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Technologische Singularität

608 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Technologie, KI, Singularität ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Technologische Singularität

20.01.2018 um 21:06
@Sonni1967:
Zitat von Sonni1967Sonni1967 schrieb:Mal angenommen irgendwann in der Zukunft hätte so eine KI die Singularität erreicht, dann würde sie ja rein rational und objektiv ihre Entscheidungen treffen.
Sie hätte alle Information der gesamten Menschheit und könnte für alle Fragen rationale Problemlösungen bieten.

Was bei mir bei dem Gedanken ein mulmiges Gefühl hinterlässt ist folgendes:
Die KI würde Antworten ohne Rücksicht auf "Emotion" geben. Sie wäre objektiv, berechnend und "kalt" und aus
dieser ihrer Sicht gäbe sie auch Antworten zur Problemlösung.
Solange eine KI sich "normal" verhält, es also nicht zu einem der diversen diskutierten "Ausbruchs"-Szenarien kommt, wäre das kein wesentliches Problem. Man müsste der KI nur vorgeben, ausschliesslich nach Lösungen zu suchen, die z.B. die UN-Menschenrechtscharta (oder sowas in der Art, vielleicht noch mit ein paar Ergänzungen) berücksichtigen.
Zitat von Sonni1967Sonni1967 schrieb:Ich meine damit, so eine KI die nicht über eine emotionale Intelligenz verfügt würde aus ihrer Sicht vielleicht ganz andere Antworten auf Problemlösungen bieten als z.B. der Mensch mit seiner zusätzlichen emotionalen Intelligenz.
Allgemein: Der Begriff "Emotionale Intelligenz" war eine Modewelle in den 1990ern, die weitgehend auf das Buch "EQ Emotionale Intelligenz" eines US-Journalisten zurückgeht. Im wesentlichen wurden da -- absolut US-typisch -- lange bekannte Dinge neu verpackt, und unter einem knackigen Begriff neu vermarktet. Es gibt eine ganze Menge Leute, zu denen ich mich auch zähle, die das ziemlich kritisch sehen, aber es gibt nach wie vor auch noch eine ganze Menge Fans des Konzepts.


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20.01.2018 um 22:15
Zitat von uatuuatu schrieb:Allgemein: Der Begriff "Emotionale Intelligenz" war eine Modewelle in den 1990ern, die weitgehend auf das Buch "EQ Emotionale Intelligenz" eines US-Journalisten zurückgeht. Im wesentlichen wurden da -- absolut US-typisch -- lange bekannte Dinge neu verpackt, und unter einem knackigen Begriff neu vermarktet.
Ich weiß von dem Buch nix, hab noch nie davon gehört. der Begriff "emotionale Intelligenz" kam von mir weil
ich nicht wusste wie ich es anders ausdrücken kann.

Ich hab ja schon geschrieben dass ein sehr intelligenter, gebildeter Mann mir das damals versucht hat zu erklären.
Da war ich noch sehr jung (das war in den 80igern). Das was er sagte hatte mich damals beeindruckt und ist bei mir hängengeblieben.
Er sagte so in etwa: Es gibt nicht "die Intelligenz" sondern es gibt viele Arten.
Eine davon wäre auch dafür zuständig wie ein Mensch in der Lage ist mit anderen Individuen umzugehen und dass
Empathie da eine große Rolle spielt (so in etwa hatte er sich ausgedrückt).

Ich hab von KI überhaupt keine Ahnung und von Informatik schon gar nicht aber als ich das hier las sind mir die Worte
dieses Mannes wieder eingefallen.

Der Mensch ist ein soziales Wesen und trifft viele Entscheidungen subjektiv aufgrund von Emotionen.
Ich denk mir halt ohne diese Eigenschaften (die Fähigkeit zu lieben, Mitgefühl zu haben, Empathie, Hoffnung usw..)
hätte der Mensch in all diesen Jahrtausenden seiner evolutionären Entwicklung nicht überleben können. Diese Eigenschaften
sind stark in unserem Gehirn verankert (nicht nur in unserem, sondern auch in den Gehirnen von höherentwickelten
Tierarten).

