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Der Energiewende-Thread

1.540 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energie, Klimawandel, CO2 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Energiewende-Thread

19.11.2018 um 10:40
Zitat von LegipsLegips schrieb:Tatsächlich dürfte der Primär- Energiebedarf dann um fast das 7- Fach größer sein.
Das war mir so nicht klar und ist tatsächlich sehr interessant. Ich meine dazu auch mal einen Zeitungsartikel über eine Studie gelesen zu haben, bei der man "nur" auf einen rund 3-fach höheren Primärenergiebedarf kommt. Die "Wahrheit" wird wohl irgendwo dazwischen liegen.

Wobei wir, wenn wir uns über die Verwendung von "grün erzeugtem Strom" unterhalten, eigentlich weniger auf Wirkungsgrade eingehen brauchen. Zumindest aus umwelttechnischer Sicht. Letzten Endes sind beispielsweise die spezifischen CO2-Emissionen global betrachtet viel interessanter.


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19.11.2018 um 12:56
Hallo @alle !


Auch ich vertrete die Ansicht man solle die KFZ Steuer abschaffen.

Wenn der Staat da Einnahmeverluste befürchtet, könnte man das über eine Erhöhung der Kraftstoffsteuer kompensieren. Dieses wäre aus umweltpolitischer Sicht auch gerechter, den der, der viel fährt, zahlt mehr Steuern als einer, der sein Auto in der Garage läßt. Die Politik fürchtet aber das hier ein Steuerungsmittel, das sie eigendlich nicht brauchen, wegfällt. Aus diesem Grund wird aus der Steuerreform nichts.

Mir konnte bisher noch keiner schlüssig begründen, weshalb E - Autos die Zukunft sein sollen. Eigendlich spricht doch alles dagegen. Für mich ist das erst einmal eine "Marotte" der Politik, ganz besonders der Grünen.

E - Autos können nicht umweltfreuntlicher sein, als der Strom, mit dem sie "betankt" werden.


Gruß, Gildonus


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19.11.2018 um 13:15
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Wenn der Staat da Einnahmeverluste befürchtet, könnte man das über eine Erhöhung der Kraftstoffsteuer kompensieren. Dieses wäre aus umweltpolitischer Sicht auch gerechter, denn der, der viel fährt, zahlt mehr Steuern als einer, der sein Auto in der Garage läßt.
Das halte ich auch für den sinnvollsten Einsatz. Vor allem sehe ich da keine riesigen bürokratischen Hürden (im Vergleich zu beispielsweise einer PKW-Maut) oder anderen krummen Konstrukten die lediglich weitere Arbeitsplätze inder Bürokratie schaffen.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:E - Autos können nicht umweltfreundlicher sein, als der Strom, mit dem sie "betankt" werden.
Der Strommix wird ja auch immer regenerativer und CO2-ärmer. Dementsprechend werden es auch die E-Autos.


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19.11.2018 um 13:52
Zitat von BettmanBettman schrieb:Das halte ich auch für den sinnvollsten Einsatz.
Sehe ich anders. Denn der der sich den Ferrari in die Garage stellt hat eher weniger Probleme mit solch einer Erhöhung.
Der, der aber zur Arbeit muss und am Ende des Monats gerade so noch die warmen Mahlzeiten bezahlen kann wird gekniffen sein.


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19.11.2018 um 15:16
Zitat von GeisonikGeisonik schrieb:Sehe ich anders. Denn der der sich den Ferrari in die Garage stellt hat eher weniger Probleme mit solch einer Erhöhung.
Der, der aber zur Arbeit muss und am Ende des Monats gerade so noch die warmen Mahlzeiten bezahlen kann wird gekniffen sein.
Ohne eine Änderung der Lebensweise wird es nicht gehen. Natürlich muss man die jeweiligen Lebensumstände beachten und übermäßige Härten ausgleichen. Aber deswegen kann das nicht von heute auf morgen erfolgen, sondern langsam und verträglich.
Aber es werden arme Menschen stärker darunter leiden, als reiche. Weil armen Menschen schlicht ein Polster fehlt, sich ändernde Lebensumstände auszugleichen. Hier ist dann der Staat gefragt, das erträglich zu gestalten.

