perttivalkonen
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Pyramiden in Gizeh
16.09.2021 um 02:32dawn62 schrieb:Und wie groß stellst Du Dir die Masse an Menschen vor die im Hintergrund für Essen und sonstige Versorgung nötig waren...und wer hat für den Rest des Landes gesorgt???? Nachdenken!Im früh-kaiserzeitlichen Ägypten dürfte die Bevölkerung um 5...7 Millionen Menschen betragen haben. Aus demographischen Angaben wie im Papyrus Harris I läßt sich für die Ramessidenzeit eine Gesamtbevölkerung von 4...5 Millionen Menschen ermitteln. In dieser Zeit, im Neuen Reich, waren jedenfalls die Fertigkeiten und der technologische Stand u.a. für landwirtschaftliche Erträge deutlich besser als noch im Alten Reich. Hier rechnet man mit ca. 2 Millionen Menschen.
Bedenkt man nun, daß im Alten Ägypten das agrarische Surplus ungefähr so aussah, daß fünf in der Landwirtschaft tätige Familien die Nahrungsgrundlage für sechs Familien erwirtschafteten, so konnte damals also eine Drittel Million Menschen vom Surplus leben. Also die Familie des Pharao und seine Bediensteten, ein Teil der Priesterschaft (auch Priester betrieben Landwirtschaft), Soldaten, Beamte, Handwerker. Und womöglich entspricht die Reihenfolge der genannten Gruppen auch ihrem Umfang, von klein zu groß.
Insofern sehe ich kein Problem, daß z.B. beim Pyramidenbau ganzjährig mehrere zehntausend Menschen beschäftigt sein konnten. Nach FrankD können 5.500 Transportarbeiter ausgereicht haben, womöglich ebenso viel Steinmetze Für den Transport der Granitsteine wie der Verkleidungssteine sowie für das "Stapeln" waren es insgesamt eher weniger, die da noch hinzukommen. Beamte waren ja eh schon bezahlt, die mußten nur für den Bau abgestellt werden. Wenn das nun max. 15.000 waren, wie viele Bäcker, Brauer, Metzger, Töpfer usw. kommen dann noch hinzu? Selbst bei 5000 kämen wir grad mal an 20.000 ran.
http://pyramidengeheimnisse.de/?top=bau&page=transport
Hinzu kommt, daß es in der Landwirtschaft saisonal Phasen geringen Arbeitsaufwands gab, sodaß auch die in der Landwirtschaft tätigen Familien zeitweise Arbeitskräfte für andere Aufgaben abstellen konnten.
Swiffer25 schrieb:Mein relativ einfaches Denken, da sind doch mit Bestimmtheit am Tag so mehr als nicht gerade wenig Mitmenschen "gequetscht, zertrümmert, verwundet etc usw.".Wieso?
Na jedenfalls gibt es in Pyramidennähe durchaus Bauarbeitergräber. Tausende Menschen jahrzehntelang vor Ort, da wird durchaus auch mal gestorben. Gefunden hat man an den menschlichen Überresten durchaus Beeinträchtigungen durch die schwere Arbeit. Aber dann doch mehr Arthritis-Anzeichen als zerschmetterte Extremitäten und gebrochene Hälse.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/aegypten-archaeologen-finden-graeber-von-pyramiden-bauarbeitern-a-671295.html
Swiffer25 schrieb:Anhand der Grabstätte (n) müsste doch ein Rückschluss der Menge an Arbeiter leiten zu sein, oder nicht?Nicht wirklich. Denn während z.B. in einem Dorf die Leute zum Sterben nicht extra weggehen, sind auf Baustellen Dauer-Kranke, Versehrte und Alte nicht wirklich nützlich, sodaß die dann eher wieder nach Hause gehen und ggf. dort dann sterben. Beerdigt werden vor Ort eher die unvermittelt Gestorbenen. Da läßt sich nicht wirklich was hochrechnen. Nicht so lange wir nicht wissen, wie hoch die Mortalität beim Bau war. Ebenso sind einfache Arbeiterfriedhöfe weit eher Zufallsfunde als prunkvolle Grabanlagen oder als Nekropolen für den "Mittelstand", und das erlaubt keine Hochrechnungen. Hinzu kommt, daß nicht von jedem im Wüstensand Beigesetzten heute noch Knochen über sind. Auch nicht in Grabanlagen, aber da haben wir ja die Grabanlagen und können die zählen.