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Alles zum Thema Gebäudeheizung (Wärmepumpe, Gas, Öl, Pellets etc.)

127 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Heizung, Wärmepumpe, Gebäudeheizung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Alles zum Thema Gebäudeheizung (Wärmepumpe, Gas, Öl, Pellets etc.)

24.05.2023 um 22:07
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Doch, der ist klar. Du willst nichts unternehmen, weil du glaubst das wir alleine das Klima retten müssen. Müssen wir aber nicht. Wir reduzieren unseren Anteil, die anderen ihren.
Nein, offensichtlich ist er das nicht.

Natürlich können und müssen wir auch unseren Anteil weiter reduzieren...

...dass das aber mit tiefen Einschnitten für die Bürger und mit Zwangsmaßnahmen einher geht und man das Ganze mit dem Feigenblatt der "Rettung des weltweiten Klimas" einher geht, ist unangemessen und unehrlich. Denn - und ich sage es nochmal - es ist schlicht unmöglich, dass wir in Mitteleuropa mit unseren Einschränkungen das Weltklima retten.

Das heißt aber nicht, dass wir nichts unternehmen sollten, sondern wir sollten - ähnlich wie das in Italien geschieht (aber nicht genau so!) - Rahmenbedingungen schaffen, die die Menschen nachdenklich machen und ganz automatisch zur Wärmepumpe greifen lassen, anstatt sie einerseits mit einen riesigen Strafenkatalog und Zwangsmaßnahmen - wie mit einem geladenen Revolver - zu bedrohen und sie gleichzeitig mit dem Umfeld eines völlig undurchdringlichen Dschungels von Regularien zu konfrontieren.

- Ich habe ein 5,5m Reihenhaus. Der Nachbar zur einen Seite hat sich informiert und mich damit konfrontiert, dass er auf den 3m Abstand zu seinem Grundstück besteht.
- Bei 5,5m Hausbreite heißt, dass die WP muss quer aufgestellt werden. Damit bläst sie direkt auf die Eingangstreppen meines Hauses und des meines anderen Nachbarn. Vereisungsgefahr im Winter.
- Dieser andere Nachbar wäre bereit das so hinzunehmen, gibt es mir aber nicht schriftlich, weil er sich nicht der Möglichkeit berauben will, mir ggfs. doch den "Hahn abzudrehen".
- Die Rechtslage ist in diesem Fall völlig uneinheitlich. Es gibt sowohl Urteile für die WP-Aufsteller, als auch für die Nachbarn.
- Eine Förderung bekomme ich nur, wenn ein akkreditierter Fachbetrieb die WP aufstellt. Die sind aber restlos ausgebucht und werden auch meine eigene WP kaum aufbauen.
- Um den WP-Sondertarif zu bekommen, muss die WP einen eigenen Zähler und die Möglichkeit einer Fernabschaltung durch den Versorger bekommen. Das heißt, meine komplette Hausverteilung muss erneuert werden... Tausende weitere Euros gehen dahin!
- Ein weiteres Thema sind die baurechtlichen Fragen und die Fragen der Geräuschmessung, die auch überall unterschiedlich gehandhabt werden.
- Das neue GEG sieht vor, dass meine WP-Installation abgnommen werden muss. Wer nimmt meine eigene Installation ab?

u.s.w. Ich könnte das noch eine Weile weitermachen...

So wird das nix!

Das sind hier mindestens 50 Reihenhäuser in der Siedlung. Alle mit einer fast 25 Jahre alten Brennwerttherme am Ende ihrer Lebenszeit für die es kaum noch Ersatzteile gibt...

...was sollen wir machen?

Ein Gutteil verfällt gerade in Panik und lässt noch schnell eine neue Gastherme installieren. Egal von wem, egal was es kostet!

Bravo Herr Habeck!