Deshalb hab ich mich gefragt:
Was könnte eine künstliche Intelligenz (trotz allem Wissen) für Antworten geben wenn sie die Emotion nicht kennt
und nur rein rational/ objektiv und berechnend antwortet.
LG


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20.01.2018 um 23:01
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:...Geht um Wissen und Informationen und Tatsachen, @uatu und ich wissen eben, wo wir aktuell von der Rechenleistung stehen, wie die sich in den letzten 30 Jahren entwickelt hat und wo die in 30 Jahren zu 99,9 % dann sein wird.

Wir werden dann ohne Probleme ein menschliches Hirn vollständig simulieren können, jedes Neutron, jede Synapse, alles.

Und das kann natürlich dann auch nach oben skaliert werden....
Das halte ich dann doch für sehr optimistisch, nicht wegen der Rechenleistung, sondern eher vom Verständnis des menschlichen Gehirns. Gerade diese Dinge ziehen sich doch länger als man erwartet, wir haben da schon noch ziemliche Lücken was den Menschen generell betrifft. Da fehlt noch sehr viel und was man nicht versteht, kann man schlecht simulieren. Ich würde da noch eine 1 vor den 30 setzen ;)


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20.01.2018 um 23:11
@Sonni1967:
Zitat von Sonni1967Sonni1967 schrieb:Ich hab ja schon geschrieben dass ein sehr intelligenter, gebildeter Mann mir das damals versucht hat zu erklären.
Da war ich noch sehr jung (das war in den 80igern). Das was er sagte hatte mich damals beeindruckt und ist bei mir hängengeblieben.
Er sagte so in etwa: Es gibt nicht "die Intelligenz" sondern es gibt viele Arten.
Den Begriff "Emotionale Intelligenz" gab es vor Erscheinen des genannten Buches in der Öffentlichkeit praktisch nicht. Ich habe den durch das Buch ausgelösten Hype (u.a. von Unternehmensberatern) Mitte der 1990er selbst miterlebt. Vorher hat da kein Mensch von geredet. Das Konzept multipler Intelligenzen kam Anfang der 1980er auf (das könnte also ungefähr hinkommen), wird aber inzwischen weitgehend nicht mehr ernst genommen.
Zitat von Sonni1967Sonni1967 schrieb:Was könnte eine künstliche Intelligenz (trotz allem Wissen) für Antworten geben wenn sie die Emotion nicht kennt und nur rein rational/ objektiv und berechnend antwortet.
Das muss nicht unbedingt ein Problem sein, sofern die Regeln für die KI den Erwartungen des Publikums entsprechend festgelegt sind (und die KI sich an die Regeln hält, was sie im Normalfall tun wird). Die meisten Menschen haben kein Problem mit dem Verhalten des Computers am anderen Ende des Online-Bankings, obwohl der nur "rational/objektiv und berechnend antwortet". Ganz im Gegenteil dürften einige Menschen, die z.B. aus äusserlichen Gründen öfter Diskriminierungen ausgesetzt sind, lieber mit einem Computer als mit einem Bankangestellten interagieren.


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20.01.2018 um 23:46
Zitat von uatuuatu schrieb:Ganz im Gegenteil dürften einige Menschen, die z.B. aus äusserlichen Gründen öfter Diskriminierungen ausgesetzt sind, lieber mit einem Computer
Das trifft auch auf standarsierte Prüfungen/Tests per Computer zu.
Es gab mal in Japan eine Arzt-KI, die mit Patienten eine Amamnese durchführte. Sie war den menschlichen Kollegen ebenbürtig bis überlegen. Sie hatte Zugriff zu verschiedenen Datenbanken für Krankheiten, Medikamente, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen. Der Frage/Antwort-Baum war nicht nur riesig, sondern auch dynamisch. Durch mehrmalige Kontrollfragen wurden die Antworten der Patienten auf Plausibilität überprüft.


