OTTOBAHN - Technisch überhaupt realisierbar? Oder doch eher Abzocke?

Thorsteen schrieb:Nehmen wir mal 4 Gondeln, die Erste hält und senkt sich ab, dass dürfte alles in allem rund 1 Minute dauern. Gondel 2 dahinter steht also über 1 Minute, fährt etwas weiter und setzt seinen Fahrgast ab, wieder 1 Minute. Gondel Drei dahinter fährt etwas weiter und setzt seinen Fahrgast ab, wieder 1 Minute.

Nach den 3-D-Bildchen zu urteilen, werden ja die Haltevorgänge auf einem Ausweichgleis stattfinden. Heißt natürlich, dass das Prinzip "von-Tür-zu-Tür" nur mit sehr vielen Ausweichgleisen zu realisieren wäre. Aber bei 50 oder mehr Orders nach Ende einer Großveranstaltung (Konzert etc.) gibt's ordenlich Rückstau auf die Hauptstrecke oder aber die Software lehnt 40 der Orders ab.

Radfahrer schrieb:Rückstau auf die Hauptstrecke oder aber die Software lehnt 40 der Orders ab

Dabei ist die Lösung doch wirklich so einfach. Jede Kabine erhält ihr eigens Gleis. Zack, Problem gelöst.

Radfahrer schrieb:Aber bei 50 oder mehr Orders nach Ende einer Großveranstaltung (Konzert etc.) gibt's...........

........den 2 Sekunden Takt!

Total_Recall schrieb:Dabei ist die Lösung doch wirklich so einfach. Jede Kabine erhält ihr eigens Gleis. Zack, Problem gelöst.

Vom Prinzip ja gar kein Problem. Solche Ausweichgleise lassen sich ja beliebig skalieren. Sieht dann aus wie ein riesiger Rangierbahnhof.

Radfahrer schrieb:Vom Prinzip ja gar kein Problem.

Klar doch. Und nun richten wir unser Augen wieder in Richtung Realität. :D

Radfahrer schrieb:Sieht dann aus wie ein riesiger Rangierbahnhof.

Unabhängig davon, wer als Anwohner solcher Straßen, die mit selbst einfachen Gleisen in der 2. Eben bestückt wären, würde das ernsthaft wollen?

Es gibt durchaus Städte, in denen die U-Bahn eine Hochbahn ist, Hamburg ist eine solche:




Bildquelle: https://www.spiegel.de/auto/aktuell/hamburg-hochbahn-startet-tests-mit-autonomem-kleinbus-heat-a-1279839.html

Allein in Deutschland versuchen sich derzeit allerdings mehrere Städte an ähnlichen Projekten - etwa in Monheim (Nordrhein-Westfalen) oder Bad Birnbach (Bayern). Als Ausrichter des internationalen Verkehrskongresses ITS 2021 möchte Hamburg sich bei dem Trend nun aber an die Spitze setzen.

Verkehrsexperten sehen in fahrerlosen Kleinbussen eine Möglichkeit, entlegene Stadtteile effektiver an den öffentlichen Verkehr anzubinden. Wo ein großer Stadtbus unrentabel ist, könnte ein fahrerloser Kleinbus eventuell wirtschaftlich betrieben werden, so die Hoffnung der Verkehrsplaner. Auch ließe sich auf stark ausgelasteten Strecken die Taktung ohne zusätzliche Personalkosten erhöhen.

"Im Schnitt lässt sich die Kostendeckung des öffentlichen Nahverkehrs durch den Einsatz von Robobussen um rund fünf Prozentpunkte verbessern", sagt Alexander Dyskin, Mobilitätsexperte der Unternehmensberatung Roland Berger. "Das liegt vor allem daran, dass die kleineren Robofahrzeuge viel effektiver und energiesparender eingesetzt werden können." Bis es soweit ist, dürften allerdings noch einige Jahre vergehen.

