@manamanamanamana schrieb:Ich habe doch keine Vorstellung vom Nichts. Würde ich mir eine Vorstellung machen, würde ich das Nichts verändern
Nein, du würdest nur deine Vorstellung vom Nichts verändern.
Wenn ich vor mir einen Apfel liegen habe, die Augen schließe und mir einen Apfel vorstelle, kann ich ihn mir grün vorstellen, rot, blau, viereckig und sprechen könnte er auch wenn ich mich anstrenge, aber das verändert nicht den Apfel der vor mir liegt, sondern nur den Apfel in meinen Gedanken, meine Vorstellung vom Apfel.
Du kannst dir also problemlos über das Nichts Gedanken machen, ohne Angst haben zu müssen, dass das Nichts-an-sich verändert wird.
;)manamana schrieb:Der Baum ist ein Baum, ob man ihn so nennt oder nicht.
Vielleicht verstehe ich dich auch falsch, aber wenn wir uns jetzt alle darauf einigen würden, dass ein Baum in Zukunft Stein und ein Stein in Zukunft Baum heißt, dann würde der Baum zum Stein und der Stein zum Baum werden.
manamana schrieb:In dem Moment wo man ihn mit Worten beschreibt, macht man ein lebloses Ding aus ihn und analysiert ihn - anstatt ihn einfach so zu nehmen wie er ist.
Wieso macht man aus dem Baum "ein lebloses Ding", wenn man ihn beschreibt?
Wie kann man ihn denn "einfach so nehmen wir er ist"?
manamana schrieb:Die Großartigkeit und Einzigartigkeit eines Baumes, das Leben und die Individualität, die SEELE wenn du so willst, lassen sich mit Worten nicht einfangen, sie bleibt auf ewig verschlossen wenn man sich nur auf Worte beschränkt.
Du meinst wir können nicht die wahre Natur des Baumes erkennen?
Ja, das kann ich so stehen lassen.
:Dmanamana schrieb:Ein Baum mag erst zum Baum werden in dem Moment in dem wir ihn diesen Namen geben. Aber es gibt auch den Baum der außerhalb aller Beschreibungen existiert.
Nein den gibt es nicht. Es existiert ein Etwas außerhalb der Beschreibung des Baumes, aber dieses Etwas ist kein Baum sondern nur ein Ding, denn erst durch die Beschreibung der Menschen wird der Baum zum Baum.
Natürlich gab es schon Bäume als Entitäten, noch bevor wir Menschen gelernt haben wie wir einen Baum beschreiben können. Der Baum als Ding existierte schon vor der Beschreibung die ihn zum Baum machte, doch bevor er erkannt und beschrieben wurde, war es kein Baum, bevor er beschrieben wurde
war er einfach nur. Er war einfach nur da, ohne Beschreibung, ohne Etikettierung.
manamana schrieb:Und wenn man diesen Baum wahrnimmt, sich nicht darauf einlässt sich auf das Niveau der Sprache zu senken, in Stille verweilt und den Baum so wahrnimmt wie - hmm den eigenen Arm meinetweg - dann kann man genauso das "Nichts" wahrnehmen.
Man muss sich von der Sprache lösen, in die Tiefe der Stille gehen, dann werden diese Dinge erfahrbar und der Baum wird zum lebendigen Wesen und Gott.
Selbst Gott kann man im Nichts nicht finden.
Wie gesagt, es wäre einfacher wenn du mir deine Vorstellung vom Nichts mal beschreiben könntest, ansonsten diskutieren wir aneinander vorbei.
Ich kann ja auch nicht mit jemandem über Sprossenheber reden, wenn der nicht weiß was ich mit dem Begriff überhaupt meine.
manamana schrieb:Man muss sich von der Sprache lösen, in die Tiefe der Stille gehen, dann werden diese Dinge erfahrbar und der Baum wird zum lebendigen Wesen und Gott.
Das Nichts ist aber unerfahrbar.
Um etwas zu erfahren, braucht man einen Sender, der einem diese Erfahrung übermittelt bzw. dem Suchenden seine Erfahrung auf eine Art zugänglich macht.
Ich kann einen Baum nur dann erfahren, wenn der Baum mir durch Lichtreflektion, Gerüche, Erfühlbares (Wenn man den Baum berührt) oder in irgendeiner anderen Art und Weise etwas von sich übermittelt. Mir also etwas von sich "erzählt".
Das Nichts aber kann nichts erzählen, denn es
ist nicht da, es gibt es nicht.
Wenn das Nichts erfahrbar wäre, müsste es uns irgendwas von sich übermitteln, wenn es das täte, wäre es ein Sender, ein Sender der uns Informationen über sich selbst vermittelt. Das Nichts kann aber kein Sender sein, denn ein Sender ist ein Etwas, ein Ding. Und Dinge und Etwasse haben ihren Sitz im Sein, das Nichts dagegen im Nicht-Sein. Deshalb kann kein Ding/Etwas, nicht sein, alle Dinge/Etwasse müssen sein.
Das Nichts dagegen kann nicht sein, deshalb ist es kein Ding/Etwas und kann demnach auch kein Sender sein.
Das Nichts bleibt unerfahrbar.
@KorianderKoriander schrieb:Du hast gefragt, ob ein "nicht" zu viel sei. 'Nicht nicht' ist als Bejahung gemeint, das 'Nicht' existiert in der Sprache, als Wort Nicht. Schau auch Du: 'Nicht'
Ich bezeichne das gern als "Vorstellung des Nichts".
Was du hier meinst ist vermutlich auch das Nichts und nicht "Nicht".
Denn "Nicht" heißt ja soviel wie nein, ist eine Verneinung, mit dem Nichts hingegen ist das Nicht-Sein gemeint.