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21.01.2018 um 00:22
@taren:
Zitat von tarentaren schrieb:Das halte ich dann doch für sehr optimistisch, nicht wegen der Rechenleistung, sondern eher vom Verständnis des menschlichen Gehirns. Gerade diese Dinge ziehen sich doch länger als man erwartet, wir haben da schon noch ziemliche Lücken was den Menschen generell betrifft. Da fehlt noch sehr viel und was man nicht versteht, kann man schlecht simulieren. Ich würde da noch eine 1 vor den 30 setzen ;)
Obwohl ich die Analyse des menschlichen Gehirns im Zusammenhang mit KI für ziemlich unwichtig halte, nur mal bezogen auf den Zeitablauf: Diese Analyse wird nahezu sicher exponentielle Fortschritte machen, und Menschen sind extrem schlecht darin -- selbst wenn sie sich des Problems bewusst sind -- exponentiell verlaufende Vorgänge korrekt einzuschätzen.

Z.B. zum Vergleich mal das Human Genome Project:
It took $2.7 billion and roughly 15 years for the Human Genome Project to sequence the first human genome. In 2014, Illumina announced it was releasing a machine that could sequence a genome for $1,000 (not including indirect costs such as labor, electricity, etc.). And the Broad Genomics team at the Broad Institute currently sequences the equivalent of a full human genome every 12 minutes.

(broadinstitute.org am 13.09.2016)



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21.01.2018 um 03:13
@Fedaykin:
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:HAst du einen Link zur Konstruktion von Plasmabohrern?
Googlest Du "plasma drilling" oder guckst Du Video:

Youtube: Flame Drill | National Geographic
Flame Drill | National Geographic
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21.01.2018 um 06:14
Zitat von uatuuatu schrieb:Das Konzept multipler Intelligenzen kam Anfang der 1980er auf (das könnte also ungefähr hinkommen), wird aber inzwischen weitgehend nicht mehr ernst genommen.
Ah, ok.. hab gerade angefangen mich mit ihm anzufreunden, und durch bestimmte Parallelen zu rechtfertigen. Ist aber letztlich auch egal, wieviele man davon unterscheidet. In letzter Konsequenz bleibt wohl nur die Erfassung und Bearbeitung von Informationsclustern.


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22.01.2018 um 00:40
Kleiner Gedankenfurz nebenbei, da ich grad eine interessante Szene beim neuesten Star Wars-Film sah, und auf dieses Thema kam.
Folgende Szene:
Der äußerst weise und veraltete Luke Skywalker trifft auf seinen alten treuen Androiden R2D2 und kommt gleich nach dem aktuellen Status-Austausch auf den Punkt:
Luke: „Alter Freund. Ich wünschte ich könnte es Dir begreiflich machen...aber für mich gibt es keine Rückkehr!...Nichts und niemand wird mich umstimmen...“

Diese Szene brachte mich sofort auf KI, und damit darauf, was den Unterschied macht, und was es bedeutet.
Ich sehe R2D2 dabei als KI, und Luke als Bestätigung dafür, was uns Menschen ausmacht. R2D2 hat zwar alle Informationen die er braucht oder gar die es gibt, aber die KI kann keine logische Schlussfolgerung erkennen, warum Luke so handelt wie er handelt...

Naja, vielleicht kann ja wer damit was anfangen ;-)

Gruß, Skagerak


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22.01.2018 um 00:49
Nachtrag:
Und falls es nun OT auf die Spitze treibt:
Mittlerweile komme ich mit dem KI Thread und diesem durcheinander und wägte es hier aktueller :-)


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22.01.2018 um 21:15
Zitat von Sonni1967Sonni1967 schrieb:Was könnte eine künstliche Intelligenz (trotz allem Wissen) für Antworten geben wenn sie die Emotion nicht kennt
und nur rein rational/ objektiv und berechnend antwortet.
Keine Ahnung, ob das hier her passt, aber deine Frage erinnerte mich an eine Folge von "Quantensprung", die ich vor Kurzem gesehen hatte. Ich glaube die Reihe läuft auf ORF III und es war Folge 18 der ersten Staffel.

In der Sendung ging es primär um Robotik und KI. Nachdem am Anfang ein Schweizer Experte (Prof. Roland Siegwart) zunächst einmal in Bezug auf mittelfristige Gefahren die Gemüter beruhigte, ging es am Ende um einen Poker-Computer, der bisher weltweit nur von einer Person besiegt wurde. Den Teil fand ich extrem spannend, da dieser Computer (DeepStack) sich das Poker spielen komplett selbst beigebracht hat, also ohne "Lehrbücher" oder dergleichen, nur indem er milliardenfach gegen sich selbst spielte, und das Spiel somit im Gegensatz zum Menschen komplett emotionslos erlernte, und dabei immer besser wurde.

