Mysteriöser (Mord)Fall auf einsamer Landstrasse

@Granola

Granola schrieb:Ja ich denke auch dass das Motiv nicht unbedingt mit den Fotos der Schülerinnen zu tun haben muß.
Man muß bedenken, dass das Motiv wahrscheinlich ziemlich tief in der Psyche von UG liegt. Er hat schon früh seinen Vater verloren, war dann Halbwaise, Einzelkind und seine Ersatzfamilie war auch die von Daniel.
Ich denke dass es auch zu Eifersucht und Missgunst gekommen ist.
Vlt. suchte er sich ja die Anerkennung in seinem Job als Sportlehrer?
Leider auf dem falschen Weg.
Ich denke ,dass er auf Daniel so masslos und brutal eingeschlagen hatte ,ist ein Zeichen von tiefliegendem Hass und Wut ,welches er nie direkt ihm und seinen Eltern sagen oder spüren lassen durfte, da man von ihm eher "Dankbarkeit" erwartet hatte .Angeblich wurde er ja aufgenommen wie ein 2. Sohn.Trotzdem war er nicht ihr Sohn,der die gleiche emotionale Zuwendung und die gleichen materiellen Zuwendung bekam.Ist ja auch logisch,schürt aber auch unbewußt Neid und Missgunst.
Ein Motiv gegenüber den Eltern des Opfers kann er wahrscheinlich gar nicht konkret nennen, weil es
in seiner eigenen Psyche zu finden ist,welches nicht plötzlich über ihn kam, sondern allmählich gewachsen ist.Wollte er unbewußt oder bewußt auch die Eltern des Opfers strafen, indem er ihnen ihr "Liebstes" genommen hat? So sieht es aus und das bedeutet vlt auch sein Schweigen ihnen gegenüber

Fand ich richtig gut, deinen Beitrag. Ich kann mir vorstellen, dass es das ziemlich gut trifft, den Kern des Mord-Motivs, dieses "zweite Sohn"-Syndrom. Ein eigener, leiblicher Sohn steht immer viel mehr im Mittelpunkt als einer, der sozusagen adoptiert ist, egal wie sehr sich die Eltern anstrengen, "gerecht" zu sein.

KBEE schrieb:Du eher nicht oder hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, welche Bedeutung der Link unter ihrem Beitrag haben könnte!?

Kriminalbiene ist al wieder am pöbeln :-D

@Oxymoron88

Ich glaube nicht, dass die Ermittlungen deshalb „außerordentlich schwierig“ sind, weil von den Eltern evtl. Infos zurück gehalten werden.

Für mich heißt das, dass sie eben schwierig sind, weil alle Beteiligten verwandtschaftlich und emotional sehr eng miteinander verbunden sind und deshalb die Ermittler mit einem extremen Fingerspitzengefühl arbeiten müssen. Die Eltern von D. und die Mutter von U. stehen vor einem Scherbenhaufen. Im Grunde genommen haben beide ihre Söhne verloren. Da stell ich mir Ermittlungen eben schon außerordentlich schwierig vor.

Schönen, guten Abend! Ich lese hier bei diesen thread immer wieder mit.
Die Ursache des Todschlages in jahrelangen Benachteiligungen von U. zu suchen scheint mir deshalb nicht ganz so zielführend zu sein, weil mir der Altersunterschied zw. den beiden Cousins dann doch relativ groß vorkommt, wenn vermutet wird, dass Neid eine Rolle gespielt haben könnte. Außerdem hat U. ja noch immer seine Mutter. Das Tötungsdelikt kann ja deswegen durchaus auch in familiären Angelegenheiten begründet sein, aber es ginge dann eben in eine andere Richtung. Wenn man die letzten Einträge hier liest könnte zumindest dieser Eindruck zurückbleiben.
Möglich, dass U. von Tante und Onkel die letzten Jahre über mitbekommen hat, dass Daniels Eltern leiden, weil sich ihr Sohn von ihnen entfremdet hatte. Könnte es sein, dass U. hier für seine "Adoptiveltern" Partei nahm und D. zu wieder mehr Kontakt mit dessen Eltern bewegen wollte. Als der Versuch zu scheitern drohte schlug U. zu, in der Hoffnung, dass D. doch noch einsichtig werden würde. Das ist aber nur eine Vermutung. Einen aktuellen - dzt. unbekannten - Anlass am Tötungstag selbst mehrmals täglich miteinander zu telefonieren müsste es dennoch gegeben haben, wiewohl dieser auch in familiären Angelegenheiten liegen könnte.

@lightbride

lightbride schrieb:. Und D. baute in Delhoven, weit entfernt. Und haute ab. Ist er vielleicht geflüchtet? Aus dieser "Welt"? Warum verlässt der richtige Sohn die Familie

Also weit entfernt würde ich ca. 30 km nicht bezeichnen. Ist doch ein Katzensprung von Delhoven nach Kleinenbroich.
Daniel hat, so meine ich, zwar vorher auch in Köln gewohnt. Aber selbst das ist keine große Entfernung zum Heimatdorf um gelegentlich Familie, Freunde, Bekannte zu besuchen.

Allerdings ist die Strecke evtl. doch zu ungünstig (A57, Baustelle), um sie jeden Tag im Berufsverkehr fahren zu wollen (Stress, Freizeitverlust, Benzinkosten...).
Heutzutage ziehen viele Menschen auf Grund eines Arbeitplatzwechsels um.
Manche müssten nicht unbedingt umziehen, wollen es aber, um aus welchen Gründen auch immer, aus ihrem Dorf/ihrer Kleinstadt rauszukommen.