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24.05.2023 um 23:20
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:...dass das aber mit tiefen Einschnitten für die Bürger und mit Zwangsmaßnahmen einher geht und man das Ganze mit dem Feigenblatt der "Rettung des weltweiten Klimas" einher geht, ist unangemessen und unehrlich. Denn - und ich sage es nochmal - es ist schlicht unmöglich, dass wir in Mitteleuropa mit unseren Einschränkungen das Weltklima retten.
Das wir das Klima retten ist von dir eine Aussage, wir machen es damit wir klimaneutral werden, was unsere Aufgabe ist. Unser Land beendet damit die Zerstörung des Klimas, es ist unwahrscheinlich das wir dabei auf dem ersten Platz sind und das wir die einzigen sind ebenfalls.


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25.05.2023 um 00:07
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:- Ich habe ein 5,5m Reihenhaus. Der Nachbar zur einen Seite hat sich informiert und mich damit konfrontiert, dass er auf den 3m Abstand zu seinem Grundstück besteht.
- Bei 5,5m Hausbreite heißt, dass die WP muss quer aufgestellt werden. Damit bläst sie direkt auf die Eingangstreppen meines Hauses und des meines anderen Nachbarn. Vereisungsgefahr im Winter.
- Dieser andere Nachbar wäre bereit das so hinzunehmen, gibt es mir aber nicht schriftlich, weil er sich nicht der Möglichkeit berauben will, mir ggfs. doch den "Hahn abzudrehen".
- Die Rechtslage ist in diesem Fall völlig uneinheitlich. Es gibt sowohl Urteile für die WP-Aufsteller, als auch für die Nachbarn.
In deiner speziellen Situation könnte vielleicht ein sogenannter Energiezaun eine Lösung für dich sein. Dieser dient als Quelle für eine Sole-Wasser WP und könnte auch erstmal bivalent zu deiner bestehenden Heizung betrieben werden.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:- Um den WP-Sondertarif zu bekommen, muss die WP einen eigenen Zähler und die Möglichkeit einer Fernabschaltung durch den Versorger bekommen. Das heißt, meine komplette Hausverteilung muss erneuert werden... Tausende weitere Euros gehen dahin!
Man kann die WP ja auch erstmal ohne speziellen WP Zähler betreiben, hat auch den Vorteil, dass man auch den selbst erzeugten Strom einer PV Anlage für die WP nutzen kann.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:- Das neue GEG sieht vor, dass meine WP-Installation abgnommen werden muss. Wer nimmt meine eigene Installation ab?
Hast du dafür mal ne Quelle?

mfg
kuno


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25.05.2023 um 06:46
@taren
@kuno7

Das wir das Weltklima retten wollen ist keine Erfindung von mir, sondern ist die Motivation für ALLE Anstrengungen, die wir in diese Richtung unternehmen. Deshalb sollten auch alle diese Anstrengungen, vor dem Hintergrund der Belastungen, die sie für die Bürger bringen, auf ihre Sinnhaftigkeit überprüft werden.

Bei manchen Zeitgenossen (nicht auf bestimmte Personen hier im Forum gerichtet) bekomme ich den Eindruck, das Dogma steht in ihren Augen über allem. So macht man aber keine zielgerichtete Politik und so kann man auf Dauer auch nicht in einer Demokratie egieren.

Um es abzukürzen, hier eine Zusammenfassung meiner Sicht auf die Dinge:

1.)
Wenn man die Menschen zum Umdenken bewegen will, ggfs. auch unterstützt mit einem heftigen Strafenkatalog, dann sollte man ZUERST die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass die Bürger auch diese neuen Wege gehen können und sich nicht ohnmächtig zwischen Zwagnsmaßnahmen einerseits und diffusen Gesetzen und Richtlinien andererseits wiederfinden.

Ohnmacht --> Wut!

Also zuerst:
- Angepasstes Bau- und Nachbarschaftsrecht
- Angepasstes Schallemission-Richtlinien
- Sicherstellung der Verfügbarkeit von benötigten Waren und Dienstleistungen
us.w.

...und dann erst Druckk auf die Bürger ausüben.

