@Heide_witzka Heide_witzka schrieb:Ich konnte in deinem Beitrag kein Argument dafür finden die körpereigenen Drogen bei der Betrachtung aussen vor zu lassen.
Nicht völlig außen vor lassen, das ist ja immer ein pragmatischer Mix.
Es gibt einige Bereiche in denen die Erfahrungen mit Psychopharmaka gut sind, in Einzelfällen sogar sehr gut. Ich kenne einen Menschen mit bipolarer Erkrankung der psychotherapeutisch glaube ich optimal versorgt war inklusive potententer spiritueller Therapien. Den Druchbruch haben bei ihm die Medikamente gebracht, ich habe keine Probleme damit das anzuerkennen und hinzuschreiben, ich fragte ihn, wie er es einschätzen würde, woe hoch der Anteil der Medis zu den Therapien in der Wirkung war und er sagte 90:10 Medikamente.
Es gibt andere Fälle bei denen Medis völlig wirkungslos sind oder die Lage sogar verschlimmern, sonstie Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekte mal außen vor gelassen.
Ich kenne Leute mit Hirnschrittmachern, bei denen alles super ist, es gibt da jedoch Fälle von tragisch bis wirkungslos, eine Neurologieschwester sagte mir, sie habe noch nie erlebt, dass die Dinger geholfen hätten.
Ich selber habe schon tolle therapeutische Erfolge auf der Neurologie gesehen, aber auch Fälle ohne jede Besserung. Allerdings habe ich das auch schon im alternativmedizinischen und spirituellen Bereich erlebt. Jeder hat halt so seine Leckerchen und Fälle, von denen man nicht so gerne redet.
Die Darstellung, dass im normalen Bereich alles immer tacko ist, während es bei den "Alternativen" irgendwie obskur ist, ist grob falsch, es ist nur so, dass jeder Unfall auf der einen Seite ziemlich aufgebauscht wird, während man im Rahmen normaler Medizin (die ja immer für sich in Anspruch nimmt, den aktuellen Stand des Wissens abzubilden) einfach nicht so genau hinschaut, weil man stillschweigend davon ausgeht, dass da schon alles richtig gelaufen sein wird. Dafür unterschreibt man ja auch, dass man über die leider unvermeidlichen Restrisiken aufgeklärt ist.
Ich bin nicht damit einverstanden, dass das unwidersprochen stehen bleibt.
Noch mal zu den körpereigenen Drogen.
Es ist da wie mit der Hirnforschung, viel hilft die in der Praxis nicht.
Dort wo sie hilft, ist sie ohnehin schon Teil der Threapie und es gibt ja schon Ansätze die körpereigene Drogen einzubeziehen, zu jeder guten Therapie gegen Depressionen sollte Bewegung gehören, es gibt dieses Hormon-Yoga, aber das kenne ich nicht weiter, auch regelmäßige Meditationen beeinflussen den Hormonhaushalt, man versucht manches über Ernährung - gerne unter konsequenter Ignorierung der Blut-Hirn-Schranke - da läuft eh schon vieles.
Im Kern bin ich pragmatisch ausgerichtet, wie du wohl auch, womöglich führen mehrere Wege zum Ziel und wenn man am Ende des Tages parallele Angebote hat, wäre das ja für Patienten (die wir vermutlich alle mal sind) auch nicht schlecht.