche Schrei am Eisweiher am Nachmittag ist für mich nun gar kein Argument mehr. Ich habe gestern nämlich selbst Schreie dort gehört! Ein weiterer Mord? Ich denke nicht. Vielmehr ist der Eisweiher offensichtlich ein sehr beliebter Treffpunkt der ortsansässigen Jugend und da wird halt manchmal etwas geschrien. Ohne dass man die Betreffenden zwangsläufig sieht übrigens, weil die Ufer des kleinen Sees dicht baumbestanden sind.
Und wenn ich von der Pellergasse aus joggen würde, würde ich auf jeden Fall über den Eisweiherweg Richtung Eisweiher laufen, das ist einfach die schönste Strecke. Und ich halte es eigentlich für nahezu unmöglich, dass Heidi D. auf diesem Weg von niemandem gesehen worden ist. Und dass sie dort ermordet wurde, ist auch ziemlich unwahrscheinlich. Zu viele Leute unterwegs und vor allem kann man eine Leiche nicht ungesehens wegschaffen oder nur unter extrem großem Risiko. Es gibt zwar fast direkt am Eisweiher einen ganz kleinen Parkplatz (Bild 10), aber direkt auf der anderen Straßenseite stehen auch die letzten Häuser Fischbachs und deren Bewohner haben (wie ich selber feststellte) einen sehr aufmerksamen Blick. Und weggeschafft hätte sie werden müssen, weil die Polizei mit Hundertschaften das ganze Gebiet abgesucht hat. Fazit: Ich glaube, Heidi D. war an diesem Tag gar nie beim Joggen. Entweder sie ist schon vorher verschwunden oder zu irgendwem ins Auto gestiegen.