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Der Energiewende-Thread

1.702 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energie, Klimawandel, CO2 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Energiewende-Thread

09.04.2025 um 07:58
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Ich habe einen Beleg geliefert, dass sie das machen
Sie haben etwas beschlossen. Ob das alles Realität wird, steht auf einem anderen Blatt. Die Chinesen können auch rechnen und sehen die Skaleneffekte bei EE.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Es kann eben doch einfach sein. Wo genau siehst du das Problem?
Wenn man Physik abwählt, dann kann alles so einfach sein.

AKW sind das dümmste was man machen kann:
1. Endliche Ressourcen, da Rohstoff limitiert auf der Erde.
2. Thermisches Kraftwerk - auf einem überhitzten Planeten Schwachsinn.
3. Kühlwassermangel
4. kein Endlager für Müll
5. nicht regelbar

Was will man also mit sowas?


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Der Energiewende-Thread

09.04.2025 um 08:14
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Was ist das für ein Blödsinn ??
Das ist die schnöde Wahrheit. AKW sind die derzeit teuerste Variante Strom zu erzeugen. Weswegen sich immer mehr davon verabschieden. Wenn man sich mal anschaut wer überhaupt noch Kernkraftwerke baut, dann bekommt man eine auffällige Häufung in Staaten die Kernwaffen besitzen. Jetzt ist Korrelation keine Kausalität, aber interessant ist die Häufung schon.


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Der Energiewende-Thread

09.04.2025 um 17:10
@alhambra
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Das es völliger Quatsch ist die billigste Art Strom zu erzeugen abzuriegeln, damit die teuerste laufen kann. komisch, alle jammern hier rum wie teuer Strom ist, und dann werden vorschlage gemacht wie er noch teuerer werden kann.
Es ist völliger Quatsch nicht regulierbare Energieträger zu regulieren!
Die Abschaltung der deutschen Kernkraftwerke war ein ideologischer Entscheid. Sicherheitstechnisch und wirtschaftlich wären locker noch 20 Jahre dringelegen. Eine Laufzeitverlängerung eines AKW ist so ziemlich das billigste was du haben kannst. Isar 2 kostete inkl. Nachrüstungen ca. 3 Mia € und hat in 35 Jahren 400 Mia kWh produziert. Macht ca. 0.0075 €/kWh. Wäre es noch 20 Jahre länger in Betrieb gewesen, hätte es 630 Mia kWh produziert. Wären dann ca. 0.0058 €/kWh. Wenn Du die Kosten für den laufenden Betrieb, Löhne Material plus Abbruch und Entsorgung für 35 bzw. 55 Jahre aufrechnen würdest, wären die Kosten immer noch im überschaubaren Rahmen. Neue Kernkraftwerke sind natürlich eine andere Hausnummer...
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Das hat nix mit intellektuellem Anspruch zu tun. Sondern damit das die die Artikel der Bild zu den Themen erneuerbare Energien, Wärmepumpen und E-Autos erfahrungsgemäß kompletter bullshit sind.
Solche pauschalen Unterstellungen bringen doch nichts. Mir wäre lieber gewesen, du hättest dich auf den Inhalt des Artikels konzentriert. Extra für dich dann eben noch ein NICHT-Bild-Link. Steht in etwa dasselbe drin...

https://www.deutschlandfunk.de/ueber-transmutation-die-verharmlosung-des-atommuells-100.html

@kuno7
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Dennoch würde ich im Zweifel lieber auf AKW verzichten denn auf Demokratie.
Muss ich dir zur Abwechslung mal recht geben. Wenn die Demokratie bei der Abschaltung massgebend gewesen wäre (und nicht die Ideologie), würden die AKW's allerdings heute noch Strom produzieren.

https://www.zfk.de/energie/strom/mehrheit-laut-umfrage-fuer-weiterbetrieb-akws
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:In ner Autokratie muss man sich aber auch nich mit den lästigen Meinungen der Bürger rumschlagen, wie eben in einer Demokratie.
Richtig. Aber dieses Mitspracherecht der Bevölkerung kostet eben auch. Zeit und Geld. Das muss man sich als Gesellschaft leisten können. In China wird auf die Befindlichkeit Einzelner keine Rücksicht genommen. Da wird geklotzt, nicht gekleckert. Betrifft aber nicht nur die Kernkraftwerke, sondern sämtliche Infrastrukturbauten in China.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Also wenn Wind und Solar die weltweit am schnellsten zugebauten Stromerzeuger sind und Kernenergie weltweit sogar rückläufig is, warum is Deutschland dann ein Geisterfahrer, wenn es auf EE statt Kernkraft setzt? Erklär mal.
Deutschland ist ein Geisterfahrer, weil ohne Not, sichere und gut funktionierende Kernkraftwerke abgeschaltet werden, die noch 20 Jahre günstigen Strom produziert hätten. Falls dir ein anderes Land bekannt ist, das solche stumpfsinnige Entscheidungen gefällt hat, darfst du mir das gerne mitteilen.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Allerdings werden wir in Europa in naher Zukunft im Sommer in billigem PV Strom schwimmen und der Betrieb der französischen AKW wird dann zunehmend unwirtschaftlicher, da die Preise im Sommer immer stärker fallen werden.
Ich vermute mal, dass praktisch jedes Land im Sommer zuviel Strom produziert. Die Knacknuss sind die Winter. Und das zunehmend Unwirtschaftliche ist kein AKW spezifisches Problem. Jeder Energieträger der Strom produziert wenn bereits genug Strom vorhanden ist, wird unwirtschaftlicher.

@SvenLE
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Sie haben etwas beschlossen. Ob das alles Realität wird, steht auf einem anderen Blatt. Die Chinesen können auch rechnen und sehen die Skaleneffekte bei EE.
Offensichtlich hast du meinen Link nicht gelesen.
China hat sein erstes AKW erst 1981 genehmigt. Seitdem sind 57 Reaktoren in Betrieb gegangen. 30 weitere werden derzeit gebaut. 2022 und 2023 wurden jeweils zehn neue genehmigt, wie aus dem Bericht zum Zustand der weltweiten Atomwirtschaft (WNISR) hervorgeht. Am Montag erhielten elf weitere Reaktoren grünes Licht.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:AKW sind das dümmste was man machen kann:
Das Dümmste was man machen ist, sich nicht sämtliche Optionen offen zu halten und dazu gehört nun mal die Kernkraft.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:1. Endliche Ressourcen, da Rohstoff limitiert auf der Erde.
Ich sehe, du bist nicht auf dem neusten Stand der Technik. Ich helfe dir gerne weiter.

