@ coelus
>> Diese Physik könnte erst einmal alle Phänomene in diesem Universum erklären.
> Nein, das denke ich eben nicht, zu viele Unbekannte wären präsent, welche bereits
> schon unter dem Synonym Metaphysik agieren und viele Aspekte in diesem Universum
> wären schlicht „out of Range“ und hier wäre es also unabdingbar auch die Herleitung
> dieser Deiner Annahme zu ersehen.
Hm, vielleicht gehen wir von unterschiedlichen Annahmen aus? Die virtuelle Physik des virtuellen Universums wäre ja durch den Computer vorgegeben. Ich bin einfach mal davon ausgegangen, das die virtuellen Bewohner eine TOE entwickeln. Sprich, sie kennen haargenau das vorgegebene Regelwerk. Nach meinem Verständnis wäre ihre Physik jetzt vollständig.
Nehmen wir mal an, das virtuelle Universum hatte auch einen Urknall. In dem Falle müssten die virtuellen Bewohner die selbe Frage stellen, wie wir, nämlich, was vor diesem Urknall war. Und wie wir müssten sie sogar auf die selbe Antwort kommen - da war nichts. Klar, alles, was ihr Universum ausmacht wurde ja überhaupt erst durch diesen Urknall initialisiert.
> Gut, doch wenn die Physik ja Gott erfasst hat, wie Du es in Deinem Gedankenexperiment
> angenommen hast und daraus nun Deine Frage formuliert hast, so wäre Gott ja in diesem
> Fall fassbar und alles wäre damit sonnenklar und warum sollte ich jetzt überlegen wie
> Gott in die Physik reinpassen solle..?
Ah, ok, wieder ein kleines Mißverständnis. Ich gehe davon aus, das, wenn Wissenschaftler sagen "Wir haben Gott entdeckt", ein Gläubiger Mensch schlicht sagen würde "Ich habe es gewusst - das erklärt natürlich alles.". Der bloße Existenznachweis wäre Dir aber nicht genug - Du würdest wohl sagen "Na, ok, es gibt einen Gott - auch der muß physikalischen Regeln folgen, wie lauten die?"
>> Vielleicht können wir uns ja in der Mitte treffen: Solange es keinen Nachweis Gottes
>> gibt, ist "Gottes-Physik" automatisch Metaphysik. Wird er irgendwann mal faktisch
>> nachgewiesen, wäre er Teil der "normalen" Physik.
> Ja gut, ich kann Deine Intension sehr wohl nachvollziehen, doch möchte ich gerne
> präzise bleiben, denn Du gehst ja hier bereits a priori davon aus, dass es eine
> „Gotte-Physik“ geben solle und da befinden wir uns leider wieder bei einem
> Zirkelschluss, respektive einen Schluss mit unzureichendem Grund.
Ah, Moment. Ich gehe nicht davon aus, das es einen Gott gibt oder, das es keinen Gott gibt. Das tue ich lediglich in dem Beispiel, um mit dessen Hilfe etwas zu verdeutlichen. Stell Dir eine Pressemeldung von Stephen Hawkings vor, in der er sagt, er hätte Gott gefunden - und darauf folgend Pressemeldung von Kollegen, die die Richtigkeit seiner Schlüsse bestätigen. Mehr macht Hawkings aber auch nicht. Er sagt lediglich "Hier, da ist er". Er erklärt ihn aber nicht.
>> Nach derzeitigen Wissensstand dürfte die Schaltung nicht funktionieren - eine
>> Simulation dieser Schaltung im Computer fördert kein Ergebnis zu Tage.“
> Nein, das finde ich einen zu voreiligen Schluss. Bitte bedenke den
> Elektromagnetismus, respektive Induktionsspannungen, EMV, statische Ladung usw. usf.
Das ist bedacht. Ich habe mal die Interpretation eines Quantenphysikers gelesen - ziemlich irre. Wirklich auf die Spur kam man der Sache aber nicht.
> Was mir aber noch nicht ganz klar ist, wurde der Chip statisch gebaut als Vorgabe
> oder hat ein dynamisches Wachstum stattgefunden, dies gesteuert vom Master
> (Computer)?
>
> Also Du siehst, der Aufbau ist mir noch nicht ganz klar und Du kannst ruhig in die
> Details gehen, die Materie ist mir nicht fremd.
Ok! Naja, also ein klassischer Chip ist ja, wie man so schön sagt, "in Silizium gegossen", und damit in etwa so flexibel wie ein Betonbau. Wenn die Schaltungen einmal an Ort und Stelle sind, dann bleiben sie da auch.
Der Engländer benutzte aber frei konfigurierbare Chips. Dort lassen sich die logischen Schaltungen frei anordnen. Unglückseeligerweise weiß ich nicht mehr ganz sicher, wie diese Chips heissen. Ich *glaube* es handelte sich dabei um einen FPGA (
Wikipedia: FPGA ), ein "Field Programmable Gate Array". Das weist zumindest die von mir genannten Eigenschaften auf. Hmmm... vielleicht nehme ich mir mal die Zeit, das Experiment wieder rauszusuchen. Ich hatte es schon mal im Internet beschrieben gefunden. Ist nur schwierig, wenn man den Namen des Profs nicht kennt und die Erinnerungen insgesamt eher wolkenförmig sind. Aber ich gucke mal :-)