2.)
Grundsätzlich sollte man m.E. mehr mit Anreizen arbeiten, anstatt gleich exorbitante Geldstrafen , noch dazu in existenzbedrohender Höhe und sehr phantasievoller Staffelung (5000, 10000 und 50000 EUR) in den Raum zu stellen. Die Menschenalso mitnehmen anstatt sie vor sich her zu treiben.
Man muss es nicht genau so wie in Italien machen (da ist dadurch sehr viel Geld versickert), aber das Ergebnis der Italiener zeigt, dass diese Methode bessere Ergebnisse liefert.
Das man dann hinterherschiebt, dass diese Strafen ja gar nicht unbedingt immer auch verhängt werden müssen, sondern die Ordnungskräfte es auch mal bei einer Ermahnung belassen können, soll wohl die Gemüter beruhigen, gibt aber tatsächlich den Bürgern nur erst Recht das Gefühl staatlicher Willkür ausgeliefert zu sein.

3.)...und ganz besonders wichtig, weil es mir auch um das Ergebnis geht:

Niemand regiert in einer Demokratie auf Dauer gegen das Volk, auch Herr Habeck nicht!

In den "grünen Salons" des politischen Establishments mag man die eigene, legislative Glanzleistung feiern. Dort hat man es auch gemütlich und warm.
In der Realität sitzen viele Bürger in strukturschwachen Regionen in alten, schlecht isolierten Hutzelhäuschen und kommen oft mit ihrer schmalen Rente oder knappem Einkommen gerade so zurecht. Diese Menschen fühlen sich bedroht!

Das ist auch keine Erfindung von mir. Schaut doch einfach mal was gerade im Land los ist!

Das Rückschlagpotenzial der aktuellen Politik ist enorm. Das kann dazu führen, dass die Grünen bis auf ihren harten Wählerkern abgeschmozen werden und die AfD davon träumen kann, den nächsten Bundeskanzler zu stellen.


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25.05.2023 um 07:46
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:- Ich habe ein 5,5m Reihenhaus. Der Nachbar zur einen Seite hat sich informiert und mich damit konfrontiert, dass er auf den 3m Abstand zu seinem Grundstück besteht.
Deine Nachbarn werden irgendwann ja auch alle mit Wärmepumpe heizen müssen und ihr euch alle gegenseitig belästigen, da darf man gespannt sein, wie das politisch gelöst wird. Mit Propan als Kältemittel gibt es noch weitere Auflagen und die anderen Kältemittel werden verboten werden.


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25.05.2023 um 11:23
PS:

Zitat: Als Faustregel gilt: Von der Aufstellungsfläche der [Propan] Wärmepumpe auf dem Boden ist mindestens 1 m Meter Abstand zu

● Fenstern,
● Türen,
● Lüftungsöffnungen,
● Lichtschächten,
● Kellerzugängen,
● Ausstiegsluken,
● Flachdachfenstern,
● Fallrohren oder
● sonstigen nicht abgedichteten Schächten

einzuhalten, an der Oberkante der Wärmepumpe sind es 0,5 m. Fenster oberhalb der Wärmepumpe sind mit Abstand erlaubt.

Quelle:

https://www.tga-fachplaner.de/heizungstechnik/natuerliches-kaeltemittel-r290-der-optimale-aufstellort-fuer-eine-propan


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25.05.2023 um 12:14
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Habeck soll nun auch ein Heizkataster planen, in dem die Leute ihren Verbrauch der letzten 3 Jahren offenlegen sollen:
Um das Thema noch mal aufzugreifen. Du scheinst nicht in Bayern, Baden-Würtemberg oder Schleswig-Holstein, oder? Dort gibts es das Heizkataster nämlich schon.

