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Fusionsreaktor Iter

645 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Fusion, Iter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fusionsreaktor Iter

21.06.2013 um 16:46
Zitat von CelladoorCelladoor schrieb:Diese Versprechungen von irgendwelchen Firmen, kommen im 5 Jahresrythmus.
Ich staune wie du diese Sache herunter spielst und bei Iter es nicht tust. Falls es einen Breaktrough gibt, ist es wahrscheinlich, dass entweder internationale Forschergruppen (wie Iter) oder eine Hitech Firma (welche die Ressourcen dazu hat, auf ein ganze Heerschafft von Wissenschaftler zurückgreifen kann) das schafft.

...Vielleicht eine Firma wie diejenige welche damals den 3-Fach Schallflieger SR-71 Blackbird baute, oder heute topmoderne Kampflugzeug baut, in der Raumfahrt tätig ist, den F-22 Raptor, den F35 baut..eine Firma die 50 Milliarden Umsatz pro Jahr macht. Diese Firma ist keine "irgendwelche!"
http://www.lockheedmartin.com
Wikipedia: Lockheed Advanced Development Projects Unit
http://www.lockheedmartin.com/us/aeronautics/skunkworks.html

Ist es ein HOAX? Das kann auch nie ausgeschlossen werden, aber gib dem auch eine Chance, genauso wie du Iter eine einräumst.


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Fusionsreaktor Iter

21.06.2013 um 17:02
Da gibt es noch ein nettes Video. Genau diese Abteilung baut an einem Fusionsreaktor. Die Chancen, dass was brauchbares dabei rauskommt stehen doch so gut wie noch nie oder etwa nicht? Es kann natürlich auch sein, dass es ein taktisches Manöver ist um die Aktien zu pushen..aber ehrlich gesagt, da gibt es doch besser Möglichkeiten. Die Aktien haben auch keinen Sprung gemacht, als es verkündet wurde
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Fusionsreaktor Iter

21.06.2013 um 17:22
Zitat von maydaymayday schrieb:Ich staune wie du diese Sache herunter spielst und bei Iter es nicht tust. Falls es einen Breaktrough gibt, ist es wahrscheinlich, dass entweder internationale Forschergruppen (wie Iter) oder eine Hitech Firma (welche die Ressourcen dazu hat, auf ein ganze Heerschafft von Wissenschaftler zurückgreifen kann) das schafft.
Naja. Ich bin wohl zu realistisch um zu glauben, dass jemanden plötzlich was neues einfällt woauf man in den letzten 60 Jahren noch nicht gekommen ist. Niemand wird das Rad neu erfinden.
Zitat von maydaymayday schrieb:Ist es ein HOAX? Das kann auch nie ausgeschlossen werden, aber gib dem auch eine Chance, genauso wie du Iter eine einräumst.
Über was soll man auch reden? Alleine dass es eine Firma ist und es da um Patentrechte geht die bevor sie nicht unter Dach und Fach sind, keine Details verkünden... und vielleicht ist es ein HOAX. ITER ist es nicht.


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Fusionsreaktor Iter

22.06.2013 um 00:22
Andererseits wurden die letzten 60 Jahre primär dazu verwendet das Tokamak Prinzip weiter zu verfolgen, es gab schon auch andere Konzepte, aber die liefen nur so am Rande. Ganz simpel betrachtet, ist eine Fusion dies; es muss folgendes Kriterium erfüllt werden lawsonwauuk

Das Produkt aus Plasmatemperatur, Teilchendichte und Einschlusszeit muss grösser sein als die Konstante rechts. Mit diesen drei Werten kann man ein bischen spielen, höhere Temperatur aber geringere Teilchendichte. Teilchendichte ist ansich auch Druck, umso höher der Druck desto höhere ist die Dichte..einfach mathematisch, aber die Bedingungen sind enorm hoch.

Man errechnete sich, wo die real erreichbare Temperaturlimite in einem Tokamak so läge. Aufgeheizt wird mit Mikrowellen und durch Stromzufuhr/Induktion, das Plasma kann dadurch auf über 100 Millionen Grad erhitzt werden. Das sollte ausreichen, für eine DT-Fusion. Hier denke ich wird ITER die Temperatur auch packen (muss), zumal es sich gut berechnen lässt.

