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Wie entstand nun das Universum?

66 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Universum, Raum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie entstand nun das Universum?

01.12.2024 um 20:37
Mir gefällt die Theorie des Urknalls in Form eines weißen Lochs - also das Gegenstück zu einem schwarzen Loch. Möglicherweise ist ein Vorgänger-Universum in einem einzigen gigantischen schwarzen Loch vollständig verschwunden und "am anderen Ende" wird diese Materie dann durch ein weißes Loch wieder ausgestoßen. Die Entstehung von diesem weißen Lochs wäre dann unser Urknall. Das hätte sogar die charmante Eigenschaft, dass man eine bessere Erklärung dafür hätte, warum es im frühen Universum so große Galaxien-Strukturen gab, die es in diesem frühen Stadium des Universums nicht geben dürfte. Die Strukturen waren demnach schon vor dem Urknall vorhanden - nur eben woanders.
Ein weiterer charmanter Nebeneffekt für diese Erklärung wäre, dass sie im Rahmen von Einsteins Relativitätstheorie bleibt.

So wirklich glaube ich allerdings nicht an eine Erklärung für den Urknall, die innerhalb der Relativitätstheorie bleibt. Unser Verständnis der Umwelt ist auf den 3-dimensionalen Raum+Zeit ausgelegt. Das Universum dürfte jedoch einen höherdimensionalen Ursprung haben, so dass wir die Ursache ohnehin nicht erfassen können. Spannend finde ich vor allem, wie minutiös die Naturkonstanten aufeinander abgestimmt sind, damit sich unser wahrnehmbarer materieller Kosmos überhaupt bilden kann. Die Gravitationskonstante oder die Feinstrukturkonstante sind da als erstes zu nennen. Das macht einen bewussten Schöpfer (Gott) für mich zum wahrscheinlichsten Entstehungsgrund des Universums - auch weil ich nicht (oder zumindest sehr ungern) an Zufälle glaube.


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Wie entstand nun das Universum?

01.12.2024 um 21:15
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Mir persönlich gefällt die Theorie eines sich selbst recyclenden Universum sehr viel besser als die Einzigartig- und Vergänglichkeit.
Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Mir gefällt die Theorie des Urknalls in Form eines weißen Lochs - also das Gegenstück zu einem schwarzen Loch. Möglicherweise ist ein Vorgänger-Universum in einem einzigen gigantischen schwarzen Loch vollständig verschwunden und "am anderen Ende" wird diese Materie dann durch ein weißes Loch wieder ausgestoßen.
Ist die Frage nach dem Ursprung mittlerweile eine Frage des Geschmacks für die ansprechendste Hypothese geworden?

Sieht für mich aus nach:
Man hat nichts plausibles herausgefunden und stochert jetzt mit wilden Spekulationen im Dunkeln herum.
Die James-Webb-Entdeckungen haben wohl alle bisherigen Spekulationen zerstreut und jetzt sucht man weiter händeringend nach neuen Spekulationen.


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01.12.2024 um 21:22
Zitat von freeofdomsfreeofdoms schrieb:Ist die Frage nach dem Ursprung mittlerweile eine Frage des Geschmacks für die ansprechendste Hypothese geworden?
Ja.
Zitat von freeofdomsfreeofdoms schrieb:Die James-Webb-Entdeckungen haben wohl alle bisherigen Spekulationen zerstreut und jetzt sucht man weiter händeringend nach neuen Spekulationen.
Im Gegenteil, JWST hat viel mehr davon offengelegt, was man alles noch nicht weiß. So zumindest mein Geschmack.
Das ist alles korrekt was du da schreibst: Man stochert mit wilden Spekulationen im Dunkeln herum.


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01.12.2024 um 21:59
Zitat von freeofdomsfreeofdoms schrieb:Ist die Frage nach dem Ursprung mittlerweile eine Frage des Geschmacks für die ansprechendste Hypothese geworden?
Klar, es ging um Vorstellungsvermögen, da kann ich nur von mir selber sprechen. Ich akzeptiere natürlich das es Realitäten geben kann, die sich meiner Vorstellungskraft entziehen.