Zitat aus Bayern:
Art. 6
Erhebung von Kehrbuchdaten
1Die bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger übermitteln zum Zweck einer räumlich hochaufgelösten Energie- und Emissionsberichterstattung beginnend mit dem Berichtsjahr 2022 dem Landesamt für Statistik jährlich jeweils für das Ende des Vorjahres die folgenden Erhebungsmerkmale zu den im Kehrbuch erfassten Anlagen maschinell verwertbar und lesbar in elektronischer Form:
1.
Art,
2.
Brennstoff,
3.
Nennwärmeleistung und
4.
Alter der Anlage sowie
5.
Angaben über ihren Betrieb,
6.
Standort und
7.
Anschrift.
2Von den bevollmächtigen Bezirksschornsteinfegern als Auskunftspflichtigen sind als Hilfsmerkmale Name, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse zu erfassen.
Bayern.deBayern
Quelle: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayKlimaG-6

Aber der Habeck ist böse....


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25.05.2023 um 15:28
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Du scheinst nicht in Bayern, Baden-Würtemberg oder Schleswig-Holstein, oder?
Ich komme aus Ba-Wü, aber der Schornsteinfeger erfasst nicht den Verbrauch, den könnte ich selbst nur grob schätzen.


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25.05.2023 um 16:04
@militarynerd Ja, das ist dann aber auch schon alles was fehlt. Alle anderen Infos haben die schon. Von daher musst du dir da wohl keine Sorgen wegen der Gesetzesänderung machen.

Der Verbrauch sollte sich bei den meisten eigentlich anhand der Rechnungen ganz gut bestimmen lassen. Nur wenn zusätzlich noch ein Kaminofen ins Spiel kommt, wirds kompliziert.


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25.05.2023 um 16:18
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Der Verbrauch sollte sich bei den meisten eigentlich anhand der Rechnungen ganz gut bestimmen lassen
Bei einer Ölheizung eher nicht, aber es geht ja bei dieser Erfassung darum, dass die Sorge bestehen könnte, dass Leute mit einem hohen Verbrauch stigmatisiert und angefeindet werden könnten.

Wenn die Heizart im Detail den Behörden ohnehin bekannt ist, frage ich mich, warum es dann im Zensus nochmal abgefragt wurde, aber es sieht so aus als wüsste in Deutschland die linke Hand tatsächlich nicht, was die rechte tut, insofern halten sich meine Sorgen was einen orwellschen Überwachungsstaat angeht in Grenzen, aber trotzdem wehret den Anfängen; was geht es den Staat an, was ich an Strom und Öl verbrauche, ist ja meine Sache.


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25.05.2023 um 19:25
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Wenn die Heizart im Detail den Behörden ohnehin bekannt ist, frage ich mich, warum es dann im Zensus nochmal abgefragt wurde, aber es sieht so aus als wüsste in Deutschland die linke Hand tatsächlich nicht, was die rechte tut
Naja, es gibt dieses Kataster halt in drei Bundesländern. Jetzt kommt halt ein Bundesgesetz das es überall einheitlich regelt. Was okay ist.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Bei einer Ölheizung eher nicht, aber es geht ja bei dieser Erfassung darum, dass die Sorge bestehen könnte, dass Leute mit einem hohen Verbrauch stigmatisiert und angefeindet werden könnten.
glaube ich nicht. Der Haken ist ein anderer:
Zudem sprach sich das EU-Parlament für konkrete Sanierungsverpflichtungen für Gebäude aus:
Auf einer Skala von A bis G – wobei die Energieeffizienzklasse G den 15 % der Gebäude mit den schlechtesten Werten im Gebäudebestand eines Mitgliedstaats entspricht – müssen Wohngebäude dem Vorschlag zufolge bis 2030 mindestens Klasse E und bis 2033 Klasse D erreichen. Nichtwohngebäude und öffentliche Gebäude müssen diese Energieeffizienzklassen bis 2027 bzw. bis 2030 erreichen.
Quelle: https://oekozentrum.nrw/aktuelles/detail/news/neue-eu-gebaeuderichtlinie/

Dafür wirds gebraucht werden.

Manchmal versteht mans echt net. Wegen der Heizung schäumt das ganze Land, und das Thema läuft komplett unterm Radar. Dabei wird die Gebäudedämmung den Leuten echt weh tun.