Wärend beim Menschen Emotionen immer eine Rolle spielen, ... auch wenn man die bei Poker gerne versucht zu verbergen, hat DeepStack den großen Vorteil, seine Strategie immer mit größt möglicher Rationalität zu wählen, da ihm auch größere Gewinne oder Verluste quasi "am Arsch vorbei gehen".

Aber um auf deine Frage zurückzukommen, welche Antwort eine emotionslose KI geben kann .... hmmm, im Fall von DeepStack könnte die lauten: "Ihr habt keine Chance!" :D


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23.01.2018 um 06:28
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Aber um auf deine Frage zurückzukommen, welche Antwort eine emotionslose KI geben kann .... hmmm, im Fall von DeepStack könnte die lauten: "Ihr habt keine Chance!" :D
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

Hab mir gerade eine Gegenstrategie überlegt, um doch noch eine Chance zu bekommen.
Wobei es dazu noch einige Fortschritte in der Biotechnologie bräuchte, die aber sicher mit der Unterstützung der KI auch realisierbar wären.

Jeder hat eine eigene KI, und die ist fest mit dem biologischen Denkapparat verwoben. Hybride aus Mensch und Maschine. Man wird selbst klüger, stärker und widerstandsfähiger, und im Verbund mit anderen so ausgestatteten Menschen einer Singularität zumindest nicht hoffnungslos ausgeliefert, sondern je nach eigenem Entwicklungsstand vllt doch in der Lage der ganzen Entwicklung zu folgen. :D

Naja, wer weiß, was die Zukunft noch so alles bringt. ^^


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23.01.2018 um 07:24
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Aber um auf deine Frage zurückzukommen, welche Antwort eine emotionslose KI geben kann .... hmmm, im Fall von DeepStack könnte die lauten: "Ihr habt keine Chance!" :D
Hihi, mit Sicherheit. DeepStack könnte jede kleinste Veränderung in der Mimik seiner menschlichen Mitspieler erkennen
und ausnutzen also nix mehr mit Pokerface ;) .
So eine KI könnte bestimmt auch direkt erkennen ob ein Mensch lügt. Ha, ich stelle mir gerade vor jeder hätte in Zukunft
so eine Art KI Lügendetektor in seinem Handy installiert, das wäre ja was, oje..

Eigentlich ist es ja auch ein großer Vorteil in vielen Bereichen wenn eine KI nur rational/objektiv urteilt und handelt.
Das ist bei Menschen ja auch so.
Ich wollte z.B. nicht von einem Chirurgen operiert werden der aus "Mitgefühl" zu heulen anfängt weil er gerade an
mir rumschnippelt :) .

Ach wie schön, ich sehe die Zukunft schon bildlich vor mir...
RoboRobby putzt Sonni das Haus, geht einkaufen und kocht. Währenddessen liegt Sonni mit ihrer VR-Brille bequem
auf dem Sofa und dringe virtuell mit der Enterprise in immer neue Galaxien vor:
Um dorthin zu gehen, wo noch kein Mensch zuvor wegesen ist, :D , hehehe
LG


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23.01.2018 um 07:27
Zitat von Sonni1967Sonni1967 schrieb: wo noch kein Mensch zuvor wegesen ist, :D , hehehe
ich meinte gewesen ist. Ist noch zu früh zum posten :)


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02.02.2018 um 14:21
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.01.2018:Was Du vorschlägst ist egal, es geht darum was passieren wird. Und schau mal mit den Atomwaffen, ist auch eine Gefahr für die ganze Welt und dennoch wollen immer mehr Länder welche haben.

Wir wissen, was damit passieren kann, alles nur nichts Gutes.

Und?

Wo ist die "Vernunft" der Menschheit, haben wir die nun kollektiv abgeschafft und können uns darauf verlassen, dass da kein Land welche bauen wird, weil die ja so gefährlich sind?

Nein, eben.

