Meiner Meinung nach ist der Klimawandel dem Konsumverhalten des Menschen zuzuschreiben.
Die Welt tickt nun mal wie Sie tickt, weil jeder einzelne es uns von uns so möchte. Wir möchten nun mal die Billigen Jeans aus dem Primark oder H&M kaufen. Dafür wird nun mal in Indien, China und Bangladesh die Umwelt vernichtet und damit indirekt der Klimawandel mit initiiert.
Genau so wollen wir auch unsere Zitrusfrüchte aus den entfernteste Ländern mit dem Flugzeug geliefert bekommen, weil wir unsere Bananen nun mal nicht braun kaufen wollen. Und zu allem Übel wollen wir für Bananen auch nicht mehr bezahlen als 1 Euro pro Kilo.
Das steht alles nicht mehr in Relation. Wir kaufen jeden Mist günstig ein aus den entferntesten Ländern. Dass unser Konsumverhalten Spuren hinterlässt, ist nun sichtbar. Und in Deutschland gehen regionale/lokale Unternehmen zugrunde, weil Sie "zu teuer" sind.
Wir beschweren uns über den Neubau von Kraftwerken, die unsere Umwelt verpesten und auch das Klima beeinträchtigen. Andererseits steigt seit Jahren in Deutschland bzw. weltweit der Bedarf an Energie! Wir tauschen unsere Lampen und klatschen uns Styropor an unsere Wände und dennoch leben wir nun mal nicht sparsam. Wir verschwenden unsere Ressourcen und wundern uns dann, dass das Klima sich ändert und die Umwelt verpestet wird. Die Welt erwärmt sich nicht nur, weil das Kohlekraftwerk läuft. Das Kohlekraftwerk läuft, weil wir nun mal die Energie nutzen.
Die Schuld weisen wir dann den bösen Umweltverpestern zu, all den Unternehmen die Böse sind, während wir uns ein Maxi Menü bei McDonalds holen, gemacht aus 1A Massentierhaltungsfleisch. Oder das 3,99€ Hühnchen von KFC, welches in seinem erbärmlichen Leben nie das Sonnenlicht gesehen hat.
Es gibt immer eine politische Seite, die sicherlich auch verantwortlich gemacht werden kann. Aber auch jeder einzelne von uns kann mit seinem Konsumverhalten dazu beitragen, dass wir den Co2 Ausstoß verringern und die Umwelt belasten.
Wenn ich z.B. so etwas lese:
https://www.stern.de/genuss/trinken/coca-cola--verbraucher-wollen-plastik---warum-dieser-satz-fatal-ist-9104640.htmlbekomme ich Plaque. Nicht, weil Coca Cola Plastikflaschen herstellt (Die verkaufen übrigens in einer Stunde 10.000.000 Plastikflaschen weltweit!!!), sondern weil diese Konzerne es auf UNS schieben: Wir geben denen ja vor, dass wir Plastik wollen. Und das stimmt ja augenscheinlich sogar. Würde sich unser Verhalten ändern und mehr zur Glasflasche greifen, würde auch die Coke Company sicherlich auf den Trichter kommen, mehr Glasflaschen im Umlauf zu bringen. Aber wir tun es nun mal nicht! Mit wir meine ich nicht nur uns, sondern alle Konsumenten weltweit.
Alle schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu und zeigen auf andere, die "noch schlimmere Umweltsäue" sind. Das Ding ist aber: Wenn es ewig so weiter geht, ändert sich nichts. Und den Unternehmen ist es völlig egal. Einem Coca Cola ist es z.B. völlig egal, ob die Plastikflaschen im Meer landen oder in einer Feuertonne (auch wenn Sie jetzt sagen, dass Sie was tun müssen). Denen geht es nur um Profit & Marktanteil, mehr nicht.