1. gibt es nach wie vor grosse Uranerzvorkommen
https://www.weltderphysik.de/gebiet/technik/energie/kernenergie/uran-reserven/
2. gibt es Milliarden von Tonnen Uran in den Weltmeeren die man nutzen kann
https://www.umweltdialog.de/de/WIRTSCHAFT/Innovation-Forschung/2017/Forscher-fischen-Uran-aus-dem-Meer-heraus.php
3. kann man vermutlich in naher oder ferner Zukunft auch den bestehenden Atommüll wiederverwenden.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:3. Kühlwassermangel
Die Atomreaktoren der Zukunft werden nicht mit Wasser gekühlt. Sogar Saudi-Arabien könnte ein neues AKW betreiben.

https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/akw-der-zukunft-101.html
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:4. kein Endlager für Müll
Noch kein Endlager... Müll kann eventuell wiederverwendet werden (ausser Deutschland natürlich, die wollen freiwillig den Müll noch 300 000 Jahre an der Backe haben...)
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:5. nicht regelbar
Kernkraft produziert Bandenergie. Die muss nicht regelbar sein.


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Der Energiewende-Thread

09.04.2025 um 18:24
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Die Abschaltung der deutschen Kernkraftwerke war ein ideologischer Entscheid.
Nein, war es nich! Die Entscheidung aus der Kernkraft auszusteigen wurde 2011 mit breiter Mehrheit im Bundestag entschieden, weil ein Großteil der Bevölkerung damals genau das wollte.
Dass dann 12Jahre später, als der Abschaltungstermin für die letzen 3 AKW gekommen war, möglicherweise eine Mehrheit für den Weiterbetrieb gewesen wäre ändert nichts daran, dass die Entscheidung zum Ausstieg demokratisch war und eben nich ideologisch.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Wenn die Demokratie bei der Abschaltung massgebend gewesen wäre (und nicht die Ideologie), würden die AKW's allerdings heute noch Strom produzieren.
Die Entscheidung war aber demokratisch, auch wenn’s dir scheinbar nich passt.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Richtig. Aber dieses Mitspracherecht der Bevölkerung kostet eben auch. Zeit und Geld. Das muss man sich als Gesellschaft leisten können.
Ich finde, es is den Preis Wert.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Deutschland ist ein Geisterfahrer, weil ohne Not, sichere und gut funktionierende Kernkraftwerke abgeschaltet werden, die noch 20 Jahre günstigen Strom produziert hätten.
Nich ohne Not, sondern wegen einer entsprechenden demokratisch legitimierten Entscheidung.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Falls dir ein anderes Land bekannt ist, das solche stumpfsinnige Entscheidungen gefällt hat, darfst du mir das gerne mitteilen.
Italien is bereits ausgestiegen, Spanien und Taiwan haben afaik einen Ausstieg beschlossen.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Ich vermute mal, dass praktisch jedes Land im Sommer zuviel Strom produziert.
Ich würde sagen, da vermutest du falsch. Wie sonst hätte Frankreich sonst jahrelang Strom im Sommer exportieren können.
Das spezielle Problem von AKW besteht aber nun darin, dass die im Vergleich sehr teuer im Bau sind, aber relativ günstig im Betrieb. Daher laufen AKW im Idealfall möglichst lange mit Nennleistung durch, damit sie möglichst wirtschaftlich sind.
Für Gaskraftwerke gilt das zB. nich, die sind deutlich günstiger in der Anschaffung und viel teurer im Betrieb, da kann man auch mit deutlich weniger Laufzeit pro Jahr wirtschaftlich sein.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Und das zunehmend Unwirtschaftliche ist kein AKW spezifisches Problem.
AKW trifft es aus obigen Gründen aber am härtesten.

kuno


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09.04.2025 um 19:23
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Falls dir ein anderes Land bekannt ist, das solche stumpfsinnige Entscheidungen gefällt hat, darfst du mir das gerne mitteilen.
Zusätzlich zu dem was @kuno7 schon aufgezählt hat: Österreich, die haben sogar ein Kernkraftwerk gebaut, das aber nie in Betrieb ging.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Mir wäre lieber gewesen, du hättest dich auf den Inhalt des Artikels konzentriert. Extra für dich dann eben noch ein NICHT-Bild-Link. Steht in etwa dasselbe drin...
Ja, das steht vor allem viel Wunschdenken drin. Entscheidende Fragen sind nicht geklärt, wer das bezahlen soll auch nicht. Ist so ne Anlage überhaupt Energie-positiv oder verballert die mehr Energie als die AKW erzeugt haben?
Nochmal: es gibt seltsamerweise nirgendwo auf der Welt so eine Anlage, auch nicht in Staaten die Kernenergie befürworten. Woran liegt das? Auch nicht in China oder Russland wo man sowas eigentlich problemlos gegen die Bevölkerung durchsetzen könnte.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Sicherheitstechnisch und wirtschaftlich wären locker noch 20 Jahre dringelegen.
Wir sind schon dreimal knapp an einer Kernschmelze vorbeigeschrammt. Wie lange wollen wir noch Lotto spielen?
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Die Atomreaktoren der Zukunft werden nicht mit Wasser gekühlt. Sogar Saudi-Arabien könnte ein neues AKW betreiben.
Oh, toll. Das nächste Luftschloss. Flüssigsalzreaktoren. Muss man ja nur noch die Korrosionsprobleme in den Griff bekommen. Schade das halt noch niemand weiß wie.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Macht ca. 0.0075 €/kWh.
Die Rechnung würde ich echt gerne sehen. Das ist ziemlich weit weg von denen die ich kenne. Die Zeit schreibt:
Zwischen 50 und 100 Millionen Euro könnte es im Jahr kosten, ein Atomkraftwerk betriebsbereit vorzuhalten, schätzen Fachleute
Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2011-08/kaltreserve-akw/seite-2

Dann komme ich auf ca. 4 ct die kwh. Ohne Brennstoffkosten, Versicherung und Müllentsorgung.


