Donidoni2 schrieb:Ich kann keine Firmen aus einem Land unterstützen, das die Meinungsfreiheit der eigenen Bevölkerung einschränkt aber Unternehmen aus den usa die auf jedem Kriegsschauplatz der Welt präsent sind solange es dort Öl gibt ist ok.
Verstehe das Argument nicht. Was haben einzelne US-Tech-Konzerne mit US-amerikanischer Außenpolitik in Punkto foreign intervention oder Öl zutun? Oft eher wenig.
Donidoni2 schrieb:Und wer hat denn nachweislich den Bundestag abgehört?
NSA. Was haben einzelne amerikanische KI-Entwickler damit zutun? Man sollte das nicht immer in einen Topf werfen. Ehe das Gegenargument bei China kommt: Jaein. Der chinesische Staat hat weitaus massivere Eingriffsmöglichkeiten in deren Firmen und Konzerne und auf deren Daten. Man sieht ja schon, dass man vorauseilend kuscht (siehe meine Beispiele oben). Man ist stärker verbandelt. Wenn jetzt alle blind zu DeepSeek rennen weil vorerst "better faster stronger geiler" (und ggf. möglicherweise deswegen vorhandene Prinzipen über Bord werfen), unterstützt man auch mehr als sonst wo das politische System.
Bei westlichen und teils auch US-amerikanischen Unternehmen hast du diese Verbandelung nicht in gleicher Form; finde ich.
Am liebsten wären mir natürlich europäische Tech-Unternehmen und Alternativen oder welche aus JP, SK, etc. Aber gut, Utopie. Gerade in Europa ist man nicht so stark.
Von mir aus, wenn man pauschal US-amerikanischen Unternehmen auch kritisch ggü. eingestellt sein will, greift mein Argument "Das geringere Übel wählen".
:)Bei China ist die Verbandelung und Marschrichtung halt klarer.
Donidoni2 schrieb:Und Meinungsfreiheit ist ja auch so eine Sache.
Massiv mehr vorhanden als in China, auch Kritik an Parteien und hohen Staatsoberhäuptern.
Donidoni2 schrieb:Vor 10 Jahren war ich mal in einer Ausstellung über chinesische Nachrichten Kontrolle, da hieß es du kannst xi in Chats nicht ein arschloch nennen ohne das Risiko das jemand vor deiner Tür steht. Sind wir da nicht auch angekommen?
Nein, sind wir nicht bzw. der Ton macht die Musik. In China biste vermutlich direkt persona non-grata, musst mindestens zur lokalen Polizeistation und den Bückling machen und dich entschuldigen. Weil Personenkult und Partei und Staatsoberhaupt eh unantastbar.
Und je höher deine eigene Stellung in der Gesellschaft oder im Staatswesen, umso härter fällst du bei solchen Vergehen.
Hier musst du, wenn du nicht gerade allgemein gültige Strafgesetze oder Persönlichkeitsrechte tangierst und einen halbwegs passablen Ton ohne schwerste Diffamierungen wahrst, eigentlich nichts befürchten.
Ich habe Scholz in einem anderen Thread noch einen Clown genannt. Auch nicht die feine Englische, aber kaum Risiko, dass automatisiert und strukturell jetzt der Staatsschutz bei mir vorbeikommt und mir nachts die Tür eintritt. Bei der ganzen "Schwachkopf-Debatte" um Habeck musste er auch selbst Anzeige erstatten; da monitoren bzw. überwachen keine Medien- und Sicherheitsbehörden automatisiert das Netz nach jedweder auch vorsichtiger formulierten Kritik und strafen dann ab und ziehen mir noch "social credit points" ab.
Dass ich das schon nochmal so offen schreiben muss...? Es sollte eigentlich klar sein.
Donidoni2 schrieb:Natürlich gibt es mehr Meinungsfreiheit in den USA aber in bestimmten wichtigen Themen wird sehr einheitlich berichtet.
Dabei hat man das Gefühl, dass nach Trump (mit Elon und anderen im Schlepptau) jetzt alles noch freier ist als es ggf. vorher an sich schon war.