Nun mit der bekannten Temperatur werden die Spulen Dimensioniert. 100 oder 150 Millionen Grad hört sich nach viel an, ist es aber nicht sonderlich für eine Fusion.

Die Sonne hat zwar nur rund 10 Millionen, aber macht es durch die starke Kompression (Graviation) und zudem durch die riesige Mengen an Atomen. Nebst dem Lawsen Kriterium spielt auch die Quantenmechanik eine Rolle; es ist nämlich möglich, dass Teilchen fusionieren obwohl das ansich rein rechnerisch nicht fusionieren dürfen..der Tunnelingeffekt, das aber nur am Rande.

Nachdem die erreichbare Temperatur bekannt ist, wird das Elektromagentische Feld dimensioniert. Daraus ergibt sich die Grösse der Spulen. Diese müssen riesig sein, denn um die notwendige Teilchendichte zu erreichen u.a. aus der Spulengrösse ergibt sich auch die Torusgrösse.

Da letztens Nettoenergie dabei rauskommen soll, die Verluste minimiert werden müssen, durch die Spulen ein Strom fliesst der teils in wärme verloren geht, müssen Supraleitende Spulen her, also muss auch eine Kühlung verwendet werden, weil es keine supraleiter auf Zimmertemperatur gibt. Das verursacht erhöhte Kosten, für Erstinvestion als auch für einen Unterhalt.

Iter hat drei verschiedene Spulen. Die grossen Ringe, im Kern eine riesige und aussen rum um den Torus eine. Letztere soll das Plasma stabilisieren, falls es ausbricht. Womit wir auch gleich beim Problematischsten Punkt eines Tokomaks angelangt sind
iter51p4n

Dem kontrollieren des Plasmaflusses. Man stelle sich vor dass das Plasma im Torus zirkuliert, es ist ein Gas das in alle ecken und enden ausbrechen will, Parameter die sich ändern können, auch bei einer sehr geringen Änderung, kommt die Fusion zum erliegen.

Ein bisher noch nicht gelöstest Problem, das ich noch nicht angesprochen habe. Die Sache mit der Indusktion. Wikipedia steht u.a. dies:
Als Primärwicklung wirkt eine zentrale „Poloidal“-Feldspule im Torus-Zentrum, ergänzt durch weitere, koaxial mit dem Torus gelegene Ringspulen. Dieses Verfahren, den Plasmastrom durch elektrische Induktion zu erzeugen, kann allerdings wie bei jedem Transformator keinen Dauerstrom liefern, da man den Primärstrom nicht ständig steigern kann, der Transformatorhub also begrenzt ist. Von Zeit zu Zeit muss der Primärstrom abgeschaltet werden, der Plasmaeinschluss geht während der Pause verloren, die Kernfusion setzt aus und muss danach neu „gezündet“ werden. Ein solcher Tokamak arbeitet also nicht kontinuierlich, sondern gepulst. Für große Tokamaks wie ITER rechnet man mit Pulsdauern der Größenordnung 15 Minuten. Der Pulsbetrieb wäre für Leistungsreaktoren nur eine Notlösung, denn die großen Kräfte, die die Feldspulen aufeinander ausüben, würden dabei als Wechsellasten auftreten, die Strukturteile also besonders stark beanspruchen.
Deshalb wird an anderen Techniken zum Erzeugen und Aufrechterhalten des Plasmastroms geforscht. In Frage kommen vor allem die Neutralteilcheninjektion, die unten bei den Plasma-Heizmethoden erwähnt wird, sowie die Einstrahlung elektromagnetischer Wellen der sog. unteren Hybridfrequenz.[3] Man hofft, mit diesen zusätzlichen Stromtriebmethoden einen Dauerbetrieb von Tokamak-Kraftwerksreaktoren zu erreichen.
Ein und auschalten ist kaum eine Lösung, man "hofft" eine Lösung zu finden, bleibt nur zu hoffen dass dies auch gelingt.