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25.05.2023 um 20:17
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Dabei wird die Gebäudedämmung den Leuten echt weh tun.
Die BILD wird das Thema früh genug aufgreifen sollte es so dramatisch sein, sind dann halt nochmal 10% mehr für die AfD. Solange Deutschland eine Demokratie ist, können die Parteien einen Krieg gegen die Bürger auf Dauer nicht gewinnen.


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26.05.2023 um 09:09
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Dafür wirds gebraucht werden.

Manchmal versteht mans echt net. Wegen der Heizung schäumt das ganze Land, und das Thema läuft komplett unterm Radar. Dabei wird die Gebäudedämmung den Leuten echt weh tun.
Naja, die Regelungen zur Heizung betreffen eben viele Bürger ganz konkret und akut. Die Frage, was mit der Dämmung zj geschehen hat, ist m.W. noch nicht endgütlig entschieden.

Bisheriger Stand war (so geht es auch aus deiner Quelle hervor), dass nur der Durchschnitt aller Wohnimmobilien einen bestimmten Stadrd erreichen muss. Die weitere Verschärfung, die du zitierst, ist bislang nur eine Entscheidungsvorlage des EU-Pralamentes...
...wenn ich das richtig verstanden habe.

Wie auch immer, es wäre völlig absurd, alle Immobilien mit "G" auf mindestens "D" anzuheben. Ich denke da nur an tausende romantische Rusticis in italienischen Dörfern...

...einer der Gründe, weshalb wir ja alle immer dort Urlaub machen wollen.

----------------------

Ich möchte aber zu meiner obigen "Liste des Regierungsversagens" noch einen Punkt anmerken.

Hier wurde in den Ring geworfen, die Bürger sollten sich erstmal gut informieren, bevor sie auf die Barrikaden gehen...

OK, kann man so einfordern! Viel wichtiger als diese Holschuld der Bürger ist aber doch die Bringschuld der Politiker in Regierungsverantwortung, den Bürgern das, was auf sue zukommt, zu erklären. Gerade dann, wenn es mit heftigen Einschnitten einhergeht und gerade auch in einer Demokratie.

Bei Habeck und Graichen drängt sich der Eindruck auf, die beiden hätten was in der Hinterstube zusammengezimmert, um es dann schnell durch den parlamentarischen Prozess durchzuschleusen...

...und nun, da die Bürger erschrocken aufgewacht sind und der politische Gegner diese Situation und die Bürgerwut ausnutzt, heißt es, man könne sich ja doch auch erstmal gründlich informieren.

Fail, Habeck!


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26.05.2023 um 09:41
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Naja, die Regelungen zur Heizung betreffen eben viele Bürger ganz konkret und akut
Beide Vorhaben sind noch im Gesetzgebungsverfahren. Sind also ähnlich konkret. Das mit der Heizung ist jedoch ein relativ gut lösbares Problem. Darauf deuten jedenfalls Studien des Fraunhofer Instituts hin, die systematisch den Altbestand untersuchen auf die Einsatzmöglichkeiten von Wärmepumpen. Ich gehe davon aus, das trotz aller Aufregung jetzt das ganze Thema relativ geräuschlos abläuft.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Wie auch immer, es wäre völlig absurd, alle Immobilien mit "G" auf mindestens "D" anzuheben. Ich denke da nur an tausende romantische Rusticis in italienischen Dörfern...
Genau das ist aber der Plan. Und es macht auch Sinn, das man den Bestand auf ein Mindestniveau bringt, wenn man Klimaschutz ernst meint. Aber das wird die Leute richtig Geld kosten. WP bekommste vielleicht für 20-30K hin, abzüglich Förderung. Bei Dämmung kommste mit der Knete nicht weit


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26.05.2023 um 13:43
@alhambra

Ich verstehe was du meinst, es ist mir aber unerklärich, weshalb so wenig Verständnis für die Betroffenheit der Bürger bei einigen besteht.

Vielleicht liegt es daran, das ich in ganz einfachen Verhältnissen groß geworden bin. Ich habe es als Kind erlebt, als der Schornsteinfeger und das Ordnungsamt die uralte Ölheizung im Elternhaus stilllegen wollten / mussten. Und ich kenne auch das Gefühl, wenn man Angst davor hat.

