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Krankheiten ohne schulmedizinische Behandlung heilbar?

885 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krankheiten, Schulmedizin, Alternativmedizin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Krankheiten ohne schulmedizinische Behandlung heilbar?

19.04.2011 um 22:41
@K.Jackson

Du bist also stolz darauf, deinen Kunden erfolgreich einzureden, sie heilen zu können?
Hoffentlich bleiben dir Begegnungen mit Menschen erspart, die ernsthaft krank sind und durch deine Versprechungen von einer wirksamen Behandlung abgehalten werden.


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19.04.2011 um 22:43
@K.Jackson

Was war dein vorheriger Beruf?
Bevor du den Kurz zum Heilpraktiker gemacht hast?


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Krankheiten ohne schulmedizinische Behandlung heilbar?

19.04.2011 um 22:45
@Dr.Shrimp
Ich sag ja, du warst nie richtig krank. Genieß es! Ich bin dank eines Zahnarztfehlers Frührentnerin und meine ständigen Schmerzen (seit 6 Jahren) kriegt kein Zahnarzt/Arzt in den Griff. Alternativmediziner können was meine Zahn-/Kieferprobleme betrifft auch nicht helfen. Aber durch Akupunktur und einige andere "natürliche" Methoden erfahre ich zumindest etwas Erleichterung. Ich bin manchmal täglich bei irgendeiner Behandlung und du kannst mir glauben, dass ich inzwischen sofort spüre, was ein Behandler drauf hat. Und aufgrund meiner Erfahrung und der der vielen Patienten, die ich so im Laufe meines Krankseins in den Wartezimmern kennengelernt habe, kann ich nur sagen, bei einem Alternativmediziner fühlen sich viele (gilt besonders für Chronischkranke) besser aufgehoben. Es kommt natürlich immer auf die Art der Krankheit an. Ohne Ärzte geht es sicher auch nicht.


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19.04.2011 um 22:48
@Mirella

Ja genau, dass sie sich da besser fühlen, ist aber rein psychischer Natur.

Wir müssen endlich verpflichtend längere Gespräche von Hausärzten verlangen, die sie aber auch abrechnen dürfen müssen.

Bisher können doch nur Homöopathen ihre superlangen Anamnesen gesondert abrechnen. oO


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Krankheiten ohne schulmedizinische Behandlung heilbar?

19.04.2011 um 22:59
@geeky
Ich bin kein Arzt, leider nur Patient. Und ich stell die Evidenz einer Behandlungsmethode dadurch fest, indem sie mir hilft und mich möglichst schnell gesund macht- oder auch nicht. Ich finde, dass das das Entscheidende ist. Wie man eine Behandlungsmethode erforscht, beweist und durchzuführen hat, ist dem Patienten völlig egal. Und das ist o.k. so! Sie soll wirken; wie und warum interessiert den Kranken nicht. Das ist anderer Leute Ding, die damit ihr Geld verdienen.


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19.04.2011 um 23:03
@Mirella

Nein, evidenzbasiert bedeutet, dass die Methode verwendet wird, die nachweislich in Studien mit vielen Probanden, den meisten Patienten geholfen hat.

Natürlich gibt es in jeder Messreihe Ausreißer. Und du könntest z.B. so einer sein.

Deswegen darfst du aber nicht von dir auf andere schließen. Du musst immer bedenken, bei den meisten wirkt die evidenzbasierte Medizin.

Ich sagte hier schonmal, der gute Arzt erkennt den abweichenden Patienten. Das ist aber nunmal einfach Erfahrung und Begabung des Arztes. Dafür brauch er einfach ein Gefühl.


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19.04.2011 um 23:17
@Dr.Shrimp
Längere Gespräche sind sicher ein ganz wichtiges Kriterium und sollten den Ärzten auch gezahlt werden! Aber das ist es nicht allein. Und was die Abrechnung von Heilpraktikern und Ärzten betrifft, weiß ich recht gut Bescheid, da ich Privatpatient bin. Nur ein Beispiel: eine Akupunkturbehandlung beim Heilpraktiker wird mit gut 10 Euro erstattet; der Arzt darf knapp 50 Euro verlangen. Geh ich zum Heilpraktiker, steht dieser während der 30minütigen Behandlung neben mir(wie das so sein müsste), dreht die Nadeln evtl. auch mal nach und man hat Zeit für ein Gespräch -falls vom Patienten gewünscht. Beim Arzt bekomm ich nach sehr kurzem Gespräch die Nadeln reingedrückt, dann verschwindet er. Eine Angstellte entfernt die Nadeln wieder. Da fragt man sich, wer hat eigentlich die 10 und wer die 50 Euro verdient? Und so geht es in vielen-eigentlich allen Dinge. Ich zahl Null für eine telefonische Beratung (kann auch manchmal länger sein) oder für die Ausstellung eines Rezeptes. Man darf dabei nicht vergessen, dass auch Heilpraktiker eine Ausbildung und oft ein unheimliches Wissen haben. Da können sich manche Ärzte eine Scheibe abschneiden!


