Ich halte nicht viel davon. Das hängt schon damit zusammen, dass der IQ einer repräsentativen Gruppe der Gaußschen Normalverteilung entsprechen soll. Damit das als Ergebnis gegeben ist, muss ich den IQ-Test dieser Gruppe anpassen.
1. Frage: Was ist unsere Bezugsgröße? Die Gesamtbevölkerung? Oder nur alle Schüler der 9. Klasse eines Gymnasiums? Alle Studenten der Sinologie? Empirisch dürfte es schon schwierig sein, repräsentative Gruppen zusammenzustellen, die unter gleichen Bedingungen einen entsprechend modifizierten Test durchführen.
2. Nehme ich Otto-Normal-Verbraucher, d.h. die Gesamtpopulation eines Landes, muss der Test ebenfalls so konstruiert werden, dass sich eine Normalverteilung ergibt.
D.h. unser Verständnis von Intelligenz ist beim IQ schon einmal sehr von Repräsentation, Statistik und Mathematik geprägt. In Einzelfällen kann es also zu Verzerrungen kommen, denn letztlich zählt das Durchschnittsergebnis, nicht die individuellen Fähigkeiten.
D.h. auch, jeder Person die von sich behauptet, einen IQ von 130 zu haben, steht die gleiche Zahl von Personen gegenüber, die einen IQ von 70 hat. Wir sind genauso von "Dummen" umgeben wie von "Genies". Dabei ist diese Einteilung relativ willkürlich, womit ich zu den Tests selbst komme. Wie gesagt, die müssen so sein, dass sie zur Normalverteilung führen, jeweils in Abhängigkeit von einer repräsentativen Bezugsgruppe.
Was ist dafür notwendig? Ich brauche eine entsprechende Bezugsgruppe. Bei den gängigen Tests dürfte das die Gesamtpopulation sein. Bei jüngeren Menschen kann man/muss nach Alter differenzieren (Intelligenzalter), aber schon bei unterschiedlichen Ausbildungen, Lebensbiographien oder psychologischer Konstitution werden Differenzierungen schwierig. - Dann brauche ich Tests, die ebenfalls wieder Bezugsgrößen herstellen und standardisiert ausgewertet und in Beziehung untereinander gesetzt werden können. Wortinterviews, biographische oder soziale Faktoren werden nicht verwendet. Es werden Maßstäbe definiert, die mit Intelligenz gleichgesetzt werden.
Wie relativ der IQ ist, sieht man daran, dass die Intelligenztests regelmäßig neu normiert (bzw. die Gültigkeit der Normen überprüft) werden müssen, um den Durchschnittswert bei 100 zu halten. Bis in die 1990er Jahre hatten die IQ-Tests in den Industrieländern einen stetig steigenden Durchschnitt gezeigt. Über die Ursache herrscht keine Einigkeit, etwa eine gleichmäßiger ausgeprägte Schulbildung oder der informative Einfluss von Massenmedien.
Wikipedia: IntelligenzquotientZu meinen persönlichen Erfahrungen zugleich.