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Tatort Bahn/Bus

132 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tatort Bahn Bus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Tatort Bahn/Bus

06.10.2013 um 17:45
Fraglich ist doch mal, was ist eigentlich mit den Leuten los, die wahllos ihre Aggressionen rauslassen ohne Rücksicht auf Verluste oder die möglichen Folgen und Konsequenzen abzusehen. Aber deswegen in ständiger Angst durch die Gegend zu laufen, löst das Problem nicht und macht das Leben schwer. Aufmerksam ja - aber nicht ängstlich!


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Tatort Bahn/Bus

06.10.2013 um 17:47
Aus so "geordneten" Verhältnissen sehe ich dass nicht, aus denen sie kommen, wenn sie sich nicht anpassen können mit der Lautstärke der Musik....es wirkte provozierend auf den älteren Fahrgast, der anscheinend seine eigene Erziehung noch nicht vergessen hatte.....

Vllt wurde er an so eine Situation erinnert, wenn er das gemacht hätte.....


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Tatort Bahn/Bus

06.10.2013 um 18:13
@bellady

Wir wissen doch gar nicht, wie laut die Musik war. Der angetrunkene Italiener war anscheinend auf Krawall gebürstet und suchte Stunk. Nur weil man laute Musik hört, muss man nicht aus schlechtem Hause sein. Machen doch alle Kids, mal lauter drehen, wenn ein Lied läuft, das ihnen gefällt. Wer denkt mit 17 innerhalb einer Gruppe schon drüber nach, was Andere davon halten, was man tut? Die kamen sich wahrscheinlich einfach cool und hip vor. Solange sie friedlich bleiben, würde ich mich als Passagier nicht gestört fühlen, wir waren schließlich alle mal in dem Alter, nur manche haben das scheinbar vergessen.


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06.10.2013 um 18:20
@diegraefin

Gebe ich Dir Recht. Die Gewaltbereitschaft war nur nie so hoch, oder das jemand gleich austickt..Da ist halt die Frage, woher kommt dieses Gewaltpotential?

Man hat als Jugendlicher selber oft Dinge gemacht, die andere evtl. ebenfalls gestört haben - nur man reflektiert sich ja in solchen Momenten nicht und die Gruppendynamik spielt ebenfalls eine Rolle. Aber laute Musik ist nicht der Auslöser - eher Alkohol gepaart mit Lebensfrust, den man dann da raus lässt.


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06.10.2013 um 18:26
Früher hätte man sich das ja gar nicht getraut, da war es ja eher umgekehrt, dass wenn ein junger Mensch sich wagte, gegen einen Älteren aufzumucken, man von den Älteren eine drübergekriegt hätte und das war vollkommen normal. Da herrrrrrrschte noch Zucht und Orrrrrrrrdnung! ;)

Ich habe dazu letztens noch einen Artikel gelesen, dass das mit unmotivierten Übergriffen aber nach wie vor eher die Ausnahme ist, den meisten Konflikten ging ein Disput voraus. Geprügelt haben sich die Leute auch früher, heute endet es wahrscheinlich deshalb oft eher gefährlich, weil die meisten bewaffnet sind in irgendeiner Form, und sei es mit schweren Stiefeln.


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06.10.2013 um 18:26
@diegraefin
da stimme ich dir zu!

sobald mich laute Musik in der Bahn bei ansonsten sich nciht aggressiv verhaltenden Leuten stört, weiß ich definitiv ! ich bin alt!!


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06.10.2013 um 18:28
Zitat von lawinelawine schrieb:sobald mich laute Musik in der Bahn bei ansonsten sich nciht aggressiv verhaltenden Leuten stört, weiß ich definitiv ! ich bin alt!!
So ist es. Und selbst dann kann ich meist drüber schmunzeln und fühle mich an alte Zeiten erinnert. Ich möchte jedenfalls keine von den "Giftspritzen" werden, die uns damals auch angemeckert und weggejagt haben. Nicht nur, weil man heute eher befürchten muss, dass man dann was auf die Mappe bekommt, sondern weil ich mich selbst in dieser Spielverderberrollen nicht wiederfinden möchte eines Tages.