Quelle: https://www.spiegel.de/auto/aktuell/hamburg-hochbahn-startet-tests-mit-autonomem-kleinbus-heat-a-1279839.html

In solchen autonomen Fahrzeugen für die letzte Meile sehe ich mehr Chancen als darin, zum x-ten Mal DAS neueste Konzept heraus zu würgen. Wir haben eine durchaus passable Verkehrsinfrastruktur, wir nutzen sie nur nicht sonderlich effizient, jedenfalls noch nicht. Verkehrsplaner, die die Zukunft in Innenstädten mit weniger PKW Verkehr sehen, richten auf den Straßen entsprechende Zonen für den Fußgänger ein.

Total_Recall schrieb:Wir haben eine durchaus passable Verkehrsinfrastruktur, wir nutzen sie nur nicht sonderlich effizient, jedenfalls noch nicht.

Wurde eigentlich schon die Frage thematisiert, wie sich die Ottobahn in das System der bisherigen ÖPNV-Verkehrsmittel integrieren soll? Soll es Umsteigeknoten geben? Wie ist der Trassenverlauf geplant, wenn sich beispielsweise herkömmliche Verkehrsmittel mit der Ottobahn kreuzen (z.B. Hochbahn, Tram mit Oberleitung oder stark befahrene Straßen). Soll es auch sowas wie Verkehrknotenpunkte der Ottobahn geben oder ist von Anfang an ein weit verzweigtes Streckennetz ohne besondere Konzentration des Verkehrs auf bestimmte Knotenpunkte geplant?

martenot schrieb:wie sich die Ottobahn in das System der bisherigen ÖPNV-Verkehrsmittel integrieren soll?

Bei Scamway haben wir doch gelernt, dass alle anderen Verkehrsmittel obsolet sind und es irgendwann ganz bald nur noch Hängebahnen geben wird, weltweit.

celsus schrieb:dass alle anderen Verkehrsmittel obsolet sind und es irgendwann ganz bald nur noch Hängebahnen geben wird, weltweit.

Das heißt, dass bald das ganze Land, bzw. der ganze Kontinent mit Hochbahntrassen überzogen sein wird? Darüber wundere ich mich insofern, als viele Leute sich schon aufregen, wenn irgendwo eine Oberleitung aufgestellt werden soll. Da dürfte sehr sehr viel Überzeugungsarbeit zu leisten sein.

martenot schrieb:Wurde eigentlich schon die Frage thematisiert,

Ja ;-)

Unsere autonomen Schwebegondeln gleiten in einer Höhe von fünf bis zehn Metern über die überfüllten Straßen hinweg. Für den Ein- und Ausstieg werden die Kabinen an beliebiger Stelle zu Boden gelasse

Quelle: https://ottobahn.de/

Frage beantwortet? :D

Dir Frage nach der Integration stellt sich mir übrigens erst gar nicht, die haben sich die Ottoisten sicherlich noch nicht einmal selber gestellt.

martenot schrieb:Da dürfte sehr sehr viel Überzeugungsarbeit zu leisten sein.

Original anzeigen (0,3 MB)

Bildquelle: https://ottobahn.de/

Würdest du in dem Haus recht in der ersten Etage wohnen wollen? Okay, die Fahrgäste könnten direkt aus dem Fenster den Kaffee verkaufen, wenn die Gondeln mal wieder Trauer tragen im Stau stehen.
Nein, auch mit Überzeugungsarbeit sehe ich da keine Chance. So mache ich mir das.

martenot schrieb:Das heißt, dass bald das ganze Land, bzw. der ganze Kontinent mit Hochbahntrassen überzogen sein wird?

Es geht vornehmlich um die Innenstädte bei Otto.

Total_Recall schrieb:Frage beantwortet?

Nicht direkt, zumal auch in den erwähnten fünf bis zehn Metern Höhe die Verkehrswege nicht immer frei sind. Es gibt Brücken, Überwerfungsbauwerke, Oberleitungen, herkömmliche Hochbahnstrecken, etc. die es wahrscheinlich schwierig machen, eine kontinuierlich gleiche Höhe einzuhalten. Das heißt, dass auch die Ottobahntrassen mal höher und mal niedriger verlaufen müssten.