@Suidakra
Seh ich auch so, der hat einfach ein vergleichsweise günstiges Grundstück in Delhoven gekauft (billiger als Köln) und war dadurch sowohl seiner Arbeitsstelle als auch Eltern und alten Freuden in Korschenbroich nahe. 20 min Autofahren sind nicht aus der Welt, sondern Tuchfühlung.

@lawine

lawine schrieb:das ist meine Erklärung dafür, dass er den PC nicht bereinigt hat, dass er den Gurt aus dem Auto getrennt hat usw., möglicherweis sogar tatsächlich getrauert hat . die Dinge sind nie nur schwarz / weiß , entweder / oder, es gibt immer ein "sowohl als auch"

Zu dem Thema PC kann es natürlich sein, dass er die Dateien gelöscht hat und sich einfach nicht im Klaren darüber war, dass man diese wiederherstellen kann. Also eigentlich genau wie mit dem weggeputzten Blut im Auto. Ihm fehlten vielleicht einfach die kriminaltechnischen Kenntnisse. Wirkt auf mich so, dass er dachte, schlauer zu sein als die Polizei. Vor allem das kesse Vorführen des manipulierten Wagens vermittelt mir persönlich:" So, bitteschön! Ihr könnt mir gar nichts!".
Zum Thema der Fotos kann man dazu noch sagen, sofern sie nichts mit dem Motiv zu tun haben, kann es ihm ja gerade egal sein, wenn man sie findet. Vielleicht ist es ihm sogar recht, da sie möglicherweise (derzeit) vom wirklichen Motiv ablenken. Aber das ist natürlich Spekulation. Ersteres halte ich für wahrscheinlicher, wobei ich das Motiv trotzdem nicht (nur) bei den Fotos sehe.

@Oxymoron88

Sprich: Von den Eltern werden offensichtlich Infos zurückgehalten!

Sei hier ein wenig vorsichtig. Mir hatte sich der Verdacht auch mal aufgedrängt, jedoch wird es im Forum nicht gern gesehen, wenn man ohne belegbare Quellen Spekulationen in Richtung der Familie einbringt (hat mir eine 5-Tages-Sperre eingebracht). Dieses Thema würde ich hier außen vor lassen so lange es keine Quellen und belegbare Anzeichen dafür gibt.

@all
Warum sollte D. unbedingt in Kleinenbroich wohnen bleiben, wenn er in Köln einen Job hat? Er hat ja auch eine Weile in Köln gelebt (direkt am Job und sozusagen mitten im Leben). Nun wollte er sich offenbar etwas größeres gönnen mit seiner Partnerin und sie haben in guter Nähe nach Köln gebaut. Finde das vollkommen normal. Bei mir ist die Konstellation ähnlich und ich habe auch guten Kontakt nachhause und bin nicht aus dem guten alten Willich geflohen.

Es kam ja auch nochmal das Schweigen des TV auf. Für mich ist das nach wie vor weder verwunderlich noch sonst irgendwas. Es gibt für ihn absolut keinen Grund, jetzt zu reden. Selbst, wenn sie ihm einen Totschlag nachweisen können sollten, dann bringt es ihm auch nichts, zu reden, denn die Verhörspezialisten der Polizei könnten ihm dann ruck zuck ein Mordmotiv aus den Aussagen stricken (und vielleicht war es Mord und das weiß er und will deswegen keinerlei Handlungsspielraum geben). Wenn er anfängt, sich zu öffnen, sitzt er Verhörspezialisten gegenüber, die das ganze Berufsleben nichts anderes machen als TV aufs Glatteis zu führen, in Widersprüche zu verstricken etc. und ruck zuck sind die Mordmerkmale da. Ich denke, für ihn ist es wirklich besser, weiterhin zu schweigen.

@Partenon

Für ihn persönlich und aus kriminalistischer Sicht ist es ganz sicher besser, aber aus familiärer Sicht??? Selbst wenn er aufgrund seines Schweigens freigesprochen werden sollte, weil man ihm nix nachweisen kann, brauch er wohl erst recht nicht mehr bei Familie, Freunden, Freundin aufzuschlagen... Ich weiß nicht ob es seinem Leben "nach den Knast" nicht besser bekommen würde, wenn er sich reumütig und kooperativ zeigen würde. Dann hätte er vielleicht noch eine Chance zumindest seiner Mutter und evtl. ein paar seiner Freunden irgendwann wieder in die Augen schauen zu können...
Für mich ist dieses schweigen jedenfalls keine rein juristische Sache...

@pipilotta
Ich weiß nicht. Nehmen wir mal an, er käme mit dem Schweigen möglicherweise zu einem Freispruch. Glaubst du, er würde nicht lieber einen Freispruch erhalten und dafür den Kontakt zur Familie abbrechen? Oder glaubst du, er setzt sich lieber Jahre lang in den Knast mit der vagen Möglichkeit, eventuell wieder irgendwie (auf keinen Fall mehr wie früher!) Kontakt mit der Familie haben zu können. Also ich kann dir für mich sagen, ich würde mich dafür nicht in den Knast setzen, wenn ich nicht müsste. Und selbst, wenn ich müsste, würde ich es dann lieber im Rahmen des Strafmaßes für Totschlag tun als dass ich mich reumütig um Kopf und Kragen rede und dann doch 15 Jahre wegen Mordes einsitze.

Und ich weiß nicht, selbst wenn er redet, ob das die Eltern von D. noch irgendwie kratzt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mit ihm jemals wieder etwas zu tun haben wollen.