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02.12.2024 um 01:24
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Und genau das, das "Nichts" existiert kann ich mir eben nicht vorstellen.
Ja, aber offenbar existiert ja eben nicht nichts, sondern eben doch etwas, nämlich unser Universum.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Da gefällt mir die Vorstellung das es vor dem Urknall "Etwas" gab viel besser auch wenn dies bedeutet das es keinen Anfang gab.
Hervorhebung von mir.

Noch einmal: Der Urknall ist der Beginn des Zeitflusses.

Ist ungefähr so, als würde ich sagen: Die Party ging um 20 Uhr los.

Und jetzt fragst du: Und wie war so die Party vor 20 Uhr?

Das ist schlichtweg sinnfrei.


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02.12.2024 um 06:32
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Ist ungefähr so, als würde ich sagen: Die Party ging um 20 Uhr los.
Finde ich kein gutes Beispiel. Im Gegensatz zum Urknall ist die Kausalität bei der Party einfach aufzulösen.
Was war vor 20 Uhr? Der Gastgeber war (hoffentlich) einkaufen.
Warum beginnt die Party 20 Uhr? Weil der Gastgeber für 20 Uhr eingeladen hat.
Was ist nun die Kausalität zum Urknall? Die Frage ist genauso zulässig, wie die Frage zur Kausalität der Party. Beim Urknall ist es jedoch mit unseren irdischen Mitteln derzeit nicht aufklärbar, was ihn verursacht hat.


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02.12.2024 um 08:51
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Und keiner von euch hat je von "Big Ring" oder "Big Arc" und die damit verbundenen Herausforderungen für das kosmologische Prinzip gehört...?!
Bisher ist nicht sicher, dass es sich tatsächlich um zusammenhängende Strukturen handelt. Das ist sehr viel Statistik, die wiederum auf Modellen beruht, die wiederum selbst falsch sein könnten, genauso wie das Standardmodell selbst. Es ist allerdings nicht die einzige Beobachtung, die das Standardmodell, sagen wir, herausfordert. Da wird es sehr sicher einige Anpassungen geben müssen, sofern sich auch nur ein Bruchteil der Beobachtungen bestätigt...
Zitat von freeofdomsfreeofdoms schrieb:Man hat nichts plausibles herausgefunden und stochert jetzt mit wilden Spekulationen im Dunkeln herum.
Klar, Urknall und Planck-Ära sind hochspekulativ und die Reionisierungsepoche kann aus prinzipiellen Gründen nicht beobachtet werden. Aber es existieren eben Theorien, die in sich schlüssig sind, und damit sind die Überlegungen eben auch zumindest plausibel. Und ab einer gewissen Zeit gibt es auch Beobachtungen, durch das JWST immer mehr, die man teilweise auch weiter in der Zeit zurückrechnen kann.

