Kulturforscher schrieb:Bei den Erdstellen bringen historische Fakten gar nichts, weil wir keine haben
und
Kulturforscher schrieb:aber keiner hat sich bemüht, Fakten für seine These zusammen zu tragen.
Finde den Fehler.
Kulturforscher schrieb:Wer weiss - vielleicht bauen ja Archäologen in 1000 Jahren auch die Berliner Mauer wieder auf. Man hat ja schon einigen Unfug erlebt...
Kommt darauf an, welches politische System unsere Nachkommen dann gerade beherrscht und ob es den Machthabern dann ideologisch nutzt.
Sag mal, was fährst Du denn für nen Film? Eine museal aufbereitete Dokumentation einer historischen Anlage ist doch kein Wiederaufrichten der Berliner Mauer - oder des Limes? Oder glaubst Du echt, die heutigen "Machthaber" des derzeitigen "politischen Systems" grenzen mit dem rekonstruierten römischen Limes irgendwen von irgendwem ab und aus?
Kulturforscher schrieb:Die Iro-Schottische Mission ist letztlich von der Romkirche zerschlagen worden
Ach ja? Woher weißtn das, muß ja irgendwelche Quellen dazu geben.
Du sonderst hier einen Haufen steiler Thesen ab, und um sie bei Widerspruch zu retten, wirfst Du noch steilere Thesen hinterher?
Kulturforscher schrieb:Die Jesuiten zettelten schliesslich auch den 30-jährigen Krieg an, um die Reformation zu besiegen - glücklicherweise ohne Erfolg, sonst hätten wir heute noch die blutige Inquisition.
So viele Fehler in so einem Satz. Die Jesuiten trugen zwar die Gegenreformation wesentlich voran, und diese führte durchaus in den Dreißigjährigen Krieg, doch war dies eine mittelbare und nicht gezielte Folge.
- Die Jesuiten setzten sich schon vor Einsetzen der Gegenreformation für eine Rückführung von Protestanten in den Katholizismus ein. Sie dienten anderen als Vorbild, die konzertierte Gegenreformation einzurichten.
- In dieser wurden Jesuiten gezielt eingesetzt, freilich um ihre bisherige Arbeit einfach fortzuführen, sich also um den gewaltfreien Teil der Überzeugungsarbeit zu leisten.
- Auslöser des Dreißigjährigen Krieges war der Prager Fenstersturz, an dem keine Jesuiten Fäden gezogen haben. Der religiöse Konflikt hier war sogar mehr als 100 Jahre älter als die Reformation, der Fenstersturz hätte also auch ohne Protestanten und Jesuiten stattfinden können. Nur daß er zum Kriegsauslöser wurde, liegt an dem Konflikt in ganz Europa, aber das war ne Pulverfaßwirkung wie Luthers Disputation in Wittenberg.
- Gegenreformation und Dreißigjähriger Krieg haben den Protestantismus in Europa durchaus zurückgedrängt, ich würd das nicht keinen Erfolg nennen.
- Aber was die blutige Inquisition betrifft, so solltest Du Dich auch besser mal kundig machen. Hierüber existieren vor allem zahlreiche Märchen und Lügen. Die Inquisition war kein Haufen netter Kumpels, die einem mal freundlich auf die Finger klopfen, wenn man was falsch macht, keine Frage. Doch war die Inquisition eine im Mittelalter fortschrittliche Rechtsinstitution und für viele mehr oder weniger religiös Verfolgte die
weit bessere Wahl, wenn es um Prozesse und Urteilssprüche ging.
Kulturforscher schrieb:Zum röm. Reich: Es zerfiel, weil es nicht mehr zu beherrschen war wegen seiner Grösse.
Und die nächste steile These.
Die Positionen, die in der historischen Forschung zum Ende des Römischen Reiches vertreten wurden und werden, sind sehr vielfältig. Die meisten lassen sich jedoch grob den folgenden vier Ansätzen zuordnen:
Dekadenz: Diese vor allem in der älteren Forschung sowie in populärwissenschaftlichen Publikationen weit verbreitete Ansicht geht davon aus, dass das Römische Reich spätestens seit dem 3. Jahrhundert einem (auch moralischen) Verfallsprozess ausgesetzt gewesen sei; Macht und Wohlstand hätten langfristig zu einem Werteverfall geführt, der die ökonomische und militärische Stärke des Imperiums schleichend schwinden ließ. Seit der Aufklärung wurde in diesem Zusammenhang oft das Christentum als ein wesentlicher Faktor benannt, während insbesondere marxistisch beeinflusste Gelehrte dagegen vor allem sozioökonomische Krisen verantwortlich machten. Äußeren Angriffen wurde hingegen nur eine sekundäre Bedeutung zugesprochen.
