Wären wir heute dazu in der Lage, die Erdumlaufbahn zu ändern?

lenzko schrieb:Doch nicht alle Planeten haben eine stabile Umlaufbahn, und unter ungünstigen Umständen können sie aus ihrem System herausschießen.

gibt es überhaupt planeten mit stabilen umflaubahnen? dreikörperproblem und so

also über astronomische zeiträume betrachtet ^^

Hi,

@eckhart

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass nicht alle diese Objekte so auffällig sind, besonders wenn wir von ihrer Existenz nichts wissen und eines möglicherweise Kurs auf uns hält.

Sorry, aber du vermengst da einige Dinge. Ein Himmelskörper kann nicht so *SCHWUPPS* mal eben einfach auftauchen. Das erlaubt die Himmelsmechanik einfach nicht.

Unser rein irdisches Problem ist, dass wir kein Geld für umfangreiche Beobachtungen des Himmels haben. IIRC beobachten wir nur rund 1% des Himmels. Ein weiteres ist die Berechnung der Flugbahnen.

http://www.handelsblatt.com/technologie/forschung-medizin/forschung-innovation/kein-geld-fuer-mond-und-killer-asteroiden/3237444.html

-gg

Naja wenn das "angreifende" Objekt nicht größer als die Erde ist so ist es sicher 1000x leichter das Objekt abzulenken oder zu zerstören.
Man stelle sich vor man müsste vom Asteroidengürtel (wie auch immer) einen Asteroiden "holen" und den Punktgenau an der Erde vorbei lenken
(und im besten Fall auch noch sich selbst abschießen :D )
Das ist doch so weit hergeholt. DAs ist vielleicht in 1000 Jahren problemlos möglich.
Aber völlig irrsinnig.
Das wird wieder so eine stumpfsinnige Galileodoku oder sowas sein. In 1 Million Fällen wird das Objekt um ein vielfaches kleiner sein als die Erde und deshalb um einiges leichter abzulenken sein als die Erde.

Von den Folgen für das Gleichgewicht der Umlaufbahnen ganz zu schweigen.
Was passiert dann mit dem Mond? der muss gleich abgelenkt werden?

Da schicken wir lieber ein paar Actionhelden wie Bruce Willis hoch, die hätten wahrscheinlich noch mehr Erfolg :)

Außerdem wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass soetwas passiert. 1:10^1000?
Wir haben größere Probleme als sowas.
Wenn es passiert wird man schon eine Lösung finden.

Was wollen wir eigentlich mit einem Kieselsteinchen aus dem Asteroidengürtel? Der größte Asteroid, Ceres, hat gerade mal 1/6000 der Erdmasse (9,35 * 10^20 kg ./. 5,974 * 10^24 kg).

Und selbst den müßte man erst einmal bewegen können.

Der Mond (7,349 * 10^22 kg)schafft es immerhin auf 1/81 der Erdmasse. Da sollte man lieber versuchen, den Mond zu schubsen. Das bringt die Erde eher in eine andere Bahn.

Groschengrab schrieb:Sorry, aber du vermengst da einige Dinge. Ein Himmelskörper kann nicht so *SCHWUPPS* mal eben einfach auftauchen. Das erlaubt die Himmelsmechanik einfach nicht.

Selbstverständlich erlaubt das "Schwupps" die Himmelsmechanik nicht.
Da erzählst Du mir nichts neues.

Trotzdem hat sich irgendwann
jeder der Kometen, die wir beobachten, zum ersten Mal (in völligem Einklang mit der Himmelsmechanik)
aus der Oortschen Wolke oder dem Kuipergürtel auf seine langgestreckt- elliptische Bahn begeben.

Warum - ist ebenso hypothetisch, wie die Oortsche Wolke selbst.
Zum ersten Mal "auftauchende Kometen" sind also schlicht normal, wenn auch vielleicht etwas seltener.
Ebenso gibt es Kometen mit einer Umlaufzeit von über 200 Jahren (25%).
Angesichts der Lebenszeit von Menschen wird auch in diesem Fall keiner je eine Wiederkehr erlebt haben.
Da muss man sich auf jahrhunderte alte Aufzeichnungen verlassen.

Es geschieht also weitaus mehr als wir wissen.
Unser Beobachtungsproblem und die wirtschaftlichen Gründe beschreibst Du ja selbst.

