@mastermind Hallo.... Cellador hat ja schon teils die physikalischen "Fakten" angesprochen, deswegen versuche ich das mal etwas anders zu erklären... Man darf aber dabei nicht vergessen, das die einigermassen korrekten Antworten auf deine Fragen... ganz sicher mehrere Seiten füllen würden.....
Auch deswegen ... da es hier um Teilchen und auch um Quantenphysik etc geht, kurz mal die Historie...
Man hat sich mit den Problemen und Lösungswegen in Sachen Teilchenphysik, besser mit der dazu grossteils nötigen
Experimentalphysik lange schwer getan (keine Kritik), einfach weil in der Historie bis und um 1923 und dann abnehmend, einfach nicht das richtige Werkzeug zum experimentieren existierte. Die "klassische" Tendenz damals lag ganz klar auf der Experimentalphysik, trotz der begrenzten Technik und die theoretische Physik führte, übertrieben gesagt, somit längere Zeit eine Art Schattendasein.
Im Grunde war die erste Tür zur "Teilkchenphysik" erst 1911 aufgetan als Rutherford,
natürlich im Experiment, den Atomaufbau "bestimmte". Dann folgte Bohrs zaghaftes Atommodell 1913. Aber die Theoretische Physik war bis dahin kaum beliebt. Dies ging soweit, das Einsteins S/RT kaum Berführworter fand, weil die theoretische Physik ua. eben noch auf ihren Ziegeszug warten musste. Zb. die Photoelektrische Effekt These (ca. 1915 ) wurde, man kann schon sagen, teils schamlos verhöhnt und musste ca. 7-8 Jahre warten bis sie schliesslich im Experiment
bewiesen werden konnte, trotzdem gab es immer noch Zweifler, weil eben zuerst in der Theorie geboren.
In dem Sinne ergibt sich imo logisch, das man seine Thesen im allg. lieber anhand der Experimentalphysik zu generieren gedachte, als sich alzu grossen Kritiken auszusetzen die einem förmlich die Karriere versauen konnten, wenn man Pech hatte... Was nochmal verdeutlicht warum es kaum verschiedene Ansätze "geben konnte", die ein vorankommen beschleunigen, da man die Theorie an sich anscheinend nicht so ernst nahm.... Von daher kann man eigentlich nur "Gott" selbst danken das er das Wasserstoffatom so einfach gestaltet hat, wäre es komplizierter gewesen, hätten wir vlt 100 Jahre mehr gebraucht es Experiment basiert zu beleuchten...
Insofern, um auf die Quantenphysik zu springen, war derer Grundstein, erst wirklich um diese Zeit herum gelegt, als Albert seinen Nobelpreis (glaube 23) für den genannten Effekt "endlich" bekam (natürlich Planck Theos und andere nicht ausgeschlossen) und somit die Theoretische Physik sich so langsam (auch dank Bohr der sein Atommodell nun mit Planck und Einsteingedanken anreicherte bis 25), ihren Weg bahnen konnte... So langsam im wahrsten Sinne des Wortes... denn erst 1932 entdeckte Chadwick "experimentell" das Neutron, wobei nun endli....
;) klar war das sich der Atomkern aus Protonen und Neutronen zusammensetzt.... Das wichtigste Gerät was zu dieser Zeit existierte und was die immer noch stark experiment basierte Teilchenphysik wohl damals am meisten in der Historie begünstigt hat, war das "Zyklotron" um 1930, mit dem man sich die Kerne mal näher ansehen konnte.....
Nun da man ungefähr sah, was zu es lösen galt, wurde die Theoretische Physik so langsam erwachsen, und man machte sich daran die "starke Kernkraft" zu postulieren. Ein Japaner Jukawa entwickelte schliesslich ca. 35 die Theo zu den Mesonen... diese wurde aber erst ca. 46 "experimentel" anhand kosmischer Strahlungsmessungen bewiesen...
Man sieht vlt. wie viele Jahre harter Arbeit und vor allem, welch technischer Fortschritt nötig war um weiter zu kommen... Erst mit den nächsten Generation an Maschinen "Zyklotron ca. 1952", waren nun weitere effektive Schritte möglich...die die Teilchenphysik voranbrachten... Es folgten das Cosmotron und das Bevatron´54. Aber anstatt es immer leichter wurde, kamen immer mehr Fragen auf, denn auch wenn die alten Problemstellungen sich nun relativ spielend lösen liessen, stiess man auf einen scheinbar immer grösser werdenden "Teilchenzoo"...
Dafür aber,
dank der Vielfalt die es nun zu erklären galt, brach nun die Götterdämmerung der theoretischen Physik auf die Wissenschaftliche Welt hernieder, die sich nur sehr langsam ihren Weg durch die klassische Gesinnung gebahnt hatte. Imo einfach deswegen weil es nun absolut erforderlich war, das sich soviele wie möglich theoretisch fundierte Gedanken um diesen Zoo machten...
Um 1960 war Gell-Man damit beschäftigt sich Gedanken um die Symeterie zu machen und ua. neue Teilchen zu postulieren. 64 kam dann Higgs nebst anderen dazu....... schliesslich war ein grosser Teil an Postualtionen erfolgreich und dank der immer besseren Maschinen im Experiment beweisbar. Eine Symbiose zwischen Theorie und Praxis hielt "endlich" einzug.
Um es nicht zu lange zu machen..... was es ja schon ist....
;)Wenn etwas imo so lange dauert und so viele, äusserst verschiedene, Hürden überwunden werden mussten, dann lässt man natürlich sehr ungern davon ab, bis man etwas was schlüssig klingt, nicht bis ins letzte Überprüft hat. Gerade weil sich so viele theoretisch postulierte Teilchen tatsächlich finden liessen und sich somit die theoretische Physik "endlich" etablierte, was zudem ein echter Siegeszug, nicht nur für die Mathematiker war...... sondern uns dieser Vorgang, auch von vielen "Dogmen", veralteter Weltsicht, befreit hat..... imo.
Darauf basieren auch die Gruppen, die nun die reichlich andere Theorien entwickelt haben.... die dir wohl bekannt sind... Erst dieser hier im Versuch kurz beschriebene, fast ewig währende, komplizierte Gesamt-Prozess ermöglichte deren Etablierung und eröffnete somit die Chance die "Alternativen" zu entwickeln........
Die Geschichte der Quanten-Teilchen-Theoretischen-Physik, ihrer Verfechter und ihrer Vordenker, steckt ein wenig mit drin, in dieser übertrieben scheinenden Suche nach Higgs..... aber alles braucht seine Zeit..... auch wenns manchmal schwer fällt zu überschauen, warum etwas unbedingt so und nicht anders läuft.....
LG Z.