Katastrophe: Im Gegensatz zur Dekadenztheorie hat dieser ebenfalls früh formulierte Ansatz auch heute noch Vertreter in der Fachwissenschaft. Diese gehen davon aus, dass es der gewachsene äußere Druck gewesen sei, der im 4. und 5. Jahrhundert zum Untergang Westroms geführt habe. Eine wichtige Rolle wird dabei dem Auftreten der Hunnen zugeschrieben, deren Vorstoß gen Westen eine Völkerwanderung ausgelöst habe, der das dünn besiedelte, durch Ertragsrückgänge und Fiskalschwäche sowie Sonderinteressen des Provinzadels geschwächte Westreich nicht habe standhalten können. Zudem sei der Vorstoß der Hunnen und Germanen vom Ostreich gezielt nach dem Westen umgelenkt worden. Folgt man dieser Sichtweise, so wurde Westrom von (überwiegend germanischen) Invasoren erobert; sein Ende ist also primär das Ergebnis katastrophaler Ereignisse, die über ein allerdings geschwächtes Westreich von außen hereinbrachen. Aktuelle Vertreter dieser Position sind unter anderem Peter J. Heather und Bryan Ward-Perkins.
Transformation: Weit verbreitet ist in der gegenwärtigen Forschung die Ansicht, es sei irreführend, von den politischen Veränderungen überhaupt auf einen Untergang Roms zu schließen. Vielmehr lasse sich in kultureller, sozialer und ökonomischer Hinsicht stattdessen ein langsamer Wandlungsprozess beobachten, an dessen Ende sich das Imperium Romanum in die Welt des Mittelalters transformiert habe, ohne dass radikale Brüche zu konstatieren seien. Aktuelle Vertreter dieser Position sind unter anderem Peter Brown, der dabei vor allem die Entwicklung der Religion und das Oströmische Reich im Blick hat, ferner Walter A. Goffart und Averil Cameron. Auch Max Weber vertrat die These, dass sich das Römische Reich in der späten Kaiserzeit in eine vorfeudale Gesellschaft transformierte; er betonte jedoch die Krisenhaftigkeit dieser Entwicklung.
Bürgerkrieg: In jüngster Zeit wird vermehrt die Position vertreten, das Ende Westroms sei weder durch eine friedliche Transformation noch durch äußere Angriffe verursacht worden, sondern sei vielmehr eine Konsequenz aus jahrzehntelangen Bürgerkriegen gewesen, durch welche Macht und Ansehen der weströmischen Regierung so sehr erodiert seien, dass nach ihrem Kollaps schließlich die Anführer (reges) reichsfremder Söldnerheere (foederati) an ihre Stelle getreten seien und lokale Herrschaften etabliert hätten. Aktuelle Verfechter dieser in Ansätzen schon von Hans Delbrück vertretenen Position sind unter anderem Guy Halsall, Henning Börm und Christian Witschel.
Wikipedia: Untergang des Römischen ReichesWeil "zu groß" wird hingegen nicht diskutiert. Zumal dieser Untergang ja auch nur die westliche Hälfte des Imperiums betroffen hat, das separat regierte Westrom. Insofern war dieses untergehende Reich deutlich kleiner als jenes zuvor zusammenhängende Reich Gesamtrom, welches keine Untergangszeichen aufwies. Dein "zu groß" kannste knicken.
Kulturforscher schrieb:Im Innern begehrten die Sklaven auf, an den Rändern wehrten sich alle Völker gleichzeitig gegen ihre Unterwerfung, Die Kolonien drängten in die Unabhängilkeit. Es gab nichts mehr zu rauben, zu plündern und auszubeuten, die Legionäre bekamen keinen Sold und keine Beute mehr und gingen nach Hause.
