@alleWas du einen Traum nennst, ist die Bezeichung für eine bestimmte Anzahl ausgewählter Inhalte deines Bewußtseins, welche du zu einer Kontinuität zusammenfügst und so den Eindruck von Bewegung erschaffst.
Diese Kontinuität magst du Traum nennen, doch es ist prinzipiell keine andere Kontinuität, als die, die du erschaffst bei dem, was du deinen Wachzustand nennst.
Du bewegst deine Aufmerksamkeit auf das erschaffene Ich sowie auf bestimmte Inhalte deines Bewußtseins und fügst diese beim Vorgang des Identifizierens dem Ich zu, so dass es zu einem Erlebnischarakter kommt.
Du selbst jedoch befindst dich von diesem Vorgehen getrennt. Du bist vielmehr die Aufmerksamkeit ausübende Instanz, die das Vorhandensein eines Ichs und das, womit es sich jeweils identifiziert hat, als unterschiedlich zueinander bemerkt.
Betrachte das, was du einen Traum nennst, und das, was du den Wachzustand nennst, als zwei unterschiedliche Formen des Ausübens von Aufmerksamkeit, die aus der reinen Beobachtungsposition heraus ausgewählt wurden.
Der Unterschied liegt in der Kontinuität.
Würdest du ununterbrochene Aufmerksamkeit auf einen Traum richten, der Nacht für Nacht wiederkehrt mit all den Personen und Umgebungen darin, würdest du große Schwierigkeiten haben, sagen zu können, was du für den Traum und was du für den wachen Zustand hälst.
Es ist alles eine Entscheidung der Aufmerksamkeit, wofür sie sich entschieden hat auf etwas gerichtet zu werden.
Jemand bemerkt, dass er träumt. Ein Anderer bemerkt, dass er nicht träumt. Beides sind sowohl Dasselbe wie auch unterschiedlich.
Die Phase des Nicht-Träumens kann sowohl verstanden werden als die Phase zwischen zwei Träumen, und ist demzufolge auch eine Phase des Träumens.
Genauso gut kann die Wachphase verstanden werden als eine sich fortsetzende Phase des anhaltenden Beobachtens. Dann wird diese Kontinuität nicht zu dem, was du einen Traum nennst.
In diesem Sinne, wenn du dich als Beoachtender verstehst, hast du niemals geträumt und wirst es auch nicht. Denn du bist immer Derselbe, ob du träumst oder wach bist. Doch nichts von Beidem bist du.
Du bist die ungeteilte Aufmerksamkeit, die all das Kommen und Gehen erschafft und bemerkt. Du warst da, bevor du träumst, während des Träumens und du wirst auch da sein, wenn das, was du für einen Traum hälst, abgeklungen sein wird. Die Aufmerksamkeit an sich ändert sich nie. Sie ist immer dieselbe.
Träumen ist der Beweis dafür, dass das, was wir einen Körper nennen, sich nicht außerhalb von uns, sondern IN uns befindet. Er befindet sich IN UNSEREM Bewußtsein. Und wir benutzen ihn ausschließlich für Kommunikationszwecke. Sei es in einem Szenario, welches wir Wachzustand nennen, oder eines, welches wir Traumzustand nennen.
Den Körper gibt es nur EINMAL, jedoch in allen bisher benutzen Kommunikationsformen. Deswegen ist es beispielweise möglich, im Traum den Körper erneut zu verwenden, welchen wir als Kinder oder Jugendliche für Kommunikationszwecke benutzt haben.
Es ist beispielsweise nicht möglich, den Erwachsenen-Körper zu benutzen, um damit in einem Traum erneut seine Schulzeit zu erfahren. Es ist allerdings sehr wohl möglich, seinen Erwachsenen-Körper zu benutzen, um sich VORZUSTELLEN, wie es wäre, damit erneut seine Schulzeit zu erfahren. Das aber ist lediglich eine Vorstellung.
Um die Schulzeit erneut im Traum zu erfahren, mußt du den Körper benutzen, mit dem du damals in der Schulzeit kommuniziert hast. Und je nach dem, mit welcher Intensität und Qualität du die Erinnerungen an die Schulzeit erneut deinem Ich zuführst, wirst du sie so erleben, als wäre es JETZT.
Deswegen befinden sich der Körper in DIR.