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19.04.2011 um 23:30
@Mirella
Zitat von MirellaMirella schrieb:Längere Gespräche sind sicher ein ganz wichtiges Kriterium und sollten den Ärzten auch gezahlt werden! Aber das ist es nicht allein.
Doch, genau das ist es! Natürlich muss er auch das Gefühl vermitteln, dass er sich kümmert und natürlich muss er die Behandlung selbst durchführen.

Studien haben mehrmals belegt, der Arzt ist auch ein Placebo!!! Und genau das bedienen die Alternativmediziner besser als allgemeine Hausärzte.
Zitat von MirellaMirella schrieb:Man darf dabei nicht vergessen, dass auch Heilpraktiker eine Ausbildung und oft ein unheimliches Wissen haben.
Doch, diesen Unsinn muss man sogar vergessen.
Zitat von MirellaMirella schrieb:Da können sich manche Ärzte eine Scheibe abschneiden!
Von dem Wissen nicht, nein!


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20.04.2011 um 09:47
@Mirella
Zitat von MirellaMirella schrieb:Es ist nicht alles sanft, was "natürlich" ist. Da hast du sicher Recht. Aber es gibt nun mal viele Krankheiten, wo die Natur eine körperschonendere, sanftere Behandlung anbietet als ein chemisches Medikament. Warum soll man das Angebot nicht annehmen, zumal es meist noch die billigere Möglichkeit ist?
Wie bereits gesagt, auch die Natur wirkt genau nach den gleichen Mechanismen. Und sanfter ist sie auch nicht. "Sanftere" Methoden sind in aller Regel weniger wirksam bei Gesundheitsstörungen.
Befindlichkeitsstörungen bei empfänglichen Menschen kannst du natürlich prima so behandeln.

Beispiel stärkste Schmerzen. Opioide sind natürlich vorkommenden Stoffen nachempfunden und den meisten anderen Methoden (je nach Schmerzerkrankung) klar überlegen.
Zitat von MirellaMirella schrieb: Patienten erwarten von einem guten Arzt einfach, dass sie auch-falls vorhanden- alternative Möglichkeiten angeboten bekommen. Und das wissen inzwischen auch viele Ärzte und erkennen dies an.
Vor allem wissen viele Ärzte, dass man damit gut Geld verdienen kann.
Zitat von MirellaMirella schrieb:Wo bekommt man denn für Statistiken die Ergebnisse her? Sind Einzelfälle nicht auch die Grundlage von med. Studien und Statistiken? Geht´s hier absolut ohne Wahrnehmungsfehler und subjektive Einflüsse? Kann ich mir nicht vorstellen. Oft entscheidet ja schon der Auftraggeber einer Statistik, wo der Hase hinzulaufen hat.
Ich habe nie behauptet, dass dort keine Fehler vorkommen. Im Gegenteil zähle ich die Schwächen von Studien hier regelmäßig auf.
Das Entscheidene ist, dass Naturwissenschaft eine Systematik bietet, die diese Wahrnehmungsfehler so klein wie möglich hält. Der Wissenschaftler ist sich der Möglichkeit dieser Fehler bewußt und versucht sie so klein wie möglich zu halten.
Deswegen sind Therapievergleiche so gut es geht verblindet, randomisiert und kontrolliert.

Es macht einen Unterschied, ob du mir etwas von einem Einzelfall erzählst oder von hunderten Fällen, die unter kontrollierten Bedingungen systematisch erfasst wurden.

Du sagst ja hoffentlich auch nicht:"Der Handwerker gestern war unfreundlich. Also sind alle Handwerker generell unfreundlich."