Sklavenaufstände? Du fieberst wohl! Nicht das Imperium, wohl aber die Römische Republik hatte Probleme mit Sklavenaufständen. Es gab mehrere Kriege, aber der Spartakus-Aufstand war der letzte. Erst danach kam Cäsar und nach ihm das Rom der Cäsaren, die größte Machtfülle und Entfaltung Roms, wirtschaftliche und politische Stabilität. Die Völkerwanderung war denn auch Wehren gegen die Unterwerfung, sondern a) eine Flucht vor anderen Invasoren und b) ein Was-vom-Kuchen-abhaben-Wollen statt eines Nix-vom-eigenen-Kuchen-abgeben-Wollens. Auch keine Kolonie drängte in die Abhängigkeit. Zwar gab es durchaus in einigen Provinzen Erhebungen, jedoch indem man nen eigenen Gegenkaiser erhob und den Anspruch auf die gesamte Macht im Reich für sich forderte. Und daran war weniger die Bevölkerung der jeweiligen Provinz beteiligt als vielmehr die dort stationierten Römischen Legionen. Daß es nichts zu rauben, plündern, ausbeuten gab, stimmt so ebenfalls nicht, allenfalls, wenn wir tatsächlich einen Einbruch der Landwirtschaft durch klimatische Veränderungen zum Ende Roms hin annehmen, was dann den Untergang Roms zwar erklären würde, aber wiederum nicht in Deinem Sinne. Das Gebiet Westroms blieb auch nach dem Untergang ein lukratives Pflaster fürs Reichwerden, -Sein und -Bleiben.
Schon als Du die Stedinger aufzähltest, dachte ich "der scheint echt auf dem Stand des DDR-Geschichtsunterrichts hängen geblieben zu sein". Und in der Tat, auch die meuternden Sklaven und Spartakus hauen da voll in die selbe Kerbe. Ja, so hab ich das auch noch in Erinnerung, daß die uns das damals als bedeutsame, die Gesellschaft erschütternde Ereignisse eingetrichtet hatten.
Kulturforscher schrieb:In dieses Machtvakuum stiess die junge Kirche mit dem Versprechen, dass ihr Gott alle von "dem Übel erlösen" würde. Für die Völker ging es vom Regen in die Traufe (finsteres Mittelalter). Es erwies sich als klasse Idee, nur die Führungselite zu stellen und für die Dreckarbeit des Beherrschens und der Hexenfolter hörige Vasallen einzusetzen - genau so, wie es heute der Globalismus weltweit tut.
Ey mann, echt: nur hohle Phrasen! Marxens Opium-des-Volkes-Spruch bezog sich ganz konkret auf die Religion des 19.Jh. und wurde erst von den Epigonen zum Alles-Erklär-Bär aufgeblasen. Dabei wurde selbst noch im DDR-Geschichtsunterricht die gesellschaftlich revolutionäre Komponente des frühen Christentums gewürdigt, quasi ein christicher Urkommunismus. Und zu den Hexen, mach Dich endlich erst mal schlau, bevor Du Deine Thesen nur wiederholst und ausbaust. Jahrhundertelang hat Kirchens Hexenglaube als Aberglaube verurteilt und ist erst zum Ende des Mittelalters selbst zum Opfer von Hexenglauben und damit zum Täter des Hexenwahns geworden. Das Mittelalter war denn auch nicht so finster, wie seit dessen Ende, vor allem ab Aufklärung gerne propagiert und bis heute kolportiert wird - mithilfe zahlloser Aufklärungslügen.
Kulturforscher schrieb:Zu Karl dem grossen Sachsenschlächter: Der war auch nur einer der vielen grössenwahnsinnigen Hitlers, die im Laufe der Geschichte die Menschheit heimsuchten.
Gehts noch? Für solch eine Relativierung kannst Du hier übrigens Ärger bekommen, das mal im Guten gesagt. Selbst das Sachsenschlächterbild Karls ist eindeutig überzogen; er war ein brutaler Schlächter, aber dennoch kein umfassender Schlächter. Es gab Exzesse, ansonsten war er ein "normaler Politiker", der durchaus auch durch friedliche Verhandlungen statt Krieg, Unterwerfung und Abschlachtung herrschte. Vieles, was er in seiner Herrschaft bewirkte, ist durchaus positiv. (Und da meine ich schon relevanteres als "Autobahnen".)
