Todesfall Anton Koschuh

MissMietzie schrieb:Ein Mensch der sich in einer normalen Situation befndet informiert sich doch vorher über die Preise im Internet.

Auch das ist ein guter Punkt. Wenn A.K. wirklich unter Flugangst gelitten hat, hätte er sich ja schon im Vornhinein darüber Gedanken machen können.

Hat er aber scheinbar nicht und daher sind diese Überlegungen müßig. Die Frage bleibt, ob er tatsächlich "nur" wegen Flugangst seinen Flug nicht angetreten oder ob es da noch etwas anderes gab. Auch die Zeit des Ticketkaufs spricht für mich eigentlich dagegen. Schwer vorstellbar, dass er sich so lange am Bahnhof aufgehalten haben und dann erst das Ticket gekauft haben soll. Hätte der "Naturmensch" (oh, oh, ich werde gleich gesperrt) nicht auch diese Zeit besser für sein Hobby nutzen können?!

Was ich damit sagen will, die Erklärungen hier reichen von vorne bis hinten nicht. Selbst WENN er in HH noch andere Pläne hatte, was seine Entscheidung den Zug zu nehmen begünstigte, so glaube ich nicht, dass dies unmittelbar Einfluss auf den Ausgang des Geschehens hatte. Ich glaube auch nicht zwangsläufig, dass Dritte und Vierte daran beteiligt gewesen sein müssen.

Ich denke eher, dass hier wichtige Informationen fehlen, die einen Ablauf der Geschehnnisse durchaus erklären könnten.

mich irritiert die stille im tagebuch.

gibt es bei bahnfahrten auch so etwas wie preisgünstige last-minute-angebote? ... es war haupturlaubszeit, gibt es da keine günstigen restplätze, die man über internet buchen kann? ich hätte gerade im internet geschaut, da waren solche angebote drinnen ... hätte er das nicht so buchen können? ich kenne mich da nicht aus ...

@ariadna

Wieso das?

aus dem TB:

Ich werde in Zukunft nur noch sehr kurz über wichtige Neuheiten berichten.

M hat über die letzten Neuigkeiten nicht immer sofort berichtet...vielleicht gibt es auch keine Neuigkeiten, od. der Familie wurde geraten nichts mehr an die Öffentlichkeit zu tragen..

Bei der Bahn ist das umgekehrt. @nemo62xx Kenne das von den Spartickets für den ICE. Je früher man drann ist desto eher bekommt man ein solches Sparticket. Sind sie weg dann sind sie weg und du zahlst den vollen Preis.

Die Stille im Tagebuch finde ich gar nicht so irritierend.
Der Zweck des Tagebuchs war ja, den damals noch vermissten Anton zu finden, Max führte es, soweit ich mich erinnere, im Auftrag der Familie.
Und nun gibt es sicher viel wichtigere Dinge zu tun, vor allem für die Brüder, die ihre Eltern bestimmt tatkräftig bei den vielen Behördengängen und anstehenden Entscheidungen unterstützen müssen. Allein schon die Erteilung eines Erbscheines ist Bürokratie pur, dazu kommen alle die Stellen wie Versicherungen, die informiert werden müssen, jemand muss sich darum kümmern, was mit dem Nachlass geschieht, das ist alles sehr zeitaufwändig und vor allem schmerzlich.
Der Polizei zu überlassen, die Öffentlichkeit über etwaige Neuigkeiten zu informieren, wäre in so einer Situation die vernünftigste Entscheidung.

@MissMietzie ... es war auch hauptreisezeit, die waren dann eher schon ausgebucht. ich hätte es gerade bei ltur eingegeben ... im moment würde man so günstige ticketes buchen können, aber immer nur bis einen tag vorher ... eine stunde vor der abfahrt wäre das zu spät gewesen. bei den flügen ist es auch zum teil so, dass es günstige angebote gibt, wenn man früh bucht und dann wird es immer teurer ...

@Ylenia
naja. der eintrag stammt vom 27.10 ... nachher hat er doch noch einiges geschrieben. und warum sollte er den besuch der kommissarin ankündigen & dann aber nichts mehr dazu sagen?!