Zurück zu den Fusionsbedingungen; wie sie erreicht werden, da ist nichts vorgegeben. Die frage ist doch, was hat das Potenzial diese "Drücke" und Temperaturen zu erreichen?

Interessant ist der Pinch-Effekt. Elektrische Energie lässt sich im Prinzip fast unendlich bündeln, somit Temperatur steigern und dabei entstehen Magnetfelder die Primör gegen innen gerichtet sind. Iter nutzt den Pinch Effekt auch, aber nicht primär.

Da Plasma Strom leitet, kann es damit komprimiert und erhitzt werden und es wären keine grossen Elektromagnete (Spulen) nötig, was die bauart enorm verkleinern würde. Es gin eine meiner Ansicht nach interessante Physik Diplomarbeit, hier: http://www.ep5.ruhr-uni-bochum.de/ag/publikationen/master_pdf/dipl_reinhart.pdf

Aus diesem Grund finde ich das was FocusFusionsgerät der Lawrenceville Plasma Physic auch so interessant. Das Gerät ist klein und "einfach" gebaut, es wird zu 100% auf den Z-Pinch gesetzt, keine Spulen müssen verwendet werden.

Die erreichbaren Temperaturen ligene über einer Milliarde Grad, was eine Fusion mit z.B. Wasserstoff+Boron (p+b11) ein Stück näher rückt, denn können fliegende Ionen direkt in Strom gewandelt werden, entfällt auch der Weg über Wasser-Heissdampf-Turbine-Generator..was das Gerät nochmals kleiner und kostengünstiger werden lässt.

Da sich mithilfe eines Z-Pinch durch die Entladung einer 50Mj Kapazitatorbank nur eine Fusion aufrechterhalten lässt die einige Milli oder Nanosekunden andauert, soll das Gerät gepulst arbeiten. Gepulst heisst hier 200-300 mal pro Sekunde. die Fusion muss also nicht lange anhalten, eine kurze Minifusion folgt der Nächsten.

Es gibt auch hier eine Menge Probleme zu lösen:
-Die Plasmadichte ist noch zu gering und damit die Ausbeute
-Die hohen Temperaturen erzeugen viel X-Rays, welche das Plasma kühlen. Durch Erhöhung des Feldstärke des elektromagnetischen Feldes soll aber dieser Effekt durch Quanteneffekte um Faktor vier reduziert werden.
-Jede Menge Engineeringprobleme. Die Kathode wo sich alle Energie bündelt, muss haltbar sein und gekühlt werden.
-Die Frage ist ob z.B. 200Hz getaktet realisiert werden kann
-Die frage ist, ob überhaupt eine Anneutronic Fusion gelingt, da der optimale "Betriebsbereich" viel enger ist als z.B. bei einer DT-Fusion
-pb11 Fusion setzt weniger energie frei als eine DT-Fusion. Es müssen die Verluste gut minimiert werden, damit Nettoenergie dabei herauskommt..und noch ein paar weitere Fragen und zu lösende Probleme.

Die Frage ist auch, ob uns diese Forscher nur Mist erzählen, das schliesse ich auch nicht aus..aber scheint mir nicht sehr wahrscheinlich. Ich finde das Konzept hat potenzial.

FocusFusion ist nur eines, es gibt noch andere..ich persönlich finde FocusFusion aber sehr interessant, jedoch bildet eure eigene Meinung, guckt im Netz nach.


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Fusionsreaktor Iter

22.06.2013 um 14:56
Zitat von Z.Z. schrieb:Hast du dir das Video, das Celladoor verlinkt hat, denn mal angeschaut!?
Hallo Z. Ja habe ich in voller länge..und ich fand es auch gut, dass frau Günter eine Portion Selnstkritik mit sich bringt. Der Moderator hat Humor und macht es gut, es mangelt ihm aber etwas an Wissen in diesem Bereich. Was das inhaltliche angeht; alle die sich mit diesem Thema wenig bis nicht beschäftigt haben, bietet es genügend Inhalt, für alle anderen bietet es aber wenig Neues.