Man kann z.B. mit Sockelfreibeträgen arbeiten. Aber perspektivisch ist eine Pendelstrecke von 50 km ohne die Möglichkeit, dazu öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, eine schlechte Sache. Ohne einen entsprechenden gesellschaftlichen Wandel wird das eben nicht funktionieren. Aber auch hier hat der Staat grundsätzlich Steuerungsmittel zur Verfügung.


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19.11.2018 um 15:41
Hallo @kleinundgrün , hallo @Geisonik , hallo @Bettman , hallo @alle !
Zitat von GeisonikGeisonik schrieb:Sehe ich anders. Denn der der sich den Ferrari in die Garage stellt hat eher weniger Probleme mit solch einer Erhöhung.
Der, der aber zur Arbeit muss und am Ende des Monats gerade so noch die warmen Mahlzeiten bezahlen kann wird gekniffen sein.
Der, der am Ende des Monats knapsen muß, um sich eine warme Mahlzeit leisten zu können, wird nicht mit einem Ferrari oder sonstigem Spritfresser zur Arbeit fahren, sondern mit einer "Sparbüchse".

Da er auch durch den Wegfall der KFZ Steuer entlastet wird, sollte das im Optimalfall auf ein "Nullsummenspiel" rauslaufen. Gewinner und Verlierer gibt es bei jeder Reform. In diesem Fall gehört die Gemeinschaft zu den Gewinnern, weil eine "Sondersteuer" samt Bürokratie wegfällt und auch Ausländer, ohne Maut zu zahlen, hier tanken müssen.


Gruß, Gildonus


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19.11.2018 um 16:20
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Warum die Kfz-Steuer abschaffen?
Wie schon angesprochen, wenn das Auto in der Garage steht, ist es erst mal "Umweltneutral". Deshalb würde ich es auf den Sprit umlegen. Wer viel fährt, bezahlt seine "Strafe", wer einen Spritschlucker fährt, bezahlt seine "Strafe".
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:andere auf uns.
Ja, und viele belächeln uns;)
Zitat von LegipsLegips schrieb: Da denke ich mir das die sich ja auch eine Wohnung in der Suchen könnten bzw. den Arbeitsplatz. Oder sie kommen mal mit dem Rad zur Arbeit...
Genau, und die ganzen Leute, die in Leiharbeitsfirmen beschäftigt sind, ziehen alle 3 Monate um? Genau so alle Arbeitnehmer, die einen befristeten Vertrag haben ziehen jedes Jahr um?
Ich habe im Schnitt etwa alle 2 Jahre meinen Job gewechselt, meist einen befristeten Arbeitsvertrag. Da kommt es dich schon mal billiger, 150km einfach zu fahren, als alle 2 Jahre umzuziehen;)
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber perspektivisch ist eine Pendelstrecke von 50 km ohne die Möglichkeit, dazu öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, eine schlechte Sache.
War bei mir eigentlich immer der Fall. Ich habe mal in einer mittelgroßen Stadt gewohnt und in der sehr großen Nachbarstadt gearbeitet. Mit dem Auto etwa 30-40min. von Haustür zu Haustür. Mein Kollege (militanter Öfi-Verfechter) hat mir den tollen Vorschlag gemacht, ich solle doch Bus und Bahn benutzen. Als er mir dann schnell die Rute im Netz raus gesucht hat, kam er auf 4 mal umsteigen und eine Fahrzeit von 2:30 Std. (plus Fußmarsch zu den Haltestellen). Habe dankend verzichtet.


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19.11.2018 um 18:11
Hallo @alibert , hallo @alle !


In deinem letzten Beitrag hast du zwei Punkte angesprochen, die richtige Ärgernisse sind.

Der erste Punkt betrifft die "Dummschwätzer", die nur "Allgemeinsprüche" im Programm haben, die aber im konkreten Fall keinem helfen. Dummerweise scheinen diese Leute irgendwie "Ratgeber" der Politiker zu sein.

Der zweite Punkt getrifft die Lage von Industriegebieten. Diese baut man bevorzugt auf die "grüne Wiese", wo das Land billig ist und man viel Platz für Parkplätze hat, aber keiner denkt an den ÖPNV. Manche Leihfirmen haben das Problem erkannt und organisieren von sich aus Busfahrten. Das sind aber alles Einzelfälle und muß sich für die Firmen rechnen.


