felixmerk schrieb:spricht aus meiner Sicht dafür dass schon auf dieser Linie > Maxwell - Hertz - Plank - Einstein< irgendwo ein Fehler steckt - eine falsche Vorstellung von der Natur der physikalischen Wirklichkeit.
Das hängt davon ab, was man als "falsch" bezeichnet und was man für "die Wirklichkeit" hält.
Die Formel "Geschwindigkeit ist Weg durch Zeit" ist, wie man dank Einstein schon seit 100 Jahren weiss, definitiv falsch. Trotzdem können wir sie im Alltagleben getrost weiterverwenden, weil die relativistische Abweichung so klein ist, dass wir diesen Faktor auch für genaue Messungen vernachlässigen können.
Das Problem, was hier angespochen wird, ist ein grundlegendes:
Die moderne Physik ist so unanschaulich geworden, das sie inzwischen ein echtes Verständnisproblem hat, und zwar nicht nur für Laien, sondern auch für die Forscher selbst. Das betrifft insbesonders die Geschehnisse im subatomaren Bereich, die Beschreibung und Deutung aller elementaren Naturkräfte und die Beschreibung des Universums samt seiner Entstehungsgeschichte.
Die Formeln stimmen, aber schon eine ganz profanes Elektron entzieht sich - wie wir seit Plank wissen - sehr energisch jeder klassisch - physikalischen Beschreibung und damit der "Wirklichkeit", wie wir sie kennen und erfahren. Um wieviel mehr trifft das auf die sogennnten Urbausteine, wie z.B. das Higgs-"Teilchen" oder auf das Verständnis der grundlegen Naurkräfte (wie entsteht Gravitation?) oder die Beschreibung von Entstehung und Zukunft unseres Universuns zu!
Die Physiker sind sich dieses Problems schon bewußt und haben als Antwort das Modell, den Vergleich und das Gedankenexperiment entwickelt. Es wimmelt enzwischen von seltsamen Figuren, die noch seltsamere Dinge tun: Schrödingers Katze, der Urknall, der Maxwellsche Dämon oder die Socken des tatsächlich existierenden Herrn Bertelmann, um nur 4 von inzwischen mindestens 40 erfundenen Wesenheiten und Abläufen zu nennen, die uns Dinge verstehen lassen sollen, für die unsere Gehirne leider nicht gebaut sind. Das ist auch zulässig, so lange wir uns ständig bewusst sind, dass es sich um Modelle handelt, geistige Krücken oder, wie Trerry Pratchett mal geschrieben hat, um Lügen für Kinder.
Um jetzt mal wieder zum Thema zurück zu kommen: Wir alle hoffen den insgeheim auf den Supererfinder, der eines Tages aus seiner Gerage kommt und uns eine funktionierende Uverunity-Maschine präsentiert. Das dieser Superfinder diese Maschine aber aufgrund bisher niemals gedachter, neuer oder zu Unrecht verworfener Vorstellungen über die Natur unses Universums entwickeln konnte ("den Weltenäther gibt es, er treibt meine Maschine an"), diese Vorstellung ist so unwahrscheinlich, dass wir sie als realistische Möglichkeit getrost vergessen können.
Etwas größer ist meines Erachtens noch die Chance, dass Phsiker irgend wann einmal auf einen Effekt stoßen, den sie selbst zunächst nicht verstehen, ihn beobachten und das Experiment weiterentwickeln und dass dann nach viel Aufwand und Geld eine nützliche und brauchbare Anwendung entsteht. Das nennt man Grundlagenforschung. Sie findet schon lange nicht mehr in Garagen statt.