Der Energiewende-Thread
13.03.2024 um 12:49Anzeige
Forester schrieb:Ist da etwa schon wieder die gewohnte Verzögerungstaktik am Start?!Nein ich denke eher der Anwendungsbereich ist noch zu sehr begrenzt um das effektiv umzusetzen. Deshalb hat Fendt selbst bisher nur einen elektrischen Kleintraktor im Angebot.
Forester schrieb:Jetzt stellt man sich natürlich die Frage warum Fendt nicht selbst machen kann/will ?Diese Frage ist längst beantwortet.
Forester schrieb:In fünf Jahren wird das vermutlich mit viel kleineren Akkus wesentlich besser sein. Man bedenke dabei auch die ersten Handys genau vor 30 JahrenDas ist eben das Henne-Ei-Problem. Wenn es zu wenig Nachfrage gibt, findet auch keine ausreichende Produktentwicklung statt. Und Nachfrage wird letztlich auch durch ein verfügbares Angebot bestimmt.
azazeel schrieb:Diese Frage ist längst beantwortet.Naja, wirtschaftlich das maximale Rausholen ist sicher richtig und nachvollziehbar, dennoch gibt eine Umstellung zu einem neuen Markt, und es funktioniert ja, auch die Riesen-Chance Vorreiter und Marktführer im Thema E-Mobilität auf dem Acker zu sein. GGF lassen sich so noch mehr Umsätze generieren. Ausschließen würde ich das nicht.
Wenn man eine funktionierende Produktlinie hat, ist es teuer und riskant, eine neue Strategie aufzulegen. Das versucht man in aller Regel so lange wie möglich hinauszuzögern. Wenn Fendt Milliarden in seine aktuelle Produktentwicklung gesteckt hat, möchte Fendt natürlich auch, dass von diesen Produkten möglichst viele verkauft werden. Und wird deswegen auch so kommunizieren.
Eine öffentliche Aussage eines Herstellers ist einfach nicht objektiv. Er hat zwar die technische Expertise, aber eben auch starke wirtschaftliche Interessen, die oftmals zu einem anderen Ergebnis führen.
gagitsch schrieb:auch die Riesen-Chance Vorreiter und Marktführer im Thema E-Mobilität auf dem Acker zu seinDas ist eine riskante wirtschaftliche Strategie. Vorreiter sind selten langfristig erfolgreich. Erfolgreich sind meist diejenigen, die warten und die Techniken der Vorreiter adaptieren. Das spart Entwicklungskosten und viele der Anfangsfehler. Es gibt auch einen Vorreiterbonus, ganz klar. Aber der ist meist schnell aufgebraucht. Und vor allem ist es gefährlich, wenn man zu früh auf dem Markt ist. Hat man dann nicht genügend Atem, ist man schnell tot. Dann stehen hohe Entwicklungskosten zu lange zu geringen Stückzahlen gegenüber.
gagitsch schrieb:denn ich wage zu behaupten, dass der durchschnittliche Landwirt oftmals im Schnitt viel öfter und mehr PV-Anlageanteile auf den Dächern hat als der Bürger oder Fuhrunternehmer.Aber so wie ich es empfinde, sind gerade Landwirte sehr konservativ bezüglich neuer Möglichkeiten.
azazeel schrieb:Das ist eine riskante wirtschaftliche Strategie. Vorreiter sind selten langfristig erfolgreich. Erfolgreich sind meist diejenigen, die warten und die Techniken der Vorreiter adaptieren. Das spart Entwicklungskosten und viele der Anfangsfehler. Es gibt auch einen Vorreiterbonus, ganz klar. Aber der ist meist schnell aufgebraucht. Und vor allem ist es gefährlich, wenn man zu früh auf dem Markt ist. Hat man dann nicht genügend Atem, ist man schnell tot. Dann stehen hohe Entwicklungskosten zu lange zu geringen Stückzahlen gegenüber.Da würde ich mit Jein antworten. Hier wird ja keine neue Technik verwendet nur bereits getestet auf eine neuen Sektor. Das Risiko ist also massiv gesenkt. Grundlegend sonst hast du aber Recht, wenn es um komplett neue Technologien geht.
Das ist auch ein Grund, warum man die Energiewende nicht (nur) dem Markt überlassen kann.
azazeel schrieb:Aber so wie ich es empfinde, sind gerade Landwirte sehr konservativ bezüglich neuer Möglichkeiten.Dennoch habe sehr viel auf den dächern große PV-Anlagen, da könne wohngebäude keinesfalls mithalten.
gagitsch schrieb:Dennoch habe sehr viel auf den dächern große PV-Anlagen, da könne wohngebäude keinesfalls mithalten.Absolut. Wenn man es rational betrachtet, sind die Voraussetzungen dort ideal.
azazeel schrieb:Absolut. Wenn man es rational betrachtet, sind die Voraussetzungen dort ideal.Würde man meinen.