Versteht mich nicht falsch: Ich bin auch eine Umweltsau. Aber die kleine Greta hat zumindest bei mir geschafft, dass ich mich mal bewusster damit befasse, was eigentlich alles schief läuft in der Welt und wie ich zu all dem beitrage. Unsere Bäckereien schließen im großen Stil (zuletzt die Kronenbrot in Köln, weil es nicht mehr WIRTSCHAFTLICH ist, ein Grundnahrungsmittel wie Brot herzustellen) und in der TK Abteilung beim Aldi kann man sich 5 verschiedene Aufbackbrötchen aus China kaufen. Wie Nachhaltig ist das denn??! Und nur, weil wir Brötchen beim Bäcker zu teuer finden.
Wir müssen uns alle viel mehr unserer Verantwortung bewusst werden und aufhören, auf andere zu schauen. Denn das bringt nun wirklich nichts. Auch wenn ich nun protektionistisch denke: Es bringt auch unserer Wirtschaft zumeist nichts.
Politisch gesehen muss auch viel mehr passieren. Der freie Handel ist wichtig und sollte nicht eingeschränkt werden. Aber im Hinblick auf die ehrgeizigen Klimaziele müssen wir uns nun mal Gedanken machen, ob wir Bananen nicht mit der Co2 Steuer besteuern und unserer heimischen Kartoffeln, Möhren und Äpfel im Gegenzug vergünstigen. Andere Länder machen das nun mal auch. In Neuseeland kannst du dir auch außerhalb der Saison eine Gurke kaufen. Die kostet aber nicht wie bei uns 0,49€ pro Stück, sondern umgerechnet 4€/Stück!
Was ich auch nicht verstehen kann: Wir alle warten auf das "goldene Kalb", das unsere Co2 Probleme lösen wird. Man sieht es z.B. an Tesla derzeitig sehr gut. Dieser Laden wird so dermaßen gehypt, weil er eine "Lösung" bieten kann zum Thema "klimafreundliche Mobilität" (ich spreche jetzt mal nicht von der Akku- & Solartechnologie, die meiner Meinung nach den zweiten Hype auslösen wird in diesem Laden).
Wir haben in Deutschland schon lange, elend lange Möglichkeiten, Mobilität sofort klimafreundlicher zu gestalten: Indem man z.B. Kraftstoffe wie Erdgas oder Autogas einfach mehr fördert und die Infrastruktur ausbaut, anstatt den Diesel wie in der Vergangenheit zu hypen. Es hätte schon enorm was gebracht, alle Dienstwagen, die auf Gas fahren, steuerlich zu subventionieren. Aber das wollte niemand in der Politik.
Und was passiert jetzt, unter dem steigenden Druck eines Teslas und der Co2-Ziele? Man subventioniert Elektroautos & PHEV mit einer BAFA Prämie & einer Bevorzugung in der 1% Regelung. Das hätte man auch schon früher machen können für alle Gas Fahrzeuge. Dann hätte man diesen ganzen Mist heute gar nicht mit Fahrverboten oder Dieselskandal.
Und warum war das kein Thema? Weil es nun mal dem Verbraucher nicht schmeckt, alle 300-400km zu tanken. Der sofortige Umstieg von Benzin & Diesel auf Gaskraftstoffe würde die Klimabilanz "instantly" verbessern und stellt eine echte "Übergangstechnologie" zur völlig emissionslosen Mobilität dar. Aber nein, nun ist natürlich Elektro das goldene Kalb und alles was fossil ist Böse! Das man z.B. anstatt Erdgas auch Biomethan nehmen könnte und damit sofort Co2 neutral wäre, juckt wieder keinen. Lieber noch schnell die letzten Diesel verscherbeln für 99€/Monat im Leasing! Oder den PHEV, der nie geladen wird, weil die Ladeinfrastruktur in Deutschland völlig bescheuert und undurchsichtig ist. Aber den kann man GOTTSEIDANK auch als Dienstwagen zu 0,5% Versteuerung fahren ohne Strom zu laden!
Wir sind schon echt bescheuert! Und da schließe ich mich mit ein.
Aber Gottseidank sind wir noch lange nicht so schlimm wie Indien, China, Russland und die anderen bösen, bösen, bösen Klimavernichter. Das ist das Wichtigste.