@Groschengrab

Groschengrab schrieb:Dir ist hoffentlich klar, dass ein solches Vorhaben nicht riskant ist, weil es mit unseren Möglichkeiten schlicht unmöglich ist. Wobei alleine schon der Begriff "Space Shuttle" absoluter Schwachsinn ist, denn ein solches Raumfahrzeug hat mit dem heutigen Shuttle nichts gemeinsam.

Gerade wegen meiner Bedenken und für eine Diskussion darüber, habe ich dieses Thema
hereingestellt. Aber es waren nuneinmal die kompetenten Spezialisten für Raumfahrt bei
der NASA, die es für möglich halten, auf solch eine Art u. Weise eine mögliche Kollision zu
verhindern. Man geht dort inzwischen sogar noch weiter und sagt, dass es auch eine Möglichkeit
wäre, die Lebenszeit der Erde bzw. des Lebens auf der Erde immens zu verlängern......

Hi,

@lenzko

lenzko schrieb:Aber es waren nuneinmal die kompetenten Spezialisten für Raumfahrt bei
der NASA, die es für möglich halten,

Das waren doch eher die Volltrottel von Welt der Wunder, die irgendwas quotengerecht in den falschen Hals bekommen haben.

-gg

@Groschengrab
Hier noch ein ähnlicher Artikel, der aus anderer Feder stammt:

" Neues aus der Welt der Wissenschaft
ORF ON Science : News : Kosmos
Erdrettung durch Änderung der Umlaufbahn?
Wenn man die Erde mit Hilfe eines Asteroiden in eine neue Umlaufbahn schickt, könnte ihre Lebenszeit verdoppelt werden - ein gewagtes Szenario, das amerikanische Astronomen nun vorschlagen.

Wie CNN.com berichtet werden Don Korycansky von der University of Santa Cruz, Gregory Laughlin von der NASA und Fred Adams von der University of Michigan im Journal "Astrophysics and Space Science" eine Studie veröffentlichen, die sich mit der künstlichen Änderung der Erdumlaufbahn und deren Auswirkungen beschäftigt.

Entweder Treibhaus oder Orbit-Änderung

Die unheilversprechende Ausgangsthese der US-Astronomen: Unsere Sonne wird in einer Milliarde Jahren um mehr als zehn Prozent heller sein als heute, die Erde dann zu einem "feuchten Treibhaus" mutieren.

In drei Milliarden Jahren wird die Sonne ihre Lichtstärke noch weiter - um bis zu 40 Prozent - erhöhen und den Treibhauseffekt derart verstärken, dass jede Form von Leben auf der Erde endgültig zerstört wäre.

Der einzige Ausweg laut Korycanskys Team: Der Abstand der Erde von der Sonne muss erhöht und somit der Radius der Erdumlaufbahn vergrößert werden! Nur so könne die Lebensdauer unseres Planeten auf fünf Milliarden Jahre verlängert werden!

Planeten-Technik nützt Anziehungskräfte aus

Die amerikanische Astronomen schlagen deshalb eine kuriose Methode vor, um die Erde vor dem drohenden Ungemach zu schützen: Sie wollen sie mit Hilfe einer Technik, die sie "gravitational sling shot" nennen, aus ihrem Orbit bewegen.

Alles, was man dafür benötige, sei ein etwa 100 Kilometer breiter Asteroid, der an der Erde vorbeirast und sie durch seine Schwerkraft ein wenig "verschiebt". Der Asteroid müsste dann zum Jupiter fliegen, in dessen Umlaufbahn eintreten und mit "neuem Schwung" zur Erde zurückfliegen. Tausende solcher Begegnungen mit dem Asteroiden wären vonnöten, um die Umlaufbahn der Erde merklich zu ändern.
...
Die Erde
Die Erde umkreist bei einer mittleren Geschwindigkeit von 29,76 Kilometer pro Sekunde die Sonne in 365 Tagen, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden. Bei diesem Umlauf beschreibt sie eine Ellipse, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht. Die Oberfläche der Erde beträgt 510 Millionen Quadratkilometer, ihr Inhalt 1083,3 Milliarden Kubikkilometer, ihr Gewicht 5.970 Trillionen Tonnen.
...
Viel Zeit für Asteroiden-Suche

Die Menschen hätten tausende Jahre Zeit, um einen passenden Asteroiden zu finden und die nötigen Techniken zu entwickeln, so Korycansky. "Wir sind überzeugt, dass diese Art angewandter 'Planeten-Technik' langfristig möglich ist", steht im Bericht.