In diesem Zusammenhang gibt es kaum etwas Besseres für die Physik, als neue Beobachtungen zu machen, die nicht zu den bisherigen Modellen passen, denn die bringen neue Erkenntnisse. Dass die aktuellen Theorien mindestens unvollständig sind und dass es ohne neue Beobachtungen nicht weiter geht, das ist Konsens unter den Physikern. Das ist kein Defizit, sondern der normale wissenschaftliche Prozess. Zu diesem gehört allerdings auch, bestehende und bis zu einem gewissen Grad auch bestätigte und damit bewährte Theorien zunächst anzupassen, statt alles zu verwerfen. Ganz neue und zudem erfolgreiche und überprüfbare Theorien wie die RT sind Ausnahmen, die es in der Geschichte nur selten gab... (Dafür gibt es sehr viele schlechte Beispiele, wie z.B. die Stringtheorien, die selbst deren geistiger Vater Prof. Leonard Susskind mittlerweile aufgegeben hat.)
Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Im Gegenteil, JWST hat viel mehr davon offengelegt, was man alles noch nicht weiß.
Um solche Dinge herauszufinden, hat man es gebaut. :)
Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Was ist nun die Kausalität zum Urknall? Die Frage ist genauso zulässig, wie die Frage zur Kausalität der Party. Beim Urknall ist es jedoch mit unseren irdischen Mitteln derzeit nicht aufklärbar, was ihn verursacht hat.
Wobei man davon ausgehen kann, dass es keine kausale Ursache gab, denn für Kausalität ist Zeit inkl. eines gerichteten Zeitpfeils unabdingbar. Da die Zeit aber erst mit dem Urknall begonnen hat, kann es beides "vor" dem Urknall nicht geben. An dem "vor" sieht man übrigens, dass uns sogar die sprachlichen Mittel fehlen, um das korrekt auszudrücken. Und wir können uns natürlich weder "keine Zeit" noch "nichts" noch "unendlich alt" vorstellen... Das Beispiel von @Noumenon finde ich übrigens gut, da es ja nur einen Sachverhalt verdeutlichen sollte, nämlich dass es kein "vor dem Urknall" geben kann.


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02.12.2024 um 09:37
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Das Beispiel von @Noumenon finde ich übrigens gut, da es ja nur einen Sachverhalt verdeutlichen sollte, nämlich dass es kein "vor dem Urknall" geben kann.
Naja, genau darum ging es ja.. Wenn wir von vor dem Urknall sprechen, dann ist da immer die Singularität, also schon von der Theorie her kann man nicht sagen, daß man von etwas spricht (dem Urknall) vor dem es nichts gab.
Dein Einwand mit der Zeitlinie bezüglich der Kausalität teile ich, daß gilt aber nur für das Universum von dem wir sprechen, wenn wir sagen, dieses entwickelte sich aus dem Urknall bzw danach.
Die dafür theoretisch angenommene Singularität kann sich auch in einem anderen "Etwas" gebildet haben welches eigene Kausalitäten zulässt ohne das Universum nach dem Urknall zu berühren.


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02.12.2024 um 12:02
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:An dem "vor" sieht man übrigens, dass uns sogar die sprachlichen Mittel fehlen, um das korrekt auszudrücken.
Unsere sprachlichen Mittel führen uns sogar in die Irre.

Bei "schwarzem Loch" führen sie uns zu "anderem Ende". Aber es gibt kein anderes Ende.
Noch schlimmer ist die Vorstellung, daß es dann auch "weiße Löcher" geben würde.
Bei Urknall führen sie uns zu "Explosionsknall". Aber im Weltall hört man keinen Knall, und der angebliche Urknall war keine Explosion - wenn es ihn überhaupt gibt.
"Anfang von Raum und Zeit" hat ebenfalls Generationen von Leuten in die Irre geführt. Von nichts kommt nichts. Jede Wirkung hat eine Ursache.
"Raumkrümmung" führte zu dem Irrtum mit dem Ballon-Modell. 3 Raumsonden (COBE, WMAP, PLANCK) haben gemessen, daß der "Raum" nicht zu einem Ballon verformt ist.
"Raumzeit" führt zu dem Irrtum, daß man Raum und Zeit miteinander vereinigen kann. Man kann ja auch nicht Kilogramm und Volt miteinander vereinigen. Das sind alles bloß von Menschen erdachte Maßeinheiten. Allerdings gibt es im Universum ein "Zeug", das kontrahieren-, expandieren- und Wellen schlagen kann. Und dieses "Zeug" verändert Abstände und Zeitabläufe.

Wir müssen für die Beschreibung der Wirklichkeit treffende Worte finden, anstatt uns aufgrund von irreführenden Worten eine falsche Wirklichkeit vorzustellen.
Das läßt die Gedanken frei - für die Erkundung der Wirklichkeit. Das führt uns nicht in zahlreiche Gedanken-Sackgassen, aus denen wir nicht mehr heraus können.