Fassen wir zusammen:

- Es ist unstrittig, dass es vor allem in vielen strukturschwachen Regionen viele Menschen gibt, die sich von den kommenden Regeln in ihrer Existenz bedroht sehen (sicher nicht alle berechtigterweise, aber es gibt diese Bürger).

- Halten wir auch fest, dass die deutschen (und auch die europäischen) Anstrengungen, selbst wenn sie exakt nach Habecks Plan ablaufen, das Wetlklima nicht retten werden, ja nicht einmal relevant verbessern können. Es ist vielmehr, wenn ich Kuno und dich von weiter oben sinngemäß zitieren darf, so etwas wie unsere "moralische Verpflichtung" voranzugehen.

Was sagst du nun jemandem, der als 60 jähriger, chronisch finanziell klammer Frührentner im geerbten, leicht maroden Hutzelhäuschen im Hunsrück lebt, wenn er fragt: "Warum müsst ihr mir damit drohen, warum muss ich Angst davor haben, alles zu verlieren?"

"Ja, das bringt nicht wirklich was, aber es ist eben unser Anteil an den weltweiten Anstrengungen!"

oder vielleicht

"Wo gehobelt wird da fallen eben Späne!"

Die Antwort könnte sein: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral!"

-----------------------------

Auf meinen Hinweis, dass das gar nicht möglich ist - weder technisch noch finanziell - zigtausende dieser Häuser in Italien so zu modernisieren, kommt von dir...
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Genau das ist aber der Plan.
Wie soll ich das verstehen? Das ist doch absurd. Was ist dieser "Plan" denn wert?

Er ist undurchführbar, er versetzt viele Menschen in Angst und Schrecken und der würde nicht einmal einen echten Nutzwert bringen, wenn er durchgeführt werden könnte.

Das ist es, was ich weiter oben mit "Dogma" meinte. Es geht nur noch um die Durchsetzung der eigenen "Lehrmeinung", die Realitäten stehen nicht mehr im Mittelpunkt.

Das geht NIEMALS in Italien durch und hier wird es auch rumpeln.

Kein Wunder, dass bei solchem Verhalten der Regierenden Politikverdrossenheit, EU-Feindlichkeit und Querdenkertum um sich greifen.


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26.05.2023 um 14:05
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:so etwas wie unsere "moralische Verpflichtung" voranzugehen.
Es ist keine moralische Verpflichtung voranzugehen, es ist unsere moralische Verpflichtung unseren Anteil an der Zerstörung unseres Lebensraum zu beenden. Du kannst ja auch nicht sagen, der Nachbar hat einen ermordet also mach ich das auch. Es ist ein falsches Handeln zu beenden.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Was sagst du nun jemandem, der als 60 jähriger, chronisch finanziell klammer Frührentner im geerbten, leicht maroden Hutzelhäuschen im Hunsrück lebt, wenn er fragt: "Warum müsst ihr mir damit drohen, warum muss ich Angst davor haben, alles zu verlieren?"
Sicherlich gibt es Risiken aber es ist ja nicht so als hätte nicht fast jeder was zu verlieren, und dennoch bin ich dafür.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Kein Wunder, dass bei solchem Verhalten der Regierenden Politikverdrossenheit, EU-Feindlichkeit und Querdenkertum um sich greifen.
Eigentlich schon, weil unterm Strich bleibt dann eben schon mangelnde Moral und Ethik bei diesen Personen aber ja Menschen sind halt egoistisch...


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26.05.2023 um 15:20
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Vielleicht liegt es daran, das ich in ganz einfachen Verhältnissen groß geworden bin.
Na, das bin ich auch.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:weshalb so wenig Verständnis für die Betroffenheit der Bürger bei einigen besteht
ich habe Verständnis für die Betroffenheit der Leute, nicht aber für die *piep*, die alle mit Lügen in Panik versetzen wollen. Es ist doch so,
wenn die Heizung noch funktioniert müssen die Leute erst mal nichts unternehmen. Im Zweifel 20 Jahre lang. Damit können sich viele über die Runden retten. Meine Eltern werden sich sicher auch keine Wärmepumpe mehr einbauen, eher gehen die ins betreute Wohnen...

