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Tatort Bahn/Bus

132 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tatort Bahn Bus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Tatort Bahn/Bus

28.03.2014 um 18:35
S-Bahnhof Schöneberg

Zwölfjährige prügelt Polizisten ins Krankenhaus

Eine Zwölfjährige hat auf dem S-Bahnhof Schöneberg eine 42-Jährige zusammengeschlagen. Bei der Festnahme trat das Mädchen einen Polizisten so fest in den Unterleib, dass auch der Beamte ins Krankenhaus musste.

Anlass des Gewaltexzesses war eine qualmende Zigarette. Die 12-Jährige stand laut Bundespolizei gegen 16.20 Uhr mit mehreren Begleiterinnen in einer S-Bahn der Ringbahnlinie und rauchte. Eine 42-Jährige wies die Mädchen auf das Rauchverbot hin. Daraufhin kam es zum Streit, der auf den Bahnsteig des S-Bahnhofs Schöneberg eskalierte. Eine 15-Jährige packte die 42-Jährige von hinten und hielt sie fest, während ihr die Zwölfjährige mindestens zwei Mal fest ins Gesicht schlug. Die 42-Jährige erlitt laut Bundespolizei eine stark blutende Platzwunde im Gesicht. Die Verletzung musste im Krankenhaus versorgt werden.

Die beiden Mädchen flohen aus dem Bahnhof. Ein zufällig anwesender 18-Jähriger nahm die Verfolgung auf und führte die Polizei zu den Schlägerinnen. Als die Beamten die Mädchen festnehmen wollten, wurden sie laut Bundespolizei übel beleidigt; die Zwölfjährige soll eine Morddrohung gegen einen Beamten ausgesprochen haben. Bei der Festnahme schlug und trat das Mädchen um sich; ein Tritt traf einen Polizisten so schwer in den Unterleib, dass der Beamte ebenfalls ins Krankenhaus musste.

Die Zwölfjährige wurde auf eine Polizeidienststelle gebracht, wo sie von ihrem Vater abgeholt wurde. Dieser nutzte die Gelegenheit, um Anzeige gegen einen der an der Festnahme beteiligten Beamten zu erstatten. Außerdem erstatteten sowohl die Zwölfjährige als auch die 15-Jährige Anzeige gegen ihr 42-jähriges Opfer. Nun wird wegen normaler und gefährlicher Körperverletzung, Widerstands gegen Polizeibeamte, Beleidigung und Bedrohung ermittelt.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/s-bahnhof-schoeneberg-zwoelfjaehrige-pruegelt-polizisten-ins-krankenhaus/9686008.html


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Tatort Bahn/Bus

28.03.2014 um 18:47
Zitat von Vernazza2013Vernazza2013 schrieb:Dieser nutzte die Gelegenheit, um Anzeige gegen einen der an der Festnahme beteiligten Beamten zu erstatten. Außerdem erstatteten sowohl die Zwölfjährige als auch die 15-Jährige Anzeige gegen ihr 42-jähriges Opfer.
Hab das auch gelesen und mich stark gewundert, was das für verdammt assige Menschen sein müssen?! :D


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19.05.2014 um 22:57
GEWALT
Jugendlicher tritt Mann im RE 11 – Opfer ins Koma versetzt
19.05.2014 | 17:46 Uhr

Essen. Am 1. April ermahnte ein 59-Jähriger im Regionalexpress 11 einen jungen Mann, der seine Schuhe auf den Sitzpolstern abgelegt hatte. Später, im Hauptbahnhof, verletzte der Jugendliche den Essener schwer – mit fatalen Folgen für das Opfer. Bis heute hat sich kein Zeugen bei der Polizei gemeldet.

Der Gewaltausbruch eines jungen Flegels schockierte Anfang April die Öffentlichkeit: Der vermutlich etwa 18 Jahre alte Gesuchte trat einem Essener in den Rücken, als dieser am Dienstag, 1. April, im Essener Hauptbahnhof aus einem Regionalexpress 11 aussteigen wollte.

Der 59-Jährige hatte den Täter – wie zuvor ein Mitarbeiter der Bahn – dazu aufgefordert, die Schuhe von der Sitzbank im Zug zu nehmen. Der Essener war nach der Attacke zwischen Bahnsteigkante und Zug gerutscht, erlitt eine Verletzung am Knie. Wie die Bundespolizei nun bekannt gibt, musste er operiert werden – und später sogar in ein künstliches Koma versetzt werden.