Es gibt eine Reihe von Merkmalen, die eine gute Studie aufweisen sollte und einige Dinge, die lieber nicht auftauchen sollten. Du merkst ziemlich schnell, wenn der Auftraggeber eine zu große Rolle spielte.

Nichts ist perfekt, aber die kritische Empirie ist die allerbeste Methode, um Behauptungen zu prüfen, die wir haben.

Es würde hier den Rahmen sprengen, aber vielleicht eröffne ich mal einen Thread mit den Basics: Wie bewerte ich wissenschaftliche Evidenz.
Zitat von MirellaMirella schrieb: Eine Studie findet heraus, Bauchlieger sterben am Frühen Kindstod. Also ab heute auf den Rücken.
Ein gutes Beispiel.

Es waren viele Dutzende Studien, die unabhängig voneinander immer wieder das gleiche fanden. In schlafender Bauchlage ist das Risiko für den plötzlichen Kindstod (SIDS) erhöht. Was wurde gemacht? Es wurde die Rückenlage propagiert und siehe da, ein drastsicher Rückgang war überall dort zu beobachten, wo dies getan wurde.
Eine simple Methode, die viele Leben rettete.

Natürlich kann man seinen Säugling tagsüber auf den Bauch legen, das ist logisch. Und es gibt noch viele andere wichtige Faktoren (rauchfreie Umgebung schützt enorm!).
Zitat von MirellaMirella schrieb:Aber beim Rückenliegen leidet wieder die Kopfform, was sich später auf den Kieferbereich ungünstig auswirken kann. Was macht nun eine junge Mutter? Sich verrückt!
Diese junge Mutter sollte abwägen.

Geht sie bewußt ein höheres Risiko für SIDS ein? Konsequenz das Kind stribt mit höherer Wahrscheinlichkeit.

Oder geht sie das höhere Risiko für den platten Hinterkopf ein, welches spekulativ Auswirkungen auf den Kieferbereich haben könnte?

Also eine einfache Entscheidung.

Aus hinreichender Kinderheilkunde-Erfahrung, Literaturstudium und Gesprächen mit Pädiatern konnte ich folgendes feststellen.

Die Kopfform wächst sich in aller Regel von ganz allein aus, spätestens wenn sich die Kinder drehen und bewegen, war bei meinen auch so.

Ich kenne bis heute keine ernstzunehmende Literatur, die die Kieferprobleme bestätigt. Wenn du da was hast, lasse ich mich gerne eines besseren belehren.

Aber selbst, wenn es stimmt, ist dies immer noch das kleinere Übel.
Zitat von MirellaMirella schrieb:Man darf dabei nicht vergessen, dass auch Heilpraktiker eine Ausbildung und oft ein unheimliches Wissen haben. Da können sich manche Ärzte eine Scheibe abschneiden!
Heilpraktiker müssen keine festgelegte Ausbildung durchlaufen! Wer will kann zu einem privaten Lehrinstitut gehen und dort lernen. Aber die Qualität ist dort extrem unterschiedlich und die Inhalte sind nicht gesetzlich geregelt. Bei den Prüfungen fallen deswegen auch regelmäßig je nach Bundesland teilweise über die Hälfte durch.

Ein Heilpraktiker muss nur über 25 Jahre sein, über einen Hauptschulabschluss verfügen und eine staatliche Prüfung ablegen, um zu ansatzweise zu gewährleisten, dass keine größere gesundheitliche Gefahr von ihm ausgeht.

Was mich auch erstaunt hat, ein Heilpraktiker unterliegt nicht der Schweigepflicht.


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20.04.2011 um 10:11
Das Problem ist doch nicht, dass man manche Krankheiten auch mit pflanzlichen oder ähnlichen Mitteln heilen kann.

Das Problem liegt darin, dass immer wieder irgendwelche ominösen Personen ankommen und quasi behaupten, sie könnten mit einem Fingerhut voll Wasser Tote wieder zum Leben erwecken.

Es werden die großartigsten Erfolge versprochen, fingierte ,,Beweise" und Studien präsentiert (die sich bei genauer Betrachtung in Rauch auflösen) und mit den Ängsten von Menschen gespielt.
Was natürlich alles nicht billig ist. Warum man für einen Stein an einem Stock oder ein paar bestenfalls nur mit Lebensmittelfarbe gefärbte Wasserfläschen teils hunderte Euros zahlen muss, ist mir schleierhaft.