Und so ist es auch mit der KI, interessant das Putin da das schon so klar erkannt hat. Es wird kommen, wenn wir uns vorher nicht selber in die Steinzeit zurück versetzten wird das so in 30 - 50 Jahren kommen ist unausweichlich.

Es wird keine Einigung aller Länder geben, keine KI so zu schrauben, sie "einzusperren", ganz sicher nicht.

Habe den Eindruck, da ist was in Dir, dass sich den Tatsachen so nicht stellen will, Du willst es einfach nicht wahr haben.

Es wird passieren, ganz sicher.
Da bin ich anderer Meinung. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem die Technik so weit ist, werden wir ganz andere Ansichten haben als heutzutage.
Warum solltest du Krieg führen, wenn eine selbstlernende KI mit genug rechenkraft die Rohstoffprobleme auch einfacher lösen kann?
Warum solltest du in einer Welt, in der schon eine Generation aufgewachsen ist, die ihr leben lang von KI's gebabysitted wurde, Menschen kontrollieren wollen?

Wenn überhaupt wäre das ein früher Ausläufer der Technologie, nichts von dauer. Es wird ab einem bestimmten zeitpunkt einfach unsinnig, die Dinge zu tun, die wir in der industriellen Epoche so gerne gemacht haben mit krieg und Propaganda und so.

Jemand, der so viel authorität an eine KI abgibt, dass er z.b. nicht selbst einkauft sondern eine KI ihm immer was leckeres direkt von Amazon oder sonstwo einfliegen lässt, ohne dass er darüber nachdenkt, der ist am Kriegführen nicht mehr interessiert, außer eventuell zu unterhaltungszwecken, und die werden sich online abspielen.


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03.02.2018 um 13:56
@shionoro
Klingt plausibel.^^

Hier hab ich noch einen interessanten Menschen kennen gelernt, der sich auch noch etwas weiter gefasste Gedanken zur Zukunft allgemein macht. Ist vllt als philosophische und soziologische Ergänzung zum Thema ganz interessant.

Youtube: Yuval Harari erzählt die Geschichte von morgen | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur
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03.02.2018 um 15:56
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem die Technik so weit ist, werden wir ganz andere Ansichten haben als heutzutage.
Das ist so eine Annahme von Dir, schreibst es aber so, als wäre es eine Tatsache.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Warum solltest du Krieg führen, wenn eine selbstlernende KI mit genug rechenkraft die Rohstoffprobleme auch einfacher lösen kann? Warum solltest du in einer Welt, in der schon eine Generation aufgewachsen ist, die ihr leben lang von KI's gebabysitted wurde, Menschen kontrollieren wollen?
Wie immer geht es um persönliche Macht und Reichtum. Trump, Putin und auch Erdoğan werden sicher dann da sagen, oh toll, man braucht mich nicht mehr, ich bin nun nur noch einer unter vielen, der Reichtum, also die Ressourcen werden auf der Welt für alle Menschen gleich verteilt. :D

Wie lange gibt es Kriege auf der Welt?

Welcher Fortschritt hat daran was geändert? Im Gegenteil, man nutzte die Technik immer auch um noch mehr andere Menschen umbringen zu können.

Ein KI wird ganz sicher Drohnen steuern sollen. Panzer und Fluggeräte, alles was geht, die soll planen und dann die Macht des eigenen Landes vergrößern. Und natürlich auch die persönliche Macht und den persönlichen Reichtum.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn überhaupt wäre das ein früher Ausläufer der Technologie, nichts von Dauer. Es wird ab einem bestimmten Zeitpunkt einfach unsinnig, die Dinge zu tun, die wir in der industriellen Epoche so gerne gemacht haben mit Krieg und Propaganda und so.
Ist doch keine Sinnfrage.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Jemand, der so viel Autorität an eine KI abgibt, dass er z.b. nicht selbst einkauft sondern eine KI ihm immer was leckeres direkt von Amazon oder sonstwo einfliegen lässt, ohne dass er darüber nachdenkt, der ist am Kriegführen nicht mehr interessiert, außer eventuell zu Unterhaltungszwecken, und die werden sich online abspielen.
Sehr unwahrscheinlich, wie gesagt, jeder technische Fortschritt wurde auch immer, wenn möglich, militärisch genutzt. Es gibt heute einige Milliardäre, die so viel haben, dass die es nie ausgeben können. Und dennoch wollen die mehr, eine weitere Insel, eine noch größere Jacht, und noch mehr und mehr und mehr.


