Mysteriöser (Mord)Fall auf einsamer Landstrasse

@xyfan72
bzgl. schule soll es genau so gewesen sein! er wurde darauf angesprochen und heulte jedes mal rum, es seien ja nur gerüchte
das problem war einfach nur, dass sich wohl jedes mal jemand anderes damit beschäftigte und die lehrer/schulleitung sich untereinander nicht über die anschuldigungen ausgetauscht haben, sonst hätten sie logischerweise bemerkt, dass es sich jedes mal um angebliche gerüchte und herrn g. handelt

Erinnert mich stark an die NSU Morde. Jede Polizeidienststelle hat allein ermittelt und man sah den großen Zusammenhang nicht. Scheint ein generelles Problem zu sein in großen Organisationen.

Obwohl so eine Schule eigentlich ein Mikrokosmos ist. Das da nicht mal im Kollegenkreis untereinander gesprochen wurde. Naja jetzt ist es eh zu spät.

@XYFan genauso sehe ich den Brief Inhalt auch... Er ist sich gar nicht bewusst welchen Schaden er angerichtet hat !!!!!

Ich bin über den Brief entsetzt. Was für ein eiskalter Mensch.

Auch wenn die Schule früher gehandelt hätte, den Mord an Daniel hätte so wohl nicht vermieden können.

Danke @lightbride.

In meinen Augen schreibt er folgendes:

[...]insgesamt! Werde die Zeit nutzen um [...] mein Leben genaustens zu planen. Wenn das Urteil rechtskräftig ist, dann erzähle ich euch gerne alles & ihr kommt mal ein bißchen von euren Phantasien von dahingelockt & einfach ermordet runter, es war ein schrecklicher Unfall im Affekt & wenn ihr die Umstände hört macht es die Tat nicht ungeschehen, aber zumindest verschwindet das Bild vom blutrünstigen Killer. Aber das du mich so hängen lässt, [...] viel für dich & die Leute sind furchtbar, [...]

Original anzeigen (0,1 MB)

Nur eine Kleinigkeit, aber die Zeitung hat aus einem "einfach" ein "eiskalt" gemacht.

Wenn ich nur lese : "Unfall im Affekt" , gruselt es mich , und mir läuft es eiskalt den Rücken runter .

Daniel, wurde bestialisch erschlagen .
Jemand schrieb - das er viel Blut verloren hat - und seine Organe nur noch blass -rosa waren .

Und dann schreibt er was von : "Unfall im Affekt" o.O

Das ist so unglaublich . Eigentlich fällt mir dazu nix mehr ein .´
Nur das er damit nicht nur Daniel verhöhnt . Sondern seine Mama , und Daniels Eltern gleich mit .
Kein Wunder, das die das als puren Hohn ansehen .

Der Typ hat echt das Talent , immer noch eins drauf zusetzen :( .


Ich zweifel auch dran , ob er überhaupt wirklich realisiert - was er da angerichtet hat ? Welches Leid er über die Familie gebracht hat ??!!??

@x-aequitas

x-aequitas schrieb:Nur eine Kleinigkeit, aber die Zeitung hat aus einem "einfach" ein "eiskalt" gemacht.

Das habe ich nicht gesehen, alter Fuchs ;-) Du siehst auch wirklich alles :-) Ich finde das ganz und gar nicht eine "Kleinigkeit" - linguistische Textanalyse - rattert jetzt alles bei mir ;-)

"und ihr kommt mal runter von einfach ermordet"


Hat er ihn uneinfach ermordet? Kompliziert ermordet? Nein, das ist nicht der Duktus. Er meinte nicht das Gegenteil Der Duktus ist: "gezielt", er meinte gezielt! Hier hat er sich verraten. Er sagt, "kommt mal runter, ich hab ihn nicht einfach so ermordet" - er sagt damit "ich habe ihn gezielt aus einem Grund ermordet."

ich würde sagen das gegenteil von einfach ermordet ist komplex ermordet.
was eventuell so ausgelegt werden kann,dass er ihn nicht geplant ermordet hat.
er meint vielleicht dass aussergewöhnliche umstände die tat erst möglich machte.
vielen ist die definition von mord auch nicht bewusst.
wenn sie ihn verständlich gewesen wäre hätte er das wort totschlag verwendet.
andererseits klingt dieses wort dermassen brutal,dass viele lieber das wort mord verwenden.

@all - wenn hier einer mit liest, der Kontakt zur Familie Dicke hat - ich bitte herzlich folgendes auszurichten:

Meiner Meinung nach taugt der Brief (diese Briefe) für ein Gutachten vor Gericht, ich weiß, dass beim Prozess um die NSU Morde Briefe von Beate Zschäpe im Fokus standen, die einer linguistischen Untersuchung unterzogen wurden und dazu ein Gutachter bestellt wurde.