Und was auch immer von derartigen Heilern gerne betrieben wird, ist die Infragestellung bisheriger Behandlungen. Man behauptet, es gäbe keine Beweise dafür, dass diese funktionieren würden, ja sie seien gar schädlich usw.
Untermauert wird das entweder gar nicht oder mit vermeintlichen Beweisen wie der Tatsache, dass auch bei modernen Behandlungen immer wieder Menschen sterben.

Das ist jedoch kein Beweis für den Fehler normaler Medizin, sondern es ist eine natürliche Tatsache, dass bei manchen Krankheiten selbst die beste Behandlung nicht hilft.

Genau das behaupten aber gerne so manch selbsternannte ,,Heiler".
Und leider sind viele Menschen so leichtgläubig oder auch so verzweifelt, dass sie nach jedem Strohhalm greifen und es glauben, wenn irgendein ,,Arzt" behauptet, regelmäßige Vitamin-C-Zufuhr würde Krebs heilen.

Die nachweisbaren Erfolge fehlen leider meistens.


Und ganz ehrlich, wenn ich höre und mitbekomme, was manchmal versprochen wird an Wundergeräten, Mixturen und Behandlungen, dann fühle ich mich bei der ,,normalen" Medizin, die übrigens auch pflanzliche Mittel verwendet, wohler, als bei jemandem, der mir eine ,,ganzheitliche Rosenkohlkuchensaftdiät" verkaufen will.


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20.04.2011 um 13:54
@Dr.Shrimp
Hatte schon verstanden, was "evidenzbasiert" bedeutet. Für mich als Patient gilt aber -wie schon gesagt- allein meine Erfahrung bei Ärzten. Da ich und auch meine Familie leider schon sehr "ärzteerprobt" sind, kriegt man halt, wenn auch ungewollt, so einiges mit, was im med. Bereich so läuft. Und ich kann nur von unseren Erfahrungen ausgehen, die zu 90% negativ waren. So viele Einzelfälle, die aus der Reihe tanzen, kann´s gar nicht geben! Und manchmal-nicht nur einmal- war das Ergebnis voll daneben. So wie ich mich seit Jahren dank eines unnötigen Eingriffs in einem Zustand befinde, wo ich nicht leben und nicht sterben kann. Nichtmal ein Wort der Entschuldigung von Seiten dieses Arztes, denn er macht keine Fehler und lässt dich völlig allein in dieser Situation. Nur um´s Geldeintreiben hat er sich noch gekümmert.
Apropos Geld: Von Jahr zu Jahr hat man immer mehr den Eindruck, dass die meisten Ärzte sich mehr um ihren Geldbeutel als um den Menschen kümmern. Allein mit den Auflagen der Krankenkassen, die sicher nervig sind, lässt sich diese Hetzerei in den meisten Praxen nicht begründen. Ich denk da noch an die Zeiten ohne Bestellsystem -auch bei Fachärzten oder in Kliniken-, und es hat auch geklappt. Heute undenkbar. Und da überleg ich: Wo kommen denn nur die vielen Kranken her? Denn oft wartet man ewig auf einen Termin.

