40 Fragen an Evolutionisten
21.02.2013 um 20:48Ich hau mal hier ein einen Text rein zur Diskussion ...
. In jüngeren Sedimentschichten treten nicht nur gehäuft feine Steinklingen und Werkzeuge aus Knochen, Elfenbein und Geweih auf. Jetzt sind auch elfenbeinerne Anhänger dabei, durchbohrte Knochenperlen und Tierzähne: Schmuck. Und Kunstwerke. Da sind aus Elfenbein geschnitzte Figuren von Wildpferd und Löwe, Mammut und Wisent, Bär und Leopard. Noch beeindruckender: Mischwesen aus Tier und Mensch, vielleicht für schamanistische Praktiken - am faszinierendsten wohl der „Löwenmensch“ aus der Hohlenstein-Stadel-Höhle auf der schwäbischen Alb, eine 32.000 Jahre alte Elfenbeinfigur. Manche Forscher nennen das, was da geschah - in Anlehnung an den Urknall am Beginn des Universums - den „kreativen Big Bang“. Die Neandertaler waren Meister der Levallois-Technik, bei der in geplanter Abfolge aus einem vorgeformten Kernstein scharfkantige Abschläge erzeugt wurden. Doch als die Träger der Moustérien-Kultur vor ca. 30.000 Jahren verschwunden waren, hatten sie eines nicht hinterlassen: Kunstobjekte.Quelle http://www.evolution-mensch.de/thema/gehirn/gehirn.php
In Afrika haben bereits vor 100.000 Jahren anatomisch moderne Menschen – Menschen desselben Körper- und Schädelbaus inklusive Gehirngröße wie heute – die älteren archaischen Menschenformen abgelöst. Seit mindestens 100.000 Jahren ist Afrika durchgängig von anatomisch modernen Menschen besiedelt. Aber waren sie auch seit 100.000 Jahren in Gehirnleistung und Verhalten „kulturell modern“? Darunter versteht Lyn Wadley von der Witwatersrand-University in Johannesburg „über Symbole organisiertes Verhalten“ - den Gebrauch von Sybolen, um das Zusammenleben zu orgnisieren. Die ältesten figürlichen Darstellungen vom Schwarzen Kontinent zieren bemalte Steinplatten aus Namibia. Sie zeigen eine Katze mit Menschenbeinen und sind rund 27.000 Jahre alt. Die ältesten datierbaren Schmuckstücke sind Straußenei-Perlen aus Süd- und Ostafrika, 37.000 bis 40.000 Jahre alt. Wadleys Fazit: „Kulturelle Modernität ist in Afrika genau wie in Europa erst vor 40.000 Jahren entstanden. Und das trotz moderner Schädelform und Gehirngröße“.
Das Beispiel der Neandertaler und der anatomisch - aber noch nicht in ihrem Verhalten - modernen Menschen lehrt, dass herausragende kognitive Fähigkeiten eben nicht einfach aus einer Extraportion grauer Zellen erwachsen – als ob es nur eines letzten Quäntchens Gehirnmasse bedurft hätte, um die bis dahin bestehenden geistigen Grenzen zu überschreiten. Genauso wenig kann die Bildung irgendwelcher wichtigen neuen Gehirnstrukturen eine Rolle gespielt haben, da sich der Aufbau des Gehirns bei allen höheren Primaten in den Grundzügen bemerkenswert gleicht. Stattdessen wurde ein exaptiertes Organ, seit wer-weiß-wann ausgestattet mit einem vernachlässigten Potenzial für abstraktes Denken, eines Tages urplötzlich für das verwendet, was seine wahre Stärke ist.
Leider liegt bisher völlig im Dunkeln, was genau dem Gehirn vor 40.000 Jahren widerfahren ist, was ihm das Potenzial für anspruchsvolle geistige Tätigkeiten verschafft hat. Das rührt großenteils daher, dass wir zwar eine Menge über den Aufbau dieses Organs wissen, sowie darüber, welche Hirnregionen bei der Erledigung bestimmter Aufgaben jeweils aktiv sind, aber keine Ahnung haben, wie das Gehirn die Unmenge von elektronischen und chemischen Signalen in das umwandelt, was wir gemeinhin unter Bewusstsein oder Denkmustern verstehen. Das zu ergründen ist aber entscheidend, wenn wir jemals wirklich verstehen wollen, was es ausmacht, ein Homo sapiens, ein - man benutze diesen Begriff mit Bedacht - vernunftbegabtes Wesen zu sein.