Zustand hat sich verschlechtert
„Der Mann war gesundheitlich angeschlagen“, erläutert Volker Stall von der Bundespolizei, „sein Zustand hatte sich nach der OP weiter verschlechtert.“ Erst am Wochenende wollten Ärzte den 59-Jährigen wieder aufwecken, so der Informationsstand vom Freitag.

Kaum zu glauben: Nach der Auseinandersetzung im Zug (RE 11, Nr. 10022) und am Bahnsteig – mitten im Berufsverkehr, um 16.40 Uhr, an Gleis 1 – meldete sich kein einziger Zeuge bei der Bundespolizei. Die ermittelt nach den gesundheitlichen Komplikationen für den 59-Jährigen nun wegen gefährlicher Körperverletzung.

Folgenschwerer Angriff wurde nicht gefilmt
Stall: „Das muss eigentlich jemand mitbekommen haben.“ Zumal der Auseinandersetzung ein verbaler Streit im Zug vorausgegangen war und eine jüngere Begleiterin des Täters dem 59-Jährigen – ebenfalls beim Aussteigen – auch noch eine PET-Flasche über den Kopf gezogen hatte.

Doppeltes Pech: Der Angriff wurde in einem Bereich an Gleis 1 verübt, der von Überwachungskameras nicht erfasst wird. Die Ermittler konnten den Täter und seine Komplizin auch auf Aufnahmen anderer Überwachungskameras im und am Essener Hauptbahnhof nicht identifizieren.

Die Bundespolizei appelliert darum an alle Augenzeugen und an jene Mitbürger, die Hinweise zu den beiden flüchtigen Verdächtigen machen können, sich zu melden. Hinweise nimmt sie unter der Telefonnummer 0800 6 888 000 entgegen.

http://www.derwesten.de/staedte/essen/jugendlicher-tritt-mann-im-re-11-opfer-ins-koma-versetzt-id9367851.html#


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12.06.2014 um 09:21
20 JAHRE EINREISEVERBOT
Justiz schiebt brutalen U-Bahn-Schläger ab

Berlin – Sein Weg in die Freiheit dauerte etwas mehr als zehn Stunden. Jefeth W. (20) saß bequem an Bord eines Flugzeugs. Das Ziel: Kenia, Urlaubsland am Indischen Ozean.

Nach BILD-Informationen wurde der U-Bahnschläger von Berlin-Lichtenberg gestern in seine Heimat abgeschoben. Jefeth W. muss dort nicht mehr in den Knast, kann tun und lassen, was er will. Zwei Jahre und acht Monate hätte er noch in der Jugendvollzugsanstalt Plötzensee absitzen müssen.

Rückblende: Am 11. Februar 2011 prügelten Jefeth W. und drei Mittäter Maler Marcel R. (heute 33) ins Koma. Sie hatten ihn auf dem U-Bahnhof regelrecht gejagt. Bilder aus der Überwachungskamera zeigten eine unglaubliche Brutalität.

Sechs Jahre Jugendhaft lautete im Dezember das Urteil für Jefeth W. – wegen versuchten Mordes in zwei Fällen, gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung.

Die Richterin damals über ihn und die anderen Täter: „Sie handelten aus purer Lust an Gewalt.“
Wie BILD erfuhr soll die überraschende Abschiebung von der Berliner Ausländerbehörde, die Innensenator Frank Henkel (50, CDU) untersteht, vorangetrieben worden sein.

Jefeth W.s Mutter Salome S. bestätigte BILD: „Ja, er ist raus!“

In Kenia droht ihm nach Angaben aus Berliner Justizkreisen „keine weitere Strafverfolgung“. Ein Zellen-Nachbar: „Jefeth freut sich, er stellt sich das dort wie Urlaub vor.“

Über die Gründe der Abschiebung äußerte sich Innensenator Henkel auf Anfrage bis gestern Abend nicht.
Auch Justizsenator Thomas Heilmann (49, CDU) hielt sich zurück. „Das ist die Entscheidung des zuständigen Richters gewesen“, hieß es nur.

http://www.bild.de/regional/berlin/u-bahn-schlaeger/freigelassen-und-abgeschoben-36351154.bild.html


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07.07.2014 um 11:11
ANGRIFF IN DER RHEINBAHN
Verfahren um Kantholz-Attacke eingestellt

DÜSSELDORF –
Sven S. schlug Massimiliano L. so heftig mit einem Kantholz nieder, dass er starb – eine Strafe wird es aber nicht geben! Am Montagmorgen ist das Verfahren gegen den 17-Jährigen eingestellt.