Bin nun von "evidenzbasiert" ziemlich abgeschweift. Mit den Studien ist das halt so eine Sache. Man erklärt das für allgemeingültig, was bei den "meisten Patienten" (@Makrophage ) eine positive Wirkung zeigt.Nicht selten stellt sich aber später heraus, das war´s wohl nicht. Deshalb gibt es auch Ärzte, die von manch neuer Studie Abstand halten und lieber das aus ihrer Erfahrung Bewährte weiterhin anwenden. Ich denk hier z.B. an die Zeit, wo bei Oberarmbruch ein Streckverband üblich war. Man bekam einen Draht durch den Ellbogen gejagt; der Arm wurde "aufgehängt". Und so lag man wegen eines einfachen Armbruchs vier wochenlang auf dem Rücken, Bewegung kaum möglich. Und heute sieht man, es geht viel leichter und schonender und kostengünstiger. Wie konnte das damals nur alles finanziert werden? Eigentlich sollte doch am Anfang der Reihe das Einfachere und nicht das Komplizierte stehen. Aber sicher war diese damalige hirnrissige Methode auch durch Studien belegt. Studien haben sicher auch belegt, dass man jahrzehntelang bei jeder leichten Angina die Mandeln entfernte. Mandeln waren für den Körper unnütz, nur Störfaktoren. Nun wissen wir, Mandeln haben auch eine wichtige Funktion und man entfernt sie nur, wenn absolut nötig. Auch bewiesen Studien in der Kieferorthopädie, dass man bei Gebissregulierungen ohne Weiteres gesunde Zähne entfernen kann, um Platz zu schaffen. Heute weiß man, dass die Zahnentfernung in den meisten Fällen nicht nötig, sogar schädlich ist und lässt wenn möglich die Finger davon. Und wie viele Studien im Bereich Medikamententestung haben kläglich versagt? Auch hier kann ich persönliche Erfahrung beisteuern. Mit 20 starb ich fast an einem Medikament, das erst viele Jahre später aufgrund zahlreicher Totesfälle aus dem Verkehr gezogen wurde; meine Mutter hatte im letzten Jahr und meine Tante vor 2 Jahren das "Vergnügen" wegen eines Medikamentes fast zu sterben. Dank der raschen Hilfe des Notarztes kamen sie nochmal davon. Dafür möchte ich eigentlich keinen Arzt brauchen müssen.
Vielleicht könnt ihr jetzt besser verstehn, warum ich auf Studien pfeif. Sicher müssen wir uns weiterentwickeln und gibt es auch Fortschritte. Bezweifle ich nicht. Aber alles in allem gesehen, ist´s mit unserer heutigen Medizin noch nicht sehr weit her. Wenn man bedenkt, was für Unsummen uns diese Forschung kostet.


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20.04.2011 um 14:08
@Mirella
Zitat von MirellaMirella schrieb:Studien haben sicher auch belegt, dass man jahrzehntelang bei jeder leichten Angina die Mandeln entfernte. Mandeln waren für den Körper unnütz, nur Störfaktoren. Nun wissen wir, Mandeln haben auch eine wichtige Funktion und man entfernt sie nur, wenn absolut nötig.
Mal abgesehen davon, daß Studien keine Therapie belegen, sondern den Grad ihrer Wirkung, hast du hier ein schönes Beispiel dafür gebracht, wie die Medizin sich weiterentwickelt.

Kannst du z.B. für die Homöopathie eine Studie nennen, die anschließend zu einer besseren Behandlungsweise führte?


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21.04.2011 um 10:15
@Mirella

Deine Beispiele (Mandelentfernung, Bruchversorgung) sind gerade Beispiele für Therapien, die damals nicht durch ausreichende den heutigen Standards entsprechende Studien belegt wurden.
Das war damals alles nach gusto und eminenzbasiert.
Zitat von MirellaMirella schrieb:Man erklärt das für allgemeingültig, was bei den "meisten Patienten" (@Makrophage ) eine positive Wirkung zeigt.
Eben nicht. Allgemeingültig ist genau der falsche Ansatz, das sieht man ja auch an den Cochrane-Reviews, die Aussagen gelten nur für ganz spezifische Fragestellungen.
Allgemeingültig ist nur, dass wir alle mal sterben werden.

Und ich habe schon mehrmals erwähnt, dass jeder Arzt die Evidenz mit seiner klinischen Expertise kombinieren muss, um einen individuellen Ansatz zu gewährleisten.

Schade, dass dir der Sinn der Evidenz nicht klar wird. Gerade die schwachsinnigen Therapien, die du erwähnt hast, werden durch klinisch-kontrollierte Studien enttarnt.
Du siehst wie lange sich deine Beispiele gehalten haben, einfach weil niemand dies systematisch untersucht hat.
Wenn jeder nur so therapiert wie er will und glaubt, dann dauert es sehr, sehr lange bis sich wirksame, unwirksame und gefährliche Therapien voneinander unterscheiden lassen.
Patienten, die nicht nach den Leitlinien behandelt werden, haben eine schlechtere Prognose, weil da nur so rumgestückelt wird und mal hier mal da therapiert wird.

Gute Studien sind ein Schutz für den Patienten.


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Krankheiten ohne schulmedizinische Behandlung heilbar?

22.04.2011 um 00:09
@Kc
@geeky
@Makrophage


Kc
"Das Problem liegt darin, dass immer wieder irgendwelche ominösen Personen ankommen und quasi behaupten, sie können mit einem Fingerhut voll Wasser Tote wieder zum Leben erwecken."
Du schreibst auch, dass derartige Heiler bisherige Behandlungen in Frage stellen oder behaupten, sie seien schädlich.