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02.12.2024 um 14:12
Zitat von BernieBernie schrieb:Unsere sprachlichen Mittel führen uns sogar in die Irre.
Ja, das ist definitiv regelmäßig der Fall. Grundsätzlich gebe ich dir da recht, bei den konkreten Beispielen allerdings in einigen Fällen nicht.
Zitat von BernieBernie schrieb:“Raumkrümmung" führte zu dem Irrtum mit dem Ballon-Modell. 3 Raumsonden (COBE, WMAP, PLANCK) haben gemessen, daß der "Raum" nicht zu einem Ballon verformt ist.
Die Toplogie ist nicht das Problem, das Universum könnte durchaus die Form einer Hyperkugel haben. Die Messungen mit COBE, WMAP und PLANCK legen zwar ein flaches Universum nahe, allerdings würde der Fehlerbalken auch ein sphärisches (oder auch hyperbolisches) Universum zulassen. Das Problem am Ballonmodell ist vielmehr, dass die meisten Menschen sich das Unversum dann als "kompletten" Ballon inkl. Innernraum vorstellen. In diesem Bild wäre es aber nur die Oberfläche (also, mathematisch gesprochen, die Sphäre).
Zitat von BernieBernie schrieb:“Raumzeit" führt zu dem Irrtum, daß man Raum und Zeit miteinander vereinigen kann.
Doch, kann man schon, und zwar über den metrischen Tensor gμν bzw. das Linienelement ds². Genau darum geht es ja bei der SRT (und im weiteren Sinne auch der ART).
Zitat von BernieBernie schrieb:Anfang von Raum und Zeit" hat ebenfalls Generationen von Leuten in die Irre geführt. Von nichts kommt nichts. Jede Wirkung hat eine Ursache.
Nach Standardmodell existiert keine Ursache. Und selbst wenn man das Problem verlagert, bleibt es bestehen. Woher kommt das Multiversum? Woher die Universen vor unserem Universen? Bzw., leicht abgewandelt, warum gibt es ein ewiges Universum? All diese Fragen sind nicht besser als die nach dem Ursprung eines Universums mit Urknall.
Zitat von BernieBernie schrieb:Wir müssen für die Beschreibung der Wirklichkeit treffende Worte finden, anstatt uns aufgrund von irreführenden Worten eine falsche Wirklichkeit vorzustellen.
In unserer Alltagssprache gibt es keine treffenden Worte. Die Sprache der Physik ist die Mathematik.


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02.12.2024 um 19:56
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Wobei man davon ausgehen kann, dass es keine kausale Ursache gab, denn für Kausalität ist Zeit inkl. eines gerichteten Zeitpfeils unabdingbar. Da die Zeit aber erst mit dem Urknall begonnen hat, kann es beides "vor" dem Urknall nicht geben.
Wenn man von drei Raumdimensionen ausgeht, ja. Dann gibt es Zeit und Raum auch erst mit dem Beginn dieser drei Raumdimensionen. Die Frage ist nun: Was ist die Kausalität für den Beginn dieser drei Raumdimensionen? Kausalität müsste also mindestens eine weitere Dimension einschließen. Die könnte ja sogar den unabdingbaren gerichteten "Zeitpfeil" haben, nur eben in eine Richtung, die wir uns nicht vorstellen können - in eine Richtung, die senkrecht auf allen Richtungen steht die wir in unserer 3D-Welt kennen. Das vorausgesetzt, könnte es auch eine "kausale" Ursache für den Urknall geben. Es ist nur eben unmöglich für uns, das zu begreifen.
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:An dem "vor" sieht man übrigens, dass uns sogar die sprachlichen Mittel fehlen, um das korrekt auszudrücken. Und wir können uns natürlich weder "keine Zeit" noch "nichts" noch "unendlich alt" vorstellen... Das Beispiel von @Noumenon finde ich übrigens gut, da es ja nur einen Sachverhalt verdeutlichen sollte, nämlich dass es kein "vor dem Urknall" geben kann.
Ja das ist schon richtig, das "vor" steht stellvertretend für etwas, was man nicht korrekt ausdrücken kann. Man nutzt es dennoch, weil die Frage "Was war vor dem Urknall?" eben recht populär ist und jeder sich was darunter vorstellen kann. Das Party-Beispiel fand ich deswegen unpassend, weil es die Definition nur an dem Begriff "Party" festmacht. Raum, Zeit, Partygäste, etc. existieren sowohl vor als auch nach 20 Uhr. Ich stochere also nicht völlig im Nebel, wenn ich mir vorstelle wie es an dem Ort wohl vor 20 Uhr war :)