Gruß, Gildonus


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20.11.2018 um 11:07
Zitat von alibertalibert schrieb:Wie schon angesprochen, wenn das Auto in der Garage steht, ist es erst mal "Umweltneutral". Deshalb würde ich es auf den Sprit umlegen. Wer viel fährt, bezahlt seine "Strafe", wer einen Spritschlucker fährt, bezahlt seine "Strafe".
OK, kann man so sehen.
Zitat von alibertalibert schrieb:Ja, und viele belächeln uns;)
Manche belächeln und andere nicht. So ist das immer. Dennoch werden viele folgen, wenn einer voran geht.
Was ich damit sagen möchte: Bei solchen Themen auch mal Initiative zeigen, bedeutet, dass andere folgen, weil sie sehen, dass es klappt und es bedeutet auch, dass Deutschland bei bestimmten Technologien eine Vorreiterrolle ein nimmt und damit letztlich Arbeitsplätze schafft.
Zitat von alibertalibert schrieb:Genau, und die ganzen Leute, die in Leiharbeitsfirmen beschäftigt sind, ziehen alle 3 Monate um?
Deswegen ist ein Strukturwandel eine Voraussetzung. Dass solche Dinge überhaupt angefangen wurden, liegt eben daran, dass es günstig möglich war.
Zitat von alibertalibert schrieb: Ich habe mal in einer mittelgroßen Stadt gewohnt und in der sehr großen Nachbarstadt gearbeitet. Mit dem Auto etwa 30-40min.
Das ist eben auch eine Folge des Umstandes, dass es vergleichsweise kostengünstig so geht. Klar, wenn es möglich ist, macht man es eben auch.
Nur erzeugt man dadurch eben Probleme an anderer Stelle.

Jeder wird für sich versuchen, eine Lebensweise zu etablieren, bei der er am glücklichsten ist. Das ist menschlich und normal und im Grunde in Ordnung. Jedoch muss der Staat eben auch steuern, dass eine solche Lebensweise nicht übermäßig "auf Pump" an der Allgemeinheit erfolgt. Gerade beim Individualverkehr erfolgt das aber nur bedingt. Die Umstände haben sich dahingehend entwickelt, dass weite Wege relativ einfach und relativ komfortabel im Individualverkehr zu leisten sind. Logischerweise hat das dann auch bestimmt, wo wir arbeiten und wohnen.
Und natürlich lässt sich so eine gewachsene Struktur nicht von heute auf morgen ändern. Jedenfalls nicht, wenn man nicht gerade in einem Land wie China wohnt, wo die Interessen des Einzelnen weitestgehend hinter den Interessen einer Allgemeinheit zurück stehen. Hierzulande bleibt nur der Weg, so etwas über einen längeren Zeitraum zu ändern. Indem eben Motivationen geändert werden.

Keiner ist motiviert, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, wenn diese nicht signifikant billiger und zugleich signifikant unkomfortabler sind. Natürlich wird keiner, der nicht gerade "Hardcore-Öko" ist oder der seine Fahrerlaubnis verloren hat, zu den aktuellen Bedingungen statt 30 Minuten im eigenen klimatisierten Auto von Tür zu Tür zu fahren, 1-2 Stunden mit den Öffentlichen unterwegs sein. Deswegen ist es ja ein strukturelles Problem, das nicht über Nacht gelöst wird.
Aber es lassen sich Anreize setzen und verändern. Und einer der Anreize ist eben eine Verteuerung des Individualverkehrs und eine Vergünstigung der Öffentlichen. Weitere Maßnahmen sind ein Komfortzuwachs bei den Öffentlichen.

Ich habe in Großstädten gelebt und auf dem Land. Dort wo der ÖPNV gut funktioniert, ist der Verzicht auf ein Auto relativ leicht. Wo er nicht funktioniert, ist es schwer bis aussichtslos.
Aber ich habe mein Leben eben auch darauf ausgerichtet, dass ich - wenn ich das möchte - komfortabel und vergleichsweise günstig dort leben kann, wo es schön ist und dort arbeite, wo es gut bezahlt ist. Aber das bezahlen eben zum Teil andere mit. Mein Komfort und der der allermeisten anderen in den Industrienationen wird nicht nur von mir bezahlt, sondern von meinen Kindern und Enkeln. Sie werden vor allem die Kosten einer Klimaveränderung tragen.
Und jeden Tag, den wir genau so weiter machen wie bisher, werden die Kosten steigen. Wenn wir das Problem angehen, wird unsere Lebensqualität bzw. unser Wohlstand etwas sinken. Auch der unserer Kinder. Aber deren Kinder und Kindeskinder hätten damit die Chance, entlastet zu werden. Sie hätten einfach die Chance, nicht mit einem negativen Erbe anzufangen, sondern mit einem ausgeglichenen.


