Karl-Friedrich M. (47) aus Hüllhorst/Bielefeld vermisst
22.07.2014 um 10:46Bielefeld/Hüllhorst (tl). Er soll den Hüllhorster Physiotherapeuten Karl-Friedrich Meyer getötet haben. Dass sich Jörg Z. und die Mitangeklagte Christiane R. zum Prozessauftakt fest umarmen, überrascht, denn: Sie war die Lebensgefährtin des Opfers.
Zur gleichen Zeit steht auf der anderen Seite des Gerichtssaals die Mutter von Karl-Friedrich Meyer. Sie tritt als Nebenklägerin auf und ihr Gesicht spricht Bände.
Jörg Z., der mit einem Gefangenentransport aus der Untersuchungshaft der Justizvollzugsanstalt Detmold in den Saal I des Bielefelder Landgerichts gebracht wurde, musste an der schon im Saal wartenden Christiane R. vorbei, um an seinem Platz zu gelangen. Zu einer weiteren „Kontaktaufnahme“ dieser Art soll es an den folgenden neun Prozesstagen nicht kommen. Die Richterin veranlasste, dass die Angeklagten nicht mehr in einer Tischreihe sitzen werden.
Angeklagte seit Ende 2012 verlobt
Nach der späteren Verlesung der Anklageschrift war die Umarmung wenig überraschend. Laut Staatsanwaltschaft sind beide Angeklagten seit Ende Dezember 2012 miteinander verlobt. Das Eheversprechen gaben sie sich nur sieben Wochen nachdem Karl-Friedrich Meyer spurlos verschwand. Zu dieser Zeit lebte Christiane R. mit Meyer in dessen Haus in Hüllhorst. Sie waren seit Jahren ein Paar. Nach Einschätzung der Polizei ahnte Meyer nichts von seinem Nebenbuhler Jörg Z., der wegen Einbruchsdelikten vorbestraft ist und schon Zeit hinter Gittern verbrachte.
Das könnte auch der Grund sein, warum Jörg Z., der seit Ende Januar in Untersuchungshaft sitzt, weitestgehend schweigt. Für viele Inhaftierte ist die U-Haft derart belastend, dass sie nach einigen Tagen, manchmal auch Wochen oder Monaten zu einer Aussage bereit sind.
Jörg Z. scheint das letzte halbe Jahr kaum beeindruckt zu haben. Zwar kann er seine Nervosität nicht ganz verbergen, doch meist sitzt er scherzend zwischen seinen Anwälten, die scheinbar ebenso gut gelaunt den Beginn der Verhandlung abwarten. Christiane R., die der Mitwisserschaft angeklagt ist und sich auf freiem Fuß befindet, macht dagegen einen geknickten Eindruck.
Gleich zu Beginn, als es um den Lebenslauf der Angeklagten geht, wird deutlich, wie zäh dieser auf Indizien beruhende Prozess werden könnte. Jörg Z. und Christiane R. machten beide keinerlei Angaben, weder zu ihrer Person noch zum Tatvorwurf. Auch der Bruder des Angeklagten signalisierte, dass er sich auf sein Zeugnisverweigerungsrecht beruft und nicht in den Zeugenstand treten wird.
Die Staatsanwaltschaft steht vor einer schwierigen Aufgabe: Ohne die Leiche gefunden zu haben will sie das Gericht überzeugen, dass Meyer von seinem Nebenbuhler im Oktober 2012 „im Raum Hüllhorst“ getötet wurde. Unstrittig ist, dass Jörg Z. die Uhr des Opfers, eine Rolex Modell Submariner, über einen Mittelsmann an einen Dritten verkaufte. Auch dazu schweigt der Angeklagte erwartungsgemäß. Der Prozess wird Freitag fortgesetzt.
Quelle: Mindener Tageblatt
Zur gleichen Zeit steht auf der anderen Seite des Gerichtssaals die Mutter von Karl-Friedrich Meyer. Sie tritt als Nebenklägerin auf und ihr Gesicht spricht Bände.
Jörg Z., der mit einem Gefangenentransport aus der Untersuchungshaft der Justizvollzugsanstalt Detmold in den Saal I des Bielefelder Landgerichts gebracht wurde, musste an der schon im Saal wartenden Christiane R. vorbei, um an seinem Platz zu gelangen. Zu einer weiteren „Kontaktaufnahme“ dieser Art soll es an den folgenden neun Prozesstagen nicht kommen. Die Richterin veranlasste, dass die Angeklagten nicht mehr in einer Tischreihe sitzen werden.
Angeklagte seit Ende 2012 verlobt
Nach der späteren Verlesung der Anklageschrift war die Umarmung wenig überraschend. Laut Staatsanwaltschaft sind beide Angeklagten seit Ende Dezember 2012 miteinander verlobt. Das Eheversprechen gaben sie sich nur sieben Wochen nachdem Karl-Friedrich Meyer spurlos verschwand. Zu dieser Zeit lebte Christiane R. mit Meyer in dessen Haus in Hüllhorst. Sie waren seit Jahren ein Paar. Nach Einschätzung der Polizei ahnte Meyer nichts von seinem Nebenbuhler Jörg Z., der wegen Einbruchsdelikten vorbestraft ist und schon Zeit hinter Gittern verbrachte.
Das könnte auch der Grund sein, warum Jörg Z., der seit Ende Januar in Untersuchungshaft sitzt, weitestgehend schweigt. Für viele Inhaftierte ist die U-Haft derart belastend, dass sie nach einigen Tagen, manchmal auch Wochen oder Monaten zu einer Aussage bereit sind.
Jörg Z. scheint das letzte halbe Jahr kaum beeindruckt zu haben. Zwar kann er seine Nervosität nicht ganz verbergen, doch meist sitzt er scherzend zwischen seinen Anwälten, die scheinbar ebenso gut gelaunt den Beginn der Verhandlung abwarten. Christiane R., die der Mitwisserschaft angeklagt ist und sich auf freiem Fuß befindet, macht dagegen einen geknickten Eindruck.
Gleich zu Beginn, als es um den Lebenslauf der Angeklagten geht, wird deutlich, wie zäh dieser auf Indizien beruhende Prozess werden könnte. Jörg Z. und Christiane R. machten beide keinerlei Angaben, weder zu ihrer Person noch zum Tatvorwurf. Auch der Bruder des Angeklagten signalisierte, dass er sich auf sein Zeugnisverweigerungsrecht beruft und nicht in den Zeugenstand treten wird.
Die Staatsanwaltschaft steht vor einer schwierigen Aufgabe: Ohne die Leiche gefunden zu haben will sie das Gericht überzeugen, dass Meyer von seinem Nebenbuhler im Oktober 2012 „im Raum Hüllhorst“ getötet wurde. Unstrittig ist, dass Jörg Z. die Uhr des Opfers, eine Rolex Modell Submariner, über einen Mittelsmann an einen Dritten verkaufte. Auch dazu schweigt der Angeklagte erwartungsgemäß. Der Prozess wird Freitag fortgesetzt.
Quelle: Mindener Tageblatt