Kulturforscher schrieb:Die röm.-christl. dominierte Geschichtsschreibung sieht in allem Vorrömischen und Vorchristlichen nur Barbarei und Kulturlosigkeit.
Und die nächste haltlose Blase. Wann kommst Du mal mit Substanz? Selbst im Mittelalter hielt die Kirche die kulturellen Leistungen des antiken Roms, der griechischen Philosophen in Ansehen und bewahrte dieses vor dem Verlust. Bis zur Gründungen freier Universitäten wurde das Römische Wissen und deren Bildungskanon über kirchliche Bldungsstätten gelehrt, ab den Unis gabs das dann auch wieder im weltlichen Bereich, der sich bis dahin eher mit anderen Lerninhalten befaßte (ich erwähnte).
Kulturforscher schrieb:Die Moorleichen als Menschenopfer anzusehen, hat sich inzwischen längst als zu voreilig erwiesen.
Nope. Anfangs wurden Moorleichen für Zufallsopfer, dann auch für Opfer von Verbrechen gehalten. Später erst kam die Erkenntnis ritueller Tötung und Ablage. Heute wird halt eingeworfen "gips auch andere Moorleichen ohne Opferung", aber daß alle Moorleichen Opferungen sein müßten, hat letzlich eh niemand vertreten. Es muß auch nicht jede Inkatrockenmumie im Hochgebirge eine Opfergabe sein, ändert aber nichts daran, daß es diese Opfer-Mumien darunter gibt. So auch bei den Moorleichen.
Aber wenn Du ne Quelle hast, daß Moorleichen-Opfer generell "voreilig" sei, nur her damit!
Kulturforscher schrieb:Auch die Römer warfen den Germanenstämmen Menschenopfer vor, wenn sie die Gefangenen von Schlachten hinrichteten.
Tacitus spricht nicht von Hinrichtung der Kriegsgefangenen, sondern von einer konkreten Opferung für Nerthus während einer konkreten Kultveranstaltung. Denk Dir nicht einfach was aus, um Quellen zu entwerten.
Kulturforscher schrieb:Nicht jedes eingemauerte Skelett ist gleich als Menschenopfer erwiesen, und nicht jedes weibliche Skelett neben einem männlichen ist eine "Witwentötung". Wer will heute ein Skelett eindeutig als Menschenopfer oder Hinrichtung zuordnen? Es ist nicht möglich.
Schließ nicht von Deiner Unfähigkeit auf andere. Mach Dich kundig, lies Dich ein in die Fachliteratur, wo man solche Skelette in Mauerwerk fand, und woran man es festmacht, was diese darstellen. Es bleibt unbestreitbar bei den meisten Fällen eine gewisse Unsicherheit übrig, aber der Bauopferbrauch mit Menschenopfern bleibt dennoch gesichert, nur sein Umfang ist fraglich.
Kulturforscher schrieb:Die - Millionen zu Tode gemarterten Hexen dagegen sind Fakt.
Nope.
Kulturforscher schrieb:Und da sie eindeutig aus religiösen Gründen ermordet wurden, sind sie auch als Menschenopfer zu bezeichnen.
Noch ein Nope. Zum einen ging es schlicht um Todesstrafe, zum anderen, bei Verbrennungen, ging es sogar zuweilen um den Glauben einer Läuterung der Seele. Aber als Darbringung eines Opfers für Gott war das nie gemeint.
Kulturforscher schrieb:Ob es Millionen waren? - Wer will die Zahl ergründen. Es gibt Schätzungen über NEUN Millionen ermordeter Hexen für ganz Europa.
Die neun Millionen sind keine Schätzung, sondern eine mathematisch nicht anzufechtende Hochrechnung. Sie sind zugleich aber auch ganz extremer Bullshit aus grober Ahnungslosigkeit und der Wahl völlig falscher Parameter heraus. Und es handelt sich um eine üble ideologische Propaganda.