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Der Energiewende-Thread

10.04.2025 um 14:02
@kuno7
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Die Entscheidung aus der Kernkraft auszusteigen wurde 2011 mit breiter Mehrheit im Bundestag entschieden,
Wieder mal nur die halbe Wahrheit...
Dein 2011 hat eine Vorgeschichte, kannst du hier nachlesen:

https://www.bundestag.de/webarchiv/textarchiv/2012/38640342_kw16_kalender_atomaustieg-208324

2010 wurde unter schwarz-gelb sogar eine Laufzeitverlängerung beschlossen. Dann kam Fukushima, Merkel drückte den Panikbutton weil sie einen Tsunami befürchtete der die deutschen AKW's wegschwemmt und es gab eine 180° Kehrtwendung...
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:weil ein Großteil der Bevölkerung damals genau das wollte.
Und das weisst du woher? Gab es eine Abstimmung?
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Die Entscheidung war aber demokratisch, auch wenn’s dir scheinbar nich passt.
Welche Entscheidung war demokratisch? Der Ausstieg, oder der Nicht-Weiterbetrieb? Denkst du, dass die Kraftwerke abgestellt worden wären, wenn die Bevölkerung über einen Weiterbetrieb hätte abstimmen können?
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Ich finde, es is den Preis Wert.
Finde ich auch. Nur muss man dann eben auch die Konsequenzen (er)-tragen...
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Spanien und Taiwan haben afaik einen Ausstieg beschlossen.
Ich zitier mal den @SvenLE:
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Sie haben etwas beschlossen. Ob das alles Realität wird, steht auf einem anderen Blatt.
:)

@alhambra
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Zusätzlich zu dem was @kuno7 schon aufgezählt hat: Österreich, die haben sogar ein Kernkraftwerk gebaut, das aber nie in Betrieb ging.
Du hast recht. Das ist fast noch dümmer als die deutsche Version.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Wir sind schon dreimal knapp an einer Kernschmelze vorbeigeschrammt.
Ich hab das schon mal geschrieben. Sicherheit kommt an erster Stelle. Wenn es beinahe zur Kernschmelze kommt, muss man das Ding stilllegen und zwar subito.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Die Rechnung würde ich echt gerne sehen.
Mach die Augen auf, ich hab's dir vorgerechnet..
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Das ist ziemlich weit weg von denen die ich kenne
Nicht mein Problem. Ich bezog mich ganz spezifisch auf Isar 2. Das kostete damals 2.3 Mia Euronen. Wenn man über die ganz Laufzeit noch die Betriebskosten und von mir aus auch noch den Abbruch und Entsorgung mit einrechnet, kannste auch 10 Mia draus machen. Jetzt teilst noch durch die 400 Mia kWh et voila! Wie ich bereits erwähnt habe, war Isar 2 für heutige Verhältnisse ein Schnäppchen. Mir ist klar, dass heutige Neubauten deutlich teurer sind.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Dann komme ich auf ca. 4 ct die kwh. Ohne Brennstoffkosten, Versicherung und Müllentsorgung.
Ok, jetzt bist du dran. Wie kommst du auf die 4 ct/kWh?
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Ja, das steht vor allem viel Wunschdenken drin.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Wie lange wollen wir noch Lotto spielen?
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Oh, toll. Das nächste Luftschloss.
Ach Gottchen bin ich froh, dass es vor tausenden Jahren nicht ausschliesslich alhambras gab. Wir würden heute noch in den Höhlen hocken und versuchen Feuer zu machen... Innovation und Forschung sind nicht so dein Ding, nicht wahr?

Wenn es um Windkraftanlagen oder PVA's geht, ist Forschung und Innovation scheinbar was Gutes. Geht es um Kernenergie ist es Pfui, Bäh, Igitt. Wie kann man bloss? Mir wird Angst und Bang um den Industriestandort Deutschland. Deutschland wird links und rechts überholt. Von den Amis, den Indern, den Chinesen, den Schweizern, den Briten und vermutlich noch von anderen Nationen. Deutschland hätte die Voraussetzung und die Kompetenz hier mitzumachen und was zu bewirken. Leider ist die Anti-AKW-Ideologie stärker.

Nur um das mal klarzustellen. Ich hätte auch nichts gegen eine Kernenergiefreie Welt. Ich bin nicht für Kernenergie weil ich die anderen Energieformen Scheisse finde. Ich habe zuhause selber eine PV-Anlage auf dem Dach, inkl. Batterie im Keller. Ich bin auch nicht für Kernenergie weil ich ein Fanboy bin.

Aber ich sehe sehr grosses Potential, mit künftiger Kernenergietechnologie das grosse Atommüll-Endlager-Problem zu lösen, oder zumindest erheblich zu reduzieren. Das Kernenergie-Kapitel ordentlich zu Ende zu bringen und künftige Generationen nicht mit diesem Scheiss zu belasten. Nicht einfach in einen Schacht kippen, Deckel zu und gut ist. Ne, ist nicht gut. Geht anders, muss man aber forschen, wird vielleicht Rückschläge geben, aber irgendwann wird es soweit sein und man wird die Abfälle so behandeln können, dass sie nicht hunderttausende Jahre eine Gefahr darstellen.

Wenn man also diese langfristige Perspektive hat, durch Technologie eines der grössten Probleme zu lösen und es dann trotzdem nicht tut, hat man meiner bescheidenen Meinung nach nicht alle Latten am Zaun.


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Der Energiewende-Thread

10.04.2025 um 14:55
Zitat von BruncheBrunche schrieb:2010 wurde unter schwarz-gelb sogar eine Laufzeitverlängerung beschlossen. Dann kam Fukushima, Merkel drückte den Panikbutton weil sie einen Tsunami befürchtete der die deutschen AKW's wegschwemmt und es gab eine 180° Kehrtwendung...
Das hat doch nix mit Tsunami zu tun.

Die Japaner haben eine Risiko-Analyse gemacht. Dabei haben sie festgestellt, das Tsunamis ein Risiko für die Anlage ist. Also haben sie in ihren historischen Aufzeichnungen nachgeschaut, was der höchste Tsunami in der Vergangenheit war. Da haben sie noch ein bisschen draufgepackt und haben gesagt "so, das muss die Anlage aushalten können".

Und nun gab es ein Tsunami, der deutlich heftiger war. Und dabei wurde die Auslegung der Anlage überschritten. Und genau das kann jederzeit an jeder technischen Anlage weltweit passieren.