Begründung des Gerichts: Kein hinreichender Tatverdacht!

Die drei angeklagten Jugendlichen hatten ausgesagt, aus Notwehr gehandelt zu haben, Sven S. hätte zugeschlagen, weil das spätere Opfer mit einem Gürtel angegriffen habe.

http://www.express.de/duesseldorf/angriff-in-der-rheinbahn-verfahren-um-kantholz-attacke-eingestellt,2858,27734520.html


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07.07.2014 um 14:46
TOTSCHLAG
Verfahren nach tödlicher Kantholz-Attacke wird eingestellt
07.07.2014 | 11:14 Uhr

Es wird keinen Prozess gegen die drei Jugendlichen geben, die im Oktober 2013 einen 44-Jährigen an der Bahnhaltestelle "An der Piwipp" in Düsseldorf mit einem Kantholz erschlagen haben sollen. Wegen Mangels an hinreichendem Tatverdacht hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren am Montag eingestellt.

Das Strafverfahren gegen die Jugendlichen, die im Oktober 2013 den 44-jährigen Massimo L. mit einem Kantholz erschlagen haben sollen, wird eingestellt. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen Totschlags gegen drei 16 und 17 Jahre alte Jugendlichen ermittelt.

Die Ermittler hatten lange nach Zeugen des aufsehenerregenden Vorfalls gesucht, der an der Bahn-Haltestelle "An der Piwipp" in Unterrath eskaliert war. Der 44-jährige Familienvater hatte sich zuvor wegen der Lautstärke ihrer Musik in der Bahn mit den Jugendlichen angelegt. Doch obwohl in der Bahn der Linie 707 zur Tatzeit sieben Fahrgäste saßen, die vielleicht doch irgendetwas Wichtiges wahrgenommen habe, hatte sich niemand bei der Polizei gemeldet .

Jugendlicher will aus Notwehr gehandelt haben
Das Problem: Als Zeugen gab es schließlich nur den Tatbeschuldigten, einen 17-Jährigen, sowie seine beiden Begleiter. Sie erzählten der Polizei, aus Notwehr gehandelt zu haben. Der 44 Jahre alte Reeser habe einen von ihnen mit einem Gürtel angegriffen und sie hätten sich nur verteidigen und den Mann auf Distanz halten wollen. An dem Gürtel fanden sich jedoch keine DNA-Spuren .

Die Freundin des Opfers habe die weitere Auseinandersetzung und den später tödlichen Schlag mit dem Vierkantholz auf den Kopf nichts gesehen. Auch der Ersthelfer, der mit dem Opfer die Straßenbahn verlassen hatte und sich um den 44-Jährigen gekümmert hat, konnte der Polizei den Tathergang nicht schildern. Bei der Attacke hatte der Reeser einen Schädelbruch erlitten und war eine Woche nach dem Gewalttat im Krankenhaus gestorben.

War der Schlag gegen den Kopf zielgerichtet oder nur Zufall?
Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren am Montag nach Paragraf 170/2 der Strafprozessordnung ein, da kein hinreichender Tatverdacht bestehe. "Dass der anschließende Schlag des Beschuldigten gegen den Kopf des Geschädigten zielgerichtet und nicht, wie vom Beschuldigten angegeben, zur Verteidigung mit dem Ziel erfolgte, den Geschädigten auf Distanz zu halten, ist angesichts des hektischen, bewegten Geschehens und der Angst vor eigenen, möglicherweise erheblichen Verletzungen nicht zu belegen", heißt es in der schriftlichen Erklärung der Behörde.

