O.G. schrieb:Also 7 Autos die sind fast alle zu gleichen zeit nach Hause gekommen. Gut Ziehen wir jetzt zwei Autos ab (Grosseltern)
Dann sind das fünf Autos die alle geladen werden wollen.
Und die müssen alle 80% laden, weil jeder, inklusive der Großeltern 300km am Tag fährt? Sehr realistisches Beispiel, muss man sagen.
Aber seis drum. Erstens, auch ein Doppelhaus sind normalerweise zwei Häuser mit zwei Hausanschlüssen. Damit ist es auch kein Problem zwei Autos gleichzeitig mit 11KW zu laden. Normalerweise würde man einfach an jeder Doppelhaushälfte ne Wallbox installieren und die Autos abwechselnd laden. Wenn aber wirklich jeder jeden Tag stundenlang laden muss, dann muss man halt was tiefer in die Trickkiste greifen.
Dann muss man für jedes Auto eine Wallbox installieren plus ein Lademanagement, dass die Wallboxen so ansteuert, das die Gesamtleistung aller drei Wallboxen nicht die 11KW überschreitet. Im Worst Case bekommt also jede Wallbox nur knappe 4KW. Sobald das erste Auto fertig ist, erhöht sich Leistung der anderen beiden Wallboxen dann auf knappe 6KW. Auch damit bekommst du alle Autos über Nacht voll.
Ich glaube aber nicht, das viele Leute sowas brauchen werden. Aber in Tiefgaragen von Mietshäusern könnte dieser Use Case tatsächlich vorliegen.
O.G. schrieb:Es geht um die Spitzen last vom Netz -> ( 60 Häuser (Rechnung Ein Auto Pro Haus) * 2 kW = 120 kW) Nur meine Strasse (nur E-Autos kein andrer verbrauch in der Rechnung) was ist mit den anderen Verbraucher?
Das summiert sich !
Für 60 Häuser müssen nach DIN aber mindestens 870 KW Leistung vorhanden sein. 120KW für Autos passt da locker rein. Wie gesagt, es wird nur zum Problem, wenn wirklich alle mehr oder weniger gleichzeitig nach Hause kommen, das Auto einstecken und dann den E-herd mit allen vier Platten plus Backofen anmachen. Wenn schon nur dein Nachtbar sich nur ne Dose Ravioli warm macht und sein Herd deswegen nur 1 KW braucht passt es wieder. Für diesen Fall soll halt in naher Zukunft dann das laden der Autos gedrosselt werden, bis der Peak vorbei ist.
O.G. schrieb:Das ist eine Mehrbelastung für das Netz und da rum muss ich gekümmert werden.
Wird ja auch. Ist ja jetzt sogar gesetzlich fixiert. Wenn in einem Netzsegment gedrosselt werden muss, dann muss der Netzbetreiber zeitnah ausbauen. Und sowas geht innerhalb von ein paar Monaten.
O.G. schrieb:Nur wenn es kalt ist sind die Leistungen vom Akku kleiner!
Sag an. Wenn es so extrem kalt ist wie jetzt, dann habe ich etwa 1/3 Mehrverbrauch. Kann dazu führen, das ich nicht einmal die Woche sondern zweimal lade. Und ich denke ich liege mit meinen 300km die Woche ziemlich im Durchschnitt.
Geisonik schrieb:Kennt man ja. Die schlangen im Feierabendverkehr an den Tankstellen, weil jeder sein Auto wieder voll tankt.
Ich meine, sicher ist sicher, wenn ich 4 Liter verbraucht habe dann geh ich lieber auf Nummer sicher und tanke die auch nach, wer weiß was kommt...
Genauso wenig, wie das an der Tanke ein Problem ist, ist es beim Laden zu Hause ein Problem. Nur irgendwelche Petrolheads versuchen ständig da ein Problem zu konstruieren, wo keins ist. Und selbst wenn da irgendwo ein Problem auftreten sollte, ist es doch gar nicht das Problem des Autobesitzers, sondern des Netzbetreibers.
Bettman schrieb:Ich meine die Hausanschlüsse dürfen theoretisch durch den Netzbetreiber auf 4,2 kW gedrosselt werden (was für eine WP + mehrere normale Verbraucher ausreichend ist). Praktisch müsste dazu natürlich auch das entsprechende Steuergerät im Hausanschluss verbaut sein.
Ja korrekt. Allerdings gibt es solche Steuergeräte heute noch gar nicht. Es steht zwar jetzt so im Gesetz, wie das technisch funktionieren soll, weiß aber noch niemand. Das wird sicher noch 2 Jahre dauern bis das rund läuft.
Bettman schrieb:Aber es ist ein spürbarer Unterschied, ob einem der Netzbetreiber 3 mal im Jahr oder 20 mal im Jahr den Stromanschluss drosselt.
Wenn er das muss, schreibt das Gesetz den Ausbau des Netzes vor. Sprich, die verlegen ein zusätzliches Kabel durch die Strasse und klemmen eine Teilmenge der Häuser von einem auf das andere Kabel um.
Tatsächlich sieht das Problem derzeit andersrum aus. Da immer mehr PV aufs Dach ballern aber kein BEV haben sind die Netzbetreiber derzeit eigentlich um jeden froh der in dem Segment den PV Strom abnimmt.
Bettman schrieb:Wobei es genauer genommen eigentlich keiner dynamischen Stromtarife bedarf sondern in diesem Fall dynamischer Netznutzungsentgelte. Für viele das selbe, aber der Stromlieferant hat ja in erster Instanz wenig mit dem Netz zu tun.
Jain. Die Börsenstrompreise verändern sich tatsächlich im Stundentakt. Und mittags und Abends gibt es an der Strombörse einen Peak im Preis. Schau mal bei Tibber und gib dort mal deine PLZ ein. dann siehst du die Schwankung im Tagesverlauf. Und jeder mit BEV würde dann sein Auto so konfigurieren, das es erst um 1 Uhr morgens anfängt zu laden.