Auch bei jeden deutschen AKW wurde eine Risikoanalyse gemacht. Und auch dort wurden (begründete) Annahmen getroffen was so eine Anlage aushalten muss. Und auch dort kann jederzeit ein Ereignis eintreten, das die Auslegung überschreitet.

Dann ist es halt kein Tsunami, sondern ein Beben, Hochwasser, Tornado oder sonst was.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Ich hab das schon mal geschrieben. Sicherheit kommt an erster Stelle. Wenn es beinahe zur Kernschmelze kommt, muss man das Ding stilllegen und zwar subito.
Haben wir ja jetzt gemacht :). Man kann doch nicht vorhersehen wann das nächste mal irgendwo ein Problem auftritt. Dein Ansatz wäre rein reaktiv. "Oh da gabs es ein Problem, schnell stilllegen". Im Zweifel haste dann aber schon ne Kernschmelze.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Innovation und Forschung sind nicht so dein Ding, nicht wahr?
Oh doch, total.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Wenn es um Windkraftanlagen oder PVA's geht, ist Forschung und Innovation scheinbar was Gutes.
Wenn von einer WKA mal nen Flüge wegflattiert wird halt nicht der ganze Landstrich unbewohnbar.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:hat man meiner bescheidenen Meinung nach nicht alle Latten am Zaun.
Danke :)

Die Kostenthematik ist übrigens nicht vergessen, ich habe aber heute keine Zeit mehr das aufzudröseln. Werde ich morgen mal nachreichen.


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Der Energiewende-Thread

10.04.2025 um 16:05
@alhambra
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Das hat doch nix mit Tsunami zu tun.
Du schaust zu wenig Hollywood Filme. Bei Deep Impact wurde der ganze Himalaya überschwemmt.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Und genau das kann jederzeit an jeder technischen Anlage weltweit passieren.
Im Endeffekt bedeutet das dann, dass man auf der ganzen Welt überhaupt nirgends ein AKW aufstellen darf, richtig?
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Wenn von einer WKA mal nen Flüge wegflattiert wird halt nicht der ganze Landstrich unbewohnbar.
Sehe gerade nicht, was das jetzt mit Innovation zu tun hat...
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Danke :)
Bitte, gern geschehen! Wusste nicht, dass du dich da angesprochen fühlst. Vielleicht fehlt bei dir nur eine Latte und nicht mehrere, dann besteht noch Hoffnung.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Die Kostenthematik ist übrigens nicht vergessen, ich habe aber heute keine Zeit mehr das aufzudröseln. Werde ich morgen mal nachreichen.
Mach das! :ok:


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Der Energiewende-Thread

10.04.2025 um 20:06
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Wieder mal nur die halbe Wahrheit...
Wo is da jetz ne "halbe Wahrheit"? Der Beschluss zum AKW Ausstieg in Deutschland aus 2011 war so breit getragen wie kaum ein anderer.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:2010 wurde unter schwarz-gelb sogar eine Laufzeitverlängerung beschlossen.
Eben und genau diese Koalition hat dann ein Jahr später den Ausstieg vom Ausstieg mit getragen. Du wirst kaum ernsthaft glauben, dies wäre aus Angst vor einem Tsunami geschehen.
Es waren ganz offensichtlich die desaströsen Umfrageergebnisse von Schwarz/Gelb und die verlorene Landtagswahl in BW, die Merkel veranlassten, dem Druck der Wähler nachzugeben.

Anfang März 2011 lag die Union in Umfragen noch bei 36% und die FDP bei 6%, sank die Union in nur 2 Wochen auf 30%, die FDP halbierte sich auf 3%. Gleichzeitig kletterten die Grünen im gleichen Zeitraum von 15% auf 28%.

Nach dem AKW Ausstieg fielen die Grünen dann wieder ab und die Union gewann die verlorenen Stimmen zurück.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Und das weisst du woher? Gab es eine Abstimmung?
Es gab umfragen.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Welche Entscheidung war demokratisch? Der Ausstieg, oder der Nicht-Weiterbetrieb?
Beide waren demokratisch.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:kuno7 schrieb:
Spanien und Taiwan haben afaik einen Ausstieg beschlossen.
Ich zitier mal den @SvenLE:
SvenLE schrieb:
Sie haben etwas beschlossen. Ob das alles Realität wird, steht auf einem anderen Blatt.
Du hast ja gefragt, ob oder welche anderen Staaten ähnliche Entscheidungen getroffen hätten, ich hab geantwortet. Klar können Entscheidungen auch geändert werden.

Ich persönlich hätte die deutschen AKW auch länger laufen lassen und wär lieber früher aus der Braunkohle raus, aber nur weil ich das so sehe, is die Entscheidung für einen AKW Ausstieg weder blöd noch ideologisch.
Man kann Risiken eben unterschiedlich einschätzen.

kuno


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Der Energiewende-Thread

11.04.2025 um 08:41
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Nicht mein Problem. Ich bezog mich ganz spezifisch auf Isar 2. Das kostete damals 2.3 Mia Euronen. Wenn man über die ganz Laufzeit noch die Betriebskosten und von mir aus auch noch den Abbruch und Entsorgung mit einrechnet, kannste auch 10 Mia draus machen. Jetzt teilst noch durch die 400 Mia kWh et voila! Wie ich bereits erwähnt habe, war Isar 2 für heutige Verhältnisse ein Schnäppchen. Mir ist klar, dass heutige Neubauten deutlich teurer sind.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Isar 2 kostete inkl. Nachrüstungen ca. 3 Mia € und hat in 35 Jahren 400 Mia kWh produziert. Macht ca. 0.0075 €/kWh.
Also du machst hier den Fehler einfach die Baukosten durch die erzeugte Strommenge zu teilen. Brennstoffkosten, Gehälter und Ähnliches läßt du mal eben unter den Tisch fallen.

Alleine die Brennstoffkosten belaufen sich auf 2,7ct pro kwh. [1] Diese Quelle ist offensichtlich ebenfalls pro AKW und macht wiederum den Fehler die Weiterbetriebskosten auf die Brennstoffkosten zu reduzieren.

Rechnen wir hier jetzt mal Gehälter und ähnliches drauf, dann sind die 4ct pro kwh schon mal nicht mehr unwahrscheinlich. Wobei das tatsächlich ein guter Preis ist. Deine 0,75 ct kannste trotzdem knicken.