Nach zwei Jahrzehnten mit Nettoexporten ist Deutschland 2023 erstmals wieder Nettoimporteur von Strom. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Lobby-Organisation Agora Energiewende (PDF-Download) zeigt, stammt die Hälfte dieser Stromimporte aus Erneuerbaren Energien. Strom aus Wasserkraft und Windkraft hatten hierbei den größten Anteil. An zweiter Stelle steht Strom aus Kernkraft. Auch bei der Zusammensetzung der deutschen Stromexporten ins Ausland liegt Erneuerbare Energie mit einem Anteil von 57 Prozent an erster Stelle. Braunkohle und Erdgas folgen erst mit einigem Abstand.Quelle:
Forester schrieb:Sieht so aus als wäre das mit dem angeblichen vielen Kohle Strom eher so im Bereich der Märchen. War aber klar.Danke, den Link speichere ich mir mal. Das bestätigt das was ich hier schon länger predige, nämlich das wir hauptsächlich Windstrom aus Dänemark kaufen. Und den tollen billigen französischen Atomstrom nur am Wochenende, wenn der Preis aufgrund der mangelhaften Regelbarkeit der AKW ins bodenlose fällt.
gagitsch schrieb:Welche Akku-Technik dann am sinnvollsten ist wäre noch zu beurteilen.Das hängt vom Anwendungszweck ab. Und von der Frage, ob ich nur den Aspekt "Klimaerwärmung" oder auch "Umweltschutz allgemein" und den "Schutz sozialer Umstände" betrachte. Also wie es mit umweltschädlichem Abbau bestimmter Rohstoffe oder der Ausbeutung von Menschen zum Rohstoffgewinn aussieht. Oder auch der Frage der Abhängigkeiten zu problematischen Ländern. Alles recht komplex.
gagitsch schrieb:Mir diesem Technik-Umschwenk wäre auch die leidige Diskussion um den Agrardiesel nur noch ein kleines Randthema und dem Klima wäre auch mehr geholfen.Leider sind Menschen nicht allzu rational. Sondern machen gerne, was sie schon immer gemacht haben oder wo sie sich wohl fühlen. Sie lassen den Bauch und nicht das Hirn die Strategie bestimmen. Vor allem bei Themen, bei denen sie sich nicht gut auskennen (das aber leider glauben).
Wir brauchen ein "JA" zum Elektroauto viel dringender als ein Verbrenner-Verbot, findet Digital-Chefredakteur Gerd Stegmaier angesichts immer neuer Studien, die nur ein Ziel haben: Zweifel säen. Damit kosten sie Zeit bei der Antriebswende.
Veränderungen haben es schwer, am Anfang ganz besonders. Eigentlich mag sie keiner, weil sie oft bei Errungenschaften ansetzen, die sich lange bewährt und an die wir uns gewöhnt haben. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier. ,
Weniger Emissionen des Autoverkehrs sind gefragt
Das klingt nach Binsenweisheiten, trifft aber auf die Antriebswende besonders zu, bei der sich der Vergleich von alter mit neuer Technik so ungut verhakt hat, dass gar nicht mehr klar ist, warum wir überhaupt was ändern sollen. Zur Erinnerung: Der Elektroantrieb erlaubt uns lokal und potenziell auch insgesamt emissionsfreie Mobilität. Ein Ziel, auf das sich die Gesellschaft mit dem Pariser Klimaabkommen geeinigt hat.
Das zu betonen ist wichtig, weil knappe Reichweiten, lange Ladezeiten und hohe Kosten dem E-Auto als Nachteile zur Last gelegt werden. Das ist einfach, weil es das ist, was beim Konsumenten ankommt: Nachteile der neuen Technik gegenüber der alten. Für das System Auto-Mobilität sind es hingegen Probleme, die es zu lösen gilt. Denn siehe oben. Probleme lösen wir selbstredend nicht, wenn wir sie kleinreden, zudecken oder versuchen, sie als Vorteile umzulabeln.