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Fusionsreaktor Iter

22.06.2013 um 15:00
Zitat von maydaymayday schrieb:Was das inhaltliche angeht; alle die sich mit diesem Thema wenig bis nicht beschäftigt haben, bietet es genügend Inhalt, für alle anderen bietet es aber wenig Neues.
Sagt gerade derjenige der folgender Meinung ist:
Zitat von maydaymayday schrieb:Angenommen die Herausforderungen sind alle gemeistert (was sie derzeit nicht sind), die Fusion kommt nicht zum erliegen, gibt es ein Problem das technisch kaum oder schwer zu lösen sein wird: Jahrelanger Beschuss der Reaktorwand durch Neutronen führt dazu, dass die Reaktorwand (das Metall) beschädigt wird.



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Fusionsreaktor Iter

22.06.2013 um 16:01
@mayday
Hallo ;)
Zitat von maydaymayday schrieb:Stimme zu, selbst 100 Milliarden wären es wert, wenn am Ende das Ding so läuft wie erhofft. Aber genau das ist ja das Problem, es ist nicht sicher.
Ersteres ist ja schon mal eine Aussage mit der ich umgehen kann. Ich will hier nicht zu sehr auf einzelnes technisches eingehen, was ja Celladoor bereits sehr fundiert unternimmt.
Deswegen einmal zu trivialen Dingen die mir hier vorzukommen scheinen.

Wenn ich nicht experimentiere, ob etwas das ich anstrebe (was wohl bekannt bereits in der Natur verwirklicht ist, wie unserem Falle der Fusion) funktioniert oder nicht, verhalte ich mich kaum wissenschaftlich. In dem Falle und auch gerade, wenn wir nun etwas mit einbeziehen, das vorerst nur theoretisch auf dem Papier funktioniert. ZB. eine Theorie, von der ich nicht mal weiß ob sie in der Natur realisiert ist.

Unterlasse ich das Experiment nun auf Grund irgendwelcher Vorurteile, zb. "das wird nie funktionieren" oder " Herr Einstein sie werden es nie zu etwas bringen", dann kann ichs gleich lassen, auch nur irgendetwas entwickeln zu wollen. Also entweder wir prüfen rational wissenschaftlich begründbares und erst recht bereits in der Natur realisiertes, experimentell, oder wir überlassen unseren "Befürchtungen" das Feld. Bei letzterem würden wir glaub ich immer noch in Höhlen wohnen. ;)

Warum dauert es so lange!? Ja wenn der "Pharao" das einfach mal so gesagt hätte, wäre der Bau der Pyramide deswegen noch schneller gegangen? Nein, man tut sein bestes innerhalb der gesteckten Grenzen des Machbaren, und die müssen experimentell und empirisch erfasst werden, in so fern ein Streben, Ziel oder eben Anspruch vorliegt.

Probleme Probleme....
Und wenn wir nun leider erst ab ca. 10 Mio. c Plasmatemperatur rausfinden, das wir es "schlagartig" mit Turbulenzen** im Plasma zu tun bekommen, die eben bis zu dieser Temperatur nicht auftauchten, gehört alles weitere einfach zum Geschäft. Solle man etwa aus solchen Gründen** alles aufgeben was bisher erreicht wurde und von dem die Wissenschaftlergemeinde nicht nur "hofft" das es funktioniert, sondern auch "weiß" wenn sie ihre Köpfe in den Himmel streckt? Ich denke nicht.

Ein gutes Bsp. sind die Gebrüder Wright, die waren in einer ähnlichen Situation...
Sie sahen das das Fliegen möglich ist und sie waren hartnäckig dran das auch für Menschen umszusetzen.... Viele Experimente folgten....
Schau mal hier--->
1908 Wright - Motor

Flugzeug "fertig".... Start aber...Mist irgendwie stimmte was mit den Flugeigenschaften nicht.
Alles lief aber es gab irgendwelche "Turbulenzen" die das Gefährt nicht befähigten kontinuierlich geradeaus zu fliegen.... Schau mal auf dem Photo wie einfach man das gelöst hat... vlt findest des ja raus.. Tip vorher war alles "fast in perfekter Symmetrie", nachher, nach einem kleinen "Handgriff" war das Prob gelöst. Sehr ähnlich kann es auch mit ITER gehen, das werden wir aber nur erfahren wenn wir, wie die Gebrüder Wright, dran bleiben.