Deshalb könne dem Beschuldigten nicht mit der für eine Anklageerhebung erforderlichen Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung widerlegt werden, in Notwehr gehandelt zu haben, so der ermittelnde Staatsanwalt Christoph Kumpa. (mawo/we)

http://www.derwesten.de/staedte/duesseldorf/verfahren-nach-toedlicher-kantholz-attacke-wird-eingestellt-id9565932.html


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10.08.2014 um 00:09
Tödlicher Angriff an der Straßenbahnhaltestelle bleibt ungesühnt
08.07.2014 | 00:23 Uhr

Düsseldorf. Die tödliche Attacke mit einem Kantholz an einer Straßenbahnhaltestelle in Düsseldorf kommt wohl nicht vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft erklärte gestern, dass sie das Ermittlungsverfahren wegen Totschlags gegen den Jugendlichen eingestellt hat, der den 44-jährigen Massimo L. aus Rees niedergeschlagen hat. Es sei nicht möglich, die Version des Jugendlichen zu widerlegen, er habe in Notwehr gehandelt. Der Anwalt der Tochter des Opfers hat aber bereits Beschwerde dagegen eingelegt.

Mit einem Streit um laute Musik hatte die Auseinandersetzung in der Straßenbahn der Linie 707 am späten Abend des 4. Oktober 2013 angefangen. Am Ende war Massimo L. (44) tödlich verletzt, hatte einen Schädelbruch. Nach sechs Tagen im Koma starb er. Der 17-Jährige hatte ihm einen lebensgefährlichen Schlag mit einem Kantholz versetzt.

Was genau geschehen ist, konnten die Ermittler nicht mit Sicherheit aufklären. Feststeht, dass drei junge Leute, 16 und 17 Jahre alt, hinten in der Bahn saßen und mit Massimo L. einige Bänke vor ihnen über die Lautstärke ihrer Musik diskutierten. Das berichteten sowohl die Jugendlichen also auch die Lebensgefährtin des Reesers, die neben ihm saß.

An der Haltestelle stiegen die Jungen aus und nahmen dabei ein Kantholz mit, das sie in der Bahn gefunden hatten. Massimo L. folgte ihnen. Draußen kam es zu dem folgenschweren Angriff. Die Jugendlichen liefen zunächst davon. Als sie die Berichterstattung zu der Attacke mitbekamen, stellten sie sich am nächsten Tag mit ihren Eltern. Der 17-Jährige erklärte, er habe in Notwehr gehandelt. Der 44-Jährige habe ihn mit seinem Gürtel angegriffen.

Lebensgefährtin bekam nichts mit
Es gab einen Wortwechsel, als die Jugendlichen die Bahn verließen. Nach Angaben der Lebensgefährtin haben sie den 44-Jährigen mit dem Spruch „Komm doch mit raus, wenn du dich traust“ provoziert. Der 17-Jährige sagt, sie hätten nur gefragt, was er denn für ein Problem habe. Sie hätten aber nicht damit gerechnet, dass er ihnen folgt.

Nach Angaben des 17-Jährigen hat der 44-Jährige ihn auf dem Bahnsteig von hinten mit seinem Gürtel geschlagen. Daraufhin habe der sich umgedreht und mit dem Kantholz zugeschlagen. Die beiden anderen Jugendlichen bestätigen das. Die Lebensgefährtin sagt, sie habe den eigentlichen Angriff nicht mitbekommen. Die Staatsanwaltschaft hat den Gürtel des 44-Jährigen auf DNA-Spuren untersucht, fand aber nichts. Damit lässt sich der Angriff mit dem Gürtel nicht beweisen. Aber es ist ebenfalls nicht bewiesen, dass es ihn nicht gab. Damit hat die Staatsanwaltschaft nichts, was eine Verurteilung wahrscheinlich machen würde.

Wolfgang Steffen, Anwalt der Tochter von Massimo L., hat bereits Beschwerde eingelegt. Er hatte schon im Vorfeld argumentiert, wegen des provozierenden Spruchs in der Bahn könne sich der 17-Jährige nicht mehr auf Notwehr berufen. Er findet auch, dass die Jugendlichen zu dritt und als Jüngere in der überlegenen Situation waren. Daher hätten sie das Kantholz nicht mitnehmen müssen.