Allgemein zur Info:

Eine noch junge Wissenschaftsdisziplin überführt Mörder. Wie forensische Linguisten Auffälligkeiten in Wortwahl, Satzbau und Orthografie aufspüren.
http://www.profil.at/articles/1309/560/353654/sprachpolizei (Archiv-Version vom 23.09.2014)


Man findet noch mehr dazu im Netz. Nur kurz als Umriss dies.

dieser Brief kann nur erlogen sein. Wenn es die Wahrheit ist, dass er in jener Nacht im Affekt gehandelt hatte, warum erzählt er es dann nicht bei seinem Geständnis ?

Master of Lüge in seiner Paradedisziplin!!!

Ich würde ihn auch nicht als eiskalt bezeichnen.

In meinen Augen lügt er auch aus der Not heraus, dass er nicht nur seine Verwandten sondern auch ganz besonders SICH SELBST etwas vormachen muss.

Sein Gehirn versucht Dinge zu ändern, mit denen er absolut nicht fertig werden kann.

So würde ich das als Hobbypsychologe einschätzen.

lightbride schrieb:Hat er ihn uneinfach ermordet? Kompliziert ermordet? Nein, das ist nicht der Duktus. Er meinte nicht das Gegenteil Der Duktus ist: "gezielt", er meinte gezielt! Hier hat er sich verraten. Er sagt, "kommt mal runter, ich hab ihn nicht einfach so ermordet" - er sagt damit "ich habe ihn gezielt aus einem Grund ermordet."

Das sehe ich ähnlich. In Ulf's Augen gab es einen Grund bzw. Auslöser. "Umstände", die die Tat nach seinem Empfinden relativieren.

Dieser Fall scheint immer mehr zu einem Fortsetzungsroman zu werden. U.G. hat anscheinend noch immer nicht kapiert, dass er seinen Cousin umgebracht hat und somit ein Mörder ist.
Vielleicht hat er seine Empathie durch die Horrorfilme verloren und kommt sich vor wie der Regisseur eines dieser Filme wo man auch die Zuschauer rätseln läßt, in die Irre führt, endet wenn es am spannendsten ist und irgendwann dann dem Zuschauer die Lösung des Rätsels präsentiert, nach dem Motto:" Sehr ihr, so einfach und logisch war das ganze."
Der Inhalt ist Überheblichkeit pur und es muß ihn enorm zermürben, dass seine Mutter nicht mehr auf ihn zugeht.
M.E. geht uns und den Rest der Welt dieser Brief aber nichts an. Es ist eine private Korrespondenz zwischen U.G. und seiner Mutter. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie ihn zur Veröffentlichung frei gegeben hat und wer sich da das Recht herausnimmt dies zu tun.
Ich habe selbst 2 Söhne und würde sie in keiner Lebenssituation jemals aufgeben. Alles was geschieht hat einen Grund und fordert uns sich damit auseinander zu setzen. Weglaufen, wegschauen und sagen das ist nicht mehr mein Sohn o.ä. ist auch keine Lösung .Solche Dinge bedürfen der harten Aufarbeitung und man muß sich ihnen stellen. Es gibt genügend Institutionen die dabei Hilfestellung geben.
Würde mich interessieren wie ihr das seht.

@regenbogen1
sie distanziert sich aber auch auf rat der ärzte von ihrem sohn, der sie schon vor prozessbeginn durch seine briefe aus der haft iwie manipulieren/beeinflussen wollte.
ich finde, es ist einfach eine schwierige situation für seine mutter. zu erkennen, wie auch sie jahre lang getäuscht wurde, dass er ein mörder ist und ein familienmitglied aus dem leben gerissen hat und auch als er bereits in u-haft saß, hat sie ihm anfangs noch gesagt, sie sei immer für ihn da, egal was ist, ja bis ulf dann anfing sich so emotionslos zu geben....
zudem scheint sie wirklich nur noch ihre schwester und deren mann zu haben, an die sie sich wenden kann (?), vllt wird sie von dieser seite auch ein stückweit "beeinflusst" (?)

Für eine Mutter ist es schwer vorstellbar, sich (aus welchem Grund auch immer ) von eigen Fleisch und Blut zu Distanzieren !!!

Mein Sohn ist mein ein und alles, und ich möchte niemals in so eine schwierige Situation kommen wie sie es nun ist !!!

Auf der einen Seite verstehe ich das sie sich mit dem was ihr noch bleibt Austauscht und sich evt. Auch beeinflussen lässt z.b Brief Inhalte weiter geben.

Auf der anderen Seite ist das auch eine Geschichte die nicht unbedingt in die Öffentlichkeit muss.

Aber was Ulf verdient ? Fairness ??? Neeee denn er war auch nicht fair !
Und anstatt jetzt kleine Brötchen zu backen und sich selbst die Tat ein zu gestehen bzw. Damit aus einander zusetzten ?! Nein Briefe voller Hohn verschicken und die Tat runterspielen !!!!

Der Typ schafft es immer noch ein drauf zu setzen !