Wie wir klären können welche Technologie besser ist oder welche tatsächlich funktionieren wird?
Wir experimentieren weiter...thats Nature und auch gut so. Und noch besser, dabei Waffenfähiges Zeugs erstmal ausschliessen, wenn wir dies können! ITER ist für vieles was wir gelernt haben und lernen mussten, ein sehr Gutes Beispiel, da bestehen kaum Zweifel wenn man sehr genau hinsieht.


NG Z.


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Fusionsreaktor Iter

22.06.2013 um 19:21
Zitat von CelladoorCelladoor schrieb:Sagt gerade derjenige der folgender Meinung ist
@Celladoor, Jahrelanger Neutronenbeschuss und Materialschäden ist nicht aus der Luft gegriffen, es gibt Untersuchungen hierzu, teils nur käuflich erhältlich, wie diese hier.
http://www.asminternational.org/portal/site/www/AsmStore/ProductDetails/?vgnextoid=f7a74ef322e18110VgnVCM100000701e010aRCRD
Ich habe vor Jahren einen Bericht gelesen eines Senior Wissenschaftlers der bei Iter ausgestiegen ist und genau dieses Problem als "unlösbar" bezeichnete. Leider finde ich diesen Bericht nicht mehr im Netz. Möglicherweise hat er aber auch weit übertrieben und wollte einfach nur mal bei seinem ex Arbeitgeber Dampf ablassen. Wie weit die "Problemlösung" gediehen ist, weis ich nicht, vielleicht ist das mittlerweile überhaupt kein Problem mehr d.h. kann sein dass ich stark übertrieben habe. Nun wollen sie ja die Reaktorwand mit Lithium beschichten umso auch gleich Tritium herzustellen, kann sein dass damit das Thema vom Tisch ist.

@Z.
Kann ich unterstreichen und er Vergleich der Wright ist ein guter, dran bleiben auch wenn der Weg hart ist. Es ist ein harter Weg das ist mir auch klar, aber es gibt nicht nur ein Weg. Ich habe dann ein Problem wenn ein Projekt alle Investionen aufsaugt, obwohl es Alternativen gibt auch potenzial haben aber unzureichend untersucht wurden. Es braucht ITER und andere Projekte.

Was die Temperaturen über 10Mio Grad angeht und was im Video gesagt wurde; die Erkenntnis dass Plasma nicht stabil ist bei hohen Temperaturen ist nicht ganz neu.
In den Jahren 1950–1951 wurde in der Sowjetunion durch Andrej Sacharow und Igor Tamm eine andere Variante des magnetischen Einschlusses vorgestellt, der Tokamak. Mit diesem Konzept, in dem ein in dem Plasma durch Stromfluss erzeugtes Magnetfeld zu dessen Einschluss und seiner Heizung beiträgt, erzielte die Sowjetunion mit 100 Mio. °C über 10 Millisekunden
Vielleicht war die Zeit zu kurz um dieses verhalten zu studieren, daraufhin folgten aber noch zahlreiche weitere Experimnete mit Temperaturen jenseits 10 Millionen grad, so dass vermutet werden könnte, dass diese Erkenntnis bereits seit längerem existiert.
Zitat von Z.Z. schrieb:Wie wir klären können welche Technologie besser ist oder welche tatsächlich funktionieren wird? Wir experimentieren weiter
Haar genau, aber es wäre doch schön wenn wir in alle sinnvollen Richtungen die Experimente ausdehnen. Geht Iter schief, was ich nicht hoffe, haben wir einen Scherbenhaufen und die Fusionsgelder stehen auf dem Spiel.
Zitat von Z.Z. schrieb:Und noch besser, dabei Waffenfähiges Zeugs erstmal ausschliessen
Genau, leider läuft es mit Laserfusion genau andersrum, aber das ist primär die US-Regierung.