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Tatort Bahn/Bus

06.10.2013 um 18:39
yep
und weil wir früher oder später "unsere" musik in der Bahn auch laut hören - allerdings laut hören müssenweil die Kasse Hörgeräte nimmer zahlen wird ;-))

ich denk auch gern an die Zeit als ich jung war und allerlei getan habe, was "man" nicht macht

wenn unsre Clique heut so unterwegs ist, frag ich mich manchmal: was denken die jungen Leute nur von so grau und langhaarigen alten Männern und gackernden Weibern

wäre mir früher peinlich gewesen, mit so einem Haufen unterwegs zu sein
Heut freuen wir uns darüber, dass wir oft gemeinsam unterwegs sein können.
Von uns können Jugendliche noch lernen:-))


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Tatort Bahn/Bus

06.10.2013 um 18:43
@diegraefin

Ja gut, dann haben die drei sich verteidigt.....aber wieso dann schlägt man dann gleich so zu....ich meine , die hätten ihn zu dritt locker auch in den Schwitzkasten nehmen können und ihm drohen, dass er von ihnen ablässt... ich meine, dass sie dann so brutal wurden...

Das sind die zwei Seiten, die diese Schlägertypen an sich haben können, saulustig..... und dann diese schnelle Wende zur Gewalt hin...

so reagiere ich nicht, wenn ich mich verteidige.....


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06.10.2013 um 18:50
@bellady
ist doch noch gar nciht klar, ob die verletzungen durch den Schlag oder den anschließenden sturz ausgelöst wurden.

Ruhig Blut, bevor hier von Schlägertypen die Rede ist, erstmal die weiteren Ermittlungsergebnisse abwarten.


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Tatort Bahn/Bus

06.10.2013 um 18:56
@lawine

Da kommt mir gerade der Gedanke, wessen Hörgeräte du jetzt meinst....lach...man hört doch so oft, mit welchen Hörschäden die jungen Leute heute schon zu kämpfen haben.....vielleicht deswegen auch die laute Musik....

Und was die heutigen Jungen von uns Alten denken.......das kommt auch aufs Elternhaus drauf an...

Uns wurde auch nicht in jeder Nachrichtensendung vorgehalten, was wir für die Alten aus deren Hinterlassenschaft nacharbeiten müssen...nur ein Wort < Staatsverschuldung > .....manchmal bekommt man den Eindruck, es wird absichtlich und möglichst oft unter das Volk gebracht.....


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06.10.2013 um 19:03
ich meine einfach, dass die KK irgendwann früher oder später so was nciht mehr zahlen werden. egal für wen :-)

also sollten wir jetzt die Toleranz üben, deren wir später teilhaftig sein wollen :-))


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06.10.2013 um 19:12
Video zum aktuellen Düsseldorfer Fall:


https://www.youtube.com/watch?v=CobV-uC9CLg


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06.10.2013 um 20:15
Düsseldorf. Überraschende Wende bei den Ermittlungen zu einer Prügelei in Düsseldorf: Die Gewalt ging offenbar von dem 44-jährigen Mann aus, der dort schwer verletzt wurde und derzeit im Koma liegt. Nach Berichten von Zeugen hatte der Mann einen Jugendlichen angegriffen, der sich daraufhin verteidigte.

Einem Streit um Musik in einer Düsseldorfer Straßenbahn folgt ein Schlag mit einem Kantholz - nun liegt ein Vater mit zertrümmertem Schädel im Koma. Nach dem brutalen Geschehen an einer Düsseldorfer Straßenbahn-Haltestelle am Freitagabend hat sich der Verdächtige der Polizei gestellt - und sich auf Notwehr berufen, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag. Der 17-Jährige kam wieder auf freien Fuß. Das spätere Opfer, betrunken und aggressiv, habe ihn angegriffen und mit einem Ledergürtel geschlagen, berichteten Zeugen.