Umgekehrt gilt das auch für die Gründe, deretwegen wir die Antriebswende anstreben. Die lokale Emissionsfreiheit des Elektroautos ist ein Fakt – und ein Vorteil für uns alle. Gleiches gilt für die Emissionsfreiheit insgesamt, selbst wenn sie aktuell nur potenziell ist: Ein E-Auto betrieben mit Grünstrom fährt CO₂-frei. Zu wenig Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen ist damit kein Nachteil des E-Autos, sondern ein Problem, das zu lösen ist – übrigens nicht nur fürs E-Auto, sondern insgesamt – zum Beispiel für Wärmepumpen. Übrigens: Würden alle 48 Millionen Autos in Deutschland elektrisch fahren, bräuchten wir nur etwa 25 Prozent mehr Strom als jetzt. Wenn wir 2049 so weit sein wollten, müssten wir die Grünstromerzeugung also jährlich nicht sonderlich steigern.Quelle:
Deutschlands Energiezukunft ist grün: Immer mehr Haushalte investieren in Solarbatterien. Dieser Trend stärkt die Eigenversorgung. Ein Boom, der bleiben dürfte.Und weiter:
Solarstrom erfreut sich in deutschen Haushalten großer Beliebtheit. Damit steigt auch die Nachfrage nach Batterien, um den erzeugten Strom zu speichern. In diesem Jahr könnte sich ihre Zahl fast verdoppeln, prognostiziert der Bundesverband Energiespeicher Systeme (BVES).
Wachsende Beliebtheit von Heimspeichern in Deutschland
Bereits im vergangenen Jahr erfreuten sich Batteriespeicher großer Beliebtheit. Nach vorläufigen Zahlen des Verbandes stieg ihr Bestand im vergangenen Jahr von knapp 550.000 auf über eine Million. In diesem Jahr könnte die Marke von zwei Millionen Heimspeichern überschritten werden. Damit würden sich bereits 15 Prozent der Haushalte selbst versorgen.
"Der Trend zur Eigenversorgung, hohe und schwankende Energiepreise sowie die Notwendigkeit von Flexibilität und Versorgungssicherheit treiben den Markt für Energiespeichersysteme voran", so der BVES, der eine von der Branche in Auftrag gegebene Studie der Beratungsgesellschaft 3Energie Consulting (3EC) vorstellte.
Steigender Trend zur Eigenversorgung mit Solarstrom
In Deutschland sind bereits rund 3,7 Millionen Photovoltaikanlagen auf Dächern von Privathaushalten installiert, berichtet Reuters unter Berufung auf Daten des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW).
Diese Zahlen verdeutlichen das wachsende Potenzial des Marktes. Denn bevor es Heimbatterien gab, wurde der Strom aus Photovoltaikanlagen ausschließlich ins Netz eingespeist. Inzwischen entscheiden sich aber immer mehr Haushalte für den Kauf von Batterien. Begünstigt wird dieser Trend durch sinkende Preise aufgrund von Skaleneffekten.
Absatz bei Wärmespeichern und Prognose für das Jahr 2024Quelle:
Wärmepumpen haben im vergangenen Jahr einen Absatzrekord erzielt. In diesem Jahr könnten rund 500.000 neue Wärmepumpen hinzukommen. Sie werden häufig mit Wärmespeichern in den Haushalten kombiniert.
Im vergangenen Jahr lag die Zuwachsrate laut BVES bei 150 Prozent. In diesem Jahr könnte der Zubau sogar noch höher ausfallen. Der Verband geht in seiner Studie davon aus, dass es in diesem Jahr knapp 534.000 Wärmespeicher werden könnten. Im vergangenen Jahr waren es 356.000, 2022 waren es 236.000.
Forester schrieb:Durch und durch gute NachrichtenFinde ich ehrlich gesagt nich. Es stimmt zwar, dass neue PV Anlagen fast immer mit Speicher angeboten werden und auch sehr oft mit Speicher gebaut werden, das Ganze is aber in der Regel komplett unwirtschaftlich.
Forester schrieb:Absatz bei Wärmespeichern und Prognose für das Jahr 2024In der Presse wird zwar teilweise viel geschrieben so nach dem Motto:"Wärmepumpen taugen nicht, besonders nicht für Altbau...." Die Realität sieht aber immer öfter anders aus.
Wärmepumpen haben im vergangenen Jahr einen Absatzrekord erzielt. In diesem Jahr könnten rund 500.000 neue Wärmepumpen hinzukommen. Sie werden häufig mit Wärmespeichern in den Haushalten kombiniert.
Im vergangenen Jahr lag die Zuwachsrate laut BVES bei 150 Prozent. In diesem Jahr könnte der Zubau sogar noch höher ausfallen. Der Verband geht in seiner Studie davon aus, dass es in diesem Jahr knapp 534.000 Wärmespeicher werden könnten. Im vergangenen Jahr waren es 356.000, 2022 waren es 236.000.