Mich regt auf, dass wir zwar ein riesen Energieproblem haben, aber es uns nicht sonderlich ernst ist schnell eine Lösung zu finden. Zum Beispiel die USA gibt pro Jahr fast 700 Milliarden Dollar für das Militär aus. Ein Zehntel davon würde ausreichen um alle Projekte zu finanzieren die man sich wünschen kann.


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Fusionsreaktor Iter

22.06.2013 um 20:03
Zitat von maydaymayday schrieb:Ich habe vor Jahren einen Bericht gelesen eines Senior Wissenschaftlers der bei Iter ausgestiegen ist und genau dieses Problem als "unlösbar" bezeichnete.
Du hast gesagt, dass die Fusion nicht zum erliegen kommt und wir es daraufhin mit diesem Problem zu tun haben.
Zitat von maydaymayday schrieb:die Fusion kommt nicht zum erliegen, gibt es ein Problem das technisch kaum oder schwer zu lösen sein wird:
Bevor wir den Teufel an die Wand malen sollten wir uns mal darüber unterhalten, ob sich dieser Teufel sprich, das Plasma sich nicht mehr abschalten lässt. Also leg los.


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Fusionsreaktor Iter

22.06.2013 um 20:38
Zitat von maydaymayday schrieb:Angenommen die Herausforderungen sind alle gemeistert (was sie derzeit nicht sind), die Fusion kommt nicht zum erliegen,
Hast mich falsch verstanden, aber da lag wohl an mir selbst, meine undeutlichen Formulierungen. "Fusion kommt nicht zum erliegen" steht in keinem Zusammenhang mit dem was nach dem Komma kommt. Der Satz sollte nur Aussagen, dass selbst wenn alle Herausfoderungen gemeistert wurden, es immer noch das Problem der Materialbeschädigung durch Neutronen gibt.

Es ist mir klar, dass eine Fusion externe Energie benötigt, wird die Zufuhr gekappt, kommt sie augenblicklich zum Erliegen, das Plasma kühlt ab und nichts geschieht. Kein Sicherheitsproblem, im Gegenteil, ein riesen Vorteil gegenüber z.B. einer Kernspaltung.


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Fusionsreaktor Iter

22.06.2013 um 20:40
Ehm nein? Vielleicht liegt es daran dass ich Schweizer bin und manchmal eigenartige Formulierungen verwende. Was ich mit Materialschäden durch Neutronen meinte, bezog sich nicht auf das Abschalten oder andere Situationen.
OK. Dann hab ich dich falsch verstanden. Bin auch ein Schweizer, also "nüd för onguet".


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Fusionsreaktor Iter

22.06.2013 um 20:47
Ah ok ;) Grüzi^^ Kein Problem. Nur als Info, weil es komisch aussieht; den Satz den du von mir zitiert hast, schrieb ich auch, er steht aber nicht mehr oben, weil ich mein geschriebenes editiert hatte noch bevor ich deins las, es war mir zuviel text und ich habe deswegen mein posting gekürzt.


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Fusionsreaktor Iter

24.06.2013 um 22:30
Dereck Shannon von der "Lawrenceville Plasmaphysics" http://lawrencevilleplasmaphysics.com, hatte 2min30s Zeit am höchsten Council, dem "President’s Council of Advisors on Science and Technology (PCAST)" http://www.whitehouse.gov/administration/eop/ostp/pcast (Archiv-Version vom 30.05.2013) zu sprechen. Vielleicht tut sich ja doch mal was mit Fördergeldern :) Siehe Video ab 2min30s
http://www.tvworldwide.com/events/pcast/120525/default.cfm?id=14615&type=flv&test=0&live=0


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Fusionsreaktor Iter

30.06.2013 um 01:56
Interessanter kritischer Beitrag: Fusion energy dreams smash into hard economic realities, Alan Boyle, Science Editor NBC News, June 25, 2013 at 8:09 PM ET
http://www.nbcnews.com/science/fusion-energy-dreams-smash-hard-economic-realities-6C10442409


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Fusionsreaktor Iter

07.01.2019 um 15:15
Ich muss mal ein wenig an Thread-Leichen fleddern, aber mich interessiert, ob es irgendetwas neues zu dem Thema gibt?