Der 44-Jährige befand sich auch zwei Tage nach der Tat in Lebensgefahr. Ärzte stuften seinen Zustand als "sehr schlecht" ein. Sollte er überleben, würden vermutlich erhebliche Hirnschäden zurückbleiben.

Auslöser des Streits: angeblich zu laute Musik

Die Lebensgefährtin des 44-Jährigen habe inzwischen eingeräumt, dass ihr Freund nicht nur betrunken, sondern auch aggressiv gewesen sei. Sie habe noch vergeblich versucht, ihn zu beschwichtigen. Die Musik der Jugendlichen sei aus ihrer Sicht auch gar nicht so laut gewesen. Die Prügelei selbst habe sie aber nicht beobachtet.

Der 17-Jährige und seine beiden Begleiter sagten aus, der 44-Jährige habe sie schon in der Straßenbahn mit seinem Ledergürtel bedroht und wegen der Musik Streit angezettelt. Deswegen habe der 17-Jährige auch zum eigenen Schutz das Kantholz aufgehoben, das zufällig in der Bahn gelegen habe. Der Fahrer der Bahn bestätigte, dass das Vierkantholz bereits geraume Zeit in dem Wagen gelegen habe.

Jugendliche hatten noch angeboten, einen Rettungswagen zu rufen

Als die Jugendlichen ausstiegen, war ihnen der 44-Jährige gefolgt, soviel scheint sicher. Dann soll er von hinten mit dem Gürtel zugeschlagen haben. Der 17-Jährige habe eine Abwehrverletzung an einem Finger, die von dem Schlag stammen soll. Nach seiner Aussage und der seiner Begleiter habe er sich umgedreht und zweimal mit dem Kantholz zurückgeschlagen - einmal gegen die Brust und einmal gegen den Kopf.

Als der Mann zu Boden gegangen war, habe man seiner zur Hilfe eilenden Freundin noch angeboten, einen Rettungswagen zu rufen, doch die Frau habe ungehalten abgelehnt. Die Jugendlichen hatten die Berichterstattung in den Medien verfolgt und sich begleitet von ihren Eltern am Samstagabend auf einer Polizeiwache gestellt. Sie hätten erschüttert gewirkt, so ein Ermittler. Die Polizei sucht weiterhin unbeteiligte Zeugen des Geschehens. Die Straßenbahn, in der die Männer in Streit geraten waren, hat keine Überwachungskamera. (dpa)


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07.10.2013 um 16:40
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft haben sich noch keine Zeugen zu dem Geschehen in der Bahn gemeldet. Möglicherweise war der Zwist im abendlichen Trubel von anderen Fahrgästen gar nicht bemerkt worden. Die Straßenbahn, in der die Männer in Streit geraten waren, hat keine Überwachungskamera. "Wir werden den Gürtel auf DNA untersuchen lassen", sagte Staatsanwalt Christoph Kumpa. Der 17-Jährige hat eine Verletzung an einem Finger, die von einem Schlag stammen soll.

Die Schüler, zwei 17-Jährige sowie ein 16 Jahre alter Jugendlicher, hatten die Berichterstattung in den Medien verfolgt und sich am Samstag in Begleitung ihrer Eltern gestellt. Wie viel der 44-Jährige getrunken hatte, teilten die Ermittler nicht mit. "Ein Auto hätte er nicht mehr fahren dürfen", sagte Kumpa.


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08.10.2013 um 11:41
So, wie sich die ganze Geschichte anhört, hatte dieser Mann schon frustgeladen die eheliche Wohnung verlassen und war angetrunken auf dem Nachhauseweg, also nicht die übliche Szene
der Gewalttaten in der Öffentlichkeit....

Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sich bei Migranten Frust aufbauen kann, weil sie ihr Heimatland verlassen mussten/müssen wegen dem Fehlen wirtschaftlichen Perspektiven ....


