Gefahren von AKW: Der Super-GAU

@OpenEyes

OpenEyes schrieb am 21.11.2011:Befürworter die Propheten einer solchen Explosion (die eben nicht geschehen kann) mit vollem Recht als Spinner abtun können.

Aha.

Angesichts der Berichte über eine unkontrollierte Kernspaltung im japanischen Unglücksreaktor Fukushima warnt der Münchner Strahlenexperte Edmund Lengfelder vor einer nuklearen Explosion. Es wäre „eine Art Atombombe im Minimaßstab“, sagte Lengfelder....
Strahlenexperte spricht von Mini-Atombombe: Warnung vor nuklearer Explosion in Fukushima - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/panorama/welt/tsunami-in-japan/strahlenexperte-spricht-von-mini-atombombe-warnung-vor-nuklearer-explosion-in-fukushima_aid_681431.html

Lengfelder hat bisher nach eigenen Angaben über 200 Publikationen[1] zu den Themenbereichen Radikalbiochemie, molekulare und zelluläre Strahlenwirkung, Strahlenrisiko, Radioökologie, Folgen nuklearer Unfälle, Tschernobyl-Folgen verfasst. Er ist Mitglied mehrerer internationaler Gesellschaften auf dem Gebiet der Strahlenforschung, Strahlenbiologie, Strahlenschutz, Radiologie und Onkologie sowie Biochemie.

Wikipedia: Edmund Lengfelder

Und er ist nicht der einzige promovierte "Spinner", wie Openeyes es wohl gerne darstellen würde, nur um irgendwie "Recht" zu haben. Zur Bewertung von Aussagen durch openeyes!? schlage ich vor, hier mal auch die ersten Posts und Aussagen von ihm zum Thema durchzulesen. Dabei fällt stark auf, das bisher fast alle seiner Aussagen versucht haben die Gefahren herunterzuspielen.

Wie auch immer...

Allen Allmyusern ein frohes und nachdenkliches Fest.
Besonders Darki der sich leider abgemeldet hat, zu meinem grössten Bedauern!!
Bis später.....
LG Z.

@Z.

Das hast Du aber schön gesagt. Den Artikel hast Du ja sicher zur Gänze gelesen und die Originalquelle gesucht und gefunden und ebenfalls studiert. (wohl kaum, denn das Geschreibsel verweist ja auf keine und verschleiert auch mit pompösen Berufsbezeichnungen, was Herr Dr. Lengfelder wirklich ist und dass sein Beruf mit Physik (und darum geht es ja) so gut wie nichts zu tun hat.

wäre aber gar nicht notwendig gewesen, allein dieser Blödsinn:

„Die Wahrscheinlichkeit kann ich allerdings überhaupt nicht abschätzen“, sagte der Strahlenexperte. Denn niemand wisse, wie viel angereichertes Uran auf welche Weise in den havarierten Atomkraftwerksblöcken zusammengeflossen sei. Es seien die Radioisotope 133 und 135 des Gases Xenon gefunden worden. Da dies Produkte einer Kernspaltung sind, die nur eine Halbwertzeit von etwa fünf Tage beziehungsweise neun Stunden haben, könnten sie nicht aus der Zeit des Unfalls im März stammen....

reicht ja schon, um den Artikel (nicht den Mediziner, von dem die Rede ist) in die Tonne zu treten.

Falls Du es in dem von Dir verlinkten Wiki - Artikel überlesen haben solltest:

Edmund Lengfelder (* 30. März 1943 in Weiden in der Oberpfalz[1]) ist ein deutscher Strahlenbiologe und Arzt.

Und er ist nicht der einzige promovierte "Spinner", wie Openeyes es wohl gerne darstellen würde,

Er ist überhaupt kein Spinner, sondern von einem Zeitungsschmierer, der grade nichts besseres zu tun hatte, für einen Schrott - Artikel missbraucht worden.

Und a propos missbraucht: Du kannst sicher, um Deiner Aussage: "Und er ist nicht der einzige promovierte "Spinner" durch die Nennung einiger promovierter Atomphysiker untermauern. Atomphysiker, nicht "Strahlenexperten". Ansonsten müsstest Du Dir ebenfalls den Vorwurf ziemlich plump aufgezogener Manipulations - Versuche gefallen lassen.

Trotzdem und unabhängig davon auch Dir ein glückliches und geruhsames Weihnachtsfest. Keine Angst, das einzige was gebraten wird ist die Weihnachtsgans und das einzige was explodieren wird sind die ersten Silvester - Kracher.

:D :D :D

@Z.

