Jetzt hab ich mich tatsächlich angemeldet, nachdem ich die letzten 4 Tage die letzten 250 Seiten durchgelesen habe.
Ich kann mich noch exakt daran erinnern, wie ich mein Interesse an dem bzw. eher Nächte Fall gefunden hab. Ich war bei meinem Vater und musste auf Stille Örtchen, hab mir die Bild geschnappt die rum lag und bin fast von der Schüssel gefallen, als ich das(zensierte) Bild gesehen habe. Ich dacht nur, den kennst du doch und hab mich ans lesen und anschließend ans googeln gemacht.
Meine Befürchtung hat sich bestätigt, der (damals) Tatverdächtige ist mein ehemaliger Klassenkammerad, mit dem ich relativ viel unterwegs war, gefeiert haben, LAN-Parties gemacht hab, Skat gespielt und auch einen Maibaum gesetzt habe. Wir waren nur zwei Jahre in der selben Klasse weil ich die Schule gewechselt habe. Falls einer aus der Klasse der damaligen 9 und 10 mitliest, ich bin nicht der aus Kleinenbroich
;) Gesehen haben wir uns ca. 12 Jahre nicht mehr und der letzte Kontakt war interessanterweise der 16.9.2008. Man mag mir jetzt glauben oder nicht. Ist jedem selbst überlassen.
Natürliche Reaktion war damals erstmal Leugnung.
Seit dem habe ich jeden Artikel zu dem Fall gelesen, suche regelmäßig nach News usw. Ich glaube dieses Forum habe ich damals ignoriert, weil zu viel und zu wild spekuliert wurde.
Ich hab dann relativ früh(~Februar) gedacht, das er der Täter ist, aber immer, bis zum Geständnis hoffnungsvolle Restzweifel gehabt. Daniel habe ich nie kennen gelernt.
Aber genug von mir.
Grade jetzt zum Schluss habe ich mir einige Notizen gemacht, die ich loswerden wollte, manche haben sich im Laufe der letzen 4 Seiten auch wieder erledigt.
1. Für mich sieht der Wagen bewust abgestellt und nicht hastig geparkt aus. Zu grade, sanfte Bremsspur, erst vor das Schild und dann hinter das Schild gefahren(sieht jedenfalls auf dem Tatortvideo so aus, Danke dafür)
2. Es wurde gesagt, es war nichts da um den Wagen vor Erde zu schützen, das ist nicht ganz Richtig. Eine Prozessbeobachtering hat gesagt, dass auch der Inhalt von D. Wagen gezeigt wurde, allerdings in zu schnelller Abfolge und dass ihr einge Küchenrollen im Gedächtnis geblieben sind und sie sich gewurdert hat. Es gab eine kleine Diskusion dazu, dass viele eine im Auto haben. Wieviele Rollen im Wagen ware, 2, 3, 6, 20 wurde leider nicht gesagt, wäre aber eine Möglichkeit den Kofferraum auszulegen.
3. Das sich beide dort verabredet haben und zwar um 10 Uhr und das spätesten beim Telefonat um 20(?) Uhr eher noch früher halte ich für sehr wahrscheinlich. Die beiden wurden von mehreren gesehen und zwar folgendermaßen
Einer wartet, einer pinkelt mit Kapuze übergezogen
Beide gucken auf einen Zettel
Suchend mit Taschenlampe
Pinkel ok, das kann noch eine normale Handlung sein, aber einen Zettel studieren? Warum nicht im Wagen wo es wärmer und das Licht besser ist? Etwas suchen mit Taschenlampe? Ich würden meinen Wagen richtig schräg auf den Suchbereich richten und die Scheinwerfer anlassen.
Klinkt alles in allem für mich wie Scheinhandlungen um vorbeifahrende Leute zu täuschen und unauffällig zu wirken, wenn etwas wichtiges ist, ist einem egal was Vorbeifahrende denken.
4. D. war dunkel gekleidet. U. wurde auch mit dunkel karriert beschrieben. Beide also in der Dunkelheit schwer auszumachen.
5. U. wurde von einem Zeugen identifiziert, der von ALLEN Prozessbeobachtern als unglaubwürdig eingestuft wurde.(Soll nicht heißen er wars doch nicht, sondern dass der Aussage des Zeugen allgemein nicht all zu große Beachtung, auch in anderen Punkten geschenkt werden sollte um die eigene Argumentation zu stützen)
Alles in allem denke ich, dass Ulfs Aussage, nahe an der Wahrheit ist, jedoch maches geschönt ist, er Details nicht mehr weiß oder verdrängt hat und manches bewusst weg gelassen hat. Ich nehme ihm auch ab, dass er sich an weitere als den ersten Schlag nicht erinnern kann. In Extremsitutionen werden Erinnerungen nicht akkurat gespeichert
Beleg(ich hoffe das mit dem Link klappt):
https://books.google.de/books?id=WXQ-nK05rOMC&pg=PA49&lpg=PA49&dq=ged%C3%A4chtnis+extrem+situation&source=bl&ots=W7TEU5P9Jm&sig=5BdyPvhD-I6kiXsCRKTc_uO2QX4&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjs1aHk1ajWAhWEmLQKHUgbCYsQ6AEIKDAF#v=onepage&q=ged%C3%A4chtnis%20extrem%20situation&f=falseIn der Frage des Motivs glaube ich ihm allerdings nicht.
Hier füge kurz ein, wie ich ihn(wie er vor 14 Jahren war) beschreiben würde:
Freundlich, sehr still und ruhig, schwer zu reizen(er hat immer sehr viele Sprüche oder anspringen oder schupsen eigesteckt, bevor er mich auf die Schulter geboxt hat), sehr eifersüchtig(er war damals in einer Fernbeziehung), hat Mist widerstrebend mitgemacht, war aber soweit ich mich erinner so gut wie nie der Initiator
Da ich nur meine, zugegeben alten, Erinnerungen als Referenz nehmen kann, halte ich es für sehr Unwahrscheinlich, dass etwas an den Kopf werfen und am Knie verletzen ausreichen würde, um ihn zum zuschlagen mit einer Waffe zu bewegen. Das Motiv muss deutlich gravierender gewesen sein.
Ich hoffe, dass er irgendwann die ganze Wahrheit sagt. Schon in der U-Haft wollte ich ihn besuchen und ihn anschreien was ihn geritten hat, das zu tun. Meine heutige Frau hat mich davon abgehalten einen Antrag zu stellen und ich wollte seiner Mutter nicht die Besuchstermie wegnehmen. Auch jetzt hadere ich wieder, aber werde es wohl nie machen, auch wenn ich noch so gerne Antworten hätte und glaube, dass er mir zumindest einen Hinweis geben würde, der alten Zeiten willen. Und wenn er sich doch so stark verändert hat?
Langsam muss ich aber mal schlafen. Es hat mich schon wieder zu viele Stunden schlaf gekostet.
Immer wenn ich an der Stelle auf dem Weg zu den Schwiegereltern vorbei komme schüttel ich den Kopf und denke "Was ist in deinem Kopf vor sich gegangen?"
Falls die Familie mitließt, ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Kraft.