Außerdem bezog sich meine Frage auf konkrete Anknüpfungspunkte (zum Umsteigen) an die übrigen Verkehrsmittel, und ob sowas mit eingeplant wird. Oder ob man davon ausgeht, dass ein Umsteigen gar nicht mehr nötig sein würde.

martenot schrieb:Nicht direkt,

Das habe ich auch nicht erwartet, dort wird nur behauptet "Wir prüfen mit Sensoren, dass die Landfläche frei ist." Ich konnte nirgends eine belastbare Aussage finden, wie man das, was du zu Recht monierst, auch real erfolgen kann.

Ansonsten finde ich nur die üblichen blumigen Worthülsen, die auch du finden könntest. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Gründer sich überhaupt real umsetzbare Vorstellungen gemacht haben. Die schweben in ihre App Sphäre.

Mit Stand Ende Juni 2022 gilt das Konzept als nicht ausgereift und die Gondeln als längst nicht serienreif.[19]

Quelle: Wikipedia: Ottobahn#Serienreife

Meine Kurzfassung: unausgegorenes Zeugs aus der Playmobil Sammlung

Total_Recall schrieb:die auch du finden könntest.

Die Worthülsen und animierten Videoclips kenne ich ja schon weitgehend. Mich würde halt interessieren, ob sich inzwischen auch schon handfeste und konkrete Überlegungen entwickelt haben, die über die Infoqualität hübscher Werbebroschüren hinaus gehen.

Total_Recall schrieb:Würdest du in dem Haus recht in der ersten Etage wohnen wollen? Okay, die Fahrgäste könnten direkt aus dem Fenster den Kaffee verkaufen, wenn die Gondeln mal wieder Trauer tragen im Stau stehen.

Vor allem wird es ziemlich Finster werden.
Die Trassenstruktur des Scams, was anderes ist es ja nicht, würde die Wohnungen massiv verdunkeln. Da ist der alte Mannheimer Aerobus ja um Welten besser konstruiert, und der ist fast 50 Jahre alt bzw. würde es jetzt werden.

martenot schrieb:Mich würde halt interessieren, ob sich inzwischen auch schon handfeste und konkrete Überlegungen entwickelt haben, die über die Infoqualität hübscher Werbebroschüren hinaus gehen.

Man hat ja schon einmal kassiert, jetzt geht es darum vieleicht noch einige Gelder abzufassen und dann das Ganze in Ruhe auszusitzen bis man es beerdigen kann, der typische Scam halt.

Thorsteen schrieb:Vor allem wird es ziemlich Finster werden.

Nicht nur das, denk an die Blues Brothers. Wenn eine Kabine mit Stangen aus 6 bis 10 Metern Höhe in die Tiefe gelassen werden soll, ragen die Stangen ein ganz klein wenig über die Kabine nach oben hinaus, aber nur ganz wenig. ;-) Auch die Bewohner der nächsten 3 Stockwerke wollen ja auch ihren Spaß haben.
Dagegen kann man den Schattenwurf eines Windrades fast schon als angenehm betrachten.

Oh Mann, wie kann man nur solch einen Mist konstruieren sich unter der Dusche ausdenken?

Thorsteen schrieb:Man hat ja schon einmal kassiert, jetzt geht es darum vieleicht noch einige Gelder abzufassen und dann das Ganze in Ruhe auszusitzen bis man es beerdigen kann, der typische Scam halt.

Mag sein oder nicht. Noch möchte ich denen nicht böse Absicht unterstellen, die verstehen sich ja als ein Unternehmen, das Softwre entwickelt. Das erinnert mich an die ach so netten und gütigen Technokraten aus den USA, die ihre Produkte als Weltverbesserung auffassen und die es höchstwahrscheinlich auch genau so glauben.
Da werden dann Lösungen präsentiert und der Anwender muss sich das Problem dazu selber suchen. :D

Total_Recall schrieb:Oh Mann, wie kann man nur solch einen Mist konstruieren sich unter der Dusche ausdenken?