Hier mal etwas von wirklich kompetenter Stelle, aber bitte genau lesen und nicht bloss passende Sentenzen herauspicken :)

http://www.zamg.ac.at/aktuell/index.php?seite=3&artikel=ZAMG_2011-10-21GMT09:49

OpenEyes schrieb am 18.12.2011:Sparsamkeit oder Notmassnahmen?
Ich _vermute_ eher letzteres.

Notmaßnahmen in den ersten Wochen und Monaten waren ja OK. Aber wenn man heute schon plant die Reaktorkerne erst in 25 Jahren zu entlehren, dann sollte man schon von den Notmaßnahmen weg kommen und mal etwas dauerhaftes installieren. Oder soll das jetzt ein viertel Jahrhundert so weiter gehen?

Die nächste Wasserleitung zum Reaktor 3 droht zu platzen...

Unit 3 of Fukushima Daiichi Nuclear Power Station Swelling of Water Injection Hose to Reactor
Original anzeigen (0,4 MB)
http://www.tepco.co.jp/en/nu/fukushima-np/images/handouts_111224_01-e.pdf

@bit

bit schrieb:Notmaßnahmen in den ersten Wochen und Monaten waren ja OK. Aber wenn man heute schon plant die Reaktorkerne erst in 25 Jahren zu entlehren, dann sollte man schon von den Notmaßnahmen weg kommen und mal etwas dauerhaftes installieren. Oder soll das jetzt ein viertel Jahrhundert so weiter gehen?

Ich glaube nicht, dass es so lange dauern wird, aber vermutlich haben die dort im Moment noch dringendere Dinge zu erledigen, das wichtigste dürfte wohl sen, den Austritt radioaktiven Materials so gering wie möglich zu halten.

OpenEyes schrieb:Ich glaube nicht, dass es so lange dauern wird

In der aktuellen "Mid-and-long-Term Roadmap" vom 21.12.2011 steht geschrieben:

-Complete the fuel debris removal (in 20-25 years)
-Complete the decommission (in 30-40 years)

Es dauert schon noch ein paar Jahrzehnte nach heutigem Kenntnisstand wenn nichts dazwischen kommt.
http://www.tepco.co.jp/en/press/corp-com/release/betu11_e/images/111221e10.pdf

OpenEyes schrieb:das wichtigste dürfte wohl sen, den Austritt radioaktiven Materials so gering wie möglich zu halten.

Dann sind aber platzende und leckende Leitungen nicht die Lösung.

Ich meinte natürlich nicht die Aufräum - Arbeiten sondern nur den Ersatz der Schläuche durch Rohre.
Einen Terminplan dafür konnte ich nicht finden, Mal sehen - so lange sie solche Schäden schnell und ohne Unterbrechung der Kühlung flicken können sehe ich kein besonderes Problem

OpenEyes schrieb am 25.12.2011:nur den Ersatz der Schläuche durch Rohre

Das sollte aber schnellstmöglich passieren, weil ständig neue Meldungen über leckende Kunststoffschläuche kommen.
http://www.tepco.co.jp/en/nu/fukushima-np/images/handouts_111229_02-e.pdf

Suzuki bezweifelt heute, dass die drei Reaktorkerne stabil seien. «Die Rohre, die für die Notkühlanlagen verwendet wurden, genügen nicht dem AKW-Standard. Sie wurden nicht verschweisst, sondern in aller Eile zusammengezwängt, oft mit Gewalt. Da muss es zu Lecks kommen, vor allem im eisigen Winter von Fukushima», sagt Suzuki.
http://bazonline.ch/wissen/technik/Faelschen-und-Vertuschen/story/27145298

@bit

Natürlich. Aber wir wissen ja nicht, wie die Prioritäten dort aussehen, welche Ressourcen zur Verfügung stehen, woher und wann die Rohre zur Verfügung stehen, ob und wann die Fachkräfte zur Verfügung stehen, die die Rohre verlegen müssen und ob die nicht derzeit mit dringenderen Aufgaben beschäftigt sind ...

Vergiss bitte nicht, dass das ganze Land nach 9 Monaten immer noch weit davon entfernt ist, zu einem normalen Zustand zurückzukehren. Ich denke nicht, dass Tepco nicht selbst schon aus eigenem Interesse alles tut, um den Schaden minimal zu halten.

Dass dort seit 9 Monaten improvisiert wir (improvisiert werden muss) ist schon klar. Ob die nun beim Improvisieren die richtigen Prioritäten setzen können wir von hier aus nicht beurteilen. Nach meinen Informationen ziehen de gerade Schutzmauern gegen einen weiteren Tsunami hoch. Wir wissen beispielsweise nicht, ob und wann ein solcher kommt - das kann schon morgen der Fall sein oder erst in 10 Jahren. Und wenn dann noch kein Schutz vorhanden ist, dann ist die Sch***e wirklich am Dampfen.

