@zaeld Grundsätzlich stimmt alles nich, was du schreibst. Der Wirkungsgrad einer WP is immer unter 100%, was mit Zahlen größer 100% gemeint is, is das Verhältnis aus erzeugter Wärme und verbrauchtem Strom. Besser is es, wenn vom COP (Coefficient of Performance), besser noch von der JAZ (Jahresarbeitszahl) gesprochen wird.
Soweit ich weiß, gibt es Wärmepumpen mit einem COP von 6 und mehr, aber das sind eher Laborwerte. Realistischer is die JAZ, denn diese berechnet sich aus dem real in einem Haus/WE erzeugten Wärme durch den gesamten WP Strom, incl. Steuerung und Pumpen.
Die JAZ is immer stark abhängig von der Differenz aus Quellentemperatur (Luft, Erdreich, Grundwasser) und Temperatur der Senke (Vorlauftemperatur vom Heizkörper, FB-Heizung oder Konvektoren). Die beste JAZ erreicht man in der Regel mit einer Grundwasser WP im gut gedämmte Neubau mit Flächenheizung, weil das Grundwasser über das gesamte Jahr ca. 12Grad hat und die Flächenheizung nie mehr als 30Grad benötigt, das gibt dann ne JAZ von etwa 5.
Am schlechtesten schneiden Luft WP ab, denn die Luft hat in der Heizperiode irgendwas zwischen 15 und -20Grad, wobei die Heizlast und damit die Vorlauftemperatur stark steigen, das is dann der Worst Case für eine WP, besser als ein Heizlüfter is eine Luft WP aber selbst dann noch.
Im Mittel kann man sagen, die JAZ von ner Luft WP liegt so umme 3, von ner Sole WP (Erdreich) bei 4 und ner Grundwasser WP bei 5, im gut gedämmten Haus mit Flächenheizung etwas höher und im ungedämmten Altbau mit Heizkörpern auch mal 0,5-1 Punkte schlechter.
Problem is auch, dass man bei Planung und Einstellung einer WP sehr viel mehr falsch machen kann, als bei zB. ner Gasheizung, viele Heizungsbauer aber noch zu wenig Ahnung und auch Interesse haben, ne effiziente WP Anlage aufzubauen. Die werden oft so ausgelegt, dass die Hütte sicher warm wird, der Verbrauch spielt dabei oft keine Rolle.
mfg
kuno