Katharina Rüth


MEINUNG
Gute Gründe für Einstellung - Kommentar von Katharina Rüth
Ein Mann ist tot, gestorben durch einen gewalttätigen Angriff. Die Kantholz-Attacke soll nicht gesühnt werden. Das ist schwer auszuhalten. Aber die Staatsanwaltschaft hat gute Gründe für ihre Einstellung der Ermittlungen: Sie kann nicht aufklären, wie es zu der Tat gekommen ist und wie die Attacke ablief. Auch weil Zeugen fehlen.
Der Fall erinnerte an andere brutale Attacken Jugendlicher auf ältere Bahngäste, die nichts weiter getan hatten als Schwächere zu verteidigen. Vielleicht war es bei der Kantholz-Attacke ähnlich und der 17-Jährige pöbelte und griff einen Fahrgast an, der nur seine Ruhe wollte. Vielleicht aber war es auch so, wie die Jugendlichen es schildern: Dass der 44-Jährige aggressiv war, sich von seiner Freundin kaum beruhigen ließ, schließlich mit dem Gürtel zuschlug. Der 17-Jährige sich wehrte, ihn tragischerweise tödlich traf.
Solange es Zweifel an seiner Schuld gibt, kann der Jugendliche nicht verurteilt werden. Und wenn die Staatsanwaltschaft das absehen kann, kann sie keine Anklage erheben.
Käme ein Gericht nach einem Prozess zu einem Freispruch, wäre der sicher leichter zu verstehen. Aber ein aussichtsloser Prozess ist nicht sinnvoll.
Die Ermittlungen waren schwierig, denn es fehlen objektive Zeugen. Trotz mehrfacher Aufrufe der Polizei meldete sich keiner der wohl sieben Fahrgäste, die zu dem Zeitpunkt in der Bahn gesessen haben sollen.



http://www.derwesten.de/region/toedlicher-angriff-an-der-strassenbahnhaltestelle-bleibt-ungesuehnt-aimp-id9569581.html#plx1435455151


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10.08.2014 um 08:01
Zitat von x-aequitasx-aequitas schrieb:Wolfgang Steffen, Anwalt der Tochter von Massimo L., hat bereits Beschwerde eingelegt. Er hatte schon im Vorfeld argumentiert, wegen des provozierenden Spruchs in der Bahn könne sich der 17-Jährige nicht mehr auf Notwehr berufen.
Das ist absolut richtig, denn wer
Zitat von x-aequitasx-aequitas schrieb am 16.12.2013:„Komm doch mit raus, wenn du dich traust“
sagt, kann sich nicht darauf berufen, in Notwehr gehandelt zu haben.


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10.08.2014 um 09:05
@HerkulesPorrez

Da stimme ich dir zu.

Ich habe den Fall von Anfang an mit großem Interesse verfolgt.

Vielleicht sollte man einen gesonderten Thread zu diesem Fall anlegen. Ich finde hier besteht Informations- und vor allem Diskussionsbedarf.

Es entsteht der Eindruck, dass unsere überlasteten Ermittlungsbehörden und Gerichte nur noch Fälle angehen, die eine Erfolgschance von 100% beinhalten. Dieser Fall ist es allemal wert, dass man ihn bis ins Detail aufdröselt. Ich verbinde damit auch eine gewisse Aufklärung und Klarheit in puncto "Notwehr".


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13.08.2014 um 15:17
Der Gürtel wurde von der Gerichtsmedizin untersucht. Soviel steht fest. Damit kann man davon ausgehen, dass der 44jährige den Gürtel NICHT in der Hose trug, wo er hingehört. Mit einem Gürtel, der die Hose hält, könnte er nicht geschlagen haben. Weitergedacht, wenn der Gürtel schon mal draußen war erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass die Aussage des Jungen stimmt. Dann muss man aber auch die Möglichkeit einer Notwehrsituation einräumen und wie heißt es: im Zweifel für den Angeklagten.

Ich rede hiermit nicht die Gewalt unter und durch Jugendliche schön, keinesfalls. ich will euch nur ermuntern, die Situation differenziert zu betrachten.


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14.08.2014 um 11:06
@lawine
Zitat von lawinelawine schrieb:Der Gürtel wurde von der Gerichtsmedizin untersucht.
Richtig, der Gürtel wurde untersucht. Spuren des Jugendlichen gab es aber daran offensichtlich auch nicht. Der junge Mann behauptet ja, dass er im Vorfeld seiner zwei Hiebe mit dem Kantholz mit dem Gürtel geschlagen wurde.