Da war doch eben erst wieder ein Beben der Stärke 7.0...

@OpenEyes
Da die Kassen von Tepco leer sind werden wohl nur die günstigsten Maßnahmen durchgeführt. Eine Verstaatlichung ist immer wieder im Gespräch, so das wieder genügend Kapital zur Verfügung steht.

Japan will offenbar Tepco Energiekonzern verstaatlichen
Die japanische Regierung will einem Medienbericht zufolge den Betreiber des havarierten Atomkraftwerks Fukushima über den Kauf von Stammaktien verstaatlichen.
http://bazonline.ch/wirtschaft/agenturen-ticker/Japan-will-offenbar-Tepco-Energiekonzern-verstaatlichen/story/31019401

Sämtliche japanische Energieversorger dürfen demnächst auf Gewinne aus den AKWs verzichten.

Japan fährt weiteres AKW herunter
Freitag, 6. Januar 2012, 16:29 Uhr
Im japanischen AKW Ikata wird der letzte der drei Reaktoren zur regulären Wartung abgeschaltet. Die Reaktoren werden alle 13 Monate für eine Wartung heruntergefahren. Ans Netz dürfen sie erst wieder, wenn die Behörden zugestimmt haben.
Seit der Katastrophe von Fukushima gab die japanische Regierung allerdings keine Bewilligung mehr ein AKW hochzufahren. Grund dafür ist die grosse Sorge der Bevölkerung über die Sicherheit der Atomkraftwerke nicht mehr geschehen.

Von den 54 Atomkraftwerken erzeugen nach der Abschaltung des AKW Ikata nur noch vier Strom. Wenn die restlichen AKW im üblichen Rhythmus abgeschaltet werden, ist die Inselnation im Mai atomkraftfrei. Auf dem Papier deckt die Atomenergie in Japan rund 30 Prozent des Stromverbrauchs.
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/01/06/International/Japan-faehrt-weiteres-AKW-herunter (Archiv-Version vom 10.01.2012)

@bit

Damit sind zwar die Probleme noch lange nicht gelöst, aber es ist ein Anfang, der auf Vernunft hoffen lässt.

Leider sieht es hier in Europa nicht ganz so gut aus :(

Das GAU-Problem wird durch die neuen Generationen von Atomkraftwerken gelöst, von daher ist nicht damit zu rechnen, dass Atomkraft so schnell von der Bildfläche verschwindet.

@Larry08

Larry08 schrieb:Das GAU-Problem wird durch die neuen Generationen von Atomkraftwerken gelöst, von daher ist nicht damit zu rechnen, dass Atomkraft so schnell von der Bildfläche verschwindet.

Das stimmt nur, wenn Du Fusions - Meiler meinst. Die sind aufgrund ihres Funktionsprinzips GAU - sicher, da der Brennstoff nicht radioaktiv und bei normalen Drücken und Temperaturbereichen bis einige hunderttausend Grad völlig harmlos ist.

Kernspaltungs - Kraftwerke kann man weniger gefährlich machen, eine hundertprozentige Sicherheit gibt es dabei aber leider nicht.

@OpenEyes

Die Reaktoren die im Zuge des Generation IV International Forum entwickelt werden, sind teilweise passiv/inhärent sicher und es kann kein Gau stattfinden.

Restrisiken anderer Art gibt es natürlich immer aber den Gau streichen zu können, ist denke ich schon mal ein großer Fortschritt.

Auf lange Sicht erledigen sich gewisse Probleme auf Grund des voranschreitenden technischen Fortschritts sowieso von alleine.

Sei es GAU oder Atommüll, welcher wieder als Brennstoff verwendet werden kann.

Wenn die Kernfusion der ganzen Entwicklung zuvorkommt, gerne doch, kann man von mir aus auch noch mehr Geld reinstecken.

@Larry08

Wollen wir es hoffen - Keine Entsorgung, größere Energieausbeute und praktisch unbegrenzt vorhandener Brennstoff.

Trotzdem bin ich für erneuerbare Energien, weil diese die Energiebilanz des Planeten nicht so massiv beeinflussen. Wir heizen zum Beispiel und verlieren dabei natürlich Wärmeenergie an die Umwelt. Bestimmte Energie - "Erzeuger" nützen aber auf Umwegen genau diese Energie (unter anderem) und dabei entsteht nicht der Überschuss, den alle Arten von AKWs produzieren.

Auswirkungen auf das Klima werden wir in keinem Fall vermeiden können, aber wir können sie zumindest möglichst klein halten.