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04.12.2024 um 22:13
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Das ist kein Defizit, sondern der normale wissenschaftliche Prozess. Zu diesem gehört allerdings auch, bestehende und bis zu einem gewissen Grad auch bestätigte und damit bewährte Theorien zunächst anzupassen, statt alles zu verwerfen.
Eigentlich forscht die Wissenschaft in unserer aktuellen Raum/Zeit nach mathematischen Lösungen, Beschreibungen und Erklärungen für die Phänomene die wir beobachten, testen wieder und wieder wiederholen können.

Die Philosophie, auf Grund gemessener Daten ein theoretisches Weltbild zu postulieren das Milliarden von Jahren zurückreichen soll was niemals überprüft werden kann ist eine religiöse Ideologie, genannt Naturalismus.
In dieser wird (unbewiesen) postuliert und geglaubt, dass alles einen naturalistischen Grund hat...
Zitat von BernieBernie schrieb:"Anfang von Raum und Zeit" hat ebenfalls Generationen von Leuten in die Irre geführt. Von nichts kommt nichts. Jede Wirkung hat eine Ursache.
... außer eben der Ursprung.

Doch wenn von Nichts nichts kommt und nichts schon ewig da war gäbe es nicht uns alle + das Universum.
Also kommt entweder
a) von Nichts doch etwas
oder
b) etwas war schon ewig hier welches Ursache für alles bestehende sein konnte


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05.12.2024 um 08:22
Zitat von freeofdomsfreeofdoms schrieb:Eigentlich forscht die Wissenschaft in unserer aktuellen Raum/Zeit nach mathematischen Lösungen, Beschreibungen und Erklärungen für die Phänomene die wir beobachten, testen wieder und wieder wiederholen können.
Was heißt "eigentlich"? So in etwa funktionieren Naturwissenschaften. Oder was meinst du, wie naturwissenschaftliche Theorien anders entstehen könnten?
Zitat von freeofdomsfreeofdoms schrieb:In dieser wird (unbewiesen) postuliert und geglaubt, dass alles einen naturalistischen Grund hat...
Beweise gibt es nur in der Mathematik, aber nicht in der Physik. Und ja, Naturalismus ist eine Philosophie, die viele Naturwissenschaftlicher vertreten. Irgendwie naheliegend, würde ich sagen, und m.E. auch die einzig sinnvolle Einstellung.


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05.12.2024 um 11:03
Zitat von freeofdomsfreeofdoms schrieb:Also kommt entweder
a) von Nichts doch etwas
oder
b) etwas war schon ewig hier welches Ursache für alles bestehende sein konnte
Meine Antwort:

b


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05.12.2024 um 11:08
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:In unserer Alltagssprache gibt es keine treffenden Worte. Die Sprache der Physik ist die Mathematik.
Ja, Mathematik kann alle physikalischen Vorgänge eindeutig beschreiben:

Wenn sich in einem Zimmer 3 Personen befinden,
und 5 Personen gehen hinaus,
dann müssen wieder 2 Personen hinein gehen,
damit das Zimmer leer ist.

Mathematik kann alles beschreiben.


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Wie entstand nun das Universum?

