@Til Til schrieb:Nein das steht nicht ausdrücklich in dem Zitat von mir. Lies es nochmal und etwas weniger selektiv und mehr objektiv.
Ich machs extra für Dich:
Til schrieb:1 Das sind die Vorschriften und Bestimmungen, die ihr halten und nach denen ihr handeln sollt in dem Land, das Jahwe, der Gott eurer Vorfahren, euch zum Besitz geben wird, solange ihr auf dem Erdboden lebt. 2 Ihr sollt all die Stätten zerstören, wo die Nationen, die ihr vertreiben sollt, ihren Göttern gedient haben: auf den hohen Bergen, auf den Hügeln und unter jedem üppig belaubten Baum. (5. Mose 7.5) (5. Mose 7.25) 3 Ihr sollt ihre Altäre abreißen, ihre Steinmale zerbrechen, ihre Aschera-Pfähle verbrennen und ihre Götterbilder zerstören. Nichts darf mehr an sie erinnern.
- Ihr sollt all die
Stätten zerstören,
wo die Nationen, die ihr vertreiben sollt,
ihren Göttern gedient haben.
Der Satz ist ne allgemeine, zusammenfassende Aussage, es folgt die Konkretion, was im Einzelnen betroffen ist, weswegen in der deutschen Übersetzung denn auch ein Doppelpunkt folgt.
- auf den hohen Bergen, auf den Hügeln und unter jedem üppig belaubten Baum
Ortsangabe: auf den Bergen befanden sich Zentralheiligtümer wie auf dem Karmelgebirge, dem Tabor... Auf den Hügeln befanden sich die sogenannten "Höhen" (heb. bamah, ein Höhenheiligtum eines benachbarten Ortes), ferner galten Bäume als heilig, vgl. die Terebinthe zu Mamre (Abraham), was einen Bezug zur Aschere erstellt.
Im Deuteronomium (5.Mose), bei Hosea wie in der sog. deuteronomistisch beeinflußten Literatur (Samuel- und Königsbücher, Jeremia) ist "auf jedem hohgen Berg, auf jedem Hügel und unter jedem grünen Baum" geradezu eine Formel oder Floskel für den falschen Kult.
- Ihr sollt ihre Altäre abreißen, ihre Steinmale zerbrechen, ihre Aschera-Pfähle verbrennen und ihre Götterbilder zerstören
Das Standardrepertoire einer Kulthöhe ist der Altar, die Massebe und die Aschere. Genau diese drei Dinge werden hier erwähnt.
* wenitatztäm 'ät-mizbechotam - und reißt ab ihre Altäre
mizbeach: Altar; Plural mizbechot; mit pronominalsuffix "ihre" mizbechotam
zabach: opfern
* weschibbartäm ät-matztzevotam - und zerbrecht ihre Masseben
matztzeva (tz meint den Z-Laut, einfaches Z wie in mizbeach steht ungefähr für englisches Z, also stimmhaftes S): Massebe,. "Gedenkstein".
* wa'ascherehäm tißrefun ba'esch - und ihre Ascheren verbrennt mit Feuer
Aschera ist der Name einer Göttin, zugleich aber auch die Bezeichnung für einen Kultpfahl, zumeist aus Holz (passend dazu das Verbrennen). Da hier aschera im Plural steht und vor allem in Verbindung mit einem Pronominalsuffix (ihre), was bei Namen nie steht, handelt es sich hier um den Kultpfahl, nicht um die Göttin.
Wir haben also das Standard-Kultstättenrepertoire von Altar, Massebe und Aschere.
Anschließend folgt noch der Satz (V.4) "Den HERRN, euren Gott, dürft ihr so nicht verehren", was deutlich macht, daß es zuvor um Orte und Objekte der Gottesverehrung geht (in Vv.5ff steht dann, wie die Israeliten es richtig machen sollen).
Es geht
nachweislich ausschließlich um Heiligtümer in dem von Dir zitierten Abschnitt aus 5.Mose12.
Til schrieb:Was aber der eigentliche Zweck diese Bauwerks war, weiß dann noch nicht einmal ich.
Dabei läßt der Text an Eindeutigkeit nicht zu wünschen übrig. Wie gesagt, schau Dir auch noch an, wie es direkt daran anschließend und darauf Bezug nehmend weitergeht in Vv.4ff.
Til schrieb:Zwischen 3-5 Millionen Menschen, eher mehr. Allein das Heer wird mit 600.000 Mann angegeben.
Das ist spätere Fiktion. So viele Menschen gab es in ganz Kanaan nicht. Wir kennen archäologisch die Siedlungen in der Levante und ihre Veränderungen von der Bronzezeit an ziemlich genau. Sicher wurden nicht sämtliche Ortschaften, die zeitweise existierten, vollständig entdeckt, doch aus einzelnen Regionen sind quasi alle erfaßt. Aus der Größe der Siedlung und der Größe der Häuser kann eine ungefähre Bevölkerungsdichte ermittelt werden, die dann auf das ganze Land hochgerechnet werden kann. Selbst die Niederlassungen und sonstigen Hinterlassenschaften der Nichtseßhaften sind gut genug erfaßt, um detaillierte Schwankungen im Verhältnis seßhaft-nomadisch-halbnomadisch für die Epochen zu beschreiben. Israel bestand in der Königszeit aus weniger als einer Million Menschen. Dazu paßt auch die Angabe, daß König Menahem von Israel einen Tribut von tausend Talenten Silber auf die Bevölkerung umverlagerte, indem er von jedem wehrfähigen Mann 50 Schekel einzog (2.Könige15,19f), was einen Heerbann von 60.000 Männern ergibt. Im Reich Israel, das zu der Zeit Galiläa und Gilead verloren hatte, lebten damit maximal 300.000 Menschen. Die verlorenen Gebiete (unter 50%) und das Südreich Juda hinzugerechnet macht eine Bevölkerung von unter einer Million Menschen.
Wie viel Schekel ein Talent ergeben (3000), läßt sich gut aus 2.Mose38,25f berechnen: ein halber Schekel auf 603.550 Mann ergibt 100 Talente und 1775 Schekel.
Na und Deine jüdische Weltverschwörung, über Jahrtausende hinweg in jeder Generation an allen Orten das Ziel zu verfolgen, bestimmte Stätten aufzuspüren und zu vernichten, ist immerhin mal was neues.
Pertti