Wassertank-Leck setzte stark radioaktives Wasser frei:
Nachdem gestern ein Leck an einem Wassertank festgestellt und zehn Liter ausgetreten waren (Spreadnews berichtete), ist in diesem Zusammenhang nun von stark radioaktiv belastetem Wasser die Rede. Das Material sammelt sich bei der Entsalzung an - das Wasser wird dann in diesem Behälter gespeichert.

Die Nachrichtenagentur jiji meldete gestern dann noch Daten zum Belastungsgrad des Wassers. Demnach sei nur geringe Mengen an radioaktivem Cäsium festgestellt worden. Allerdings ist dafür der Gehalt weiteren radioaktiven Materials hoch, so dass 500.000 Becquerel an Beta-Strahlung pro Kubikzentimeter festgestellt wurden. Hierzu gehört auch Strontium–90. Die Atomsicherheitsbehörde NISA wies TEPCO an, Patroulliengänge durchzuführen und Maßnahmen zu treffen, um vergleichbare Lecks zu verhindern.

Die Entsalzung und Dekontamination von Wasser ist für entscheidender Bedeutung für den Kühlkreislauf, da stark radioaktiv belastetes Wasser aus dem Reaktor in die Anlage gelangt und dort verarbeitet wird, bevor es wieder zur Kühlung eingesetzt werden kann.
http://www.spreadnews.de/japan-aktuell-akw-uberwachunssystem-streikte-wegen-wartungsmangeln/1119700/ (Archiv-Version vom 19.01.2012)


http://www.tepco.co.jp/en/nu/fukushima-np/images/handouts_120108_02-e.pdf


http://www.tepco.co.jp/en/nu/fukushima-np/images/handouts_120110_03-e.pdf

Wenn ich mir den schlechten Zustand der Anlagen so ansehe, die erst seit einem halben Jahr installiert sind, dann graust es mir jetzt schon, da es noch Jahrzehnte dauert bis man mit den Aufräumarbeiten fertig ist.

@bit

Au weiha, wenn sich das bestätigt ist es schlimmer als ich vermutet habe. :(

Mach dir keine Sorgen. Du bist da auf eine unseriöse Quelle hereingefallen.

http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Gesellschaft_f%C3%BCr_Ern%C3%A4hrungsheilkunde

@knugmug
@bit

knugmug schrieb:Mach dir keine Sorgen. Du bist da auf eine unseriöse Quelle hereingefallen.

Um das festzustellen braucht man nicht einmal Esowatch. Die Seite ist so typisch, dass bereits beim ersten Blick darauf alle Woo - Alarmsirenen heulen sollten.

Und die Statistiken der beiden Autoren sind auch nicht gerade Vertrauen erweckend:

http://nuclearpoweryesplease.org/blog/2011/06/17/shame-on-you-janette-sherman-and-joseph-mangano/

Schaut Euch die beiden Grafiken gleich auf der ersten und zweiten Seite an, sie sind ein schönes Beispiel dafür, wie man mit an und für sich echten Daten herrlich lügen kann. Ich muss jetzt nur noch herausfinden, ob die Daten auf der verlinkten Seite einer Prüfung standhalten.

Ich betone noch, dass ich a priori beiden Quellen nur bedingt vertraue, da es sich bei beiden um ziemlich stark polarisierte Standpunkte handelt. Wenn aber die offiziellen Daten für die Wochen vor denen, welche sich die Autoren der "Studie" herausgepickt haben tatsächlich so aussehen wie die im Blog gezeigten, dann ist die Studie nicht nur für die Tonne sondern eine ganz schöne Frechheit und Sherman und Mangano sollten eigentlich am Pranger stehen.

Ich bin erklärter AKW - Gegner, aber mit solchen durchsichtigen Schwindeleien wird der Sache nicht geholfen sondern massiv geschadet :(

Zu den Lecks:

Es wird wohl einige Zeit dauern, bis solche Vorfälle weniger werden. Salzwasser ist nun mal ziemlich agressiv uns hat sicherlich in den ersten Tagen nach der Katastrophe einigen Schaden angerichtet. Außerdem kann es durchaus sein, dass das Beben selbst auch Rohrleitungen und Tanks in Mitleidenschaft gezogen hat und Dichtungen zwar nicht zertört, aber beschädigt hat.

Ganz zu schweigen von den in verzweifelter Hast und unter extrem schlechten Bedingungen errichteten Provisorien.

Da können sich Haarrisse gebildet haben, Einheiten geringfügig verschoben worden und dadurch Spannungen an allen möglichen Stellen entstanden sein und noch einiges mehr. Lustig werden die nächsten Jahre dort sicherlich nicht.