@ariadna

Vielleicht schreibt er in den kommenden Tagen etwas.
Ich nehme nicht an, dass es viel Neuigkeiten gibt...er hatte geschrieben, dass man der Familie Fotos der gefundenen Geldtasche zeigt, darüber wird man nicht all zu viel schreiben können, nehme ich mal an..

Für mich wird ein Suizidszenario immer wahrscheinlicher. Den Ablauf könnte ich mir - zugegebenermassen sehr spekulativ - so vorstellen:

Toni war bewusst, dass an diesem Wochenende seine Freundin eine definitive Entscheidung in Bezug auf ihre Beziehung treffen würde. Damit war es aus seiner Sicht natürlich ein Fehler überhaupt nach Hamburg zu reisen, da sie sich somit nicht mehr persönlich treffen konnten und er keinen direkten Einfluss auf ihre Entscheidung nehmen konnte.
Das ganze WE hatte er dann möglicherweise auf die entscheidende E-Mail oder SMS gewartet und sie kam und kam nicht was ihn immer nervöser werden liess. Am Montag wurde ihm dann evtl. klar, dass er den entscheidenden Moment verpassen könnte wenn er im Flugzeug sitzt und entschied sich deshalb für eine Bahnreise bei der er (fast) immer erreichbar bleiben würde.
Kurz nach Uelzen erreicht ihn dann endlich die Nachricht, allerdings mit einem für ihn desaströsen Inhalt und er beschliesst seinem Leben ein vorzeitiges Ende zu setzen. Wie sich die Auffindesituation der bisher gefundenen Knochen und Objekte mit einem Suizid in Einklang bringen lässt haben schon einige User und auch ich bereits dargelegt.
Ein Suizid würde auch das Stillschweigen der Behörden und der Presse erklären da ja über Selbstmorde möglichst wenig berichtet wird.

@MissMietzie

MissMietzie schrieb:da fängt es doch aber schon wieder an. Ein Mensch der sich in einer normalen Situation befndet informiert sich doch vorher über die Preise im Internet.

Das finde ich aber zu sehr über einen Kamm geschert. Ich bin selber immer überrascht darüber, was verschiedene Leute als normal erachten. ich bin z.B. jemand, der auf Reisen immer alles vorher ganz genau geplant haben muss. Ich kenne aber genug Leute, die einfach losfahren und sich ein Hotel z.B. erst spät abends suchen.

Nach den Beschreibungen schätze ich AK ebenfalls so ein, dass er in solchen Situationen sehr spontan hätte sein können und nicht lange im voraus plant.

@ariadna: lese hier sonst nur mit, aber es gibt einen eintrag

Tagebuch:

Dienstag, 19.November 2013 (15:53 Uhr): Die Kommissarin war zu Gast bei meinen Eltern (ich war nicht dabei, mein Bruder Hans schon). Uns wurden Bilder der gefundenen Gegenstände gezeigt. Und es gibt interessante Neuigkeiten. Das Handy war angeblich noch am 23.Juli in Betrieb, aber es kamen keine Gespräche mehr zustande. Bisher hieß es, dass das letzte Handysignal (Kontakt mit einem Sendemasten) am 22.Juli stattgefunden hat. Die kleine Platine (ich berichtete) kann jetzt der Digitalkamera zugeordnet werden (Bedienknöpfe). Und es wurden weitere Sachen gefunden (ÖAMTC Mitgliedkarte, und andere Plastikkarten). Ich habe berichtet dass die Bankomatkarte und Kreditkartze gefunden wurde, das stimmt leider nicht. Kreditkarto und Bankomatkarte fehlen, genauso wie der Schlüssel, das ist beunruhigend. Wir möchten gerne ein Gewaltverbrechen ausschließen. Und: Es wird weitere Suchaktionen geben.

@lia23 Danke. Und ich lese nur Kosten... Geld...