Das haben sich die Leute von Ottobahn doch überhaupt nicht ausgedacht. Ich möchte echt mal wissen wann bzw. wie oft die Folge vom Sandmännchen mit der Monorail und der Absetzvorrichtung schon ausgestrahlt wurde. Ich glaube die Umsetzung war eh nie so richtig geplant. Man will sich selber für ein paar Jahre einen super gut bezahlten Job schaffen und etliche "Investoren" werden das sicher durch ihre Spenden finanzieren.

FatBaron schrieb:Ich glaube die Umsetzung war eh nie so richtig geplant.

So sieht es jedenfalls aus. Echte und konkrete verkehrstechnische Planungen abseits von Fragen des Designs der Kabinen und des Entertainmentsystems scheinen nie wirklich durchgeführt worden zu sein. Hauptsache, es sieht irgendwie gut aus.

martenot schrieb:Hauptsache, es sieht irgendwie gut aus.

Etwa so wie hier im Video, nur mit Sperrholzkiste für die Passagiere.
https://www.wiegandslide.com/fileadmin/de/Downloads/WieFlyer/Videos/Wie-Flyer%20Inselsberg%20h264-1600x900-v2.1-short-2018.mp4

FatBaron schrieb:Etwa so wie hier im Video,

Na also, geht doch... da hat die Fahrt auch gleich noch einen Spaßfaktor.... Ich würde vorschlagen, die OB-Trassen durch die Stadt mit Schleifen und Wellen unterhaltsamer zu gestalten, damit mehr Leute für die Ottobahn gewonnen werden können. Und im Sommer gibt es die beliebten Cabrio-Gondeln....

Total_Recall schrieb:Würdest du in dem Haus recht in der ersten Etage wohnen wollen? Okay, die Fahrgäste könnten direkt aus dem Fenster

München hat schon mal eine Seilbahn über den Frankfurter Ring geprüft: eins der rechtlichen Minenfelder war -> Einblick in privaten Räumen mittels technischen Hilfsmitteln...das sogenannte Google View Problem oder wenn ein Fotograf eine Leiter nimmt um über den Zaun zu fotografieren.
Bei der Osttangente Richtung Riem/Messestadt wollte man über Gärten und Grundstücken schweben :D
Mein Fazit: joah, das klappt bestimmt.

FatBaron schrieb:Ich glaube die Umsetzung war eh nie so richtig geplant. Man will sich selber für ein paar Jahre einen super gut bezahlten Job schaffen und etliche "Investoren" werden das sicher durch ihre Spenden finanzieren.

Genau so ist es, ein substanzloses StartUp beim dem nur die Initiatoren absahnen.

Es ist einfach Betrug, finde da nichts was dagegen spricht, diese hagere Gestallt mit dem Daumen nach oben, der nie wirklich nach oben kommt, spricht für mich Bände, er weiß, es ist Betrug. So sieht es für mich meiner Meinung nach eben aus.

Mal überlegen, morgens am Bahnhof in Kiel, oder Hauptbahnhof in Hamburg, viele wollen zur Arbeit, da steht immer mindestens 25 Personen, oft sind es über 100. Wie soll das gehen, mit den Aufzügen, wie lange es dauert mal eben 25 Personen einzutüten.

Das wird nie an so einem Bahnhof funktionieren, man würde immer noch Busse benötigen, das ganze Konzept ist fürs Klo und dafür braucht es keine Experten die das bewerten und berechnen, eine Tasse Kaffee und 15 Minuten leichtes Nachdenken und der Drops ist gelutscht.

Die ganzen Politiker, die da eine Runde drehen und sich in den Zeitungen zeigen belegen damit für mich nur ihre Inkompetenz und sollten gefeuert werden. Dass das "Projekt" noch immer so läuft und Gelder bekommt ist echt übel.