Im späten 18.Jh. hat Gottfried Christian Voigt diese Rechnung vorgelegt. Er störte sich an Voltaires Schätzung von nur 100.000 Hexentötungen. Voigt bemühte sich "um einleuchtend und überzeugend darzuthun, daß unsere Zeiten mit Recht aufgeklärt genannt zu werden verdienen", das Mittelalter weit schwärzer darzustellen als Voltaire es tat. Voigt war Stadtsyndicus in Quedlinburg, und dort konnte er im Stadtarchiv für den Zeitraum der Jahre 1569 bis 1598 dreißig Hexenprozesse mit Todesurteilen vorgefunden. Er veranschlagte, daß diese Akten unvollständig seien und korrigierte die Zahlen - immerhin vorsichtig - nach oben auf 40 ("ob ich gleich glaube, daß ich, ohne die Sache zu übertreiben, 60 annehmen könnte"). Dies rechnete Voigt nun auf 133 Hexentötungen pro Jahrhundert hoch. Und dies rechnete er dann wie folgt weiter:
In Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und England, und überhaupt in dem Theile Europens, welcher seit dem Ausgang des 6. Jahrhunderts sich zur christlichen Religion bekannt hat, sind wenigstens 71 Millionen Einwohner anzunehmen. Wenn nun in einem so kleinen Bezirk Deutschlandes, welcher kaum 11 bis 12000 Menschen fasset, in einem Jahrhunderte auf 133 Personen als Hexen hingerichtet sind; so beträgt dieses in der ganzen christlichen Kirche auf jedes Jahrhundert 858.454, und auf den von mir bezeichneten Zeitraum von elf Jahrhunderten 9 Millionen vierhundert zwei und vierzigtausend neunhundert vier und neunzig Menschen.
Wir wissen mittlerweile, daß Hexenverfolgungen nur in wenigen Jahrhunderten große Ausmaße annahmen, und auch da war nie ganz Europa betroffen, selten auch viele Regionen gleichzeitig. Bis weit ins Spätmittelalter hinein war Hexenverfolgung ein eher seltenes Phänomen, welches einzig von weltlichen Herrschern betrieben wurde. Letztlich handelt es sich fast ausschließlich um ein germanisch-heidnisches Phänomen, weswegen auch die "Rechtsmittel" zur Überführung (Hexenbad, Ordal) aus eben diesem germanischen Rechtsbrauch übernommen wurden. Rechtsmittel, die von der Kirche strikt abgelehnt wurden. Selbst die Folter, ein klassisches Rechtsmittel aus römischer Zeit, wurde von der Kirche lange abgelehnt, erst spät akzeptiert, da aber nur in einer leichteren Version: es dürfen zwar Schmerzen erzeugt, aber keine bleibenden Schäden verursacht werden.
Kulturforscher schrieb:Dazu kommen ungezählte Opfer, die als "Zauberer", "Ketzer" und Kritiker ermordet wurden.
Zauberer sind unter Hexen subsumiert. Über Ketzer & co. gibts auch haufenweise erfundene Horrorzahlen. Zu Kreuzzügen dito. Nee, mit solchen Pauschalanwürfen punkteste nicht; es bleiben hohle Phrasen.
Kulturforscher schrieb:Lese mal im Netz "Kaiser Karls Gesetz".
Echt jetzt? Das Werk von 1935 vom Nazi, Rassenkundler und Ideologen des Nazi-Völkermordes Otto Reche?
Kulturforscher schrieb:Jahrhundertelang wurde danach verurteilt. Europaweit, sogar weltweit wurde danach missioniert: "TOD ODER TAUFE!"
Nope.
Kulturforscher schrieb:"TOD ODER TAUFE!"- Das war auch der Schlachtruf der Wendenkreuzzüge, die in Brandenburg 300 Jahre (919 - 1221) geführt wurden, um das Land an christliche Einwanderer zu verteilen.
Nö. Das Wendenland war wegen fehlender Zentralgewalt ein Gefahrenherd für die christlichen Anrainer-Reiche: es fanden Überfälle und Raubzüge statt. Als sich unter den Wenden das Nakonidenreich bildete, waren es die christlichen Nachbarreiche zufrieden. Niemand dachte da mehr an militärische Intervention. Das zeigt deutlich, daß es nicht um Missionierung ging, nicht um Annexion, nicht um Unterdrückung, Ausbeutung, Plünderung, bla und Keks ging. Sondern um Frieden.
