@manamanamanamana schrieb:Gehen wir von dieser Aussage aus. Wenn das Nicht-Sein das (uns bekannte) Sein negiert, dann negiert es auch die Anwesenheit von Logik und Ursache und Wirkung.
Ja.
manamana schrieb:Folglich lässt sich Logik nicht auf das Nicht-Sein anwenden.
Richtig.
manamana schrieb:Der Satz Nicht-Sein negiere das Sein ist also ungültig, da Nicht-Sein nicht an Logik gebunden ist, da es sie ja negiert.
Doch dieser Satz hat Gültigkeit, denn das "Nicht" vor dem Sein heißt ja, dass das darauf folgende Wort negiert wird. Also negiert das Nicht-Sein, das Sein. Oder das Sein wird durch das Nicht-Sein negiert.
Nicht-Sein negiert Sein.
Das "Nicht" vor dem Wort "Sein", heißt ja nichts anderes als Negation.
Nicht = Negation.
Nicht-Sein = Negation des Seins
Also negiert das Nicht-Sein das Sein.
Wir wenden die Logik ja nicht im Nicht-Sein, sondern im Sein an.
manamana schrieb:Also kann Nicht-Sein durchaus das Sein enthalten, ja sogar der Ursprung des Seins sein. Jedoch lässt sich dies nicht beweisen, da Nicht-Sein die Nicht-Beweisbarkeit einschließt.
Nein, das Nicht-Sein kann nicht das Sein enthalten.
Da könntest du auch behaupten, dass Nicht-Raben auch Raben sein können.
Das "Nicht", die Negation des Wortes, vor dem Wort sagt ja gerade aus, dass
dieses bestimmte Etwas nicht ist.
Nicht-Raben, sind alle Dinge
außer Raben.
Nicht-Sein, ist alles
außer das Sein.
manamana schrieb:Wieder: Wieso sollte das Nicht-Sein an die logischen Gesetze des Seins gebunden sein?
Ist es doch nicht.
manamana schrieb:Durch welche nicht-vorhandene Authorität sollte das Nicht-Sein nur die Nicht-Existenz beinhalten?
Durch die Authorität der Sprache.
Unsere Sprache sagt, dass Nicht-Existenz die Dinge sind die nicht existieren.
Nicht-Sein ist jenes, was nicht ist.
Wenn du jetzt sagst, dass die Nicht-Existenz auch die Existenz beinhalten könnte, würde unser ganzes Sprachsystem zusammenbrechen.
Etwas was nicht existiert, würde doch existieren.
Alle Dinge die nicht schwarz sind, wären doch schwarz.
Und alle Nicht-Krokodile, wären doch Krokodile.
Ein Pelikan (ein Nicht-Krokodil), wäre dann ein Krokodil.
Ein Auto wäre ein Apfelkuchen, ein Mensch wäre eine Zigarette.
Da kommen wir in Teufels Küche.
manamana schrieb:Ist es nicht logisch, anzunehmen das etwas das nicht-ist nicht mit den Regeln unserer (bekannten) Logik verstanden werden kann?
Etwas was nicht ist, kann überhaupt nicht verstanden werden.
manamana schrieb:Dass das Wort existiert, sollte dir zumindest klar machen, dass das Nichts als gedanklich-emotionales Konstrukt existiert.
Das hab' ich doch vor ein paar Seiten schon mal erklärt.
Nur weil ich an das Nichts denken kann, heißt das nicht, dass dieses Nichts auch außerhalb meiner Gedankenwelt als Ding existiert.
Ich kann auch an fliegende Elefanten denken, aber das heißt nicht, dass es außerhalb meiner Vorstellungskraft fliegende Elefanten gibt.
Ich habe die Vorstellung eines fliegenden Elefanten, die Vorstellung vom Nichts, aber nicht den fliegenden Elefanten, oder das Nichts, an sich.