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20.11.2018 um 11:17
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Der zweite Punkt getrifft die Lage von Industriegebieten. Diese baut man bevorzugt auf die "grüne Wiese", wo das Land billig ist und man viel Platz für Parkplätze hat, aber keiner denkt an den ÖPNV.
Daran muss ja auch keiner denken. Wenn eine Firma "auf der grünen Wiese" baut und trotzdem genügend Mitarbeiter findet, weil man ja mit dem Auto prima hin kommt, wäre sie ja blöd, es nicht zu tun (rein wirtschaftlich betrachtet). Genau das ist ja eine Folge falscher Anreize.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Der erste Punkt betrifft die "Dummschwätzer", die nur "Allgemeinsprüche" im Programm haben, die aber im konkreten Fall keinem helfen. Dummerweise scheinen diese Leute irgendwie "Ratgeber" der Politiker zu sein.
Das ist halt psychologisch schwierig. Wie heißt es so schön: "Wer die Wahrheit sagt, sollte ein schnelles Pferd haben".
Menschen sind zunächst auf ihren unmittelbaren Vorteil bedacht. Zumindest intuitiv wird kaum einer jemanden wählen, der dafür einsteht, dass es einem erst mal schlechter geht und dafür irgendwann irgend wem anders besser. Menschen werden kurzfristigen Wohlstand (oder Glück) längerfristigem größerem Wohlstand (Glück) intuitiv immer vorziehen. Wenn jemand für heute Steuererleichterungen verspricht, die auf Kosten einer mittelfristigen Strukturverschlechterung gehen (und damit mittelfristig auch für den Wähler einen negativen Saldo bedeuten), wird er trotzdem mehr Stimmen bekommen. Weil die meisten solche Dinge intuitiv entscheiden und nicht rational.
Und weil das so ist, haben wir die Politiker, die wir haben. Die Populisten bekommen ja nicht so viel Zuspruch, weil die Leute alle blöd sind (OK, manche sind es natürlich), sondern weil sie die Intuition triggern. Weil sie für heute etwas Glück versprechen und ihnen das Morgen herzlich egal sein kann.


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20.11.2018 um 13:09
Hallo @alle !


Um mal den sozialen Aspekt zu verlassen, der bei der Energiewende ständig vernachlässigt wird, und sich dem Technichen zu zuwenden :
Zitat von BettmanBettman schrieb:Der Strommix wird ja auch immer regenerativer und CO2-ärmer. Dementsprechend werden es auch die E-Autos.
Vor wenigen Tagen wurde verkündet der Anteil an "Erneuerbaren" an der Stromversorgung sei auf 38 % gestiegen. Das ist erst einmal eine "gute Nachricht". Leider gibt es eine Reihe von "Kontraindikatoren", die Zweifel aufkommen lassen. So wurde (mal wieder) das CO2 Ziel nicht erreicht, es wird auch auf absehbare Zeit nicht erreicht werden, der Hambacher Forst wird trotz massiven Protesten abgeholzt und die Kohleverstromung läuft anscheinend ungebremst weiter.

Denkt man hier mal "kritisch" unter Einbeziehung einer guten "Hauptschulbildung" weiter, findet man eine wenig schmeichelhafte Lösung für den scheinbaren Widerspruch. Der "gute ÖKO- Strom" bleibt in Deutschland, der böse, böse Strom aus Kohle, den man schon alleine deshalb produzieren muß um die Netze stabil zu halten, wird ins Ausland verkauft. Es läuft alles auf eine Statistik Trick hinaus. Berücksichtigt man die These des H. Ockham, Erfinder des nach im benannten Schnitzmessers, ist das auch die wahrscheinlichste Erklärung.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb: "Wer die Wahrheit sagt, sollte ein schnelles Pferd haben".
Der Ausspruch ist gut und passt zur Energiewende !