Jeder ist aber gut beraten sich jetzt mal Gedanken zu machen, wie er von seiner fossilen Heizung wegkommt. Lt. Fraunhofer reicht in 80% der Fälle der reine Heizungstausch. Dämmung und Fussbodenheizung sind zwar gut für die Effizienz aber in der Regel nicht zwingend. Und wenn man dann nen Plan hat, kann man auch schon mal was dafür ansparen. Müssen ja keine riesen Summen monatlich sein, in 10, 15, 20 Jahren kommt dann was zusammen. Und dann bekommt man das auch gewuppt.

Seit ich ein Hause habe, habe ich auch ein Tagegeldkonto wo jeden Monat was Geld drauf wandert, nur für den Fall das am Haus mal ein größerer Invest notwendig ist. Meine Wärmepumpe läuft nun auch schon 12 Jahre, da habe ich auch ne gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die in den nächsten 20 Jahren mal getauscht werden muss.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:das Wetlklima nicht retten werden
verlange ich auch nicht. Alles was ich gerne hätte ist, das wir unseren Anteil dazu beitragen und die nächsten 30 Jahre unseren 2% Anteil auf möglichst 0 zu reduzieren.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Was sagst du nun jemandem, der als 60 jähriger, chronisch finanziell klammer Frührentner
Das ist am Ende die Aufgabe der Politik das hinzubekommen. Föderungen und Regeln für absolute Härtefälle sind ja versprochen. Aber als 60 jähriger hat der Frührentner auf grund der langen Fristen auch gute Chancen das einfach auszusitzen.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Was ist dieser "Plan" denn wert?
Ja, das musste die EU fragen. Meines Wissens nach sollen 35 Mio Gebäude in 7 Jahren! auf einen Mindeststandard gebracht werden. Und Mindeststandard ist wohl 5cm Fassadendämmung. Wie das überhaupt gehen soll, und wie sich das mit dem Denkmalschutz verträgt, weiss ich auch nicht.

Deswegen wunder ich mich ja warum sich alle an den Heizungen abarbeiten, aber niemand sich über diesen Plan aufregt. Das mit der Heizung ist sportlich, für einige auch schmerzhaft, aber machbar. Das Ding von der EU wird dagegen ne Bombe werden.


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26.05.2023 um 15:49
Erstmal Danke an Euch, für die interessante und respektvolle Diskussion!

Ich bin auch der Meinung, dass wir etws für Klima- und Umweltschutz tun müssen! Gleichzeitig sehe ich, dass der Weg, den Habeck und Konsorten einschlagen, nicht nur suboptimal, sondern sogar schädlich ist.

Was hätte man anders machen können?

Zuerst die Rahmenbedingungen schaffen!

Anstatt die Bürger mit Zwangsmaßnahmen zu bedrohen, hätte man zuuerst die Rahmenbedingungen optimieren sollen:

1.) Aufgrund des bestehenden Bau- und Ordnungsrechts, können viele Interesenten gar keine handelsübliche Wärmepumpe aufstellen. Zumindets nicht ohne die Gefahr, sich nachher vor Gericht wieder zu finden.

2.) Die Preise für die fosslilen Energieträger gerade so weit anheben und gleichzeitig die Preise für den Strom gerade so weit absenken, dass die Betriebskosten einer Wärmepumpe unter denen einer vergleichbaren Gas- oder Ölheitzung liegen.

3.) Den Regulierungswahn nicht weiter treiben und stattdessen eine unkomplizierte Art der Förderungsbewilligung einrichten und diesen Zwang zur Inanspruchnahme des Fachhandwerks entfernen, das dazu in der Masse der Anfragen ja sowieso gar nicht in der Lage ist.
Eine Monoblock-Wärmepumpe kann jeder fähige Hobby-Handwerker selbst aufstellen.