05.12.2024 um 11:11
Zitat von BernieBernie schrieb:Wenn sich in einem Zimmer 3 Personen befinden,
und 5 Personen gehen hinaus,
dann müssen wieder 2 Personen hinein gehen,
damit das Zimmer leer ist.
Wie bitte?

Wenn nur 3 Leute da sind, können ja nicht 5 Leute gehen.
Zitat von BernieBernie schrieb:dann müssen wieder 2 Personen hinein gehen,
damit das Zimmer leer ist.
Wenn 2 Leute reingehen ist der Raum nicht leer.

Also wirklich.


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Wie entstand nun das Universum?

05.12.2024 um 14:29
Zitat von BernieBernie schrieb:Wenn sich in einem Zimmer 3 Personen befinden,
und 5 Personen gehen hinaus,
dann müssen wieder 2 Personen hinein gehen,
damit das Zimmer leer ist.
Ein Postular einer Theorie zur Berechnung der Anzahl von Personen in einem Raum müsste sein, dass Personen abzählbar sind. Alles andere würde unseren Beobachtungen widersprechen. Daraus folgt, dass es sich um natürliche Zahlen handelt und die Anzahl der Personen in einem Raum nicht negativ sein kann. Dein Zwischenergebnis (-2 Personen im Raum) wäre im Rahmen einer solchen Theorie also schon rein mathematisch nicht möglich, und damit auch nicht deine Schlussfolgerung. Wolltest du das Gegenteil belegen, dann müsstest du ein Experiment durchführen, das dieses Postulat falsifiziert. Ähnlich, wie man heute noch Experimente durchführt, um die Äquivalenz schwerer und träger Masse oder die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit zu widerlegen.