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08.10.2013 um 12:08
Brutale Kantholz-Attacke in Düsseldorf
Notwehr - was ist erlaubt?
VON DETLEV HÜWEL UND ANKE KRONEMEYER - zuletzt aktualisiert: 08.10.2013 - 11:24

Düsseldorf (RP). Wie kam es dazu, dass in Düsseldorf ein offenbar angetrunkener Mann von einem Jugendlichen mit einem Kantholz niedergeschlagen wurde? Der mutmaßliche Täter spricht von Notwehr. Den Fall aufzuklären, wird nicht leicht sein - es fehlen nicht nur Zeugen, auch der Tatbestand der Notwehr ist kompliziert.

Der 44 Jahre alte Italiener Massimiliano L., der am Wochenende in Düsseldorf von einem Jugendlichen mit einem Kantholz schwer verletzt worden war, schwebt noch immer in Lebensgefahr. Er hatte sich in der Straßenbahn mit drei Jugendlichen wegen angeblich zu lauter Musik gestritten.

Er habe aggressiv und angetrunken gewirkt, berichteten später die jungen Leute der Polizei. Als sie aus der Bahn ausgestiegen seien, habe der Mann einen von ihnen mit einem Gürtel auf den Rücken geschlagen. Dieser 17-jährige Jugendliche hatte jedoch ein Kantholz in der Hand, das er nach eigenen Angaben an seinem Sitz in der Straßenbahn gefunden hatte. Der Straßenbahnfahrer hat bestätigt, dass ein Fahrgast das Holzstück dort liegen gelassen habe.

Mit diesem Kantholz schlug der 17-Jährige zweimal auf den Italiener ein – einmal auf die Rippen und einmal auf den Kopf. Massimiliano L. sank zu Boden; die Ärzte stellten bei ihm einen Schädelbruch fest. Die Polizei ermittelte zunächst wegen eines versuchten Tötungsdelikts.

Tags darauf stellten sich die drei Jugendlichen und erschienen mit ihren Eltern auf der Polizeiwache. Es habe sich um Notwehr gehandelt, beteuerten sie. Dies aufzuklären, wird nicht leicht sein. Noch ist nicht bekannt, ob es Zeugen des Streits in und außerhalb der Straßenbahn gibt. Die Kripo Düsseldorf ermittelt offenbar inzwischen in beide Richtungen – gegen die Jugendlichen und gegen den Italiener. Schließlich habe der Mann die drei Jungen bedroht, heißt es. "Man darf sich gegen jeden Angriff, gegen jede gefährliche Körperverletzung wehren", so Staatsanwalt Christoph Kumpa.


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08.10.2013 um 13:48
GEWALT IN DER S-BAHN
Schwarzfahrer greift Kontrolleure an
Von Andreas Kopietz

Auf dem Berliner Hauptbahnhof hat ein Schwarzfahrer Ticketkontrolleure angegriffen und verletzt. Erst täuschte er einen Asthmaanfall vor, dann trat er den Männern in den Rücken.

Nach einer Fahrkartenkontrolle hat ein Mann auf dem Berliner Hauptbahnhof zwei Kontrolleure angegriffen und verletzt. Wie die Bundespolizei am Dienstag mitteilte, ereignete sich der Vorfall am Montagnachmittag, gegen 14 Uhr. Die Kontrolleure trafen den 20-jährigen Berliner in der S-Bahn zwischen den Bahnhöfen Friedrichstraße und Hauptbahnhof ohne Fahrausweis an. Er weigerte sich, seine Personalien anzugeben und versuchte stattdessen zu flüchten, als der Zug am Hauptbahnhof hielt.

Es kam zu einem Gerangel zwischen ihm und den beiden 30 und 31 Jahre alten Kontrolleuren. Während der Auseinandersetzung täuschte der 20-Jährige einen Asthmaanfall vor und warf sich auf den Boden. Als die beiden Kontrolleure Erste Hilfe leisten wollten, habe er sie unvermittelt angegriffen, sagte ein Polizeisprecher. Der Angreifer trat den Männern in den Rücken, gegen Beine und Brust und schlug ihnen mit der Faust ins Gesicht.