Doch wurde der Nakonidenherrscher getötet, und das Wendenland war wieder unsicherer, nach innen wie für die Nachbarn. Hinzu kamen Repressionen für heimische christliche Bevölkerungsteile im Wendengebiet. Kirchenlehrer Bernhard von Clairvaux rief deswegen zum Kreuzzug auf, und zwar unter dem Motto Bekehrung oder Unterwerfung. Wenn die heidnischen Wenden so eine Dauergefahr für die Christen im und außer dem Wendenland sind, dann müssen sie entweder selbst zu Christen werden oder zu Untertanen. Bekehrung oder Unterwerfung, das war das Motto. Auch Bernhard war ein deutlicher Gegner einer Zwangsbekehrung (gar unter Androhung des Todes), daher kann "Tod oder Taufe" nie das Motto gewesen sein. Bezeugt ist es ohnehin nicht. Es taucht als vermeintlicher Wendenkriegsruf erst deutlich später auf.
Und ist ohnehin total falsch: ein echter Schlachtruf dieser Art hätte "Taufe oder Tod" lauten müssen da stets bei solchen Sprüchen das erhoffte Ziel zuerst, die anderweitige Konsequenz zuletzt genannt wird. Freiheit oder Tod, Sozialismus oder Tod (Fidel Castro), Rock or Bust (ACDC), so eben. Aber nein, die diesen "Schlachtruf" erfanden, die verdrehten ihn auch noch!
Kulturforscher schrieb:Alleine die Christkolonisation dürfte Millionen Opfer gekostet haben. - Und nach Europa ging das Morden in der Neuen Welt weiter... - alles "zur Ehre Gottes!"
Und wieder steile These, haltlose Behauptung. Nicht mal die amerikanische Conquista mordete da millionenfach "zur Ehre Gottes" rum. Es gab Gewalt, aber es gab auch sehr unterschiedliche Gründe dafür. Und die meisten Toten aufgrund der europäischen Invasion gehen nicht auf bewußtes Töten zurück. Europäische Krankheitserreger trafen auf völlig unvorbereitete Immunsysteme. Aber es gab Tötungen, keine Frage. Jedoch galten viele davon in der Alten Welt als ungerechtfertigt, ja schändlich. Nur scherte das in der weit entfernten Neuen Welt nicht viele.
Kulturforscher schrieb:Der in England hiess nicht Limes, sondern Hadrianswall.
Limes ist ein lateinisches Wort und heißt "Grenze". Der in Germanien hatte keinen eigenen Namen und wurde deswegen halt nur "Limes" genannt. Aber ein Limes, das waren sie alle.
Was weißt Du überhaupt mal?
Kulturforscher schrieb:Und die in Afrika hatten sicher auch andere Namen.
Ja, in Osteuropa gabs noch den Trajanswall und die Anastasiusmauer. Aber die meisten Grenzwälle wurden einfach nur Limes genannt, oft unter Anfügung der Länderangabe, also mauretanischer Limes, Tripolitanischer, Sarmatischer... So auch der germanische Limes, der limes germanicus.
Kulturforscher schrieb:Und zu der Bemerkung, dass es ja in Berlin schon heute eine Mauerarchäologie gibt:
Das ist mir bekannt! - Aber es ist keine Archäologie der Beschönigung und Beweihräucherung der Teilungsgrenze, sondern eine Archäologie des Gedenkens an Unrecht. Ich habe auch den Bau der Mauer 1961 in Sichtweite miterlebt. - Der Erforschung des röm. Limes würde diese kritische Haltung auch gut zu Gesicht stehen, weil er auch eine Unrechts- und Teilungsgrenze war.
Halloooo? Bei welcher Limes-Dokumentation wird diese Grenzanlage denn schöngesoffen?
Kulturforscher schrieb:Bevor Du mir vorwirfst, meinen Vorsatz des Dazulernens zu vernachlässigen, fasse Dir bitte erst an die eigene Nase!!!
Wo hab ich hier was behauptet, das sich als Irrtum und Auswuchs von Unwissen erwiesen hat?
Selbst Spiegeln will gelernt sein, so isses nur ein mißlungener "Duaberauch"-Versuch, sich das eigene Scheitern abzumildern.