Ominöse Personen mag ich auch nicht. Aber wie du auch sagst, wenn man nach -zig Fehlversuchen verzweifelt ist, lässt man sich auf Dinge ein, die unter normalen Umständen für einen nicht in Frage gekommen wären. Mit Sicherheit hast du Recht, dass es dubiose "Heiler" gibt, die die Verzweiflung Schwerkranker ausnutzen.
Aber Heiler, die eine gewisse Ausbildung haben (ich weiß, darüber lachen Mediziner), sind verpflichtet (selbst Energiearbeiter, z.B. Reiki), verantwortungsbewusst mit ihren "Patienten" umzugehen und darauf hinzuweisen, dass sie keinen Arzt ersetzen oder von ärztlicher Hilfe abraten. Und ein seriöser Heiler schickt den Hilfesuchenden falls nötig erst einmal zum Arzt, bevor er mit der Arbeit beginnt. Aber weißt du, was ich denk, was bei der Heilungssuche besonders wichtig ist? Die Hoffnung! Sind Ärzte in dem Punkt nicht oft schonungslos? Sie müssen den Patienten ja aufklären, ob dieser es nun wünscht oder nicht. Ich hab diese "Aufklärung" damals bei meinem krebskranken Vater erlebt, knallhart! Und von da an ging´s bergab. Da haben die alternativen Heiler meiner Meinung nach ein besseres Gespür. Denn selbst der beste Arzt und die beste Studie weiß nie, wann wirklich nicht mehr zu helfen ist.

Geeky
Ich soll dir eine gute Homöopathie-Studie nennen. Das kann ich nicht. Ich kann dir auch keine gute schulmed. Studie nennen. Ich weiß auch nicht, ob eine Studie Therapien belegt oder nicht oder nur den "Grad ihrer Wirkung". Ich bin einfach nur(!) Patient, mehr nicht. Und ich versuche für mich und meine Familie die Heilweise zu finden, die uns gut tut. Ob die nun schulmed. bewiesen ist oder nicht. Das kriegt man durch persönliche Erfahrung raus- einfach durch Probieren. Und bei diesem "Probieren" sind, glaub ich, momentan viele Menschen. Ich denk da noch an die Zeiten, wo man seinem Arzt noch absolut vertraut hat. Man hat alles geschluckt und jede Anwendung ohne Zweifel hingenommen. Wie ist es heute? "Holen Sie doch noch eine 2. oder sogar 3. Meinung ein, einem Arzt allein kann man doch nicht trauen." Das kriegen heutige Patienten doch geraten. Es ist irgendwie- zumindest aus meiner laienhaften Patientensituation-eine ziemlich verwirrte Lage. So oft höre ich von Leuten:" Der eine Arzt sagt so, der andere genau das Gegenteil." Man fühlt sich oft richtig allein gelassen.

Was Homöopathie-Studien betrifft, denk ich, dass es da gar nicht so viele gibt. Alternative Methoden sind Methoden, die schon sehr alt sind und dadurch sehr erprobt. Man"erforscht" nicht ständig irgendwas Neues. Man weiß aus sehr langer Erfahrung, die Anwendung bringt´s oder nicht. Was braucht man da neue Studien? Akupunktur z.B. gibt´s seit tausenden von Jahren, was soll man da noch weiterforschen? Man weiß doch inzwischen genug!