Beide Kontrolleure erlitten Abschürfungen und klagten über Schmerzen. Ein Fahrgast half den Kontrolleuren, den Angreifer bis zum Eintreffen der Bundespolizei festzuhalten. Die Polizei leitete gegen den 20-Jährigen Ermittlungsverfahren wegen des Erschleichens von Leistungen und Körperverletzung ein.


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08.10.2013 um 15:54
Es gibt in diesem tragischen Fall um Massimiliano L. etwas, das Gaby Grass nicht loslässt: Wie kommt ein 1, 65 Meter großer Mann dazu, sich mit drei beinahe erwachsenen Jugendlichen anzulegen, und was könnte Massimo – wie er genannt wird – dazu gebracht haben, so auszurasten, dass er auf jene drei Jugendlichen auch noch losgeht? Für die Wirtin der Gaststätte Hoferhof ist das angebliche Verhalten des 44-Jährigen unerklärlich. Sie glaubt der Geschichte der Jugendlichen nicht, nach der sie sich lediglich verteidigt hätten, als der betrunkene L. mit seinem Gürtel auf sie losging.

Zumal Gaby Grass Massimo L.- anders kennt, ihn an jenem vergangenen Freitag noch anders erlebt hat: Freundlich war L. gewesen, auf gar keinen Fall aggressiv. "Massimo ist eher der Typ, der einem Streit aus dem Weg geht", sagt Grass. Nie habe sie den Mann aufgebracht gesehen. Massimo L. kommt eigentlich aus Rees, hat aber sehr häufig bei seiner Lebensgefährtin in Flingern übernachtet und arbeitete auch bei Mercedes in Düsseldorf. Auch nicht, wenn er etwas getrunken hatte. Dabei trank er selten, hatte oft Nachtschicht, nach der er seine Lebensgefährtin immer von der Arbeit abholte.

Allerdings stimmt es schon. An jenem Abend hatte Massimo L. getrunken. "Aber nicht so viel, dass er schwankte oder lallte oder nicht mehr Herr seiner selbst war." L. sei ein bisschen angetrunken gewesen, nachdem er mit Arbeitskollegen unterwegs gewesen war. Er hielt noch einen Plausch mit den Gästen der Gaststätte Hoferhof in Unterrath. Seine Lebensgefährtin, die hier als Bedienung arbeitet, war noch nicht fertig. Gemeinsam gingen sie zur Bahn, setzten sich hintereinander. Besonders tragisch: L. hatte lieber mit dem Taxi fahren wollen, seine Lebensgefährtin aber wollte das Fahrtgeld lieber sparen.

Sie liefen zur Haltestelle Unterrath, stiegen ein und sollen sich über zwei Gäste der Kneipe unterhalten haben. Zwei Stationen später, Station Eckenerstraße, stiegen die Jugendlichen ein, es soll einen Streit gegeben haben, der innerhalb von zwei Minuten – zwei Haltestellen später – so eskaliert sein soll, dass L. mit seinem Gürtel die drei Jugendlichen bedrohte, die sich genötigt fühlten, ein in der Straßenbahn liegendes Kantholz mitzunehmen, mit dem sie sich so zur Wehr setzten, dass der Mann ein paar Minuten später mehr tot als lebendig auf der Straße liegt.

Auch gestern war sein Zustand nach zwei Operationen noch lebensbedrohlich, als sicher gilt, dass Massimo L., sollte er je wieder aus dem Koma erwachen, nicht wieder vollkommen gesund wird. L. hatte sich nach der Attacke erbrochen, sein Atem stand still und sein Gehirn wurde deswegen nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Seine Lebensgefährtin besucht ihn täglich, wacht an seinem Bett. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen sie noch einmal zum Hergang der Tat befragen.

So soll es zu Provokationen und Beschimpfungen der Jugendlichen gekommen sein. Auch soll eine Gruppe Jugendlicher etwa um die Zeit in der Gegend um die Haltestelle Eckenerstraße randaliert haben, berichten Anwohner dort. Staatsanwalt Christoph Kumpa sagte gestern noch einmal, dass es momentan keinen Anhaltspunkt dafür gebe, dass es sich bei dem Schlag nicht um Notwehr gehandelt hat.