Es ist ein gedankliches Konstrukt, eine
Vorstellung vom Nichts, aber nicht das Nichts selbt.
manamana schrieb:Und wenn man sich Gedanken um die Natur Gottes macht, kann man nicht ausschließen, dass ein gedanklich-emotionales Konstrukt nicht der Natur Gottes näher kommt als ein logisch-physischen (oder wie auch immer du das nennen willst).
Doch, das kann man ausschließen.
Das Ding wird immer näher an seiner Selbst sein, als die Vorstellung des Dings.
Der physisch vorhandene Apfel wird sich immer näher sein, als unsere Vorstellung von diesem Apfel.
Der Baum wird immer mehr Baum sein, als meine Vorstellung von ihm.
manamana schrieb:Sein indiziert einen Zustand der Kontinuität, wenn etwas ist, dann tut es etwas. Wenn etwas nicht-ist, dann tut es etwas nicht. Existenz indiziert einen Zustand der weit außerhalb des menschlichen Verständnisses ist, nämlich das am sein-sein. Nicht-Existenz würde bedeuten nicht am sein-sein.
Es ist eigentlich genau anders herum.
Die Existenz ist der kleine Bruder des Seins, sie bezeichnen aber beide die Dinge im Dasein.
Existenz bezeichnet das Dasein eines Dings.
Sein bezeichnet das Dasein allumfassend.
manamana schrieb:Nach meinem Gefühl, wenn ich mich in dieser wahnsinnigen Welt unblicke, muss etwas das nicht-existent ist auf jeden fall existieren, da das ganze für mich persönlich sonst keinen Sinn jemals ergeben könnte.
Und das scheint dir nicht widersprüchlich?!
Etwas was nicht existent ist, existiert doch?!
Das kürzt sich doch gegenseitig weg und du stehst mit gar nichts da.
In der Aussage: "Etwas das nicht existiert, existiert doch.", ist absolut keine Information enthalten. Da könnte man auch genau so gut gar nichts sagen, das würde genau so viel Aussagekraft besitzen wie: "Etwas das nicht existiert, existiert doch."
manamana schrieb:Richtig. Darum ist es ja auch so imperativ nicht zu denken, bzw. nicht-zu-sein um diese Erfahrung machen zu können.
Nicht denken und etwas erfahren, im Sinne von herausfinden, ist nicht möglich.
Das habe ich aber auch schon mal geschrieben.
Und nicht zu sein, ist noch weniger möglich.
Merkst du nicht wie absurd es ist zu behaupten, man kann etwas erfahren wenn man nicht mehr
ist?! Das entbehrt doch jeglicher Logik und jedem Sinn.
manamana schrieb:Du _denkst_ du wärst ein Wesen des Seins, weil du fühlst dass du bist.
Nein, ich weiß, dass ich es bin.
Wenn ich mir einer Sache sicher bin, dann der, dass ich
bin.
manamana schrieb:Aber nach meinem Gefühl erlaubt uns unser Wesen genaus zu fühlen, dass wir nicht-sind, ob wir diese Möglichkeit wahrnehmen oder nicht.
Sich so zu fühlen als
wäre man nicht, heißt nicht das man tatsächlich nicht
ist.
manamana schrieb:Das Nicht-Sein ist ein Teil des Seins, genauso wie das Sein ein Teil des Nicht-Seins ist.
Das ist unmöglich!
Das
NICHT-Sein sagt ja gerade aus, dass das Sein
nicht ist.
Da kannst du nicht einfach behaupten, das Nicht-Sein
ist doch.
Damit definierst du alles ins Nirgendwo. Nichts wäre dann noch und doch wäre alles.
Das Sein würd nicht sein, und doch sein.
Das ergibt keinen Sinn.
manamana schrieb:Das ist Metaphysik aus dem 30. Jahrhundert oder so, aber mit ein wenig Phantasie und ein wenig weniger Logik ergibt sie wunderbarsten Sinn.
Das ist keine Metaphysik, sondern Blödsinn, entschuldige.
Kein Mensch bei Verstand würde behaupten, dass das Nicht-Sein, sein würde.