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06.12.2024 um 01:35
Zitat von BernieBernie schrieb:Ja, Mathematik kann alle physikalischen Vorgänge eindeutig beschreiben
Mathematik als Wissenschaft ist eine Übung in Logik. Deshalb ist das zitierte Beispiel mit den fünf Personen die einen Raum mit drei Personen verlassen mathematisch zulässsig. Dann haben wir dort eben minus zwei Personen. Wir können weiterrechnen und auf minus acht, null oder eine halbe Person kommen. Dass das alles (bis auf null) mit der Realität nichts zu tun hat ist mathematisch ohne Belang.
Etwas ganz anderes ist der Einsatz von Mathematik in den Naturwissenschaften, hier in der Physik. Dort ist längst nicht alles möglich.
"Formeln in Physik" ist ein kleines Buch im Regal neben mir und ich bin gut beraten das was Forscher in den letzten 5000 Jahren an pysikalischen Geschehen herausgefunden und in Formeln formuliert haben zu beachten. U.A. gibt es keine negativen Menschen. Es sind niemals welche beobachtet worden und es gibt auch keine ernstzunehmende Theorie die die Existenz solcher Wesen erklären oder für möglich halten könnte. Grund genug der Mathematik Zügel anzulegen und zu postulieren: "Es gibt nur positive Menschen, keine negativen, Berechnungen bei denen negative Menschen herauskommen sind physikalischer Unsinn". Was die tatsächlich möglichen Berechnungen natürlich einschränkt.
So lange wir uns im Rahmen konventioneller Physik bewegen haben wir es ziemlich einfach: Wir machen Experimente und sehen was dabei heraus kommt. Die Ergebnisse passen in das schon erwähnte Formelbuch und hat wenig Überraschungen und Geheimnisse.
Dummerweise ist es dabei aber nicht geblieben. Vor etwa 100 Jahren haben Physiker herausgefunden dass unsere schönen Formeln unter bestimmten Voraussetzungen nicht so gelten wie wir es gewohnt sind. Diese Voraussetzungen sind immer sehr extrem. Es geht um den "Rand" des Universuns, Vorgänge im Inneren von Atomen und - und damit sind wir beim Thema - die Frage wie denn unser Universum in sehr ferner Vergangenheit (vor Milliarden Jahren) aussah. Seit fast 100 Jahren (1929) wissen wir: Unser Universum wird größer in dem Sinne dass ständig und (ziemlich) gleichmäßig neuer Raum entsteht. Was dazu führt dass alle Objekte im Univerrsum sich voneinander entfernen ohne dass eine tatsächliche Bewegung (im Sinne von Beschleunigung) erfolgt. Eine ziemlich irre Erscheinung, in der klassischen Physik nicht "vorgesehen", aber doch beobachtbar und deshalb existent. Und schwer zu berechnen u.A. weil unter der Einwirkung von Schwerefeldern, also auch auf unserer Erde, die Gravitation für einen Ausgleich sorgt und deshalb hier gar nicht messbar ist.
Astronomische Messungen ergeben Werte die etwa bei 70 Kilometer/Sekunde pro Megapasek liegen. Damit kann man die jetzige (beobachtbare) Größe des Universums berechnen und kann weiter feststellen wann dieser Prozess begonnen haben muß weil sich die Sache auf einen Punkt zusammenzieht. Die Zahlen dürften bekannt sein.
Und es gibt ein Problem: Die gemessenen Werde die zu der oben genannten Konstante liegen sind nur für beobachtbare Universum und für den aktuellen Zeitpunkt sicher. Wir wissen nicht was hinter der Beobachtungsgrenze ist. Wenn sich das Universum mit mehr als Lichtgeschwindigkeit ausdehnen sollte (was zumindest denkbar ist, weil das Geschehen nicht gegen die Relativitätstheorie verstößt) dann hätten wir es mit einem wesentlich größeren Universum zu tun als jetzt berechnet.
Und wir wissen nicht wie die Sache in der Vergangenheit abgelaufen ist. Da die Ausdehnung ja offenbar von der Größe des vorhanden Raums abhängig ist hätte sie in der Vergangenheit, als das Universum noch sehr viel kleiner war eigentlich sehr viel kleiner sein müssen. Was den "Urknall" hinausschiebt bis in unendlich ferne Zeiten.
Und wir wissen nicht ob unsere Naturgesetze mit all ihren Werten und Konstanten überhaupt schon gelten für das ganz frühe Universum, einem kleinen Raum aus purer Energie in dem sich Materie erst bilden muß.
All die tollen Szenarien die den Anfang des Universums beschreiben sehe ich deshalb mit äußerster Skepsis.


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Wie entstand nun das Universum?

06.12.2024 um 11:23
Zitat von TanneTanne schrieb:Wie bitte?
Ich wollte Arrakai nur zeigen, wie verständlich die "Sprache der Mathematik" ist.
Was mathematisch funktioniert, muß nicht auch in der Wirklichkeit funktionieren.

Wie wäre es damit?
Wenn sich auf meinem Konto 300 Euro befinden,
und 500 Euro werden abgebucht,
dann müssen wieder 200 Euro dazu kommen,
damit das Konto leer ist.

In der "Sprache der Mathematik":

Euro
300-500+200=0

Personen:
3-5+2=0

Deshalb traue ich auch keinen Formeln, die mir in der "Sprache der Mathematik" das Universum erklären wollen und mir weismachen wollen, daß alles aus nichts entstand.


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06.12.2024 um 11:26
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Wenn sich das Universum mit mehr als Lichtgeschwindigkeit ausdehnen sollte (was zumindest denkbar ist, weil das Geschehen nicht gegen die Relativitätstheorie verstößt) dann hätten wir es mit einem wesentlich größeren Universum zu tun als jetzt berechnet.
Völlig richtig!
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:...in der Vergangenheit, als das Universum noch sehr viel kleiner war eigentlich sehr viel kleiner sein müssen. Was den "Urknall" hinausschiebt bis in unendlich ferne Zeiten.
Das sehe ich auch so.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:All die tollen Szenarien die den Anfang des Universums beschreiben sehe ich deshalb mit äußerster Skepsis.
Da stimme ich zu.


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