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Fusionsreaktor Iter

07.01.2019 um 15:29
@Theresa_Safina

Nicht wirklich. Nachdem der erste Testlauf ja bereits für 2016 geplant war, hat man den nun auf 2025 verschoben, wahrscheinlich ist aber eher 2026. Der Testlauf findet aber noch ohne Tritium statt, damit soll dann frühestens 2030 begonnen werden.

Und was viele nicht wissen, ITER wird nicht zur Energiegewinnung genutzt, es ist ein reiner Forschungsreaktor, um überhaupt einmal zu testen, welche Parameter nötig sind, um eine "Selbstheizung" des Plasmas aufrecht erhalten zu können. Erst wenn diese Tests erfolgreich verlaufen, kann man mit der Planung eines Fusionsreaktors beginnen, der dann mal wirklich Energie gewinnen wird.

Ich denke mal, vor 2070-2080 wird das nicht der Fall sein, selbst wenn alles planmäßig läuft.

https://www.spektrum.de/news/kernfusion-wie-geht-es-bei-iter-voran-und-ueberholen-uns-die-chinesen/1595228


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Fusionsreaktor Iter

07.01.2019 um 15:38
@Peter0167
Danke für die neue Info und den Link!

Bis zum Jahr 2070 ist es ja noch eine lange Zeit... Ich hatte, auch durch Iter, die Hoffnung das mal etwas Schwung in die Sache kommt und wir es bis 2035 schaffen. Schade!


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Fusionsreaktor Iter

07.01.2019 um 16:13
Zitat von Theresa_SafinaTheresa_Safina schrieb:die Hoffnung das mal etwas Schwung in die Sache kommt
Ich will dir ja nicht die Hoffnung nehmen, aber selbst wenn alles planmäßig läuft, und vielleicht in 50 Jahren ein komerzielles Fusionskraftwerk ans Netz gehen sollte, ist das noch lange nicht die Lösung unserer Energieprobleme.

Schwerpunkt werden weiterhin die erneuerbaren Energien sein, da sie dezentral einsetzbar sind. Fusionskraftwerke sind für einzelne Staaten allein kaum tragbar, zumindest nicht am Anfang. Es wird also dauern, bis sich diesbezüglich was tut. Und tun muss sich etwas, denn mit dem Atomausstieg und dem Ausstieg aus der Kohle wird es bald eng werden, geregelt bekommt man das vielleicht noch eine Zeit lang über die Energiepreise, die dann hoffentlich zu einer effizienteren Nutzung führen werden, aber irgendwann wird man auch damit an Grenzen stoßen.

Womöglich spielt das alles auch gar keine Rolle mehr, wenn der Klimawandel gegen Ende des Jahrhunderts die Erde für uns unbewohnbar gemacht haben wird, geht der Energiebedarf naturgemäß in den Keller, und macht zugleich jegliche Überlegungen diesbezüglich überflüssig. Irgendwann einmal, wenn eine neue dominante Spezies die Bühne betritt, vielleicht schon in 100 oder 150 Millionen Jahren, wird man die heutige Biomasse aus dem Boden pumpen, und die gleichen Fehler begehen wie wir. :D


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Fusionsreaktor Iter

07.01.2019 um 16:20
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Womöglich spielt das alles auch gar keine Rolle mehr, wenn der Klimawandel gegen Ende des Jahrhunderts die Erde für uns unbewohnbar gemacht haben wird, geht der Energiebedarf naturgemäß in den Keller, und macht zugleich jegliche Überlegungen diesbezüglich überflüssig.
Pessimist, ich bzweifel das es in 50 Jahren sogar im Worst Case zum Aussterben reicht..


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Fusionsreaktor Iter

07.01.2019 um 16:36
Aktuell ist es nach wie vor offen ob Fusionskraftwerke je kommen werden, wenn ITER floppt dürfte es einen ziemlichen Rückschlag geben.


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