Und dabei wird das ganze noch kräftig subventioniert. Z.b. ist die Schadenssumme bei einem Unfall auf 2,5 Mrd € gedeckelt, alles was darüber hinausgeht trägt der Bund [2] Um abzuschätzen wie weit man mit 2,5 Mrd kommt, kann man sich in Fukushima umsehen. Der Spass wird wohl 200 Mrd kosten.

Und die Betreiber hätten auch noch mal investieren müssen. Man hat ja die Wartungen zum Schluss schleifen lassen und nur noch das nötigste gemacht um bis zum geplanten Laufzeitende hin zu kommen.

Die Zahlenbasis für meine Abschätzung hatte ich gepostet. 100 Mio pro Jahr [3] geteilt durch die erneugte Strommenge.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Du schaust zu wenig Hollywood Filme. Bei Deep Impact wurde der ganze Himalaya überschwemmt.
Du verstehst die Thematik nicht. Dein sinngemäßes "in Deutschland gibt es keine Tsunamis, also kann sowas wie in Fukushima nicht passieren" ist leider komplett daneben.

Bei jeder technischen Anlage machen wir eine Risikoabschätzung. Nehmen wir mal als Beispiel das AKW Bibilis. Das steht am schönen Rhein. Der Rheingraben ist Erdbebengebiet. Und dann sollte mal mindestens noch Hochwasser mit auf der Liste der Risiken stehen. Und dann hat man dort genau das gleiche gemacht, das die Japaner auch gemacht haben.

Man hat historische Aufzeichnungen geprüft, sich die schlimmsten Ereignisse rausgesucht, in bisschen was draufgehauen und gut ist. Aber auch hier kann jederzeit ein Ereignis auftreten das stärker ist als das was erwartet hat. D.h. es hätte auch jederzeit ein Erdbeben auftreten können, das deutlich stärker ist als das was man in der Risikoabschätzung erwartet hat. Und dann hätten wir hier den gleichen Mist gehabt wie in Japan. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr klein, aber von 0 verschieden.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Im Endeffekt bedeutet das dann, dass man auf der ganzen Welt überhaupt nirgends ein AKW aufstellen darf, richtig?
Wenn man eine Anlage hat, deren technisches Versagen ganze Landstriche unbewohnbar macht, dann ist man gut beraten darüber mal nach zu denken.

Grundsätzlich betrifft das jede technische Anlage. Also auch bei einem Kohlekraftwerk, einem Ölhafen und ähnliches macht man Riskoabschätzungen. Es ist aber halt ein Unterschied ob man nach einer geplatzten Ölpipeline ein paar m3 Erde Wegbaggern muss oder ob in einem 30km Radius niemand mehr leben kann.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Sehe gerade nicht, was das jetzt mit Innovation zu tun hat...
Na du hast doch Forschung an WKA ins Spiel gebracht. Und dort findet auch noch viel Forschung- und Entwicklungsarbeit statt.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Bitte, gern geschehen! Wusste nicht, dass du dich da angesprochen fühlst. Vielleicht fehlt bei dir nur eine Latte und nicht mehrere, dann besteht noch Hoffnung.
Ich hoffe du rechnest es mir hoch an, das ich trotz deiner Beleidigungen in einem vernünftigen Tonfall antworte.

[1] https://miwi-institut.de/archives/1591
[2] Wikipedia: Deutsche Kernreaktor-Versicherungsgemeinschaft
[3] https://www.zeit.de/wirtschaft/2011-08/kaltreserve-akw/seite-2


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Der Energiewende-Thread

11.04.2025 um 09:22
Zitat von BruncheBrunche schrieb:2010 wurde unter schwarz-gelb sogar eine Laufzeitverlängerung beschlossen. Dann kam Fukushima, Merkel drückte den Panikbutton weil sie einen Tsunami befürchtete der die deutschen AKW's wegschwemmt und es gab eine 180° Kehrtwendung...
Naja, hat wohl nix mit Tsunamis zu tun, sondern mit Auswirkungen von Reaktorunfällen an sich.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Wenn es um Windkraftanlagen oder PVA's geht, ist Forschung und Innovation scheinbar was Gutes. Geht es um Kernenergie ist es Pfui, Bäh, Igitt. Wie kann man bloss? Mir wird Angst und Bang um den Industriestandort Deutschland. Deutschland wird links und rechts überholt. Von den Amis, den Indern, den Chinesen, den Schweizern, den Briten und vermutlich noch von anderen Nationen. Deutschland hätte die Voraussetzung und die Kompetenz hier mitzumachen und was zu bewirken. Leider ist die Anti-AKW-Ideologie stärker.
Forschung ist wenn es nicht unethisch wird immer gut.

Das Problem ist doch folgendes: Reaktoren der neuen Generation sind teuer und nicht in Serie zu bauen, alles was besser als der Status Quo ist, ist einfach nur in Versuchsmodellen zu bauen. Das denke ich zur Kernspaltung. Und in der Fusion sieht es noch düsterer aus, wenn man an globale Nutzbarkeit denkt.

Wenn man links und rechts überholt wird mit unsicherer und alter Technologie, muss man dennoch weiter machen, forschen, entwickeln und wird die Herrschaften dann wohl in der nächsten Kurve einholen. China und Indien hat halt mal gar kein Problem seine Müll aufs Land zu kippen oder zu verbuddeln. Die Schweiz hat geologisch zumindest ein Endlager, wohlgemerkt mit viel Protest erst 2045 im Betrieb, voraussichtlich.....

Und die Anderen Nationene? England und Frankreichs Reaktoren sind hoffnungslos überaltert. in F sind um die Hälfte der Reaktoren nicht regelmäßig am Netz wegen Wartung und Reparaturen, und der Strompreis ist da nicht günstig sondern wird über Subventionen günstig gehalten, was der Bürger über Steuern zahlt. Geil, man zahlt Strom und Steuern für Strom, ach wie geil ist billiger Atomstrom....
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Ich bin auch nicht für Kernenergie weil ich ein Fanboy bin.
Das wirkt aber so, wenn man liest wie energisch du diese Technologie anpreist.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Aber ich sehe sehr grosses Potential, mit künftiger Kernenergietechnologie das grosse Atommüll-Endlager-Problem zu lösen, oder zumindest erheblich zu reduzieren. Das Kernenergie-Kapitel ordentlich zu Ende zu bringen und künftige Generationen nicht mit diesem Scheiss zu belasten. Nicht einfach in einen Schacht kippen, Deckel zu und gut ist. Ne, ist nicht gut. Geht anders, muss man aber forschen, wird vielleicht Rückschläge geben, aber irgendwann wird es soweit sein und man wird die Abfälle so behandeln können, dass sie nicht hunderttausende Jahre eine Gefahr darstellen.
Potenzial ist überall wo ineffizient gearbeitet wird. Aber wann und wie wird das Potential denn ausgeschöpft und zu welchem Preis.