Gruß, Gildonus


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20.11.2018 um 13:27
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Vor wenigen Tagen wurde verkündet der Anteil an "Erneuerbaren" an der Stromversorgung sei auf 38 % gestiegen. Das ist erst einmal eine "gute Nachricht". Leider gibt es eine Reihe von "Kontraindikatoren", die Zweifel aufkommen lassen. So wurde (mal wieder) das CO2 Ziel nicht erreicht
Das kann unter anderem auch daran liegen das aus CO2 Sicht einige Atomkraftwerke vom Netz gegangen sind, deren Leistung durch "dreckigen" Strom ersetzt wurden.


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20.11.2018 um 13:28
Zitat von GildonusGildonus schrieb: Der "gute ÖKO- Strom" bleibt in Deutschland, der böse, böse Strom aus Kohle, den man schon alleine deshalb produzieren muß um die Netze stabil zu halten, wird ins Ausland verkauft. Es läuft alles auf eine Statistik Trick hinaus.
Dieser "Statistik-Trick" existiert zweifelslos. Dennoch nimmt die absolute Menge an in Deutschland erzeugtem Strom aus regenerativen Energiequellen kontinuierlich zu während die absolute Menge der verstromten Kohle abnimmt. Besonders die Steinkohle wurde ja in den letzten Jahren schon sehr gut durch Windstrom verdrängt. Läuft der Zubau weiter so voran wird man auch die Kernkraftwerke sauber ersetzen können.
Und gerade bei Windstrom sind wir mittlerweile in manchen Bereichen schon fast an dem Punkt angelangt, ab dem sich die Produktion ohne die Förderung durch das EEG lohnt. Das größte Problem was ich an dieser Stelle noch sehe sind die fehlenden Kapazitäten zum Bau großer, grundlastfähiger Offshore-Windanlagen.


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20.11.2018 um 13:37
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Daran muss ja auch keiner denken. Wenn eine Firma "auf der grünen Wiese" baut und trotzdem genügend Mitarbeiter findet, weil man ja mit dem Auto prima hin kommt, wäre sie ja blöd, es nicht zu tun (rein wirtschaftlich betrachtet). Genau das ist ja eine Folge falscher Anreize.
Firmen bauen aus anderen Gründen "auf der grünen Wiese". Ich habe mal in einer Firma gearbeitet, die wurde in den 50ern des letzten Jahrhunderts "auf die grüne Wiese" gestellt. Mittlerweile ist "die Stadt" zu ihr gekommen, sie steht mittlerweile mitten drin. Jetzt beschweren sich die Anwohner, es ist laut, es stinkt, dauernd der Verkehr durch die Mitarbeiter und es wird gefordert, das der Laden umzieht. Ja nee, is klar.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Der "gute ÖKO- Strom" bleibt in Deutschland, der böse, böse Strom aus Kohle, den man schon alleine deshalb produzieren muß um die Netze stabil zu halten, wird ins Ausland verkauft.
Damals, es war so um 2010, als "Öko-Strom" grade in wurde, hat Norwegen seinen Öko-Wasserkraft-Strom nach Deutschland verkauft. Im Gegenzug hat Norwegen dann einfach Schwedische Atomstrom gekauft, macht echt Sinn


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20.11.2018 um 16:02
Zitat von alibertalibert schrieb:Firmen bauen aus anderen Gründen "auf der grünen Wiese".
Aus welchen denn, wenn es nicht die günstigen Grundstückspreise sind?
Zitat von alibertalibert schrieb:Jetzt beschweren sich die Anwohner, es ist laut, es stinkt, dauernd der Verkehr durch die Mitarbeiter und es wird gefordert, das der Laden umzieht.
So sind die Menschen. Sie sehen ihren Nachteil und den wollen sie abstellen (lassen). Das lässt sich nun mal nicht verhindern. Alle Maßnahmen müssen daher unter dieser Prämisse erfolgen.


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20.11.2018 um 16:41
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aus welchen denn, wenn es nicht die günstigen Grundstückspreise sind?
Weil es hier, wie auch in meinem Beispiel genannt, weniger problematisch ist, Lärm, Licht oder auch unangenehme Gerüche (dies fällt im produzierendem Gewerbe nun mal zwangsläufig an) zu emmitieren;)


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20.11.2018 um 16:41
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Vor wenigen Tagen wurde verkündet der Anteil an "Erneuerbaren" an der Stromversorgung sei auf 38 % gestiegen. Das ist erst einmal eine "gute Nachricht". Leider gibt es eine Reihe von "Kontraindikatoren", die Zweifel aufkommen lassen. So wurde (mal wieder) das CO2 Ziel nicht erreicht, es wird auch auf absehbare Zeit nicht erreicht werden, der Hambacher Forst wird trotz massiven Protesten abgeholzt und die Kohleverstromung läuft anscheinend ungebremst weiter.
Ja sicher, weil die Kohlestrombetreiber einfach ihre Kraftwerke weiterlaufen lassen und dann den Strom halt Exportieren, deswegen wird sich auch nichts tun solange Kohlekraftwerke weiter in Betrieb bleiben. Selbst wenn Deutschland 100% aus Erneuerbaren versorgt wird, laufen sonst die Kohlekraftwerke trotzdem weiter...