Tatsächlich würde meine Wärmepumpe schon fleißig im Vorgarten brummen, wenn alleine der erste Punkt erfüllt wäre!
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Es ist doch so,
wenn die Heizung noch funktioniert müssen die Leute erst mal nichts unternehmen. Im Zweifel 20 Jahre lang.
So sehr die Panikmache abzulehnen ist, so sehr ist oben zitierte auch nicht die ganze Wahrheit, denke ich.

Nehmen wir wieder einmal meine Wohnsiedlung. Alle Häuser mindestens 20 Jahre alt und alle mit der gleichen ebenso alten Gas-Brennwerttherme. Die hat bei den meisten brav ihre Dienste geleistet, ist aber jetzt am Ende ihrer Lebenszeit angekommen und bei der letzten Wartung wurde mir gesagt, dass man manche Ersatzteile inzwischen kaum noch bekommen könne.

Die meisten Nachbarn haben sich informiert und sind auch auf das 3-m-Problem gestoßen, außerdem fühlen sie sich generell verunnsichert.
Die Folge ist, dass alleine in meiner Stichstraße (12 Häuser) in den letzten Monaten 4 neue Gasthermen aufgestellt wurden (und andere Nachbarn suchen gerade noch verzweifelt nach Firmen die das bis zum Jahresende machen können).

Diese Bürger hätten alle das Geld für eine Wärmepumpe gehabt und die werden jetzt erstmal mindestens 20 Jahre weiter Gas verbrennen!


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27.05.2023 um 20:17
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Erstmal Danke an Euch, für die interessante und respektvolle Diskussion!
immer gerne. Danke zurück :)
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:hätte man zuuerst die Rahmenbedingungen optimieren sollen
muss man auf jeden Fall auch machen. Ich denke mal das wird schon noch kommen. Ob mans jetzt unbedingt zuerst machen müsste, weiss ich nicht. Aber Hauptsache das kommt noch.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Die meisten Nachbarn haben sich informiert und sind auch auf das 3-m-Problem gestoßen, außerdem fühlen sie sich generell verunnsichert.
Die Folge ist, dass alleine in meiner Stichstraße (12 Häuser) in den letzten Monaten 4 neue Gasthermen aufgestellt wurden (und andere Nachbarn suchen gerade noch verzweifelt nach Firmen die das bis zum Jahresende machen können).
Das ist bedauerlich. Ja das mit den Abstandsregeln ist ärgerlich. Man wird auch das Verhältnis zum Denkmalschutz regeln müssen, sonst haben Eigentümer alter Häuser gleich wieder das nächste Problem.

Wir haben halt ein Gesetzesdickicht ohne gleichen, den zu lichten wird dauern.

Ich glaube der letzte Stand ist das WP nächstes Jahr erstmal nur im Neubau kommt und im Bestand dann nachgeschoben wird. Ist ggfs ganz vernünftig


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27.05.2023 um 21:22
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Meines Wissens nach sollen 35 Mio Gebäude in 7 Jahren! auf einen Mindeststandard gebracht werden. Und Mindeststandard ist wohl 5cm Fassadendämmung. Wie das überhaupt gehen soll, und wie sich das mit dem Denkmalschutz verträgt, weiss ich auch nicht.
Es wird am Ende einfach nicht umgesetzt werden, wenn es ohnehin nicht möglich ist, warum also über ungelegte Eier reden? Die EU hat im Zuge der Euro-Rettung etliche eigene Gesetze gebrochen. Notfalls wird man solch ein Gesetz aussetzen oder auf den Sankt Nimmerleinstag verschieben. Ich würde auch nicht auf tatsächliches Verbrennerverbot in 2035 wetten.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Dämmung und Fussbodenheizung sind zwar gut für die Effizienz aber in der Regel nicht zwingend.
Und inwiefern ist eine ineffiziente Stromheizung bei einem kohlelastigen Strommix eine Verbesserung zu Gas?


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