@Pho3nix

Findest du? Wenn man sich die ganzen Artikel mal durchliest dreht sich alles um das liebe Geld. Toni wurde so oft als sparsam beschrieben. Und dann informiert er sich nicht nach einer günstigeren Variante nach Hause zu reisen sondern nimmt einfach den teuren Zug? Es hätte wie gesagt doch andere kostengrünstigere Möglichkeiten gegeben. Das passt doch einfach nicht.

@MissMietzie

Lese ich auch fast nur raus - und ehrlich, das verwirrt mich - sehr sogar!

Ich möchte als aktiver Eisenbahner folgendes dazu sagen.
Der Preis der erworbenen Fahrkarte trifft ziemlich exakt auf einen kurzfristigen Erwerb eines Tickets im EN (Nachtzug) Schlafwagenabteil von HH nach Wien zu. Fährt zur Zeit 20:34Uhr ab HH-Hbf.
Einen anderen Zug wie z.B. den genannten ME welcher ca. 40min auf der Strecke stand wird er nicht genommen haben, da er da sehr sehr oft hätte umsteigen müssen und es auch nicht 270,- gekostet hätte. Zudem lassen sich bei den Nachtzügen oftmals noch Fenster öffnen, wie früher üblich, so das ein Erwachsener ohne Probleme hätte herrausklettern können. Die Türen hingegen gehen bei v >5km/h nicht zu öffnen. Es könnte nur sein er zieht die Notbremse und steigt aus, was erklären würde warum die Strecke einige Zeit blockiert war. Die Frage ist, wie weit vom Bahnkörper wurden Rucksack und Knochen gefunden? Da habe ich noch keine Antwort gefunden.

fehlende kredit- und bankomatkarte .... es könnte zwar sein, dass die geldtasche im wald jemand ausgeräumt hat .... aber trotzdem .... das ist beunruhigend. schlüssel und fotospeicherkarte fehlen auch noch ...

Wieso ist denn die Kamera im Rucksack gewesen und die Bedienknöpfe wurden entlang der Gleise gefunden? Also ist nach wie vor - doch ein Unfall mit Zug, möglicheweise sogar Suizid in Betracht zu ziehen.

Erklärt zwar immer noch nicht, wieso Handy und Netbook weiter weg lagen -aber den Zustand der Geräte kennen wir ja nicht. Sollte er also in der Nacht verstorben sein, war der Akku noch nicht leer, dass das Gerät bis 23. an war.


Wie konnte Max denn dann schreiben, dass Bankomatkarte und Kreditkarte noch in der gefundenen Geldbörse waren? Und jetzt doch nicht mehr.

Leider ist das Tagebuch absolut keine verlässliche Quelle, wie man sieht. Nicht nur, dass Max scheinbar mit Fehlinformationen versorgt wird - er gibt diese auch entsprechend weiter, somit ist unser Wissenstand praktisch NULL - auch in Anbetracht all der vorherigen Angaben im TB!

@DS79
… z.B. den genannten ME welcher ca. 40min auf der Strecke stand wird er nicht genommen haben, da er da sehr sehr oft hätte umsteigen müssen und es auch nicht 270,- gekostet hätte. ...

Doch, es ist sehr wahrscheinlich, dass er genau diesen Zug genommen hat, da der Preis auf den Cent genau passt.

Beitrag von CauseAndEffect (Seite 51)

So wirklich beunruhigend finde ich das Fehlen der von Max genannten Gegenstände aber nicht:
Wenn jemand die Kredit- bzw Bankkarten in verbrecherischer Absicht an sich genommen hätte, dann wäre doch massig Zeit gewesen, das Konto leerzuräumen oder es zumindest zu versuchen, denn es wurde ja nicht gleich gesperrt. Auch Versuche wären der Kripo dann später sicher mitgeteilt worden, insofern muss man wohl davon ausgehen, dass niemand probiert hat, sich an Antons Konto zu schaffen zu machen.
Gleiches gilt für den Schlüssel: Mit Antons Auto davonzufahren hat anscheinend niemand versucht, auch in seine Wohnung dürfte nicht eingebrochen worden sein, das hätte die Familie sicher längst bemerkt.