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20.11.2018 um 17:45
Zitat von alibertalibert schrieb:Weil es hier, wie auch in meinem Beispiel genannt, weniger problematisch ist, Lärm, Licht oder auch unangenehme Gerüche
Gut, das ist natürlich ein Kriterium, das für die Ortswahl eine Rolle spielt. Aber letztlich gibt es hierfür ja die Industriegebiete, die eben etwas außerhalb bzw. am Ortsrand liegen, jedoch dennoch vernünftig erreichbar.
Ich meinte mit "grüner Wiese" eher etwas, das ziemlich weit außerhalb liegt, weil dort eben Platz billig ist.


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20.11.2018 um 22:11
Zitat von tarentaren schrieb:Ja sicher, weil die Kohlestrombetreiber einfach ihre Kraftwerke weiterlaufen lassen und dann den Strom halt Exportieren, deswegen wird sich auch nichts tun solange Kohlekraftwerke weiter in Betrieb bleiben. Selbst wenn Deutschland 100% aus Erneuerbaren versorgt wird, laufen sonst die Kohlekraftwerke trotzdem weiter...
Die Strom Anbieter und Erzeuger müssen, ihre Kohle- und Kernkraftwerke in der Leistung drosseln wenn es genügend Wind und Sonne gibt. Leider ist dies Technisch nicht so gut möglich, sind darauf ja nicht ausgelegt worden.
Es ist aber schon mal ein gutes Zeichen das im Rheinischen Revier erstmal kein neues KKW hinzu kommt!
Zitat von GildonusGildonus schrieb: der Hambacher Forst wird trotz massiven Protesten abgeholzt und die Kohleverstromung läuft anscheinend ungebremst weiter
Nun das der Hambi fällt, dürfte wohl allen beteiligten klar sein. Die Proteste dort haben aber die Vielschichtigkeit des Problems ganz klar gezeigt und auch mal Republik (ja sogar Europa) weit für aufsehen gesorgt. Es ist aber schon mal schön das dort unten kein Weiterer Block mehr hinzukommt. Erstmal.
Zitat von alibertalibert schrieb:Genau, und die ganzen Leute, die in Leiharbeitsfirmen beschäftigt sind, ziehen alle 3 Monate um? Genau so alle Arbeitnehmer, die einen befristeten Vertrag haben ziehen jedes Jahr um?
Ich habe im Schnitt etwa alle 2 Jahre meinen Job gewechselt, meist einen befristeten Arbeitsvertrag. Da kommt es dich schon mal billiger, 150km einfach zu fahren, als alle 2 Jahre umzuziehen;)
Als ich die Zeilen geschrieben hatte, wollte ich niemanden angreifen. Ich habe es bei den Leuten bei mir in der Firma bezogen die Festangestellt sind. Wenn es absehbar ist das man viele Jahre dort arbeitet, kann man auch dahin ziehen. Tut der Umwelt und dem Geldbeutel gut.


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21.11.2018 um 03:20
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ich meinte mit "grüner Wiese" eher etwas, das ziemlich weit außerhalb liegt, weil dort eben Platz billig ist.
Zu weit darf es auch nicht sein, letztendlich haben die Leute auch kein Bock ewig zu fahren. Zudem mus es eine funktionierende Infrastrucktur geben. sonst ist es wieder uninteressant.
Ich habe auch mal in einem Laden gearbeitet, der befindet sich am Rande einer Kleinstadt. Wenn da alle Anlagen auf Anschlag liefen, gingen in der Stadt die Lichter aus. Der Steuerstand war da im direkten Kontakt zum Stromlieferanten, wann man wieviel Strom bekommen kann. Da liefen die Notstrom-Agregate der Firma regelmäßig mit, um die Anlagen am Laufen zu halten.


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