Rechne dir das mal durch und du wirst erkennen, dass die Kernspaltung weit weniger Potential besitzt als du wohl aktuell erhoffst.

Grüße


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Der Energiewende-Thread

11.04.2025 um 10:03
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Isar 2 kostete inkl. Nachrüstungen ca. 3 Mia € und hat in 35 Jahren 400 Mia kWh produziert. Macht ca. 0.0075 €/kWh.
Allein die Zinsen für das Projekt dürften über die Kaufzeit die Baukosten etwa verdoppelt haben.
Die 400Mia. KWh sind übrigens die Bruttoerzeugung, Netto kannste da noch mal 15% abziehen.

kuno


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11.04.2025 um 13:07
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Allein die Zinsen für das Projekt dürften über die Kaufzeit die Baukosten etwa verdoppelt haben.
Die 400Mia. KWh sind übrigens die Bruttoerzeugung, Netto kannste da noch mal 15% abziehen.
Nicht zu vergessen die Lager- und Transportkosten des Atommülls, der ist da genauso wie Reparaturen die ebenso steuerlich subventioniert dazuzurechnen.

nach verschiedene Rechercheergebnissen sind das zwischen 150 und 187 mrd Euro in den letzten 40 Jahren, also je Jahr 4,675 mrd Euro.

Grüße


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11.04.2025 um 13:40
@kuno7
@alhambra
Notiz an mich selbst: Ich muss unbedingt meinen Ironie- und Humorlevel runterfahren, am besten gleich auf 0%, sonst kommts zu Verständnisproblemen... :note:

@kuno7
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Du wirst kaum ernsthaft glauben, dies wäre aus Angst vor einem Tsunami geschehen.
Man hatte nicht Angst vor einem Tsunami, aber man hatte Angst, wegen Fukushima, steht sogar so wortwörtlich auf der Webseite des Bundestages:
Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima am 11. März 2011 wurde mit dem sogenannten Atom-Moratorium die Laufzeitverlängerung für drei Monate ausgesetzt und die Abschaltung der sieben ältesten deutschen Reaktoren für die Zeit des Moratoriums beschlossen.
Quelle: https://www.bundestag.de/webarchiv/textarchiv/2012/38640342_kw16_kalender_atomaustieg-208324
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Es gab umfragen.
Tja, ich hab's befürchtet. In der Schweiz gab es sogar eine Atom-Ausstieg-Initiative und zwar 2016, 5 Jahre nach Fukushima. Sie wurde mit ca. 54% der Stimmen abgelehnt.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Beide waren demokratisch.
Gut möglich, aber eben indirekt. Meinungen ändern sich im Laufe der Jahre. Zum Zeitpunkt der Abschaltung wäre eine Mehrheit der Bürger für einen Weiterbetrieb gewesen.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Man kann Risiken eben unterschiedlich einschätzen.
Kann man. Eigentlich müsste man das Auto verbieten, da sterben jedes Jahr 2500 -3000 Leute.

@alhambra
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Also du machst hier den Fehler einfach die Baukosten durch die erzeugte Strommenge zu teilen. Brennstoffkosten, Gehälter und Ähnliches läßt du mal eben unter den Tisch fallen.
Fun Fact: Im meinem von dir zitierten Beitrag schreibe ich:
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Wenn man über die ganz Laufzeit noch die Betriebskosten und von mir aus auch noch den Abbruch und Entsorgung mit einrechnet, kannste auch 10 Mia draus machen. Jetzt teilst noch durch die 400 Mia kWh et voila!
haste vermutlich nicht gesehen. Also nix mit mal eben unter den Tisch fallen...
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Alleine die Brennstoffkosten belaufen sich auf 2,7ct pro kwh.
Falsch. Das sind die Vollkosten bei einer Laufzeitverlängerung. Kannst du dir hier auch auf deutsch zu Gemüte führen.

https://www.tech-for-future.de/kosten-kwh/#Was_sind_externe_Kosten
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Du verstehst die Thematik nicht. Dein sinngemäßes "in Deutschland gibt es keine Tsunamis, also kann sowas wie in Fukushima nicht passieren" ist leider komplett daneben.
Ich verstehe die Thematik sehr wohl, du verstehst aber meinen Humor nicht, kannste aber nichts dafür...
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Und dann hätten wir hier den gleichen Mist gehabt wie in Japan. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr klein, aber von 0 verschieden.
ich versteh ja deine Bedenken und ich gebe dir sogar recht. Wenn man falsche Annahmen getroffen hat, oder z.Bsp. wegen Klimaveränderung zu eine höheren Gefahreneinschätzung kommt, muss man die Anlagen eben stilllegen. Habe ich ja gar nichts dagegen.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Ich hoffe du rechnest es mir hoch an, das ich trotz deiner Beleidigungen in einem vernünftigen Tonfall antworte
Du musst das nicht so wörtlich nehmen. Ich mag dich ja! Ich rechne es dir hoch an und möchte mich gleichzeitig entschuldigen! Es gibt genug Bekloppte in der Weltpolitik die sich auf die Mütze geben und den ganzen Planeten mit reinziehen, das muss in einem Forum nicht auch noch sein.