makrophage
Was sind denn "gute Studien", "klinisch kontrollierte Studien"? Heute ist die Studie "gut" und morgen? Wer kann denn sagen, dass die Studie 100% oder 90% oder ....?% zutrifft? Doch keiner. Und Patienten wissen das inzwischen. Deshalb haben sie auch Angst, wenn ihr Arzt von einer Fortbildung zurückkommt. Sie freuen sich nicht mehr wie früher auf das Neue, das ihnen vielleicht die ersehnte Hilfe bringt; sie haben Angst, Versuchskaninchen zu werden. Und die "klinisch kontrollierte Studie" ist doch auch wieder nur ein Ausprobieren, oder? Meine persönliche Erfahrung dazu: Ich war in stationärer Behandlung- ohne klinische Studie. Chefarzt -ein Prof.- kommt vom Kongress zurück und bringt ein neues Wundermittel mit, das nun auf der ganzen Station angewendet wird. Meine Reaktion: Herzrasen. Ich, die von Natur aus den Puls einer Schnecke hat, hat nun einen Ruhepuls von 90. Andere Patientinnen schaffen noch wesentlich mehr. Länger als einen Tag und eine Nacht hält mein Körper das nicht aus. Meine Beschwerden werden von den Ärzten nicht ernst genommen. So hole ich mir privat Erkundigungen zu diesem Medikament ein. Ergebnis: Nebenwirkung Herzrasen. Ich teile dem Prof. mit, was ich erfahren haben und auch wo. Reaktion: Das Medikament wird auf der ganzen Station abgesetzt. Schön, dass man zumindest reagiert hat. Aber muss ein Laie den Profis zeigen, was Sache ist? Blamabel, oder? Ich verschon euch vor weiteren meiner Erfahrungen. Aber könnte man als einfacher, ungebildeter Patient da nicht verrückt werden? Also ich schon. Ich kann nicht glauben, dass ich bzw. Verwandte, Bekannte -zigmal der Ausreißer sein sollen, der durch die Studie fällt.
Ihr merkt, ich sprech hier hauptsächlich aus meinen schulmed. Erfahrungen und die waren leider Gottes nicht die besten. Ich bestreite deshalb nicht, dass wir Ärzte, Studien usw. brauchen; aber das Ganze steht noch auf recht wackligen Beinen, wir haben halt momentan nichts Besseres- aber wir bräuchten es. Das ist einfach meine Erfahrung und die vieler Menschen, die ich kenne.


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Krankheiten ohne schulmedizinische Behandlung heilbar?

22.04.2011 um 00:14
@Mirella

Auf jeden Fall spielen Hoffnung und Glaube an Heilung sehr große und wichtige Rollen. Würde ich nie bestreiten. Anständige Heiler und Heilpraktiker haben da auch durchaus meinen großen Respekt. Was ich aber ablehne, sind die Psychospielchen und falschen Hoffnungen, die dubiose, selbsternannte Wunderheiler immer wieder bei Hilfesuchenden anwenden.


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22.04.2011 um 00:15
@Kc
Was du da beschreibst, ist doch oft genug das, was die Pharmaindustrie produziert. Das ist doch nicht auf Naturheilkunde begrenzt, die ist doch noch vergleichsweise harmlos, die anerkannte Schulmedizin und ihre Pharmazie steht dem doch in nichts nach, im Gegenteil! Da werden Ergebnisse gekauft oder manipuliert, Hauptsache die geschäftlichen Interessen werden gewahrt! Ein gutes Beispiel die Impfungen gegen die Schweinegrippe. :)


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22.04.2011 um 00:20
@Hanika

Selbsternannte Wunderheiler halten sich aber oft für was besseres und gehen damit hausieren.
Das ist der Unterschied.

Ein normaler Arzt oder Arzneimittelhersteller läuft nicht rum und sagt:,,Hier, ess diesen supertollen, magischen Banananebrei und du wirst nie wieder krank."

Die völlig überzogenen Versprechungen sehe ich vorangig bei unseriösen Möchtegern-Wunderheilern.


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22.04.2011 um 00:25
@Kc
Ein normaler Arzt hat das nicht nötig, seine Patienten kommen zu ihm und er führt sie dann mit Hilfe seines "Fachgespräches" auf Heilpraktiken, deren Wert fragwürdig ist, die er sich aber teuer bezahlen läßt. Ob es diese Hormonbehandlungen bei gesunden Frauen sind, Vitaminspritzen oder andere Igel-Leistungen. Gesundes Mißtrauen ist überall angebracht, auch bei den "Göttern in Weiß". :)


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22.04.2011 um 09:38
Zitat von HanikaHanika schrieb:Gesundes Mißtrauen ist überall angebracht, auch bei den "Göttern in Weiß".
Dem stimme ich voll zu :)


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22.04.2011 um 11:31
@Kc
"Arzneimittelhersteller laufen nicht rum" und bieten ihre Ware an?

Aber sie lassen laufen und wie!
Und ich hab oft genug erlebt, wie diese Pharmavertreter ihre neuen Produkte anbieten, mit Geschenken und sogar Einladung zum Essen für das ganze Praxisteam.


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