alhambra schrieb:okay, du hast "hohe Strompreise" geschrieben. Was aber trotzdem so nicht stimmt, wenn Total von einer Halbierung des Strompreises bis zur Inbetriebnahme ihres Windparks ausgeht.
Dann müsstest Du auch die zu erwarteten Preise in GB finden, dann könnten wir sehen, ob wie die zu erwarteten Einnahmen sind.
Er geht offenbar in Deutschland von "guten" Preisen aus, wie er seinen Strom vermarkten kann.
alhambra schrieb:Wie soll das denn Funktionieren? Da ist dann ein Windpark, der speist Strom ein und bekommt ihn nach Börsenstrompreis vergütet. Deswegen bekommt Total für einen zweiten Windpark auch bloss den Börsenstrompreis. Irgendwelche Synergieeffekte sehe ich da nicht.
Total wird dadurch ein Energieunternehmen auf dem deutschen Strommarkt.
Womit die hier weitere Projekte betreiben wollen hat er ja nicht erwähnt, vielleicht können die dadurch ihren Strom aus anderen Ländern nach Deutschland vermarkten.
Keinen Plan.
Die Aussage ist eben klar, dass das Unternehmen in den deutschen Strommarkt will und das mit dieser Investition dann geschieht. Daher spielt es offenbar keine Rolle, ob der Windpark selbst dann wirtschaftlich ist, sondern das gesamte Stromgeschäft von Total hier.
kuno7 schrieb:Warum sollte das so sein müssen? Gaskraftwerke sind in der Regel als Spitzenlastkraftwerke ausgelegt und kommen auf gut 3000 Volllaststunden im Jahr, sprich die meiste Zeit stehen die rum.
Ich weiß nicht warum Habeck 50 Gaskraftwerke bis 2030 bauen will und wie die Unternehmen diese wirtschaftlich betreiben sollten, wenn die keine hohe Auslastung haben und nur als Backup dienen.
Welches Unternehmen würde sowas auf eigenes Risiko bauen? Oder die installierte Leistung nicht bezahlt haben wollen?
Wenn die nur die Hälfte der Volllaststunden laufen, müssen die trotzdem wirtschaftlich betrieben werden. Also müssen dann die Erlöse auch aus anderen Quellen kommen.
Dabei werden diese Kraftwerke durchschnittlich zu etwa 1.600 Volllaststunden pro Jahr laufen. Zugleich lässt sich mithilfe der Abbildung ablesen, wie groß der Kraftwerksbedarf unter anderen Annahmen für die Spitzenlastpotenziale wäre.
Quelle:
https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2023/heft/10/beitrag/wie-viele-wasserstoff-kraftwerke-erfordert-die-energiewende-und-wie-erhalten-wir-sie.htmlUnd offenbar sind die veranschlagten Gaskraftwerke nicht ausreichend,
Der langfristige H2-Kraftwerksbedarf ist mithin viel größer als bislang offiziell veranschlagt. Die BNetzA (2022, 64) geht davon aus, dass 2045 Gaskraftwerke mit einer Gesamtnennleistung von mehr als 35 GW zur Verfügung stehen werden. Bliebe dies so, müssten die „Spitzenlastlösungen“ einen Energiebeitrag von 5,5 TWh verfügbar machen können (vgl. Abbildung 3). Angesichts der engen Grenzen der anderen Lösungsoptionen in Tabelle 2 müsste das primär durch eine drastische Erhöhung von Importen organisiert werden. Nur müsste dann das Ausland während der längsten „Dunkelflaute“ innerhalb des betrachteten 6-jährigen Zeitraums eine Energie von gut 5.000 GWh, das 11,4-fache der deutschen Energieverfügbarkeit, ins deutsche Netz einspeisen können und wollen. Dies würde zu der absurden Situation führen, dass das Ausland extra für Deutschland Kraftwerke vorhalten müsste, statt dass Deutschland diese gleich selbst bei sich installiert.
Quelle:
https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2023/heft/10/beitrag/wie-viele-wasserstoff-kraftwerke-erfordert-die-energiewende-und-wie-erhalten-wir-sie.htmlDann zu den Kosten und Erlösen, die die Betreiber erzielen müssen:
Betreiber neuer größerer Erdgaskraftwerke benötigen demnach derzeit zur Vollkostendeckung (inklusive der angesetzten kalkulatorischen Eigenkapitalverzinsung) rund 130 Euro/MWh. Beim Betrieb von Gasturbinen wären rund 150 Euro/MWh und bei kleinen H2-Kraftwerken ca. 540 Euro/MWh zu veranschlagen. Allerdings hängt diese Rechnung stark von den nur schwer zu prognostizierenden Einsatzzeiten, den Brennstoffkosten und – bei den fossilen Kraftwerken – von den CO2-Zertifikatepreisen ab.
Quelle:
https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2023/heft/10/beitrag/wie-viele-wasserstoff-kraftwerke-erfordert-die-energiewende-und-wie-erhalten-wir-sie.html