Das ist einfach nicht möglich!
manamana schrieb:Nun mal ganz plump. Da du dir tatsächlich Gedanken und Gefühle über die Nicht-Existenz machen kannst, muss sie doch ein Teil der Existenz sein, sonst wäre sie dir überhaupt nicht bekannt und du hättest nicht die mentale Kapazität dir darüber Gedanken zu machen.
Zum ich-weiß-nicht-wie-often Mal, die Vorstellung des Nichts,
ist nicht das Nichts.
Die Vorstellung eines Baumes, ist ja auch nicht der Baum.
Und wenn ich mir fliegenden Elefanten vorstelle, heißt das auch nicht, dass diese Elefanten tatsächlich außerhalb meiner Gedankenwelt existieren.
manamana schrieb:Nach meinem Gefühl ist der Widerspruch imperativer Teil des Systems.
Was meinst du mit "imperativer Teil des Systems"?
manamana schrieb:Merkst du nicht dass die Bedeutung mit Worten nicht erfassbar ist und die Auflösung der Bedeutung der Worte eine Möglichkeit ist die Realität verständlich zu machen?
Leider haben wir aber keine andere Möglichkeit uns die Welt zu erklären als mit Worten.
Und solange wir keine neue Sprache erfinden, die es schafft das Nicht-Sein mit dem Sein zu verschmelzen, bleibt das Nicht-Sein nicht existent.
Wobei ich auch bezweifle, dass das je möglich sein wird, da wir dann das Nicht-Sein zum Sein machen und Nicht-Äpfel zu Äpfeln und Nicht-Bäume zu Bäumen.
Wie schon gesagt, dann würde das Nichts sein, dann wären Autos Kleidungsstücke, und Bäume wären Insektenschwärme.
manamana schrieb:Und was ist mit dem Satz: Antimaterie existiert?
Der ist richtig.
Antimaterie ist auch Materie, sie ist nur anders aufgebaut als die "normale" Materie. Sie besteht genau so aus Elementarteilchen wie die "normale" Materie, nur sind die Ladungen dieser Teilchen vertauscht. Protone sind Antiprotone, und Elektronen sind durch Positrone ersetzt.
@ash001ash001 schrieb:Das Nichts steht ausserhalb der Existens und der Nichtexistens, es entzieht sich beiden Definitionen von Sein und Nichtsein, sonst wäre es ja etwas!
Richtig, man kann das Nichts nicht definieren.
Denn wenn man es definieren würde, wäre es ein Teil des Seins, es hätte dann einen Istzustand, den es aber nicht haben darf um nicht sein Nicht-sein zu verlieren.
ash001 schrieb:Wenn du sagst da ist nichts, dann sagt das Nichts quasi doch immer "und genau das auch nicht!"
"Ich sehe (das) Nichts" und "ich sehe nichts", sind allerdings zwei verschiedene Aussagen.
;)ash001 schrieb:In gewisser Hinsicht existiert Materie ja auch nicht, wir wissen nicht was ihren kleinsten Bestandteile sind, und selbst wenn man denen einen Namen gibt, wissen wir nicht aus was die wiederum bestehen! In der Vergrößerung ist jedes Teilchen ja immer nur die Bewegung seiner Subteilchen und die widerum ihrer!
Materie ist im Grunde nur Energie.
Alles ist eigentlich bloß Energie.
:Dash001 schrieb:Darum kann es theoretisch auch existieren und existieren und nicht existieren. Es kann beides sein!
Das Nichts kann nicht existieren.
Es befindet sich nicht im Sein, es ist das Nicht-Sein.
Wenn es existieren würde, wäre es im Sein, das kann es aber nicht, denn dann wäre es nicht mehr das Nicht-Sein.
ash001 schrieb:Ein Etwas muss nicht das Gegenteil von Nichts sein
Ja, das kann man sowieso sehr schlecht vergleichen, weil man ja das Nichts nicht als Gegenstand wie das Etwas vor sich hat. Auf sprachlicher Ebene ist das Etwas aber das Gegenteil des Nichts.