@gagitsch
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Naja, hat wohl nix mit Tsunamis zu tun, sondern mit Auswirkungen von Reaktorunfällen an sich.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Forschung ist wenn es nicht unethisch wird immer gut.
Richtig! 2 mal Daumen hoch für dich!
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Das Problem ist doch folgendes: Reaktoren der neuen Generation sind teuer und nicht in Serie zu bauen, alles was besser als der Status Quo ist, ist einfach nur in Versuchsmodellen zu bauen. Das denke ich zur Kernspaltung. Und in der Fusion sieht es noch düsterer aus, wenn man an globale Nutzbarkeit denkt.
Na ja, ich denke, alles was neu ist und im Aufbau begriffen ist, ist erstmal teuer und nicht in Serie zu fertigen. Das ist kein AKW spezifisches Problem.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Wenn man links und rechts überholt wird mit unsicherer und alter Technologie, muss man dennoch weiter machen, forschen, entwickeln und wird die Herrschaften dann wohl in der nächsten Kurve einholen.
Da hast du mich wohl falsch verstanden. Ich denke, wir werden überholt von sicherer und neuer Technologie und was das Forschen angeht: Die fähigsten Köpfe nehmen die Beine in die Hände und wandern aus. Wird dann wohl nix mit der nächsten Kurve...
Liverpool ist seit zweieinhalb Jahren die Heimat von Bruno Merk, einem deutschen Ingenieur im selbstgewählten Exil.
„Wenn man keine politische Unterstützung mehr hat, dann ist Wissenschaft ganz schwierig. Es geht um unsere Zukunft. Es geht darum, Probleme, die wir geschaffen haben, nämlich den Atommüll, in einer kreativen ingenieurtechnischen Lösung anzugehen, anstatt ein Endlager zu bauen und zu sagen: Wir machen ein großes Schild dran, und das ist es dann. Ich glaube, es gibt bessere Lösungen.“
Bruno Merk, 48 Jahre alt, aufgewachsen im Allgäu. Legerer Typ, Kinnbärtchen, modisches Hemd. Merk ist Kerntechnik-Experte. Jahrzehntelang hatte er in Deutschland geforscht, erst am Karlsruher Institut für Technologie, dann am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. Vor zweieinhalb Jahren wechselte er nach Liverpool, eine Professur an der Universität. Denn in Deutschland sah er keine Perspektive mehr für sein Forschungsgebiet – die Transmutation, die Entschärfung von Atommüll.
„Normalerweise würde man sagen: Jemand beschäftigt sich mit Müllrecycling. Wir bekommen noch Energie dazu und der Müll wird unproblematischer – das ist alles gut. Das ist aber ganz schwierig darzustellen. Und wenn man die politische Unterstützung nicht hat, ist es fast unmöglich, das nach außen darzustellen.“
Quelle:
https://www.deutschlandfunk.de/ueber-transmutation-die-verharmlosung-des-atommuells-100.html

Vielleicht wird es mit neuer Regierung ja besser...
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Rechne dir das mal durch und du wirst erkennen, dass die Kernspaltung weit weniger Potential besitzt als du wohl aktuell erhoffst.
Ich denke ein Bruno Merk ist, was Kernenergie angeht, kompetenter als sämtliche Diskutanten in diesem Forum. Mal abgesehen davon: Mir ist absolut schleierhaft, wie man sich einfach so in das Schicksal fügen kann hochradioaktiven Müll für 300 000 Jahre zu verbuddeln. Das man sich nicht mal ansatzweise die Mühe macht eine Technologie und die Forschung daran zu unterstützen, die es ermöglicht die Zeitdauer einer Deponie um den Faktor 1000 zu reduzieren. Ist das wirklich so schlecht? Habt ihr überhaupt kein Mitgefühl für die nachkommenden Generationen?

@kuno7
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Die 400Mia. KWh sind übrigens die Bruttoerzeugung, Netto kannste da noch mal 15% abziehen.
6-7 % gehen drauf für Umwandlung und Transport, aber 9% für Eigenbedarf? Kann das sein? Hast du da belastbare Zahlen?


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Der Energiewende-Thread

11.04.2025 um 13:53
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Na ja, ich denke, alles was neu ist und im Aufbau begriffen ist, ist erstmal teuer und nicht in Serie zu fertigen. Das ist kein AKW spezifisches Problem.
Wenn man Atomkraft fordert und sich auf ach so wundertolle neue Atomkraftwerksgenerationen bezieht, wie es gern von der Politik gemacht wird, dann ist es reiner Populismus und hat nichts mit neu oder Verhinderung oder Skepsis zu tun.

Die neuen Generationen sind noch gut 15-25 Jahre entfernt von der Realisierung, selbst wenn Durchbrüche im größeren Format in den nächsten 5 Jahren kommen würden.

Die Kernspaltung ist ein Auslaufmodell, die Fusion ist ggf was für die Zukunft, aber sonst nicht. Jeder der hier /Europa) im Wahlkampf oder der Nostalgie wegen Atomkraft beschwört ist entweder nicht im Bilde oder mag keine Veränderung zum Guten, oder hat zu viel Geld oder Geld des Anderen :)
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Da hast du mich wohl falsch verstanden. Ich denke, wir werden überholt von sicherer und neuer Technologie und was das Forschen angeht: Die fähigsten Köpfe nehmen die Beine in die Hände und wandern aus. Wird dann wohl nix mit der nächsten Kurve...
Herr Bruno Merk um bei dem Beispiel zu bleiben, will Atomkraft bzw dessen Probleme entschärfen. Na toll, wenn der Müll nicht mehr 100.000 Jahre sondern nur noch 1.500 Jahre alles tödlich verstrahlen kann. Dann ist die nächste Kurve dann bei 1.500 Jahren? ;)

Egal wie die Forscher heißen, Physik werden diese nicht so einfach besiegen. Kernspaltung wird immer Kernspaltung bleiben. Transmutationen wird man nicht schönreden oder verharmlosen können, nein ggf abschwächen, aber wieviel ist das abschwächen wert, wenn es doch schon alternativen gibt die da und günstiger sind?

Ggf hat das mal Herr Merk jemand erzählt und in England fühlt er sich mehr verstanden, weil die ja noch Atomstrom nutzen. Wer weiß....

Das Beispiel würde ich mal nicht wegdiskutieren wollen, aber es ist für mich schwierig zu nutzen zum Thema...
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Vielleicht wird es mit neuer Regierung ja besser...
Naja wie ich sagte. politische Wahlkampfgerede. lass uns hier bei Allmy mal in 25 Jahren sprechen was draus geworden ist. ggf befindet sich der erste Reaktor dann im Bau :)
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Ich denke ein Bruno Merk ist, was Kernenergie angeht, kompetenter als sämtliche Diskutanten in diesem Forum. Mal abgesehen davon: Mir ist absolut schleierhaft, wie man sich einfach so in das Schicksal fügen kann hochradioaktiven Müll für 300 000 Jahre zu verbuddeln. Das man sich nicht mal ansatzweise die Mühe macht eine Technologie und die Forschung daran zu unterstützen, die es ermöglicht die Zeitdauer einer Deponie um den Faktor 1000 zu reduzieren. Ist das wirklich so schlecht? Habt ihr überhaupt kein Mitgefühl für die nachkommenden Generationen?
Ja wenn es um Transmutation geht schon, aber sonst?