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14.08.2014 um 12:36
der Bursche wird wohl Kleidung getragen haben. selbst wenn das spätere Opfer nur zum Schlag ausholte, KÖNNTE schon eine Notwehrsituation vorliegen. Man muss sich nicht schlagen lassen, auch nicht als Jugendlicher. Es ist dramatish, dass ein Mensch sterben musste. Eine Tötungsabsicht lag hier jedoch mit Sicherheit nicht vor. Notwehrsituation möglich/wahrscheinlich. wie gesagt, im Zweifel also für den Angeklagten. bzw. wenn die Klage - Nachweis der Schuld - keine Aussicht auf Erfolg hat, kann die STA selbstverständlich von Klageerhebung absehen.


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14.08.2014 um 16:21
@lawine
Zitat von lawinelawine schrieb: Man muss sich nicht schlagen lassen, auch nicht als Jugendlicher.
Er hat aber ausgesagt, dass er mit dem Gürtel geschlagen bzw. getroffen wurde wurde.

Kennst du den Fall im Detail?


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14.08.2014 um 21:06
ich habe hier alles gelesen, @x-aequitas


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28.08.2014 um 12:49
5. August 2014 | 13.27 Uhr
Tödlicher Schlag in Düsseldorf
Anwalt will Kantholz-Fall wieder aufrollen

Düsseldorf. Die Staatsanwaltschaft wird sich erneut mit den Umständen des Todes eines 44-Jährigen beschäftigen, der durch Schläge mit einem Kantholz im Oktober ums Leben gekommen war. Die Behörde hatte die Ermittlungen vor einem Monat eingestellt, der Anwalt der Tochter des Opfers hat dagegen nun Beschwerde eingereicht.

Die Staatsanwaltschaft muss auf der Basis der neuen Argumente entscheiden, ob sie die Ermittlungen wieder aufnimmt. Entscheidet sie negativ, geht der Fall automatisch zur Generalstaatsanwaltschaft. Ordnet auch diese keine neuen Ermittlungen an, können die Angehörigen des Opfers noch vor das Oberlandesgericht ziehen.

Die Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen mangels Tatverdachts eingestellt. Die drei Jugendlichen, gegen die ermittelt wurde, hatten sich auf Notwehr berufen - und dies war nicht zu widerlegen. Das Trio war mit dem 44-Jährigen in einer Straßenbahn in Streit geraten, der an der Haltestelle "An der Piwipp" eskalierte, als ein 17-Jähriger mit einem Kantholz zuschlug. Er gab wie seine Freunde an, aus Angst gehandelt zu haben, weil das Opfer mit einem Gürtel auf sie losgegangen sei.

Rechtsanwalt Wolfgang Steffen führt dagegen vor allem zwei Argumente an: In der Rechtsprechung gibt es die Tendenz, bei stark alkoholisierten Menschen die Notwehr an strengere Bedingungen zu knüpfen, das heißt von demjenigen, der sich wehrt, mehr Zurückhaltung zu verlangen, weil er merkt, dass er einen Alkoholisierten vor sich hat. An diese Argumentation schließt die Frage an, welche Blutwerte beim Opfer vorlagen.

Anwalt Steffen argumentiert, der Wert sei zur Tatzeit höher gewesen als bisher angenommen. Zudem sagt er, dass aus den Lebensumständen des Opfers (Wohnort der Lebensgefährtin) kein Grund ersichtlich sei, warum dieser "An der Piwipp" ausgestiegen ist. Steffen schließt daraus, dass er von den Jugendlichen dazu "veranlasst" worden sei.

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/anwalt-will-kantholz-fall-wieder-aufrollen-aid-1.4429935


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Tatort Bahn/Bus

02.03.2015 um 11:05
Dem Klageerzwingungsverfahren des Opferanwaltes wurde stattgegeben und die Sache geht nun vor Gericht.

(Quelle: http://www.express.de/duesseldorf/angriff-in-der-bahn-sensationelle-wende--kantholz-fall-wird-neu-aufgerollt,2858,29888960.html (Archiv-Version vom 20.02.2015) )


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Tatort Bahn/Bus

02.03.2015 um 11:47
@Hawkster

Danke. Zu dem Fall existiert auch ein eigener Thread: Düsseldorf: 44-Jähriger verstirbt nach Kantholz-Attacke – Notwehr?


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