Alle 6.000 Jahre sollte sich Prozedur wiederholen

Um die Umlaufbahn der Erde derart zu vergrößern, dass der prophezeite Helligkeitszuwachs der Sonne ausgeglichen wird, müsste etwa alle 6.000 Jahre ein Asteroid einwirken.

Gefahr der Kollission

Bei der Methode ist allerdings auch Vorsicht angebracht: Um ideal auf die Erde einzuwirken, müsste der 100 Kilometer-Asteroid in einem Maximal-Abstand von 15.000 Kilometern an der Erde vorbei sausen. Die Gefahr, dass er dabei auseinanderbricht sei sehr groß.

Sollte er mit der Erde kollidieren, würde alles Leben mit einem Schlag ausgelöscht. "Eine Gefahr, die man nicht genug unterstreichen kann," so die Wissenschaftler.

Achtung auf Nebenwirkungen

Ein weiterer unangenehmer Nebeneffekt des Asteroiden-Vorbeifliegens könnte die Auswirkungen auf die Erdrotation sein. Die "Begegnungen" müssten so geplant werden, dass einige zu einer Erhöhung, die anderen zu einer Verringerrung der Rotationsgeschwindigkeit führen. Auch der Mond und die übrigen Planeten müssten in die Berechnungen miteinbezogen werden.
Astrophysics and Space Science
Don Korycansky
University of Santa Cruz
University of Michigan
CNN
ORF ON Science : News : Kosmos "

Quelle: http://sciencev1.orf.at/news/5363.html

@lenzko

Der Artikel ist von 2001, hab hier mal einen von der USAToday rausgesucht, der sich ebenfalls mit der Veröffentlichung von Korycansky beschäftigt und vor allem noch weitere Risiken aufzeigt:

http://www.usatoday.com/news/science/astro/2001-02-15-orbit.htm (Archiv-Version vom 26.11.2010)

- We may lose the moon.

- The gravity tugs might spin Earth faster, shortening a day to a few hours.

- Mars and Venus apparently need Earth to stay in their orbits.

-The scheme might pull Jupiter 10 million miles closer to the sun, disturbing the asteroid belt and sending more rocks hurtling onto our planet.

- A miscalculation might send the 62-mile-wide asteroid slamming into Earth, which "would sterilize the biosphere most effectively, at least to the level of bacteria," the astronomers warn.

Das mit dem Mond hab ich auch schon gesagt, aber auf mich hört ja keiner ;) Gravierender sind aber die Punkte, die danach noch erwähnt werden... alles keine tollen Aussichten...

Hier noch der original CNN Artikel, auf den sich ORF bezieht:

http://edition.cnn.com/2001/TECH/space/02/05/earth.move/

Ist zwar schon interessant sich mal gedanklich ein wenig mit dem Thema zu befassen, aber ein wenig irrwitzig ist das schon ;)

@clearsky
In der Doku hört sich das alles auch so einfach an........
Aber wie gesagt, wenn es wirklich einmal zum Ernstfall kommen sollte, muss
man mit allen Möglichkeiten u. gegebener Risiken den Kampf ums Überleben
aufnehmen.

@lenzko

WdW stellt viele Dinge als sehr einfach hin und liegt dann manchmal noch falsch im Detail - mit ein Grund, warum ich mir das schon seit Jahren nicht mehr ansehe ;) - da gibt es eindeutig bessere Wissenschaftsmagazine im TV - heute Abend z.B. Abenteuer Forschung mit Prof. Lesch im ZDF :)

Ich werd´mir die WdW Folge dennoch morgen mal ansehen ^^

@clearsky
Ich glaube, die Doku ist nicht unbedingt von Welt der Wunder. Kann auch von einer
anderen Produktion iübernommen worden sein.
Wer ist denn der Sprecher hier ?

@lenzko

Mich hat´s auch gewundert, dass Ulrich Walter da auf dem Bild ist... hm...

@clearsky
Ich kenne den nur vom Sehen her, aber WdW moderiert er ja sonst wohl nicht,
aber auf jeden Fall in dieser Doku. Im Grunde auch egal, jedenfalls werden viele
Dinge doch ziemlich einfach dargestellt........