Die Forschung kann mMn nur genutzt werden um bestehenden Atommüll zu verstromen aber bloß nicht neuen entstehen lassen, durch alte und neue Kraftwerke.

Müll bleibt Müll auch wenn manche denken Wir nutzen den Müll um danach weniger schädlichen Müll zu haben. Also besser keine Müll mehr produzieren!


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Der Energiewende-Thread

11.04.2025 um 14:37
@gagitsch
Ich werde nicht recht schlau aus dir...
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Herr Bruno Merk um bei dem Beispiel zu bleiben, will Atomkraft bzw dessen Probleme entschärfen.
Ist doch ein ehrenwertes Ziel, oder nicht?
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Na toll, wenn der Müll nicht mehr 100.000 Jahre sondern nur noch 1.500 Jahre alles tödlich verstrahlen kann.
Ist doch auch ok, oder nicht? Würdest du es lieber bei den 100 000 Jahren belassen?
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Ja wenn es um Transmutation geht schon, aber sonst?

Die Forschung kann mMn nur genutzt werden um bestehenden Atommüll zu verstromen aber bloß nicht neuen entstehen lassen, durch alte und neue Kraftwerke.

Müll bleibt Müll auch wenn manche denken Wir nutzen den Müll um danach weniger schädlichen Müll zu haben. Also besser keine Müll mehr produzieren!
Da bin ich wieder voll bei dir. 100% Zustimmung! Wir nutzen den Müll nicht um ihn weniger schädlich zu machen, sondern um ihn weniger lang schädlich zu machen. Wüsste nicht, was daran falsch sein sollte... vorausgesetzt, man kann es auf sichere Art und Weise machen.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:wenn es doch schon alternativen gibt die da und günstiger sind?
Ist doch schön, wenn es diese Alternativen gibt. Das hindert den Atommüll jedoch nicht daran weniger lang schädlich zu sein. Das Eine tun, aber das Andere nicht lassen.


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Der Energiewende-Thread

11.04.2025 um 14:57
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Ich werde nicht recht schlau aus dir...
kein Problem :)
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Ist doch ein ehrenwertes Ziel, oder nicht?
Ja Ehrenwert schon, aber wohl nicht wert um aktuell die politische Posaune zu blasen. Das ist auch mein Problem, es stellen sich sehr viele Menschen hin und tönen wie einfach uns schnell man den Atommüll "los wird" alles mit den 3- 4 oder 5 Gen der Reaktoren. Und das ist einfach Blödsinn. Aber Ehrenhaft daran zu forschen.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Ist doch auch ok, oder nicht? Würdest du es lieber bei den 100 000 Jahren belassen?
Ich würde es belassen neuen zu produzieren! Wenn wir so weitermachen überleben wir 1500 Jahre nicht, oder nur im Mad Max Style!
Zitat von BruncheBrunche schrieb:vorausgesetzt, man kann es auf sichere Art und Weise machen.
strahlender Müll bleibt eben strahlend! Für uns oder die Natur egal ob 1500 oder 200.000 Jahre. Reduzierung und Schadminderung muss gleichbedeutend sein!

Heißt, eine Transmutationsforschung und Anwendung nützt nur etwas, wenn neuer Müll vermieden wird! Sonst ist alles für Katz.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Ist doch schön, wenn es diese Alternativen gibt. Das hindert den Atommüll jedoch nicht daran weniger lang schädlich zu sein. Das Eine tun, aber das Andere nicht lassen.
Das musst du präzisieren. Also Alternativen nutzen aber Atommüll weiter produzieren, weil die Dinger weiter laufen?


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Der Energiewende-Thread

11.04.2025 um 15:32
@gagitsch
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Ich würde es belassen neuen zu produzieren! Wenn wir so weitermachen überleben wir 1500 Jahre nicht, oder nur im Mad Max Style!
Ich kapier nicht, warum du immer von neu produzierten Müll schreibst. Seit einigen Seiten schreib ich mir die Finger wund, um dir und anderen das Recyclen bzw. Wiederverwerten von bestehendem Müll schmackhaft zu machen. Das vermindern der Strahlungsdauer um den Faktor 1000 betrifft den bereits angefallenen Atommüll und nicht den neu zu produzierenden! Aber selbst wenn man noch neuen Müll produziert, könnte man den später ebenfalls wiederverwerten.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Für uns oder die Natur egal ob 1500 oder 200.000 Jahre.
Für die Natur mag das stimmen. Für deine Nachkommen allerdings nicht. Wenn ich mir die Welt heute anschaue, bezweifle ich allerdings, dass es uns in 1500 Jahren noch gibt...
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Das musst du präzisieren. Also Alternativen nutzen aber Atommüll weiter produzieren, weil die Dinger weiter laufen?
Nochmals, Alternativen nutzen, bestehenden Müll wiederverwenden. Bezieht sich jedoch auf Deutschland. Länder wie Frankreich werden wohl weiterhin neuen Müll produzieren.


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Der Energiewende-Thread

11.04.2025 um 16:25
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Habt ihr überhaupt kein Mitgefühl für die nachkommenden Generationen?
Wer wert auf seine Mitmenschen und nachfolgende Generationen legt, der steigt aus Kernkraft aus und bemüht sich um EE.

Alles andere ist Heuchelei und Dummfug.


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11.04.2025 um 16:54
Zitat von BruncheBrunche schrieb:ch versteh ja deine Bedenken und ich gebe dir sogar recht. Wenn man falsche Annahmen getroffen hat, oder z.Bsp. wegen Klimaveränderung zu eine höheren Gefahreneinschätzung kommt, muss man die Anlagen eben stilllegen. Habe ich ja gar nichts dagegen.
Na dann ist ja alles super. Genau das haben wir getan. Denn du kannst das Risiko wegen falscher Annahmen nicht auf 0 bringen. Die Japaner haben das auf die harte Tour lernen müssen. Wir sind ausgestiegen bevor wir das Risko auch realisieren.


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