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03.02.2018 um 17:38
@nocheinPoet

Eine andere Betrachtungsweise wäre die, dass man die gesamte zivilisatorische Entwicklung ansieht, und dabei feststellen kann, dass sich Macht doch auch immer mehr auf das einzelne Individuum verteilt hatte.
Früher war die Religion die absolute Machtkonzentration, die Autorität kam direkt von Gott und wurde an seine Stellvertreter weiter gegeben. Die hatten die Macht über den Rest. Priester, gottgleiche Herrscher etc.

Später teilten sich die Fürsten ihre Macht untereinander, und sie bekamen sie immer mehr durch ihr Militär, was letztlich durch Kapital erschaffen und erhalten werden konnte. Land und Arbeiter, Handel und Innovation waren nun die zentralen Quellen der Macht, und konnten von vielen Personen auf sich konzentriert werden. Die Autorität im Staat musste auf verschiedene Personen/Gruppen verteilt werden, und im Laufe der weiteren Entwicklung schuf man ein Gesetz, das für alle diese Herrscher verbindlich war, weil ihre Gleichwertigkeit von einer unabhängigen Instanz geregelt werden musste. Die Magna Carta wäre da zB. zu nennen.

Noch später kam das Bürgertum zu immer mehr Privilegien weil die Reiche immer mehr von ihnen abhängig wurden. Bestimmte Unternehmungen wurden für die Mächtigen unentbehrlich und damit wurden es auch die Menschen, die diese Unternehmungen beherrschten. Handwerk, Finanzwesen, Organisation, Bildung etc. pp. Die Macht im Staat dehnte sich auch auf diese Personengruppen aus, und auch der Normalbürger bekam immer mehr Rechte.

Parallel dazu entwickelte sich die ganze Philosophie, Soziologie und Verwaltung weiter, und Dinge wurden immer mehr hinterfragt. Eine Aufklärung hat stattgefunden, Machtverhältnisse wurden weiter angezweifelt, und alles was früher auf Glauben und der angeborenen Autorität von wenigen gründete, verschob sich zu Gunsten von Wissen, und Kompetenz. Der Humanismus zog ein, weil Kompetenz nicht wirklich vererbt werden kann. Sie kann aber von jedem, der über genügend persönliche Ressourcen verfügt, erlernt werden. Damit war auf einmal jeder Mensch vor dem Gesetz und der Gesellschaft erstmal als gleichwertig zu betrachten, weil jeder bei seiner Geburt das Potenzial in sich trägt, ein besonders wertvolles Mitglied der Gesellschaft sein zu können, wobei die ganze Gesellschaft von ihm profitieren kann. usw..

Machtkonzentration verliert also immer mehr an Bedeutung, wenn man sich den Verlauf hier so ansieht. Sie ist sicher nicht aus der Welt, das ist schon wahr, aber mit einer weiter voranschreitenden KI könnte ich mir Vorstellen, dass auch die menschliche Entwicklung weiter geht, und damit auch dieses Ansammeln von Macht auf bestimmte Kreise oder Individuen immer weiter nachlässt.

Irgendwann würden die einzigen Ressourcen, die man vermutlich noch brauchen wird, Energie und Information sein. Energie liefert die Sonne oder irgendeine abgefahrene Technologie, die man heute noch nicht mal träumt. Information liefert die Forschung, sprich die weitere Erkenntnis. Für den Rest könnte auch ohne besondere Anstrengung gesorgt sein.
Wofür dann also noch kämpfen?


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04.02.2018 um 06:04
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Das ist so eine Annahme von Dir, schreibst es aber so, als wäre es eine Tatsache.
Naja, das ist eine Annahme, die wir guten Gewisens treffen können.
Die Menschen, die schon ein paar Generationen in der Digitalisierung leben, werden ganz zwangsläufig anders ticken als wir, so wie wir anders ticken als Leute ohne Internet und Telefon.