Die Tatsache, dass sich die Jugendlichen ihren Eltern anvertraut und sich gestellt hätten, spräche für sie, heißt es bei der Polizei. Allerdings stehen noch kriminaltechnische Untersuchungen aus, etwa am Gürtel von Massimo L., die die Version der Jugendlichen belegen könnten. Und es fehlen Zeugen. So ruft die Polizei noch einmal auf, sich zu melden.


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09.10.2013 um 13:11
Kantholz-Attacke: Es gibt weiter Ungereimtheiten
zuletzt aktualisiert: 09.10.2013

Rees . Der Zustand des Reesers ist weiter sehr kritisch. Er war an einer Haltestelle in Düsseldorf niedergeschlagen worden.

Obwohl es nach dem blutigen Streit an einer Düsseldorfer Straßenbahnhaltestelle noch eine Reihe von Ungereimtheiten gibt, gibt es aus Sicht des Staatsanwalts keine neue Sachlage. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass der Jugendliche in Notwehr gehandelt hat", sagte Staatsanwalt Christoph Kumpa auch gestern.

Wie berichtet, war es in der Nacht zu Samstag zu einer Auseinandersetzung gekommen, bei der ein 44-jähriger Reeser durch einen Schlag mit einem Kantholz so schwer verletzt wurde, dass er im Koma liegt. Auch gestern war sein Zustand nach zwei Operationen lebensbedrohlich, so der Staatsanwalt. Als sicher gilt, dass Massimo L., sollte er je wieder aus dem Koma erwachen, nicht wieder vollkommen gesund wird.

Der Italiener hatte sich nach der Attacke erbrochen, sein Atem stand still und sein Gehirn wurde deswegen nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Seine Lebensgefährtin besucht ihn täglich, wacht an seinem Bett. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen sie noch einmal zum Hergang der Tat befragen.

Denn noch sind viele Fragen offen. Da es weder in der Straßenbahn noch an der Haltestelle Videoüberwachung gibt, ist die Polizei allein auf Zeugenaussagen angewiesen. Bislang sieht der Staatsanwalt keinen Anlass, an der Aussage der Jugendlichen zu zweifeln. Die hatten angegeben, dass der Reeser sie provoziert hätte. Er sei mit ausgestiegen und habe einen 17-Jährigen mit seinem Gürtel geschlagen. Der Jugendliche trug eine Handverletzung davon. Der Gürtel wird momentan auf DNA-Spuren untersucht, das kann dauern. Neue Zeugen haben sich noch nicht gemeldet.

Die Freundin des Reesers gibt an, dass die Provokationen von den Jungen ausgegangen seien. Einer habe den Mann aufgefordert "doch mit auszusteigen". Sie hatte noch versucht, ihren Freund zurückzuhalten. Draußen kam es dann zur Bluttat.

Bekannte von Massimo können nicht glauben, dass er selbst Täter gewesen ist. An jenem Abend hatte Massimo L. zwar getrunken. "Aber nicht so viel, dass er schwankte oder lallte oder nicht mehr Herr seiner selbst war", heißt es. Besonders tragisch: Der Reeser hatte eigentlich vor, mit dem Taxi zu fahren. Seine Lebensgefährtin aber wollte das Fahrgeld sparen. Daher stieg das Paar in die Straßenbahn.


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09.10.2013 um 13:20
Zitat von Vernazza2013Vernazza2013 schrieb:Einer habe den Mann aufgefordert "doch mit auszusteigen".
Das zusammen mit dem Kantholz in der Hand ist natürlich bemerkenswert. Einen Betrunkenen kann man durch sowas natürlich leicht provozieren. Da ist die Frage, ob der Schlag mit dem Gürtel nicht auch verbal provoziert wurde, einzig und allein mit dem Hintergedanken, dann zurückschlagen zu können mit dem Kantholz?