Aus der Ferne und reine Spekulation bzw. meine ersten Gedanken zu dem Briefauszug - ich möchte dabei aber niemanden, weder Täter noch Opfer, zu nahe treten, das sind nur meine Gedanken:
Ich kann mir vorstellen, daß das, was er dort schreibt, für ihn auch seine Wahrheit ist.
Das es nicht spurlos an ihm vorbeigegangen ist und er sich zumindest teilweise klar ist, glaube ich anhand der Berichte unserer Prozeßbeobachter, aber ansonsten denke ich, daß er durch solche Aktionen die Tat vor sich selber entschuldigt und dies dann auch evt. seine eigene Wahrheit ist.

Für die Mutter ist es ganz sicher unvorstellbar schwer. Für mich zeugt das alles von tiefer Verzweiflung und das tut mir sehr, sehr leid, weil ich denke, daß sie sehr zerrissen wird, ohne zur Ruhe kommen zu können.

In diesem Zusammenhang würde mich auch einmal interessieren, wie es in diesem Fall mit dem Briefgeheimnis steht und ob dieses Schreiben so einfach bildlich veröffentlicht werden darf?
Weiß das jemand?
Normal ist das nicht so einfach rechtens.

@regenbogen1
Dass dieser Brief nicht in die Öffentlichkeit gehört, hatte ich ja auch schon geschrieben. Es geht niemanden etwas an, was genau geschrieben wird.

Mein persönlicher Eindruck von dem Täter ist, dass er sich selber nicht eingesteht, wie furchtbar das ist, was er getan hat. Meiner Meinung nach hat er von sich selbst nicht das Bild eines "Totschlägers", sondern eines ganz normalen Menschen. Er hat aus irgendwelchen Motiven gehandelt, die für ihn eine solche Tat rechtfertigen.

Ich glaube nicht, dass alles Kalkül ist, um schneller wieder rauszukommen oder so was. Für mich hat er das Gefühl, dass andere Leute seine Tat verstehen würden, wenn er sagt, wie es war und warum er es tat. Ich glaube schon, dass es ihm leid tut. Aber er denkt auch, nach einer Rechtfertigung wäre alles vergeben und vergessen. So mein Eindruck. Er sieht die Tragweite seines Handelns überhaupt noch nicht.

ich denke, dass die tat das ende einer spirale gewesen sein wird.
sein leben voller lügen drehte sich immer enger um ihn herum, es gab bald kein entrinnen vor der entdeckung.
wenn das rauskam, würde er alles verlieren.

einen ausschnitt aus der unglücklichen entwicklung möchte er erklären, ein auslösendes wort, eine vermeintliche provokation, den moment vor den schlägen. damit man sieht, dass es ihm nicht primär um auslöschung des anderen ging. sondern um ein ausrasten.

bei dem druck, den er sich durch seine lügengeschichten aufgebaut hatte, verständlich, dass er eruptierte, aber nicht zu rechtfertigen der tod seines cousins.

in der jetzigen welt des täters gilt das gesetz des gewalttätigeren, für gefühle wie reue ist kein platz.
wer keine angehörigen hat und so ohne zuwendungen von aussen ist, nimmt im gefängnis einen rang ganz unten ein.
vielleicht fühlt sich der junge mann einmal mehr von seiner familie mit viel stärkeren alleingelassen, und ausgeliefert.
seine hilflose wut fühlt sich bestätigt.

in vielen interviews schilderte ein schwerverbrecher aus unserem land das beständige gefühl der wut, mehr noch als das des hasses. im gefängnis wurde die negativen gefühle nur noch gespeist. er kam immer böser und schlechter raus. bis er im schwerverbrechertrakt landete.
die art, wie ihn die schliesser da behandelten, verwunderte ihn. er erfuhr dass erste mal von männern respektvolle distanz. in gelegentlichen gesprächen diskutierten die beamten mit ihm über sein leben, er erzählte.
man schenkte ihm religiöse schriften, lehrte ihn beten. pfarrleute erklärten ihn zu ihrem schützling, besuchten ihn, schickten ihm regelmäßig briefe.

sein hass wurde weniger. er begann auf die paar guten worte der humaneren aufseher, und auf die briefe hinzuwarten, sah die welt immer mehr mit sozialen augen.
seit langem ist er nun mit einer gläubigen frau, eine seiner besucherinnen, verheiratet.
er durfte wegen guter führung raus ins leben.

in der freizeit sucht er gespräche zu den jugendlichen im hof seines plattenbaus.
weil er weiss, wohin der mangel führen kann.

Ich denke,wenn es ein Unfall gewesen wäre,hätte er es lieber sagen sollen,statt zu schweigen,so hat er sich damit, und vorallem der Familie aber keinen Gefallen getan.
Und ob er sich wirklich dazu mal äussert bleibt auch abzuwarten und wer weiss ob das dann auch die Wahrheit ist?