Ich sehe nicht, warum diese Annahme nicht erlaubt ist, ich halte sie für ziemlich Trivial wenn ich ehrlich bin.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Wie immer geht es um persönliche Macht und Reichtum. Trump, Putin und auch Erdoğan werden sicher dann da sagen, oh toll, man braucht mich nicht mehr, ich bin nun nur noch einer unter vielen, der Reichtum, also die Ressourcen werden auf der Welt für alle Menschen gleich verteilt. :D

Wie lange gibt es Kriege auf der Welt?

Welcher Fortschritt hat daran was geändert? Im Gegenteil, man nutzte die Technik immer auch um noch mehr andere Menschen umbringen zu können.

Ein KI wird ganz sicher Drohnen steuern sollen. Panzer und Fluggeräte, alles was geht, die soll planen und dann die Macht des eigenen Landes vergrößern. Und natürlich auch die persönliche Macht und den persönlichen Reichtum.
Aber wie vergrößert sie sich durch Krieg?
Trump, Putin und auch Erdogan sind dann schon lange tot und ihre Nachfolger im Geiste werden eben auch ab einem bestimmten zeitpunkt kinder der Digitalisierung sein.

Der Forschritt hat etwas an Kriegen geändert. Es sind mehr und viel grausamere geworden, das Ausmaß hat sich vergrößert.
Das liegt daran, weil die großen Kriege, an die wir uns erinnern, meist in der Zeit der Industrialisierung gekennzeichnet war, in der die Fähigkeiten des Menschen eben im bereich der Naturmanipulation gestiegen sind.
Das heißt nicht, dass das eine Allgemeine Fortschrittsgesetzmäßigkeit ist.
Im Gegenteil: Wir können viele Prozesse in der Digitalisierung sehen, in denen der Mensch Ding eaus der Industrialisierung zum Teil wieder rückgängig macht bzw. anders ausgestaltet.
Wo der Mensch in der Industrialisierung mit dem Auto oder Flugzeug überall hingefahren ist, zieht er sich heute wieder mehr und mehr in das eigene Zimmer zurück, weil er von dort aus mehr und mehr erleben kann.
Solange ein solcher Mensch seine grundsätzliche Rohstoffversorgung gewährleisten kann und seine Sicherheitsgefühle befriedigen kann, hat der keinen Bedarf an Krieg.
Und auch keinen Bedarf an Politik im übrigen. Die Politik ist ein Mittel zu diesem Zweck, und es ist keine weit hergeholte vermutung, dass eine KI ab einem gewissen Punkt diesen Zweck viel besser erfüllen kann.

Erdogan, Putin usw. führen Kriege und schmieden Intrigen, weil sie um Geld, Macht, Rohstoffe und Sicherheit buhlen.
Ab dem zeitpunkt, ab dem diese Dinge ohnehin im Überfluss vorhanden oder irrelevant sind, werden sie es nicht mehr tun, weil sie dadurch nichts gewinnen können.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ist doch keine Sinnfrage.
Doch das ist eine Sinnfrage. Jeder Mensch tut Dinge aus Gründen.
Wenn ich durch etwas nichts attraktives gewinnen kann, dann werde ich nichts dafür riskieren.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Sehr unwahrscheinlich, wie gesagt, jeder technische Fortschritt wurde auch immer, wenn möglich, militärisch genutzt. Es gibt heute einige Milliardäre, die so viel haben, dass die es nie ausgeben können. Und dennoch wollen die mehr, eine weitere Insel, eine noch größere Jacht, und noch mehr und mehr und mehr.
Aber wollen die das auch, wenn ihre Yacht keinen mehr interessiert, weil er, wenn er mag, über VR jederzeit auf eine Yacht kommt auch ohne viel Geld?


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04.02.2018 um 07:51
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Wofür dann also noch kämpfen?
Vielleicht hast du es noch nicht mitbekommen aber dar Kampf um Daten und Informationen, gerade auch im Internet ist doch schon in vollem Gange. Wer da die bessere Technologie hat um diesen Kampf für sich zu entscheiden wirddiese au hegal einsetzen. Nicht umsonst werden doch schon Twitter Bots und dergleichen eingesetzt.


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