@Billy73 Warum muss Kunst ästhetisch sein? Redekunst zum Beispiel hat nichts mit der Schönheit oder dem Wohlklang einer Rede zu tun. Es ist vielmehr die Kunst zu überzeugen und darin rein zielgerichtet. Du fasst da IMO den Begriff der Kunst zu eng.
Zudem wären dann die Strömungen innerhalb des Kampfsportes, die sich mit der Perfektionierung der Techniken in Form einer Choreographie befassen, wie Formenlauf, per se Kunst und kein Sport mehr. Es finden aber auch dort Wettkämpfe statt.
Außerdem sind Wettkämpfe nicht per se darauf ausgerichtet ein möglichst realitätsnahes Kampfszenario zu bieten. Andernfalls gäbe es nur ein Regelwerk, nicht hunderte. Und was passiert, wenn unterschiedliche Kampfsportler alle nach dem selben Regelwerk kämpfen sollen, sieht man am MMA. Nach Deiner Definition wäre MMA der einzige Kampfsport, alle anderen würden sich irgendwo im Nirvana zwischen Kunst und Sport befinden.
Kc schrieb:Für mich sieht es aber so aus, als ob man schon die europäischen Stile unterscheiden kann von den asiatischen Kampfkünsten.
Ich denke, in Europa gab man der Effektivität den Vorzug, angepasst natürlich auch an die hiesigen Kampfstile und Waffen.
Es zählte: ,,Wie kann ich meinen Gegner besiegen?"
Schau Dir mal mittelalterliche Ringer und Fechterhandbücher an. Da findest Du prinzipiell dieselben Dinge, wie zu dieser Zeit im asiatischen Raum. In Europa hat sich das irgendwann aufgrund der Entwicklung des Militärs nicht mehr weiterentwickelt.
Kc schrieb:Die philosophischen Aspekte der asiatischen Kampfkünste, dieses allgemeine Streben nach Perfektion, gab es bei europäischen Kampfkünsten nicht, meine ich.
Sich viele Jahre, vielleicht sogar sein ganzes Leben hinstellen und versuchen, Perfektion in einer einzigen Sache, meinetwegen dem Schwertkampf, zu erreichen, das ist mir nicht so bekannt.
Was macht den ein Profisportler? Der arbeitet sein ganzes Leben an der Perfektion.
Sicherlich gehen die Asiaten die Dinge anders an, als Europäer. Ich wäre da aber mit der Wertung sehr vorsichtig, zumal der ganze philosophische Kram in dem Umfang nicht selten auch Legende ist. Und zwar europäische Legende. Das soll nicht bedeuten, dass es dieses Streben nach Perfektion nicht gibt oder gab. Allerdings muss man da zwischen populärkultureller Darstellung und Realität unterscheiden.
Kc schrieb:Die Asiaten wollten natürlich auch, je nach Stil, den Gegner besiegen oder zumindest nicht getroffen werden. Aber auf eine andere Weise, mit anderen, geistigen Hintergründen und Überlegungen im Kopf.
Die Überlegungen sind weitgehend die gleichen. Die theoretischen Konstrukte sind stellenweise anders. Da sind wir dann aber schon bei Kiai und inneren Kampfkünsten.
Schaut man sich die erfolgreichen asiatischen Kampfkunstschulen an, dann fallen die eher selten durch schöne philosophische Konstrukte auf, sondern meist durch beinhartes Training. Die Philosophie ist dann oftmals eher Ausfluss des ohnehin notwendigen Lebensstiles
Der Unterschied ist da (heute) eher, dass die Asiaten das in Mehrheit "toll" finden und die Wuropäer "tumb und blöd". Das hat mehr mit der grundsätzlichen Haltung derer zu tun, die wenig damit am Hut haben. Die Ausübenden gleichen sich da international viel mehr. Hier macht man halt nicht so ein TamTam darum, wenn ein Profisportler asketisch leben muss, um seine Form zu halten. Da reden wir bestenfalls von Trainingswissenschaft. Ist das n asiatischer Stil, gilt das gleich als Philosophie.
Jabberwocky schrieb:Falsch. Das Wort Kunst bezieht sich darauf Bewegungen und Abläufe in Perfektion zu beherrschen. Und Perfekt ist man nie. Also übt nach deiner Meinung ein Eishockeyspieler KampfKunst aus weil er sich in jedem zweiten Spiel prügelt und einen Kampfsport ausübt?
Quelle der Definition?
Würde man es beim Eishockey zielgerichtet üben und wäre es regulärer Teil des Sportes - ja dann wäre es Kampfsport.
Jabberwocky schrieb:Sry das ich das so sagen muss aber selbst in so einem Thread sind Schwanzvergleiche an der Tagesordnung.
Irgendwie traurig
Sorry wenn ich es so sagen muss, aber pack Dir mal an die eigene Nase. Bislang fällst hauptsächlich Du durch eine sehr emotionale, teilweise wütende Schreibweise auf. Fachlich ist bislang nicht viel von Dir gekommen. Eher sowas hier:
Jabberwocky schrieb:Nochmal die Frage. Gehts jetzt hier um Kampfkunst oder wie man seinem Gegenüber am besten auf die Fresse hauen kann? Wenn man schon SV,Kampfkunst und Kampfsport mit irrwitzigen Beispielen trennt und jedes für sich nimmt macht das sowieso keinen Sinn.
Dann können wir hier auch über Fussball und Eishockey reden. Und K1 in einem Wissenschaftsthread über Kampfkunst? Ich glaub der TE hatte andere Ziele als über die Stärke von Schlägen und Möglichkeiten zur SV zu sprechen.
Kampfkunst ist die Kunst des Kämpfens. Das wird man kaum vom Kämpfen trennen können.