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09.10.2013 um 14:36
@diegraefin
einzig und allein mit dem Hintergedanken, dann zurückschlagen zu können mit dem Kantholz?

Das Opfer war alkoholisiert(Menge?)und hätte sehr wahrscheinlich in einer "sachlich-nüchternen"
Verfassung primär den akustischen Zwischenfall durch die Jugendlichen in der Bahn sinnvoller toleriert.

Fatalerweise befand sich der zurückgelassene Fundgegenstand in Form eines verlorenen
Kantholzes im Abteil, so dass diese Begebenheit fast in einer letalen Tragödie endete..

Meines Erachtens war der K.o.-Schlag gegen den Kopf keine Putativnotwehr mehr,
da der Täter vermutlich impulsiv entgleiste...


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09.10.2013 um 14:46
@Vernazza2013

Vielleicht fühlte sich der Jugendliche mit dem Kantholz bewaffnet stark genug, ne große Lippe riskieren zu können, nach dem Motto "Komm doch, wenn du dich traust!" Evtl. wäre das "Angebot" des Mit-Aussteigens sonst gar nicht erfolgt.

Ich war nicht dabei und möchte nichts unterstellen, habe aber selbst schon einige Male vergleichbare Situationen erlebt (heißt: Ein sich körperlich überlegen Fühlender provoziert verbal einen Anderen, von dem man weiß oder ahnt, dass er sich leicht provozieren lässt, wartet nur drauf, dass der die Nerven verliert und zuschlägt, um dann einen scheinbar berechtigen Grund zu haben, ihn richtig zu vermöbeln. Wenn jemand dazwischen geht und dem weitaus größeren / stärkeren / zahlenmäßig Überlegeneren Vorwürfe macht, werden nur abwehrend die Hände gehoben und "Der Andere hat angefangen!" gerufen, da diese Leute sehr genau wissen, dass es dann reine Notwehr war. Erlebt man schon am Schulhof, solche Situationen.)

Ich weiß nicht, ob es hier so war, scheinbar wird es sich hier mangels Zeugen auch nicht beweisen lassen. Fakt scheint zu sein, dass der Verletzte den ersten Schlag verübt hat, es ist halt nur die Frage, was dem vorangegangen ist und inwiefern man mit verantwortlich wäre, wenn man eine betrunkene scheinbar leicht reizbare Person bewusst soweit bringt, dass sie einen angreift?


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09.10.2013 um 15:08
@diegraefin

Der Rheinbahn-Fahrer hat bestätigt, dass das Holz tatsächlich schon am frühen Abend in dem Zug gelegen hatte.

Warum ist dieser Gegenstand, der im Prinzip für andere Fahrgäste obendrein
zu "Verletzungen" führen kann, durch ihn aufgrund Augenscheinnahme und Sicherheitsvorschriften nicht spontan entsorgt worden?


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09.10.2013 um 15:09
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Vielleicht fühlte sich der Jugendliche mit dem Kantholz bewaffnet stark genug, ne große Lippe riskieren zu können, nach dem Motto "Komm doch, wenn du dich traust!" Evtl. wäre das "Angebot" des Mit-Aussteigens sonst gar nicht erfolgt.
Wenn man jemandem "anbietet" mit auszusteigen, um ihn danach ins Koma zu schlagen, ist man routiniert im Ausüben von Körperverletzungen.
Das Verhalten in der StraBa ist ja letzendlich Dominanz-Verhalten nach Primatenart und proaktiv-provokativ, eben um "Opfer" anzulocken. Das ist das Muster ziemlich aller Abläufe dieser Art.
"Now I got a reason to be violent".
An ausgelassenes "Feiern" glaub ich da keine Sekunde.
Das Opfer hat sich maximal dumm und selbstgefährdend verhalten, aber das entschuldigt die/den Täter dennoch nicht wirklich, für meinen Geschmack.
Eher haben/hat sie/er Glück, dass hier Notwehr geltend gemacht werden kann.
Das Konzept ging also maximal auf.


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